Insight: Marsmaulwurf-Kratzmanöver Teil 1

Ab 14 Tagen schauen wie es dem Marsmaulwurf (Mole) geht.

Sieht doch gut aus, mir gefällt es sehr gut. Die ersten beiden Kratzmanöver mit der Schaufel waren gut. Schon jetzt lernen die Forscher viel über den Marsboden bzw. Marsgeologie.

October 26 (Montag), 2020, Sol 681
October 19 (Montag), 2020, Sol 674
October 18 (Sonntag), 2020, Sol 673

Flie­gen­de Stern­war­te SO­FIA ent­deckt Was­ser­mo­le­kü­le auf dem Mond

Viel ist es nicht – als habe man eine 0,33-Liter-Getränkedose auf einem Fußballfeld verteilt. Dennoch ist der Fund der fliegenden Sternwarte „Sofia“ spannend: Auf der Mondoberfläche gibt es Wasser.

This illustration highlights the Moon’s Clavius Crater with an illustration depicting water trapped in the lunar soil there, along with an image of NASA’s Stratospheric Observatory for Infrared Astronomy (SOFIA) that found sunlit lunar water.
Credits: NASA

Im Hangar von Lufthansa Technik am Hamburger Flughafen steht in diesen Tagen ein einzigartiges Flugzeug zur turnusmäßigen Durchsicht: Die fliegende Sternwarte „Sofia“, eine 43 Jahre Boeing 747SP, wird bis Anfang kommenden Jahres in Fuhlsbüttel gewartet.

Das Besondere an der Maschine ist, dass sie in ihrem Inneren ein Infrarotteleskop und andere wissenschaftliche Gerätschaften trägt. Mit ihnen lässt sich bei Forschungsflügen weit hinaus ins All schauen, jenseits des störenden Wasserdampfes in der Erdatmosphäre. Dazu wird eine große Tür an der Seite des Jets geöffnet, durch die das 2,7-Meter-Teleskop nach draußen sehen kann.

Die fliegende Sternwarte ist ein Gemeinschaftsprojekt der US-Weltraumbehörde Nasa und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Seit Jahren steht sie aber immer wieder in der Diskussion. Die Amerikaner haben mehrfach gedroht, sich aus dem Projekt zurückzuziehen. Aus ihrer Sicht war der wissenschaftliche Output in Form von Publikationen nicht überzeugend genug.

Am Montag verkündete die Nasa nun jedoch auf einer recht kurzfristig angesetzten Pressekonferenz eine – wie sie vorab warb – „aufregende neue Entdeckung“, die ohne „Sofia“ nicht ohne weiteres möglich gewesen wäre. Ein Team um Casey Honniball vom Goddard Space Flight Center der Nasa in Greenbelt (US-Bundesstaat Maryland) hat demnach bereits bei einem Messflug am 31. August 2018 molekulares Wasser auf der Oberfläche des Mondes nachgewiesen – und zwar auch in Bereichen des Erdtrabanten, die von der Sonne beschienen werden. Die „Sofia“-Messungen fanden damals am Krater Clavius im südlichen Hochland des Mondes statt. Er hat einen Durchmesser von etwa 225 Kilometer und ist damit der zweitgrößte Krater, den man von der Erde aus sehen kann.

Zukünftige Missionen könnten sich für das Wasser interessieren

Die Forscher berichten auch im Fachmagazin „Nature Astronomy“ über ihre Entdeckung. Dort hatte man das entsprechende Manuskript bereits im vergangenen November erhalten, aber erst jetzt veröffentlicht. Möglicherweise gab es Überarbeitungswünsche durch die wissenschaftlichen Gutachter der Zeitschrift. Der Artikel berichtet nun von Wassermolekülen, die in winzigen Glaskügelchen und zwischen den Körnern des Mondstaubs eingeschlossen sind. Die Konzentration der Moleküle ist niedrig – 100 bis 400 von ihnen kommen auf eine Million andere Moleküle auf der Oberfläche. Und doch: Das Wasser ist da, auch bei Temperaturen von bis zu 120 Grad Celsius.

„Die Menge an Wasser, die ‚Sofia‘ entdeckt hat, entspricht etwa dem Inhalt einer 0,33-Liter-Getränkedose, verteilt über die Oberfläche eines Fußballfeldes“, erklärt Alessandra Roy, „Sofia“-Projektwissenschaftlerin im DLR Raumfahrtmanagement, die nicht an Honniballs Forschungen beteiligt war. „Der Mond bleibt damit trockener als die Wüsten auf der Erde, aber die gefundene Wassermenge könnte immer noch wichtig für zukünftige astronautische Weltraumissionen werden.“

„Wir wissen noch nicht, ob wir es als Ressource nutzen können, aber das Wissen über das Wasser auf dem Mond ist der Schlüssel für unsere ‚Artemis‘-Erkundungspläne“, twitterte Nasa-Chef Jim Bridenstine zur Verkündung der Ergebnisse.

Die US-Weltraumbehörde hat angekündigt, bis zur Mitte des Jahrzehnts wieder mit Menschen auf den Mond zurückkehren zu wollen. Derzeit laufen zahlreiche Ausschreibungen für die nötige Technik, die auch von Privatfirmen eingekauft werden soll. Wie es mit dem entsprechenden „Artemis“-Programm weitergeht, wird auch der Ausgang der Präsidentschaftswahl entscheiden. Mit einem möglichen Regierungswechsel könnte – wie es in der Vergangenheit bereits mehrfach passiert ist – die Arbeit der Weltraumbehörde neu ausgerichtet werden.

Es ist nicht ganz klar, warum das Wasser noch da ist

Unabhängig davon zieht es aber zum Beispiel die Chinesen auf den Mond, auch Russland vermeldet langfristig entsprechende Pläne.

Und wer immer auf dem Erdtrabanten landet, wird sich darum bemühen, die dort existierenden Ressourcen für die Mission zu nutzen – weil der Frachttransport von der Erde extrem teuer ist. Wasser wäre nicht nur für Astronauten interessant, sondern auch als Raketentreibstoff, wenn man vom Mond weiter hinaus ins Sonnensystem fliegen will.

Bereits seit gut zehn Jahren gibt es Hinweise darauf, dass der Mond nicht so staubtrocken ist, wie man vermuten könnte. Entsprechende Beobachtungen haben die Raumsonden „Chandrayaan-1“, „Deep Impact“ und „Cassini“ gemacht. Allerdings war es in diesen Messungen nicht einfach möglich, zwischen Wassermolekülen – sie bestehen aus zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom – und sogenannten Hydroxylradikalen zu unterscheiden, bei denen nur ein Wasserstoff- und ein Sauerstoffatom verbunden sind. Das lag an der Wellenlänge der Infrarotstrahlung, die damals gemessen worden war. Diese war sowohl für Wassermoleküle als auch Hydroxylradikal charakteristisch. Die Messungen von Honniball und ihren Kollegen fanden nun bei einer anderen Wellenlänge statt, über die sich das Wasser nach Ansicht der Forscher zweifelsfrei als solches identifizieren lässt.

„Faszinierend und extrem spannend“ nennt Mondforscher Harald Hiesinger von der Universität Münster die Ergebnisse im Gespräch mit dem SPIEGEL. Die Studie sei „ziemlich clever gemacht“ und ergänze „die bisherigen Ergebnisse deutlich“.

