Mit dem erfolgreichen Start der „Langer Marsch 5B“ ist der weg frei für Chinas ambitioniertes Weltraumpogramm: Bemannte Flüge, Aufbau einer Raumstation, Mondmission Change 5 (Probenrückführung) und der bevorstehenden Mars-Mission. Kann sich die ESA ein beispiel dran nehmen. Hoffentlich schafft China die Marslandung, dann sollte die ESA doch mal mit China zusammenarbeiten. Wie dumm, China vom Projekt der Internationalen Raumstation (ISS) auszuschließen.
Ein guter Tag für China und der weltweiten Raumfahrt und das zu Corona Zeiten. Unmöglich, für Corona ist haufenweise Geld da und arbeiten Länder zusammen. Für eine Marslandung und Klimaschutz nicht. Für das Geld und dem zusammen halt der Länder in Corona-Zeiten, hätten wir es geschafft Menschen auf dem Mars zu bringen oder eine Mondstation zu bauen.
Ich freue mich sehr für China, hoffentlich gibt es eine Schub in der weltweiten Raumfahrt. Wer weiß was China in Zukunft noch alles erforschen wir: Planeten, Monde – Es ist toll ein weiteren Player zu haben der mitmischt. Mit China im Weltraum, das wird super und noch spannender.
USA mit Atlas V und Japan mit H-IIB haben noch ein Start im Mai. Danach konzentriert man sich auch dort auf den zusammenbau der Raketen Atlas V der ULA und Japan die H-IIA, für die bevorstehenden Mars-Missionen. Der nächster Start einer Langen Marsch 5 („normale“ Variante, keine 5B) ist voraussichtlich im Juli 2020 die Mars-Mission Tianwen-1. Leider lässt sich nicht vorab mit Sicherheit sagen welche Version für Chinas Mars Mission benutzt wird, normale Variante oder 5B, die Angaben im Internet (News) sind da oft widersprüchlich.
Photo by Tu Haichao
China’s manned space program has taken another step forward by launching a new generation manned spaceship with a new type of heavy rocket.
The Long March-5B rocket was launched on Tuesday at 6 p.m. BJT (10:00 UTC) from the Wenchang Space Launch Site.
The rocket is the fourth variant of the Long March-5 (LM-5) series. With the letter B added to its name, the rocket has been modified to make it capable of sending the test model of China’s new manned spaceship.
What’s new?
The biggest difference between LM-5 and 5B is that the 5B only has one and a half stages compared to two of the LM-5.
The „half stage“ consists of four 3.35-meter-diameter boosters attached to the core stage.
With the modification applied, the 5B became three meters shorter and about 20 tons lighter than the LM-5. The rocket is nearly 54 meters in height, about the size of the 18-story building.
The lack of additional stages makes it harder to be launched to the correct height. Since it can only be ignited once, there’s no way to re-maneuver it after the initial launch. Everything has to be perfect.
The engines of the rocket are also new models. Two YF-77 hydrogen oxygen engines were installed in the core stage, and two YF-100 kerosene and liquid oxygen engines were installed for each of the four boosters.
The four boosters on the LM-5B heavy rocket. /Photo by Tu Haichao
What is a heavy rocket?
Heavy rockets are different from normal rockets due to their larger capacity. A heavy rocket can carry more than 20 tons of payloads, like satellites, probes and spaceships. The capacity is larger than 10 average-sized cars.
The LM-5B rocket has the biggest boost power in the Long March series. It can deliver no less than 22 tons of payload at a time to low-earth orbits (LEO). It’s main focus will be a 200 to 400 kilometer orbit near Earth.
Other rocket makers around the world also build heavy rockets, including the Falcon Heavy from SpaceX, the Ariane series from European Space Agency (ESA) and many more.
What’s the payload?
The rocket carries a test model of China’s manned spaceship designed for the future space station.
Early test of China’s new manned spaceship /CGTN
The redesign focused mainly on safety measures and a more comfortable living condition for astronauts.
The model is nine meters long and can hold as many as seven astronauts. But in this mission, it carries no one since it’s only a test.
The ship will stay in space for two days making multiple automatic orbit maneuvers.
What’s more, the new ship is reusable thanks to its modular design. The thermal-protective coating and be reapplied after being burned-out during re-entry.
