SpaceX nimmt letzte Hürde vor einem bemannten Flug ins All

Space-X: Testflug erfolgreich

Was für ein schöner Sonntag. Hurra – Party! Ich werde mir heute Nacht alles in Ruhe in den Raumfahrt-Foren durchlesen, die müssen ja alle aus dem Häuschen sein vor Freude. Die meisten haben ihren Schnaps bestimmt schon kalt gestellt: SpaceX vor, so geht das da ab – Hahaha. Die machen Party. https://www.raumfahrer.net/portal/isrn/home.shtml Dienstag dann schon der nächste Start mit Starlink, wenn er nicht verschoben wird.

Crew Dragon In-Flight Abort Test – Ein fach nur geil ich möchte mehr davon, mit Astronauten

Damit sich die Astronauten bei einem Unfall in Sicherheit bringen können, ist die «Crew Dragon»-Raumkapsel mit einem Rettungssystem ausgestattet. Im zweiten Anlauf hat dieses die Bewährungsprobe bestanden.

„Heute ist es hoffentlich soweit und ich drücke fest die Daumen, dass dieser letzte Test gelingt“, twitterte der deutsche Astronaut Matthias Maurer am Sonntag. Auch er fieberte dem zweiten Teststart der Crew-Kapsel von Space-X entgegen, die demnächst erstmals Astronauten zur Raumstation ISS bringen soll. Dort könnte dann auch Maurer dabei sein. Am Sonntag ist nun ein Missionsabbruch getestet worden, bei der die (leere) Kapsel in etwa 22 Kilometern Höhe abgesprengt wurde und wenige Minuten später im Atlantik landete. Der letzte wichtige Test war mehrfach verschoben worden, am Samstag war schlechtes Wetter Grund für einen weiteren Aufschub. Am Sonntag 10.30 Uhr Ortszeit hob die Falcon-Rakete dann doch noch ab – mit Erfolg.

Das private amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX hat am Sonntag die letzte Hürde genommen, die einem bemannten Flug zur Internationalen Raumstation (ISS) noch im Wege stand. Nach einer Flugzeit von nur einer Minute trennte sich die unbemannte «Crew Dragon»-Raumkapsel von der Trägerrakete und segelte an Fallschirmen zur Erde zurück. Mit dem sogenannten In-flight Abort Test hat SpaceX demonstriert, dass sich die Besatzung der Raumkapsel in Sicherheit bringen kann, falls die Rakete beim Start versagen sollte. Der Test ist eine Voraussetzung dafür, dass die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa grünes Licht für einen bemannten Flug gibt.

Eigentlich hätte der erste bemannte Flug der «Crew Dragon» zur ISS bereits im letzten Jahr stattfinden sollen. Die Aussichten standen gut, nachdem die Raumkapsel im März einen unbemannten Testflug zur ISS erfolgreich absolviert hatte. Nur wenige Wochen später kam es jedoch zu einem Rückschlag, der SpaceX um Monate zurückwarf. Auf dem Raketentestgelände in Cape Canaveral wurden die acht bordeigenen Triebwerke getestet, die die Raumkapsel in einer Notsituation aus der Gefahrenzone katapultieren sollen. Kurz vor der Zündung wurde die Kapsel jedoch durch eine Explosion zerstört.

Inzwischen weiss man, woran das lag. Ein flüssiges Oxidationsmittel war durch ein Leck in einem Ventil entwichen und hatte einen Brand verursacht. SpaceX nahm daraufhin Veränderungen an der Raumkapsel vor. Unter anderem wurden die Ventile durch andere Komponenten ersetzt.

Bei Tests am Boden hatten sich diese Verbesserungen bereits bewährt. Was aber noch ausstand, war ein Test des Rettungssystems im Flug. Die Falcon-9-Trägerrakete mit der «Crew Dragon» an ihrer Spitze hob am Sonntag gegen 16:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit vom Testgelände in Cape Canaveral ab. Um einen Unfall zu simulieren, wurden die Triebwerke der Rakete in einer Höhe von 20 Kilometern abgeschaltet. Wenige Augenblicke später zündeten die acht Triebwerke der Raumkapsel und katapultierten diese von der Rakete weg. Ohne die aerodynamische Raumkapsel an ihrer Spitze geriert die Rakete ins Trudeln und explodierte wie erwartet. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die unbemannte Raumkapsel bereits weit genug von der Rakete entfernt. Minuten später landete sie 30 Kilometer vor der Küste Floridas im Ozean, wo sie von Rettungskräften geborgen wurde.

SpaceX-Triumph über Boeing

Nach dem In-Flight Abort Test hat SpaceX im Rennen mit seinem Konkurrenten Boeing wieder die Nase vorne. Boeing hatte erst im Dezember einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen müssen. Bei einem unbemannten Testflug zur ISS war das Starliner-Raumschiff auf halbem Weg gestrandet, weil eine Uhr an Bord die falsche Zeit angezeigt hatte. Das Raumschiff brach seinen Flug daraufhin ab und kehrte wohlbehalten zur Erde zurück. Ob Boeing den Testflug wiederholen muss, ist derzeit noch nicht entschieden.

Für SpaceX und Boeing steht viel auf dem Spiel. Denn die Fähigkeit, Astronauten zur Internationalen Raumstation zu bringen, verspricht in den nächsten Jahren lukrative Aufträge von staatlicher Seite. Aber auch die Nasa hat grosses Interesse daran, dass ihr Commercial Crew Programm endlich Früchte trägt, in das sie über die Jahre mehr als sieben Milliarden Dollar investiert hat. Derzeit ist die Nasa immer noch auf russische Hilfe angewiesen, um amerikanische Astronauten zur ISS zu bringen. Und das ist teuer. Die amerikanische Raumfahrtbehörde sähe es lieber, wenn dieses Geld an amerikanische Firmen fliessen würde.

Die Aussichten dafür stehen nun ziemlich gut. Die beiden Nasa-Astronauten Bob Behnken and Doug Hurley bereiten sich seit Monaten auf einen Flug mit der «Crew Dragon» vor. Die Nasa und SpaceX wollen jedoch nichts überstürzen. Die Hardware für einen bemannten Flug zur ISS wäre im Prinzip Ende Februar einsatzbereit, sagte Elon Musk, der Gründer von SpaceX, an einer Pressekonferenz nach dem Test. Vermutlich werde man jedoch bis zum zweiten Quartal des Jahres warten. Bis dahin werde man sehr genau untersuchen, ob beim Test nicht doch unerwartete Schwierigkeiten aufgetreten seien.