Interessant ist die Frage, warum die Wassermoleküle eigentlich noch da sind – es wäre zu erwarten, dass sie durch die Sonneneinstrahlung längst verdunstet und auf Nimmerwiedersehen ins All entwichen sein müssten. Warum sie dennoch nachweisbar sind, dazu gibt es mehrere Theorien: Zum einen könnte es sein, dass Mikrometeoriten beständig geringe Mengen Wasser zum Mond bringen. Dieses könnte im Gestein abgelagert werden. Oder aber, durch größere Einschläge wird Wasser aus den tieferen Schichten des Mondbodens nach oben befördert. Eine andere Möglichkeit wiederum bestünde darin, dass durch den Sonnenwind Wasserstoffatome auf den Mond gebracht werden, die sich dort mit den vorhandenen Hydroxylradikalen zu einem Wassermolekül verbinden.

Und dann ist da noch das Eis an den Polen

Neben den fein verteilten Wassermolekülen im Boden gibt es auch größere Wasservorkommen auf dem Mond – und zwar in Form von Eis, das zum Beispiel im schattigen Inneren von Mondkratern überdauert hat. In einem weiteren Artikel in „Nature Astronomy“ berichtet eine Wissenschaftlergruppe um Paul Hayne von der University of Colorado in Boulder, dass weit größere Areale als bisher vermutet als sogenannte Kältefallen fungieren könnten.

Das heißt: An diesen Orten kommt so wenig Wärme von der Sonne an, dass Eis dort dauerhaft bestehen kann. Den Forschern zufolge ist es auf rund 40.000 Quadratkilometern der Mondoberfläche kalt genug. Das Team hatte mit Daten des „Lunar Reconnaissance Orbiter“ gearbeitet. Bei Modellierungen fanden die Forscher heraus, dass aus ihrer Sicht vor allem die Zahl der kleinen Kältefallen bisher unterschätzt wurde. Selbst in Bereichen mit nur einem Zentimeter Durchmesser könnten Eisstücke überleben. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das an den Mondpolen eingeschlossene Wasser als Ressource für künftige Missionen weiter verbreitet und zugänglich sein könnte als bisher angenommen“, lautet daher ihr Fazit.

Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/sofia-fliegende-sternwarte-von-nasa-und-dlr-findet-wasser-auf-dem-mond-a-3fc47690-ee4f-4fce-9183-53fca63345f6

NASA’s OSIRIS-REx Spacecraft Collects Significant Amount of Asteroid Bennu

wo days after touching down on asteroid Bennu, NASA’s OSIRIS-REx mission team received on Thursday, Oct. 22, images that confirm the spacecraft has collected more than enough material to meet one of its main mission requirements – acquiring at least 2 ounces (60 grams) of the asteroid’s surface material.

Captured on Oct. 22, this series of three images shows that the Touch-and-Go Sample Acquisition Mechanism (TAGSAM) head on NASA’s OSIRIS-REx spacecraft is full of rocks and dust collected from asteroid Bennu. The image series also shows that some of these particles are slowly escaping the sampler head. Analysis by the OSIRIS-REx team suggests that bits of material are passing through small gaps where the head’s mylar flap is slightly wedged open. The mylar flap (the black bulge visible in the 9 o’clock position inside the ring) is designed to keep the collected material locked inside, and these unsealed areas appear to be caused by larger rocks that didn’t fully pass through the flap. Based on available imagery, the team suspects there is plentiful sample inside the head, and is on a path to stow the sample as quickly as possible.
The images were taken by the spacecraft’s SamCam camera as part of the sample verification procedure following the spacecraft’s Oct. 20 sample collection attempt.The TAGSAM system was developed by Lockheed Martin Space to acquire a sample of asteroid material in a low-gravity environment.
Credit: NASA/Goddard/University of Arizona

The spacecraft captured images of the sample collector head as it moved through several different positions. In reviewing these images, the OSIRIS-REx team noticed both that the head appeared to be full of asteroid particles, and that some of these particles appeared to be escaping slowly from the sample collector, called the Touch-And-Go Sample Acquisition Mechanism (TAGSAM) head. They suspect bits of material are passing through small gaps where a mylar flap – the collector’s “lid” – is slightly wedged open by larger rocks.

The team believes it has collected a sufficient sample and is on a path to stow the sample as quickly as possible. They came to this conclusion after comparing images of the empty collector head with Oct. 22 images of the TAGSAM head after the sample collection event.

“Bennu continues to surprise us with great science and also throwing a few curveballs,” said Thomas Zurbuchen, NASA’s associate administrator for science at the agency’s headquarters in Washington. “And although we may have to move more quickly to stow the sample, it’s not a bad problem to have. We are so excited to see what appears to be an abundant sample that will inspire science for decades beyond this historic moment.”

The images also show that any movement to the spacecraft and the TAGSAM instrument may lead to further sample loss. To preserve the remaining material, the mission team decided to forego the Sample Mass Measurement activity originally scheduled for Saturday, Oct. 24, and canceled a braking burn scheduled for Friday to minimize any acceleration to the spacecraft.

From here, the OSIRIS-Rex team will focus on stowing the sample in the Sample Return Capsule (SRC), where any loose material will be kept safe during the spacecraft’s journey back to Earth.

“We are working to keep up with our own success here, and my job is to safely return as large a sample of Bennu as possible,” said Dante Lauretta, OSIRIS-REx principal investigator at the University of Arizona in Tucson, who leads the science team and the mission’s science observation planning and data processing. “The loss of mass is of concern to me, so I’m strongly encouraging the team to stow this precious sample as quickly as possible.”

The TAGSAM head performed the sampling event in optimal conditions. Newly available analyses show that the collector head was flush with Bennu’s surface when it made contact and when the nitrogen gas bottle was fired to stir surface material. It also penetrated several centimeters into the asteroid’s surface material. All data so far suggest that the collector head is holding much more than 2 ounces of regolith.

OSIRIS-REx remains in good health, and the mission team is finalizing a timeline for sample storage. An update will be provided once a decision is made on the sample storage timing and procedures.

NASA’s Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland, provides overall mission management, systems engineering and the safety and mission assurance for OSIRIS-REx. Lockheed Martin Space in Denver built the spacecraft and is providing flight operations. Goddard and KinetX Aerospace are responsible for navigating the OSIRIS-REx spacecraft. OSIRIS-REx is the third mission in NASA’s New Frontiers Program, which is managed by NASA’s Marshall Space Flight Center in Huntsville, Alabama, for the agency’s Science Mission Directorate in Washington.

Quelle: https://www.asteroidmission.org/?latest-news=nasas-osiris-rex-spacecraft-collects-significant-amount-of-asteroid-bennu

Starship: Kran und Nasenkonus auf dem Weg

Immer wieder beeindruckend wie SpaceX sein Projekt „Starship“ das Menschen zum Mond und Mars bringen soll, vorantreibt. Go SpaceX! – Go Starship! Hier ein Prototyp das bald einen Höhenflugtest bis 15 km macht. Bei SpaceX ist man Live bei der Entwicklung dabei. Hoffentlich beginnt man nicht mehr heute den Nasenkonus anzuheben vor allem um diese Uhrzeit, das ist hier (00:00 MEZ) und in den USA jetzt doch recht spät – auch ein Raumfahrtfan braucht seinen Schlaf, auch wenn er noch so begeistert ist. Einfach nur Cool, SpaceX ist geil!

Doma GIF - Find & Share on GIPHY
Go SpaceX! – Go Starship!

SpaceX Starship go for nosecone installation forward after historic static fire

SpaceX CEO Elon Musk has confirmed that Starship and Raptor’s first triple-engine static fire was a success, opening the door for nosecone installation.