China startet erstmals Rakete vom Typ „Langer Marsch 5B“

China hat den Mond, den Mars und den Bau einer Raumstation im Visier. Eine neue Generation von Raumschiffen und Raketen wird getestet. Die Astronautenkapsel soll sogar zehnmal wiederverwendet werden können.
Peking (dpa) – Chinas leistungsstärkste Rakete vom neuen Typ „Langer Marsch 5B“ hat einen Prototyp für die künftige Generation bemannter chinesischer Raumschiffe ins All gebracht. Die 53 Meter hohe Rakete hob am Dienstag erfolgreich vom Raumfahrtbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan ab.
Bei dem Flug wird das neue chinesische Raumschiff getestet, das sogar bis zu sechs Astronauten fassen kann. Der Start war ursprünglich im April geplant gewesen, hatte aber wegen technischer Probleme verschoben werden müssen.
Ein erfolgreicher Test von Rakete und Astronautenkapsel sind wichtige Voraussetzungen für das ehrgeizige Raumfahrtprogramm Chinas, das Flüge zum Mond, zum Mars und den Bau einer Raumstation plant. Die Rakete ist eine veränderte Version der „Langer Marsch 5“, die nach zwei Fehlschlägen wegen Problemen mit den Triebwerken bei früheren Flügen schließlich im Dezember erfolgreich getestet worden war.
„Langer Marsch 5B“ kann mehr als 20 Tonnen Gewicht in eine Erdumlaufbahn bringen. Damit zählt sie zu den tragfähigsten Raketen der Welt und wird mit der amerikanischen „Delta IV Heavy“ oder „Falcon 9“, der europäischen „Ariane 5“ oder der russischen „Proton-M“ verglichen. In dem 20,5 Meter langen und 5,2 Meter breiten Laderaum steckt das neue Raumschiff. Es soll in eine Umlaufbahn in 8000 Kilometer Höhe gehen und dann mit hoher Geschwindigkeit wieder zur Erde zurückkehren.
Der Flug wird Schlüsseltechnologien für den Wiedereinstieg in die Erdatmosphäre, das dafür nötige neue Hitzeschild und auch Fallschirme und Airbags testen, wie das Raumfahrtprogramm berichtete. Chinas bisherige „Shenzhou“-Raumschiffe benutzten Raketendüsen, um harte Landungen abzufedern, was aber als Belastung für die Astronauten gilt. Die Landung erwarten amerikanische Raumfahrtexperten schon am Mittwoch zwischen 7.00 und 8.00 MESZ nahe des Raumfahrtzentrums Jiuquan in der Inneren Mongolei.

Die 21 Tonnen schwere Kapsel ist 8,8 Meter lang und hat einen Durchmesser von fünf Metern. Wenn nur drei Astronauten mitfliegen, können noch 500 Kilogramm Fracht zugeladen werden. Vor dem Wiedereinstieg in die Atmosphäre wird das Versorgungsmodul abgetrennt. Die Rückkehrkapsel soll bis zu zehnmal wiederverwendet werden können. Dafür kann das Hitzeschild abgenommen werden. Es ist drei- bis viermal größer als bei den bisherigen Raumschiffen. Seit 2003 hat China sechs bemannte Raumflüge unternommen.
Die Rakete vom Typ „Langer Marsch 5B“ soll auch bei der ersten chinesischen Mars-Mission zum Einsatz kommen. Der Start ist im Juli oder August geplant. Das Raumschiff soll im Februar den Mars erreichen. Nach einem Gedicht des antiken chinesischen Dichters Qu Yuan wird es „Tianwen 1“ genannt – übersetzt etwa „Fragen an den Himmel“. Geplant ist die Landung eines Rovers auf dem Mars.
Zum Ende dieses Jahres ist mit der Rakete auch ein weiterer unbemannter Flug zum Mond geplant. Erstmals in der Geschichte des chinesischen Raumfahrtprogramms soll „Chang’e 5“ Gesteinsproben von dem Erdtrabanten zurückbringen.
Im nächsten Jahr soll die Rakete das Kernmodul sowie weitere Teile für den Bau der geplanten chinesischen Raumstation ins All bringen. Sollte die Internationale Raumstation (ISS) wie geplant 2024 ihren Dienst einstellen, wäre China dann die einzige Nation mit einem bemannten Außenposten im All. Es gibt aber auch Spekulationen, dass die ISS vielleicht länger in Betrieb bleibt.