Around 3:13 am CDT, October 20th, Starship serial number 8 (SN8) successfully fired up three Raptor engines less than two hours after completing the first successful three-engine preburner test. With zero direct human intervention, SpaceX remotely detanked the rocket’s cryogenic liquid methane and oxygen propellant – the remnants now too warm to be used again in a controlled manner. In an hour or less, SpaceX engineers combed through the data produced and concluded that all three Raptor engines were healthy after their partial ignition test.

Effectively reset to a stable state, SpaceX once again proceeded to load Starship SN8’s propellant tanks with a small amount of supercooled LOx and LCH4, almost exactly mirroring the preburner test. Around 50 minutes after the recycle commenced and 25 minutes after propellant loading kicked off, Starship SN8 ignited three Raptors simultaneously – a major milestone for any rocket engine. Static fire now completed, Starship SN8 has been cleared to become the first operational prototype to reach its full 50m (~165 ft) height.

Shortly before Musk confirmed SN8’s static fire success, SpaceX canceled a preexisting October 20th static fire window and scheduled several new road closures on Wednesday, October 21st. Unlike the company’s recent static fire closures, all but one of which ran from 9pm to 6am, SpaceX’s new Wednesday closures are scheduled from 7am to noon and 3pm to 5pm local (CDT).

While a minor data point, in context with Starship SN8’s static fire success, the closures alone made it clear that SpaceX planned to begin installing Starship SN8’s nosecone on October 21st. Musk confirmed that assumption a few hours after those road closures were published.

It’s not entirely clear but most observers are assuming that Wednesday’s 7am-12pm window is needed to transport a large, new crane the ~2 miles between SpaceX’s Boca Chica factory and launch facilities. Starship SN8’s stacked nose section would then likely be installed on the same self-propelled mobile transporters (SPMT) and rolled to the launch pad from 3pm to 5pm, after which the nose would be lifted and stacked atop Starship SN8.

SpaceX has only fully stacked a Starship prototype once before when Mk1’s nose section was temporarily mated to its tank section to be the centerpiece of CEO Elon Musk’s October 2019 Starship event. It’s unclear why SpaceX wouldn’t simply use one of the mobile cranes its rented for Starship tank section operations (and stacking Mk1) in the past, so it remains to be seen what Wednesday’s road closures will actually be used for.

SpaceX’s road closure plans end with a wildcard, however. Once installed, the plan is to perform a second triple-Raptor static fire while only drawing propellant from SN8’s header tanks – small internal tanks designed to hold landing propellant, one of which is situated at the tip of Starship’s nosecone. On October 21st and 22nd, SpaceX still has two 9pm-6am closures scheduled for “SN8 static fire” testing. Filed early on October 20th, before SN8’s successful static fire, the most likely explanation is a simple clerical error or miscommunication, with Cameron County or SpaceX failing to properly communicate that those subsequent static fire test windows are no longer needed.

If retaining the static fire closures was intentional, it would mean that SpaceX – likely at Musk’s urging – intends to install Starship SN8’s nosecone in a matter of hours. It’s almost inconceivable that Starship SN8’s nosecone – outfitted with multiple gas thrusters, forward flaps powered by Tesla motors, a liquid oxygen header tank, vents, and plenty of plumbing – can be installed and made ready for testing in less than 12 hours. Barring a surprise method of mating SN8’s nose and tank sections, the nosecone will have to be welded to the rest of SN8 and the weld inspected – typically a multi-day process.

Regardless, given how quickly SpaceX moves and how dead-set CEO Elon Musk is at pushing limits and breaking barriers, it seems reasonable to assume that Starship SN8 may be fully integrated and ready for a second static fire test just a handful of days from now. Once completed, SN8 will be ready to attempt Starship’s first high-altitude flight test, launching to ~15 km (~9.3 mi) to attempt an untested skydiver-style descent and landing.

Quelle: https://www.teslarati.com/spacex-starship-nosecone-installation-static-fire-success/

Astrobiologie: NASA-Raumsonde OsirisRex setzt auf Asteroid auf

Die NASA-Raumsonde Osiris-Rex hat erfolgreich auf dem Asteroiden „Bennu“ aufgesetzt. Der wahrscheinlich aufgesammelte Staub soll nach der Rückkehr in zwei Jahren Antworten auf die großen Fragen liefern.

OsirisRex: Probeentnahme (Animatiom)

Großer Applaus bei der NASA. Ihr Raumschiff Osiris-Rex hat erfolgreich auf dem Asteroiden „Bennu“ aufgesetzt und wahrscheinlich Staub und kleine Steine eingesammelt. Rund 330 Millionen Kilometer entfernt kreist der Felsbrocken mit einem Durchmesser von nur 500 Metern um die Sonne.

NASA-Raumsonde „Osiris-Rex“ sammelt erfolgreich Proben
tagesschau 09:00 Uhr, 21.10.2020

„Alles läuft nach Plan, sieht wirklich gut aus.“ Über vier Jahre hat der Chefwissenschaftler dieser Mission, Dante Lauretta, auf diesen Moment gewartet. Zwei Jahre war das Raumschiff unterwegs, zwei Jahre hat es den Asteroiden umkreist, Fotos gemacht, untersucht, was man aus der Entfernung untersuchen kann. Und die meiste Zeit musste der die Kontrolle abgeben.

„Es kalkuliert selbst, wo der richtige Weg ist und entscheidet selbständig.“

Nachsteuern unmöglich

Die Entfernung von der Erde ist so groß, dass das Signal mehr als seine Viertelstunde benötigt, um anzukommen, spontan nachzusteuern ist also praktisch unmöglich. Wenn Nachrichten und Bilder auf der Erde ankommen, stammen sie aus der Vergangenheit. Aber Osiris-Rex hat schon so viel an Information geliefert, dass das Wissen über Asteroiden neu geschrieben werden muss, sagt Dante Lauretta.

Und dies scheint passiert zu sein: Osiris-Rex, was übrigens die Anfangsbuchstaben für verschiedene wissenschaftliche Aufgaben der Sonde sind, ist langsam auf den Asteroiden hinabgeflogen. Ein ausgestreckter Arm hat für einige Sekunden aufgesetzt und mit gepresstem Stickstoff Sand und kleine Steine aufgewirbelt, die dann mit einer Art Korb aufgefangen wurden. Dann zündeten die Raketen und brachten das Raumschiff wieder in sichere Entfernung.

„Wir wissen jetzt nicht genau, wie es weitergeht. Wir wissen nur, dass wir Kontakt mit der Oberfläche hatten.“

Proben in zwei Jahren auf der Erde

Die offene Frage: Wurde genug Material eingesammelt? 60 Gramm sollten es mindestens sein, bis zwei Kilogramm könnten transportiert werden. Das wird in den nächsten Tagen geklärt und entschieden, ob man noch einmal hinabfliegen muss. In zwei Jahren jedenfalls sollen die Proben auf der Erde landen und untersucht werden.

„Warum sind wir hier? Warum kann man auf der Erde leben? Wie ist Leben entstanden?“

Große Fragen an ein wenig Sand. Aber: Bennu stammt aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Was immer die Sonde zurückbringt, soll helfen, zu entschlüsseln, wie unser Lebensraum entstanden ist. Und: Tragen Asteroiden wie Bennu Wasser oder Kohlenstoff in sich, das bei Einschlägen auf die Erde transportiert worden sein könnte und damit half, Leben entstehen zu lassen? Was Bennu auch auszeichnet: Er ist auf möglichem Kollisionskurs mit der Erde. In 150 Jahren kommen sich beide zumindest extrem nah.

Erfolgreiche Mission: „Osiris-Rex“ auf Asteroiden aufgesetzt
Arthur Landwehr, ARD Washington (Audio)
21.10.2020 06:55 Uhr

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/nasa-mission-asteroid-101.html

Toll, das alles so gut geklappt hat. Am 21.10 sollen Bilder der Probeentnahme veröffentlicht werden. Vielleicht hat man auch schon ein Video, in den kommende tagen wird sowas meistens dann aber nachgereicht.

Wenn die Erfolgsmeldungen nach solchen Aktionen in den Medien erscheinen weiß das Missions-Team eigentlich nur das die Programmierten Befehle ausgeführt wurden. Mit Spannung werden die Daten der Raumsonde erwartet

Spannend auch die Frage ob man nun tatsächlich was hat und wie viel, dazu soll in den nächsten Tagen (am Samstag/Sonntag) ein Spin-Manöver ausgeführt werden um das veränderte Trägheitsmoment zu messen. Vielleicht geben die Bilder ja schon einen kleinen hinweiß. Außerdem kann man sehen wie sich das Geröll bei de Probeentnahme verhält.

Mal schauen ob man nochmal eine Probeentnahme macht oder sich auf den Heimflug vorbereitet, in ein paar tagen weiß man das.

Mit den Asteroiden Bennu haben wir einem echten „heißen“ Kandidaten der uns ein paar Astrobiologie-Fragen beantworten könnte auf die wir Astrobiologie-Fans und Wissenschafter seit so vielen Jahren warten. Und uns wahrscheinlich auch neue fragen stellen wird.

Das ist die erste Asteroiden-Probeentnahmen für die Nasa, damit das aller erste mal und Neuland für die Raumfahrtagentur.

Christian Dauck

Tuesday, Oct. 20: NASA to Broadcast OSIRIS-REx Asteroid Sample Collection Activities

NASA’s OSIRIS-REx mission readies itself to touch the surface of asteroid Bennu
NASA’s OSIRIS-REx mission readies itself to touch the surface of asteroid Bennu.Credits: NASA/Goddard/University of Arizona

NASA will broadcast coverage of a first for the agency as its Origins, Spectral Interpretation, Resource Identification, Security-Regolith Explorer (OSIRIS-REx) mission attempts to collect a sample of asteroid Bennu on Tuesday, Oct. 20, at 6:12 p.m. EDT.

Live coverage of the spacecraft’s descent to the asteroid’s surface for its “Touch-And-Go,” or TAG, maneuver, which will be managed by Lockheed Martin Space near Denver, will begin at 5 p.m. on NASA Television and the agency’s website.

Beginning with an orbit departure maneuver around 1:50 p.m., the full sequence of the complicated engineering feat will be covered on @OSIRISREx, and media and the public can ask questions using the hashtag #ToBennuandBack.

In addition to the broadcast Tuesday, Oct. 20, briefings and social media activities will cover the mission and asteroid science on Monday, Oct. 19.

OSIRIS-REx, which is about the size of a 15-passenger van, is currently orbiting the asteroid Bennu 200 million miles from Earth. Bennu contains material from the early solar system and may contain the molecular precursors to life and Earth’s oceans. The asteroid is about as tall as the Empire State Building and could potentially threaten Earth late in the next century, with a 1‐in‐2,700 chance of impacting our planet during one of its close approaches. OSIRIS-REx is now ready to take a sample of this ancient relic of our solar system and bring its stories and secrets home to Earth.

Due to the coronavirus (COVID-19) pandemic, media participation in the news conferences will be remote. Only a limited number of media will be accommodated at Lockheed Martin. Denver-area media may contact Gary Napier at gary.p.napier@lmco.com for more information. For the protection of Lockheed Martin flight operations employees, the OSIRIS-REx mission operations facilities will remain closed to all media throughout these events.

Full mission coverage and participants (all times Eastern):

Monday, Oct. 19

1 p.m. – Asteroid Science and Planetary Defense media teleconference with the following participants:

  • Lori Glaze, Planetary Science Division director, NASA Headquarters, Washington
  • Hal Levison, Lucy mission principal investigator, Southwest Research Institute, Boulder, Colorado
  • Lindy Elkins-Tanton, Psyche mission principal investigator, Arizona State University, Tempe
  • Andrea Riley, DART mission program executive, NASA Headquarters
  • Jamie Elsila, research scientist at NASA Goddard Space Flight Center, Greenbelt, Maryland

For dial-in information, media should contact Alana Johnson at alana.r.johnson@nasa.gov no later than 11 a.m. Oct. 19.

3 p.m. – OSIRIS-REx Science and Engineering televised briefing with the following participants:

  • Thomas Zurbuchen, associate administrator, Science Mission Directorate, NASA Headquarters, Washington
  • Lori Glaze, Planetary Science Division director, NASA Headquarters
  • Heather Enos, OSIRIS-REx deputy principal investigator, University of Arizona, Tucson
  • Kenneth Getzandanner, OSIRIS-REx flight dynamics manager, Goddard
  • Beth Buck, OSIRIS-REx mission operations program manager, Lockheed Martin Space, Littleton, Colorado

For phone bridge information, media should contact Lonnie Shekhtman at lonnie.shekhtman@nasa.gov no later than 1 p.m. Monday, Oct. 19.

Tuesday, Oct. 20

1:20 to 6:30 p.m. – Live stream animation displaying OSIRIS-REx’s sample collection activities in real time. The animation commences with the spacecraft’s slew into position for the Orbit Departure Maneuver and runs through the entire sequence of TAG events, concluding after the spacecraft’s back-away burn. Event will be broadcast on the mission’s website.

5 to 6:30 p.m. – Live broadcast from Lockheed Martin of OSIRIS-REx’s descent to the surface of Bennu and attempt at sample collection.

Hosted by Dante Lauretta, OSIRIS-REx principal investigator at the University of Arizona, and Michelle Thaller, science communicator at Goddard, the broadcast will cover milestones in the last 90 minutes leading up to TAG and spacecraft back-away. It will include perspectives from team members and science leaders about the mission’s challenges and accomplishments.

A clean feed of the Mission Support Area during TAG is planned to run on NASA’s media channel.

Wednesday, Oct. 21

5 p.m. – Post-sampling news conference – and release of new images – with the following participants:

  • Dante Lauretta, OSIRIS-REx principal investigator, University of Arizona, Tucson
  • Rich Burns, OSIRIS-REx project manager, NASA’s Goddard Space Flight Center in Greenbelt, Maryland
  • Sandra Freund, OSIRIS-REx mission operations manager, Lockheed Martin Space, Littleton, Colorado

For phone bridge information, media should contact Lonnie Shekhtman at lonnie.shekhtman@nasa.gov no later than 1 p.m. Oct. 21.

6:15 to 6:45 p.m. – A NASA Science Live episode will air with team members answering live questions from the public about TAG, OSIRIS-REx, and asteroid science. Use #ToBennuAndBack to participate.