MOND UND MARS:Chinas Raumfahrt trotzt Covid-19
Neue Raketen, neue Raumschiffe, neue Missionen zu Mond und Mars: Die chinesische Raumfahrt hat dieses Jahr viel vor. Größtes Hindernis bei alldem ist nicht unbedingt ein Virus.
orona? War da was? Nicht, wenn es nach einem kleinen chinesischen Entdecker geht. Yutu-2, so der Name des Kundschafters, zeigt sich unbeeindruckt von der aktuellen Krise. Er läuft und läuft und läuft. Genauer gesagt: Er rollt. Über die Rückseite des Mondes, und das seit mehr als 14 Monaten. Unbeirrt.
Im Januar 2019 war dem »Jadehasen«, so der deutsche Name des Roboterfahrzeugs, die weltweit erste Landung auf der erdabgewandten Seite des Mondes geglückt – gemeinsam mit seiner Muttersonde Chang’e-4. Seitdem hat der 140 Kilogramm schwere Rover gut 400 Meter zurückgelegt und längst einen Ausdauerrekord für Mondfahrzeuge aufgestellt. Allen irdischen Wirren zum Trotz.
Yutu-2 ist damit nicht allein. Auch die anderen Raketen und Sonden des chinesischen Raumfahrtprogramms bewältigen – nach allem, was man im Westen mitbekommt – die Coronakrise ohne schwer wiegende Probleme. Entsprechend groß sind die Ambitionen der chinesischen Parteiführung: Noch 2020 plant die Volksrepublik den ersten Start einer eigenen Marssonde, den Jungfernflug eines neuen Raumschiffs und den Beginn einer weiteren Mondmission, die dieses Mal lunare Bodenproben zur Erde bringen soll. Insgesamt stehen mehr als 40 Starts auf der Agenda. Es scheint, als könnte kein Virus das chinesische Raumfahrtprogramm aus der Bahn werfen. Technische Probleme bei den Raketen könnten das allerdings sehr wohl.
Die Technik macht nicht immer mit
So wie am 16. März 2020. Ohne Vorwarnung und ohne großes Aufheben hatte China seine neueste Rakete, Typ Langer Marsch 7A (LM-7A), zur Startrampe in Wenchang gerollt. Dort, ganz im Südwesten des Landes, auf der Insel Hainan, bietet sich eine freie Schussbahn über das Südchinesische Meer. In der Vergangenheit war das anders: Chinas ursprüngliche Trägerraketen hoben allesamt von Startrampen im Landesinneren ab. Zudem vertrauten sie auf hochgiftige, so genannte hypergole Treibstoffe mit Namen wie UDMH und NTO. Nach wie vor sind einige dieser Raketen in Betrieb sind, so dass noch immer ausgebrannte Tanks und Triebwerke auf Dörfer herabstürzen – mitsamt ihrer giftigen Fracht.
Diese Gefahr besteht in Wenchang nicht. Und doch gab es am 16. März 2020 eine böse Überraschung: Zwei Stunden nach dem Start vermeldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua reichlich wortkarg, dass der Flug fehlgeschlagen sei – ohne Gründe zu nennen.
Was die USA einst schnell, aber sporadisch umgesetzt haben, macht China nun langsam und methodisch
(Joan Johnson-Freese)
Für die Volksrepublik war das mehr als ein peinlicher, aber verschmerzbarer Rückschlag. Schließlich besteht die neue LM-7A aus Komponenten mehrerer anderer, wichtiger Raketen. Die so genannte Oberstufe, die Satelliten in ihre gewünschte Umlaufbahn bugsiert, stammt zum Beispiel von der Langer Marsch 3B, dem aktuellen Arbeitspferd für chinesische Satellitenstarts. Noch schlimmer wären Probleme mit den Triebwerken der Hauptstufe. Denn die kommen von der Langer Marsch 5 (LM-5) – und sie soll das Jahr 2020 zum Jahr der chinesischen Raumfahrt machen.
Heißer Sommer
Der Höhepunkt steht dabei im Sommer an, sofern der aktuelle Fehlstart nicht zu Verzögerungen führen sollte: Ende Juli will China seine erste interplanetare Mission starten. Es soll zum Mars gehen, und zwar mit dem vollen Programm: einem Orbiter, der auf seiner Umlaufbahn wissenschaftliche Messungen durchführt, einer Landesonde und einem etwa 240 Kilogramm schweren Rover.

Einfach wird das nicht. Bislang ist es nur US-Sonden gelungen, sanft und nachhaltig auf dem Mars aufzusetzen: Die Atmosphäre des Roten Planeten ist zwar so dick, dass sich Sonden beim Eintritt in die Lufthülle stark aufheizen. Sie ist allerdings zu dünn, um Raumfahrzeuge ausreichend abzubremsen. Marssonden brauchen daher einen Hitzeschild, Bremsfallschirme und Bremsraketen.
Copy und Paste
China hofft, bei all dem auf Erfahrungen seiner anderen Raumfahrtprogramme zurückgreifen zu können, wie Andrew Jones in der Fachzeitschrift »IEEE Spectrum« berichtet. Die vollautomatische Steuerung der Landesonde, angesichts einer Signallaufzeit zum Mars von acht Minuten unabdingbar, wollen Chinas Ingenieure von Chang’e-4 übernehmen, der erfolgreichen Landung auf der abgewandten Seite des Mondes. Die Bremsfallschirme sollen auf jener Technik basieren, die Chinas Astronauten an Bord ihrer Shenzhou-Raumkapseln bereits sechsmal sicher zurück zur Erde gebracht hat.
Die Bremsraketen und die eigentliche Landetechnik stammen schließlich wieder aus dem Mondprogramm: Etwa 70 Meter über dem Marsboden soll sich die Sonde vom Rest des Raumfahrzeugs trennen, erklärt Chefdesigner Zhang Rongqiao im chinesischen Staatsfernsehen. Sie soll dank ihrer Triebwerke schweben und mit Lasern sowie optischen Kameras einen hindernisfreien Landeort aussuchen. Klappt die anschließende Landung, dann wird der Rover etwa 90 Tage lang den Mars mit Kameras beobachten sowie mit Radar, Magnetometer und Klimadetektor erkunden. Mit Hilfe eines Lasers soll das Fahrzeug zudem Gesteinsbrocken beschießen und anhand der dabei entstehenden Lichtblitze die Zusammensetzung des Materials analysieren.
Bislang seien Bau und Vorbereitung der Mars-Sonde wie geplant verlaufen, so Xinhua: »Die Coronavirus-Epidemie hat die Tests nicht beeinträchtigt, und die Techniker tun alles, um den Erfolg der Mission zu garantieren.« Viel Spielraum haben die Ingenieure allerdings nicht: Verpasst die Sonde ihr Startfenster im Sommer, ergibt sich erst 26 Monate später wieder eine Möglichkeit, auf direktem Weg zum Mars zu fliegen.
Der Druck ist groß, insbesondere auf die Langer Marsch 5. Denn schon einmal hat die Schwerlastrakete Chinas Startpläne durcheinandergebracht: Im Juli 2017 verhinderte eine defekte Pumpe, dass die LM-5 ihre geplante Umlaufbahn erreichte. Die Triebwerke mussten komplett überarbeitet werden. Erst 900 Tage später, kurz vor dem letzten Jahreswechsel, gelang wieder ein Start.
Die Erleichterung bei den chinesischen Raumfahrtfunktionären muss groß gewesen sein, schließlich wird die Langer Marsch 5 nicht nur für den Mars benötigt. Auch Chinas nächstes Crew-Raumschiff soll mit einer leicht modifizierten Variante der Rakete, LM-5B genannt, ins All starten. Angeblich ist ein erster Testflug – noch ohne Menschen an Bord – für Mitte oder Ende April geplant.

Die Neuentwicklung wird dringend benötigt: Bislang sind Chinas Raumfahrer bei ihren Flügen ins All auf die engen Shenzhou-Kapseln angewiesen, in denen nur drei Crewmitglieder Platz finden. Das neue, noch namenlose Raumschiff soll hingegen Raum für vier bis sechs Astronautinnen und Astronauten bieten. Vor allem aber soll es – im Gegensatz zu Shenzhou – Flüge über die Erdumlaufbahn hinaus ermöglichen: zum Mond und in die Tiefen des Alls, auch wenn die chinesische Staatsführung dafür noch keine konkreten Pläne verkündet hat.