Quelle: https://www.nasa.gov/press-release/nasa-to-broadcast-osiris-rex-asteroid-sample-collection-activities

Insight-Marsmaulwurf: Für den 17. Oktober geplante Kratzbewegungen mit der Schaufel

Der wissenschaftliche Leiter des DLR-Instruments HP3 Prof. Tilman Spohn, versorgt uns im DLR-Blog seit Februar 2019 mit den Neuigkeiten der InSight-Mission und erläutert regelmäßig die aktuelle Lage der Wärmesonde HP3, die wir liebevoll als MarsMaulwurf bezeichnen. Quelle: https://www.dlr.de/blogs/alle-blogs/das-logbuch-zu-insight-1144.aspx/searchtagid-71916/

Logbuch-Eintrag vom 16. Oktober 2020

In meinem letzten Logbucheintrag vom 10. August hatte ich berichtet, dass es uns besser als gedacht gelungen war, Sand in die Grube zu schieben. Dass wir aber dennoch zunächst weiter mit der schräg gestellten Schaufel auf das hintere Ende des Maulwurfs drücken wollten, um diesen noch etwas tiefer in den Boden zu bekommen. Wir wollten dann noch einmal bei einem sogenannten Free-Mole-Test prüfen, ob die Sonde ohne Hilfe des Arms weiter in den Boden eindringen würde.

Diese Versuche fanden leider unter schwierigen gewordenen Bedingungen statt. Insbesondere Staub in der Marsatmosphäre als Folge von nahen Staubstürmen und Staub auf den Solarzellen haben die verfügbare elektrische Leistung deutlich reduziert. Dies führte dazu, dass das HP3-Radiometer nicht mehr wie gewünscht messen konnte. Darüber hinaus haben die mit der reduzierten Leistungsversorgung einhergehenden erhöhten Anforderungen an das Operations-Team dazu geführt, dass der Maulwurf und die Schaufel ab September nur noch 14-täglich kommandiert werden konnten. Insgesamt konnte seitdem dreimal gehämmert werden, zweimal mit 100 Schlägen am 22. August (sol 618) und am 5. September (sol 632) und schließlich einmal mit 250 Schlägen am 19. September (sol 645).

Quelle: NASA/JPL-Caltech Hämmern mit um 30° geneigter Schaufel am 19. September 2020 (Sol 645). Die Schaufel dringt zunächst weiter in den Sand ein, zeigt aber nach ca 60% der Zeit keine Bewegung mehr. Das Kabel bewegt sich dagegen weiter – in Folge von Bewegungen des Maulwurfs – aber es ist nicht eindeutig zu erkennen, dass das Kabel tiefer in den Boden kommt.

Dabei zeigte sich, dass während der beiden ersten Runden und während der ersten Hälfte der Zeit beim dritten Hämmern die Schaufel tiefer in den Sand eindrang. Da der Maulwurf unter der Schaufel verborgen war, konnte das damit wahrscheinlich einhergehende Eindringen der Sonde selbst nicht direkt beobachtet werden. Während des Hämmerns führte das zur Sonde laufende Flachbandkabel erhebliche Bewegungen durch, die aber nur beim Hämmern am 22. August eindeutig als Vorwärtsbewegung identifiziert werden konnten. Insgesamt konnte aus den Bewegungen der Schaufel abgeschätzt werden, dass der Maulwurf höchstens einen Zentimeter tiefer in den Boden eingedrungen ist. Interessant zu beobachten war, dass während der zweiten Hälfte der 250 Hammerschläge am 19. September die Schaufel nicht weiter eindrang. Wahrscheinlich war diese auf Duricrust gestoßen, die ein weiteres Eindringen der Schaufel verhinderte. Das war durchaus so gewünscht, denn damit war ein zweiter Free-Mole-Test ermöglicht worden. In der Tat, hat die Sonde sich ausweislich der Bewegungen des Kabels weiterbewegt, aber es konnte nicht eindeutig festgestellt werden, dass diese Bewegungen den Maulwurf tiefer in den Boden gebracht hätten.

In Anbetracht der nicht eindeutigen Bewegungen der Sonde und des erheblichen Zeitaufwands hat das Team daraufhin nach eingehender Diskussion beschlossen, diesen Pfad zu verlassen und stattdessen die Verfüllung der Grube anzugehen. Dazu wurde am 3. Oktober die Schaufel angehoben und damit die Grube sichtbar.

Die Grube nach Anheben der Schaufel am 3. Oktober (Sol 659)
Quelle: NASA/JPL-Caltech Die Grube nach Anheben der Schaufel am 3. Oktober (Sol 659). Deutlich ist der Abdruck der Schaufel im Sand zu erkennen. Der Maulwurf ist vollständig mit Sand bedeckt und die Grube weitgehend gefüllt. In der rechten Abbildung sind die beiden für den 17. Oktober geplanten versetzten Kratzbewegungen der Schaufel angedeutet.

Nach einiger Diskussion um das weitere Vorgehen wurde nun beschlossen, dass am kommenden Samstag den 17. Oktober (sol 659) zunächst zwei parallele Kratzbewegungen durchgeführt werden sollen (vergleiche die Abbildung unten). Danach soll eine Wärmeleitfähigkeitsmessung durchgeführt werden, die uns auch indirekte Hinweise auf die Verfüllung geben soll. Und dann soll auf die Füllung gedrückt werden, um den Sand zu komprimieren und dem Maulwurf zu helfen. Je nach Ergebnis des Kratzens werden weitere Aktionen zur Verfüllung der Grube geplant werden bevor dann später weiteres Hämmern und ein Free-Mole-Test anstehen.

CORONA-KRISENGIPFEL: Die Beschlüsse in der Übersicht – Ich bin zufrieden

Künftig soll es in Corona-Hotspots Beschränkungen für private Feiern geben. Auch die Maskenpflicht wird erweitert. Darauf haben sich Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten geeinigt. Die Beschlüsse im Überblick.

Ich bin sehr zufrieden mit den neuen Beschlüssen und auch unsere Europäischen Nachbarn bewegen sich (Bekommen ihre Hintern mal hoch). Ich habe schon Bescheid gegeben das ich am 26.10 wieder zur Arbeit komme. Die Pressekonferenz hat mich sehr zufrieden gestimmt.

Christian Dauck

Nach über acht Stunden war es geschafft – zumindest vorerst. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten haben ihre Beratungen beendet. „Wir sind in einer Phase der Pandemie, die ernst ist“, sagte Merkel anschließend vor der Presse. Deutschland sei bereits in einer exponentiellen Phase, in der Infektionen rasch zunähmen. Sie betonte das Ziel von Bund und Ländern, eine unkontrollierte Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland zu verhindern. Man stehe an einem entscheidenden Punkt.

Die Frage sei, ob die Maßnahmen ausreichten oder nicht. Sie appellierte an die Bürger, in dieser „entscheidenden und kritischen Phase“, dass alle mitmachten und die Regeln befolgten. „Wir müssen uns dem Virus nicht irgendwie ergeben, sondern wir können gegen das Virus ankämpfen.“ Es komme darauf an, die Zahl der Kontakte zu verringern. „Wir sind dem zweiten Lockdown eigentlich viel näher, als wir es wahrhaben wollen“, sagte der Bayerns Ministerpräsident Markus Söder in der Pressekonferenz mit Merkel. Es sei „vielleicht nicht mehr fünf vor Zwölf, sondern Schlag Zwölf“, um dies zu verhindern. Andernfalls drohten der Wirschaft und der Gesellschaft „erheblichste Schäden“. Weiter sagte Söder: „Es steht unglaublich viel auf dem Spiel, und wir brauchen einen langen Atem“, sagt Söder. „Aber es handelt sich nicht um ewig.“

Aus Sorge vor einer unkontrollierbaren Ausbreitung der Corona-Pandemie mit unabsehbaren Folgen für Bürger und Wirtschaft verschärfen Bund und Länder die Gegenmaßnahmen in Hotspots. Merkel und die Ministerpräsidenten verständigten sich am Mittwoch auf einheitliche Regeln für Städte und Regionen mit hohen Infektionszahlen. Dazu gehören eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie.

Während des Gipfels zeigte sich Merkel mit den Beschlüssen unzufrieden und kritisierte sie massiv. „Die Ansagen von uns sind nicht hart genug, um das Unheil von uns abzuwenden“, sagte die CDU-Politikerin nach übereinstimmenden Angaben von Teilnehmern am Mittwochabend während der Sitzung.

Mit den nun festgelegten Maßnahmen würden Bund und Länder in zwei Wochen eben wieder hier sitzen. „Es reicht einfach nicht, was wir hier machen.“ Die Grundstimmung sei, dass sich jedes Land ein kleines Schlupfloch suche. „Das ist das, was mich bekümmert. Und die Liste der Gesundheitsämter, die es nicht schafft, wird immer länger.“ Auch auf der Pressekonferenz wurde Merkel nicht weniger deutlich und sagte: „Ob das heute genug war, werden wir sehen“, sagte sie. „Deswegen ist meine Unruhe mit dem heutigen Tag noch nicht weg.“

Konkret vereinbarten die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten diese Beschlüsse:

Maskenpflicht

In Städten und Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen soll die Maskenpflicht erweitert werden. Sie soll ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.

Private Feiern

In Regionen mit stark steigenden Corona-Zahlen werden private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt. Die Begrenzung gilt bei mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen.

Kontaktbeschränkungen

Übersteigen die Neuinfektionen den 50er Wert dürfen sich künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen. Sollten die neuen Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, wird dies auf bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände verringert.

Sperrstunde

Ebenfalls bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen soll eine Sperrstunde um 23.00 Uhr für die Gastronomie verhängt werden. Bars und Clubs sollen geschlossen werden.

Beherbergungsverbote

Die Beherbergungsverbote für Urlauber aus innerdeutschen Risikogebieten waren vor den Beratungen am umstrittensten. Bund und Länder fanden auch im Kanzleramt keine Einigung und vertagten das Thema erst einmal bis zum 8. November. Bis dahin soll diese Maßnahme auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.

Dem Vernehmen nach wollen Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hamburg zunächst bei der Regelung bleiben, dagegen sollen sie in Sachsen und im Saarland schon bald kippen. In Bayern ist es wohl noch offen. Über das weitere Vorgehen solle am Donnerstag in einer Kabinettssitzung entschieden werden, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur.

Die meisten Bundesländer hatten am vergangenen Mittwoch beschlossen, dass Bürger aus Orten mit sehr hohen Corona-Infektionszahlen bei Reisen innerhalb von Deutschland nur dann beherbergt werden dürfen, wenn sie einen höchstens 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorlegen können. Greifen soll dies für Reisende aus Gebieten mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen.

Die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten waren erstmals seit Juni wieder persönlich zusammengekommen und berieten nicht nur per Videokonferenz. Das Treffen stand unter dem Eindruck massiv steigender Infektionszahlen in Deutschland und zum Teil noch dramatischerer Entwicklungen bei vielen europäischen Nachbarn. Hierzulande wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Mittwoch aktuell 5132 Neuinfektionen gemeldet – so viele wie seit Mitte April nicht mehr.

„Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwölf“

Der Leiter der Abteilung System-Immunologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig, Michael Meyer-Hermann, warnte bei dem Treffen eindringlich vor einem Kontrollverlust bei den Infektionen. „Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern zwölf, um das Schiff noch zu drehen“, sagte er laut Teilnehmern im Kanzleramt. Deutschland stehe an der Schwelle zu einem exponentiellen Wachstum. Zur Verdeutlichung zeigte der Wissenschaftler eine Simulation, wie sich das Infektionsgeschehen ohne ein Gegensteuern der Politik entwickeln würde.

Merkel forderte die Länder in der Sitzung zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung im Kampf gegen das Virus auf. „Wollen wir einen beherzten Schritt machen, oder uns wieder Woche für Woche treffen wie im Frühjahr“, sagte die CDU-Politikerin nach Angaben von Teilnehmern. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) warnte demnach: „Wenn wir nichts spürbar beschließen, ist der nächste Lockdown unvermeidlich. Wir sind von Hochrisikogebieten umgeben in Deutschland. Das Gefährdungspotenzial ist riesig.“

Regierungssprecher Steffen Seibert war von schwierigen Verhandlungen ausgegangen: „Einheitlichkeit ist wünschenswert. Aber Einheitlichkeit ist auch kein Selbstzweck, und es ist nicht gesichert, dass alle Teilnehmer heute zu gleichen Überzeugungen kommen“, sagte er.

„Ende der Stigmatisierung des Reisens“

Wirtschaft, Ökonomen und Kommunen machten vor den Beratungen Druck auf Bund und Länder, ihr Vorgehen besser zu koordinieren und zu vereinheitlichen – insbesondere bei den Beherbergungsverboten. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft warnte vor einem zweiten Lockdown der Branche durch die Hintertür.

Notwendig seien „weniger Aktionismus, mehr Augenmaß und ein Ende der Stigmatisierung des Reisens“, sagte Verbandspräsident Michael Frenzel. „Die Tourismusbranche und ihre Gäste brauchen endlich verlässliche, verständliche und vor allem verhältnismäßige Regelungen.“

Auch führende Ökonomen verlangten mehr Einheitlichkeit. Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, sagte dem „Handelsblatt“, dass der Schutz von Gesundheit und Wirtschaft ein „hohes Vertrauen der großen Mehrheit der Menschen“ brauche. „Dies erfordert Regeln, die nachvollziehbar und zu einem gewissen Maße damit auch einheitlich sind.“

Unterdessen plant Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) weitere Hilfen für besonders hart von Corona-Maßnahmen getroffene Unternehmen. Die bisher bis zum Jahresende laufenden Überbrückungshilfen sollen um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 verlängert werden. Die Wirtschaftsleistung in Deutschland war im zweiten Quartal eingebrochen.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gab am Mittwoch in Berlin bekannt, dass die neue Corona-Testverordnung an diesem Donnerstag in Kraft treten werde. Corona-Tests sollen damit künftig stärker auf Risikogruppen und das Gesundheitswesen konzentriert werden – weniger auf Reiserückkehrer.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article217832940/Corona-Gipfel-Maske-Sperrstunde-Beherbergung-Das-sind-die-Beschluesse.html

Astrobiologie: Probe könnte Fragen zu den Ursprüngen von Wasser und Leben auf der Erde beantworten

OSIRIS-REx der NASA enthüllt weitere Geheimnisse von Asteroid Bennu

Die erste Asteroiden-Probenrückführungsmission der NASA weiß jetzt viel mehr über das Material, das sie in nur wenigen Wochen sammeln wird. In einer speziellen Sammlung von sechs Artikeln, die heute in den Fachzeitschriften Science and Science Advances veröffentlicht wurden , präsentieren Wissenschaftler der OSIRIS-REx-Mission neue Erkenntnisse über das Oberflächenmaterial, die geologischen Eigenschaften und die dynamische Geschichte des Asteroiden Bennu. Sie vermuten auch, dass die gelieferte Probe von Bennu anders sein könnte als alles, was wir in der Meteoritensammlung auf der Erde haben.

Diese Entdeckungen vervollständigen die wissenschaftlichen Anforderungen der OSIRIS-REx-Mission vor der Probenentnahme und bieten Einblicke in die Bennu-Probe, die Wissenschaftler für kommende Generationen untersuchen werden.