»Diese Fähigkeiten zeigen, dass China es ernst meint mit der astronautischen Raumfahrt«, sagt Sicherheitsforscherin Joan Johnson-Freese vom Naval War College im Branchendienst Space.com. Was die USA einst »schnell, aber sporadisch« umgesetzt hätten, mache China nun »langsam und methodisch«.
Ein neues Raumschiff
Zu diesem Vorgehen passt auch der geplante Testflug: Etwa 8000 Kilometer soll sich der Prototyp des neuen, bis zu 20 Tonnen schweren Raumschiffs beim Jungfernflug von der Erde entfernen – weit genug, um auf dem Rückweg mit hohem Tempo in die Erdatmosphäre einzutauchen. Dabei wollen die chinesischen Ingenieure nicht nur die Manövrierfähigkeit der Kapsel testen, sondern auch die Leistung des neuen Hitzeschilds, der Bremsfallschirme und der Airbags für die Landung. Abgesehen vom Hitzeschutz soll die Raumkapsel zudem wiederverwendbar sein – auch das ein Novum in Chinas Raumfahrt.
Die LM-5B ist allerdings nicht nur für Flüge der namenlosen Kapsel gedacht. Man werde die Rakete auch nutzen, um eine neue Raumstation in der Erdumlaufbahn aufzubauen, so Chefentwickler Yang Qing im Staatsfernsehen. Ein Prototyp des zentralen Stationsmoduls namens Tianhe (»himmlische Stille«) soll bereits im Januar für weitere Tests nach Wenchang gebracht worden sein.
Trotzdem bleibt unklar, wann genau die Missionsplaner mit dem Aufbau der Station beginnen wollen – dem mittlerweile dritten chinesischen Außenposten im All. Eigentlich hätte Tianhe bereits 2018 abheben sollen, was durch den damaligen Fehlschlag der LM-5 allerdings unmöglich geworden war. Nun könnte es 2021 so weit sein. Bereits ein Jahr später soll die bis zu 100 Tonnen schwere Station mit ihren drei Modulen dann bezugsfertig sein.
Zuvor will China jedoch noch einen anderen, nicht minder ambitionierten Plan umsetzen. Ende 2020 soll eine LM-5 zu einem Ziel starten, das der Volksrepublik inzwischen wohlvertraut ist: zum Mond. Nach der ersten chinesischen Mondsonde (2007), dem ersten chinesischen Mondrover (2013) und der weltweit ersten Landung auf der Mondrückseite (2019) sollen nun die ersten Bodenproben nach China gebracht werden.
Und noch einmal zum Mond
Ein unbemanntes Raumfahrzeug, Chang’e-5 getauft, soll dazu zum Mond fliegen. Dort wird es aus einer Umlaufbahn eine kleine Tochtersonde absetzen. Die Sonde wird landen und zwei Kilogramm Mondgestein aus bis zu zwei Meter Tiefe in einen Probenbehälter füllen. Dieser Behälter fliegt zurück zur Raumsonde, dockt im Mondorbit automatisch an und macht sich zusammen mit Chang’e-5 auf den Rückweg. Sicher verpackt in einer Kapsel, einer stark verkleinerten Version des Shenzhou-Raumschiffs, soll das Mondgestein schließlich auf der Erde landen – in derselben Region, die auch von Chinas Raumfahrern mit ihren Landekapseln angesteuert wird.
Auch bei dieser Mission, bereits vor 15 Jahren geplant, überlässt die Volksrepublik nichts dem Zufall: Dass China eine Sonde in eine Mondumlaufbahn schießen kann, hat das Land zur Genüge bewiesen. Dass China in der Lage ist zu landen, zeigte zuletzt Chang’e-4. Und dass China auf der Mondoberfläche sinnvolle Dinge erledigen kann, beweist Tag für Tag Yutu-2, der unermüdliche Rover. Selbst die Rückkehrkapsel ist für China kein Neuigkeit mehr: Im Oktober 2014 setzte eine Testsonde, die zuvor den Mond umrundet hatte, einen Prototyp des Behälters etwa 5000 Kilometer über dem Erdboden aus. Wenig später landete die Kapsel sicher in der Inneren Mongolei.
Genau das soll auch dieses Mal passieren – als Krönung eines Raumfahrtjahres, das sich, so die Hoffnung der Kommunistischen Partei, durch ein irdisches Virus nicht vom Kurs abbringen lässt.