Eine der Arbeiten unter der Leitung von Amy Simon vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, zeigt, dass kohlenstoffhaltiges organisches Material auf der Oberfläche des Asteroiden weit verbreitet ist, auch am Hauptprobenort der Mission, Nightingale, wo OSIRIS-REx tätig sein wird Der erste Probenentnahmeversuch wird am 20. Oktober durchgeführt. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass hydratisierte Mineralien und organisches Material wahrscheinlich in der gesammelten Probe vorhanden sein werden.

Die OSIRIS-REx-Mission der NASA erstellte diese Bilder unter Verwendung von Falschfarben-Rot-Grün-Blau-Kompositen (RGB) des Asteroiden Bennu. 
Eine 2D-Karte und Bilder von Raumfahrzeugen wurden einem Formmodell des Asteroiden überlagert, um diese Falschfarben-Verbundwerkstoffe zu erstellen. 
In diesen Verbundwerkstoffen sehen spektral durchschnittlich und blauer als das durchschnittliche Gelände blau aus, Oberflächen, die roter als der Durchschnitt sind, erscheinen rot. 
Hellgrüne Bereiche entsprechen den Vorkommen eines Minerals Pyroxen, das wahrscheinlich von einem anderen Asteroiden, Vesta, stammt. 
Schwarze Bereiche in der Nähe der Pole zeigen keine Daten an. 
Bildnachweis: NASA / Goddard / Universität von Arizona

Diese organische Substanz kann Kohlenstoff in einer Form enthalten, die häufig in der Biologie oder in mit der Biologie verbundenen Verbindungen vorkommt. Wissenschaftler planen detaillierte Experimente mit diesen organischen Molekülen und erwarten, dass die zurückgegebene Probe dazu beitragen wird, komplexe Fragen zu den Ursprüngen von Wasser und Leben auf der Erde zu beantworten.

„Die Fülle an kohlenstoffhaltigem Material ist ein wichtiger wissenschaftlicher Triumph für die Mission. Wir sind jetzt optimistisch, eine Probe mit organischem Material zu sammeln und zurückzugeben – ein zentrales Ziel der OSIRIS-REx-Mission “, sagte Dante Lauretta, Hauptforscher von OSIRIS-REx an der Universität von Arizona in Tucson.

Die Autoren der Spezialsammlung haben auch festgestellt, dass Carbonatmineralien einige der geologischen Merkmale des Asteroiden ausmachen. Carbonatmineralien fallen häufig aus hydrothermalen Systemen aus, die sowohl Wasser als auch Kohlendioxid enthalten. Einige Felsbrocken von Bennu haben helle Adern, die aus Karbonat zu bestehen scheinen – einige davon befinden sich in der Nähe des Nachtigallkraters, was bedeutet, dass in der zurückgegebenen Probe möglicherweise Karbonate vorhanden sind.

Die Untersuchung der auf Bennu gefundenen Karbonate wurde von Hannah Kaplan aus Goddard geleitet. Diese Ergebnisse haben es Wissenschaftlern ermöglicht zu theoretisieren, dass Bennus Eltern-Asteroid wahrscheinlich ein ausgedehntes hydrothermales System hatte, in dem Wasser mit Bennus Elternkörper interagierte und dessen Gestein veränderte. Obwohl der Elternkörper vor langer Zeit zerstört wurde, sehen wir Hinweise darauf, wie dieser wässrige Asteroid hier einst aussah – in seinen verbleibenden Fragmenten, aus denen Bennu besteht. Einige dieser Karbonatadern in Bennus Felsbrocken sind bis zu einigen Fuß lang und einige Zoll dick, was bestätigt, dass auf Bennus Elternkörper ein hydrothermales Wassersystem im Asteroidenmaßstab vorhanden war.

m Herbst 2019 hat das Raumschiff OSIRIS-REx der NASA dieses Bild aufgenommen, das einen der Felsbrocken des Asteroiden Bennu mit einer hellen Ader zeigt, die aus Karbonat zu bestehen scheint. 
Das Bild innerhalb des Kreises (unten rechts) zeigt eine fokussierte Ansicht der Vene. 
Bildnachweis: NASA / Goddard / Universität von Arizona

Wissenschaftler haben am Standort Nightingale eine weitere bemerkenswerte Entdeckung gemacht: Sein Regolith wurde erst kürzlich der rauen Weltraumumgebung ausgesetzt, was bedeutet, dass die Mission das unberührteste Material des Asteroiden sammeln und zurückgeben wird. Nightingale ist Teil einer Population junger, spektral roter Krater, die in einer Studie von Dani DellaGiustina an der Universität von Arizona identifiziert wurden. Bennus „Farben“ (Variationen in der Steigung des Spektrums der sichtbaren Wellenlänge) sind viel vielfältiger als ursprünglich angenommen. Diese Vielfalt resultiert aus einer Kombination verschiedener Materialien, die von Bennus Elternkörper geerbt wurden, und unterschiedlicher Dauer der Exposition gegenüber der Weltraumumgebung.

Die Ergebnisse dieses Papiers sind ein wichtiger Meilenstein in einer laufenden Debatte in der planetaren Wissenschaftsgemeinschaft – wie sich primitive Asteroiden wie Bennu spektral verändern, wenn sie „Weltraumverwitterungsprozessen“ wie dem Beschuss durch kosmische Strahlung und Sonnenwind ausgesetzt sind. Während Bennu mit bloßem Auge ziemlich schwarz erscheint, veranschaulichen die Autoren die Vielfalt von Bennus Oberfläche anhand von Falschfarben-Renderings von multispektralen Daten, die von der MapCam-Kamera erfasst wurden. Das frischeste Material auf Bennu, wie das am Nightingale-Standort gefundene, ist spektral roter als der Durchschnitt und erscheint daher in diesen Bildern rot. Das Oberflächenmaterial färbt sich lebhaft blau, wenn es über einen längeren Zeitraum der Weltraumverwitterung ausgesetzt war. Da das Oberflächenmaterial über lange Zeiträume weiter wetterbeständig ist, wird es letztendlich über alle Wellenlängen heller.

Das Papier von DellaGiustina et al. unterscheidet auch zwei Haupttypen von Felsbrocken auf Bennus Oberfläche: dunkel und rau und (seltener) hell und glatt. Die verschiedenen Typen können sich in verschiedenen Tiefen im Eltern-Asteroiden von Bennu gebildet haben.

Die Bouldertypen unterscheiden sich nicht nur optisch, sie haben auch ihre eigenen einzigartigen physikalischen Eigenschaften. Das von Ben Rozitis von The Open University in Großbritannien geleitete Papier zeigt, dass die dunklen Felsbrocken schwächer und poröser sind, während die hellen Felsbrocken stärker und weniger porös sind. Die hellen Felsbrocken beherbergen auch die von Kaplan und der Besatzung identifizierten Karbonate, was darauf hindeutet, dass die Ausfällung von Karbonatmineralien in Rissen und Porenräumen für ihre erhöhte Festigkeit verantwortlich sein könnte.

Beide Felsbrocktypen sind jedoch schwächer als von Wissenschaftlern erwartet. Rozitis und Kollegen vermuten, dass Bennus dunkle Felsbrocken (der schwächere, porösere und häufigere Typ) die Reise durch die Erdatmosphäre nicht überleben würden. Es ist daher wahrscheinlich, dass die zurückgegebenen Proben des Asteroiden Bennu ein fehlendes Glied für Wissenschaftler darstellen, da diese Art von Material derzeit nicht in Meteoritensammlungen vertreten ist.

Bennu ist ein rautenförmiger Trümmerhaufen, der im Weltraum schwebt, aber es steckt mehr dahinter, als man denkt. Daten, die mit dem OSIRIS-REx Laser-Höhenmesser (OLA) – einem wissenschaftlichen Instrument der kanadischen Weltraumbehörde – erhalten wurden, haben es dem Missionsteam ermöglicht, ein digitales 3D-Geländemodell des Asteroiden zu entwickeln, das bei einer Auflösung von 20 cm im Detail und beispiellos ist Richtigkeit. In diesem Artikel unter der Leitung von Michael Daly von der York University erklären Wissenschaftler, wie eine detaillierte Analyse der Form des Asteroiden kammartige Hügel auf Bennu enthüllte, die sich von Pol zu Pol erstrecken, aber so subtil sind, dass sie vom Menschen leicht übersehen werden können Auge. Ihre Anwesenheit wurde bereits angedeutet, aber ihre volle Ausdehnung von Pol zu Pol wurde erst deutlich, als die nördliche und südliche Hemisphäre in den OLA-Daten zum Vergleich aufgeteilt wurden.

Das digitale Geländemodell zeigt auch, dass Bennus nördliche und südliche Hemisphäre unterschiedliche Formen haben. Die südliche Hemisphäre scheint glatter und runder zu sein, was nach Ansicht der Wissenschaftler darauf zurückzuführen ist, dass loses Material von den zahlreichen großen Felsblöcken der Region eingeschlossen wird.

Ein weiteres Papier in der Spezialsammlung unter der Leitung von Daniel Scheeres von der University of Colorado Boulder untersucht das Schwerefeld von Bennu, das durch Verfolgung der Flugbahnen des OSIRIS-REx-Raumfahrzeugs und der Partikel, die auf natürliche Weise von Bennus Oberfläche ausgestoßen werden, bestimmt wurde. Die Verwendung von Partikeln als Schwerkraftsonden ist zufällig. Vor der Entdeckung des Partikelausstoßes auf Bennu im Jahr 2019 war das Team besorgt darüber, das Schwerefeld nur unter Verwendung von Tracking-Daten von Raumfahrzeugen auf die erforderliche Genauigkeit abzubilden. Die natürliche Versorgung mit Dutzenden von Mini-Schwerkraftsonden ermöglichte es dem Team, ihre Anforderungen bei weitem zu übertreffen und beispiellose Einblicke in das Innere der Asteroiden zu gewinnen.

Das rekonstruierte Schwerefeld zeigt, dass das Innere von Bennu nicht einheitlich ist. Stattdessen befinden sich im Asteroiden Taschen aus Material mit höherer und niedrigerer Dichte. Es ist, als ob sich in der Mitte eine Leere befindet, in die ein paar Fußballfelder passen könnten. Darüber hinaus ist die Ausbuchtung an Bennus Äquator zu gering, was darauf hindeutet, dass Bennus Rotation dieses Material loftet.

Alle sechs Veröffentlichungen in der Spezialsammlung verwenden globale und lokale Datensätze, die von der Raumsonde OSIRIS-REx von Februar bis Oktober 2019 gesammelt wurden. Die Spezialsammlung unterstreicht, dass Probenrückführungsmissionen wie OSIRIS-REx für ein umfassendes Verständnis der Geschichte und Entwicklung unserer Sonnensystem.

Die Mission ist weniger als zwei Wochen von ihrem größten Ziel entfernt – ein Stück eines makellosen, hydratisierten, kohlenstoffreichen Asteroiden zu sammeln. OSIRIS-REx wird Bennu im Jahr 2021 verlassen und die Probe am 24. September 2023 an die Erde liefern.

Das Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, bietet das gesamte Missionsmanagement, Systemtechnik sowie die Sicherheit und Missionssicherung für OSIRIS-REx. Dante Lauretta von der University of Arizona, Tucson, ist der Hauptforscher, und die University of Arizona leitet auch das Wissenschaftsteam und die Planung und Datenverarbeitung für wissenschaftliche Beobachtungen der Mission. Lockheed Martin Space in Denver baute das Raumschiff und bietet Flugbetrieb. Goddard und KinetX Aerospace sind für die Navigation des OSIRIS-REx-Raumfahrzeugs verantwortlich. OSIRIS-REx ist die dritte Mission im New Frontiers Program der NASA, das vom Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville, Alabama, für das Science Mission Directorate der Agentur in Washington verwaltet wird.

Quelle: https://www.asteroidmission.org/?latest-news=nasas-osiris-rex-unlocks-more-secrets-from-asteroid-bennu

BepiColombo: Das wichtigste zum Venus FlyBy – Erste „Mertis“ Messungen ab 13.10

Die Venus ist zwar nicht das Ziel der Forschungssonde „BepiColombo“. Doch sie fliegt am 15. Oktober in nur 10.000 Kilometer Entfernung an diesem Planeten vorbei.

„Ein bisschen Science im Vorbeiflug“ sei das, sagt Johannes Benkhoff vom Esa-Forschungszentrum ESTEC im niederländischen Noordwijk. Er ist Projektwissenschaftler der Merkurmission.

Datum15. Oktober 2020
Nächster Ansatz03:58 UTC
Minimale Höhe10720
Betriebszeitca. 2 Tage vor und 2 nach dem nächsten Anflug
Nutzlasten betriebenMMO : MPPE, MGF, PWI
MPO : ISA, MERTIS, MGNS, MEHR, MPO-MAG, PHEBUS, SERENA, SIXS, BERM
MTM : MCAM2 / 3 

Während des Vorbeiflugs sind mehrere Instrumente und Sensoren an den beiden Wissenschaftsorbitern, aus denen die Mission besteht – dem Mercury Planetary Orbiter (MPO) und dem Mercury Magnetospheric Orbiter (Mio) – eingeschaltet.

Das Mercury Transfer Module (MTM) bietet zwei Möglichkeiten, Venus mit zwei seiner Überwachungskameras oder M-CAMs vor, während und kurz nach dem nächsten Anflug aufzunehmen.

Phosphin in der Venus-Atmosphäre?

Mit an Bord: Das DLR-Spektrometer „Mertis“. ,Mertis‘ ist für den Merkur konzipiert“, sagt Benkhoff, „aber wenn wir es beim Vorbeiflug an der Venus nutzen, dann schaut es sich eben die Wolkendecke an.“

Mithilfe von „Mertis“ könnte die Existenz von Phosphin in der Venusatmosphäre bestätigt werden. Auf der Erde entsteht diese Substanz fast ausschließlich bei organischen Prozessen.

BepiColombo hat eine geringe Chance, das Gas in einem Vorbeiflug im Oktober zu erkennen, und eine bessere Chance im nächsten August mit seinem Infrarotinstrument.

„Wie lange würde es dauern, bis Sie wissen, ob Sie den Nachweis von Phosphin in der Atmosphäre der Venus überprüfen können“
„Obwohl es äußerst schwierig sein wird, eine solche Messung durchzuführen.
Es wird auch eine Weile dauern, um die Daten zu analysieren, Wochen oder vielleicht Monate!“

Die Experimente auf „BepiColombo“ werden zwei Tage vor und zwei Tage nach der größten Annäherung an die Venus am kommenden Donnerstag, 15. Oktober, eingeschaltet sein.

Es geht um die Temperatur und die Dichte der dicken Venusatmosphäre, um die chemische Zusammensetzung und das Magnetfeld in der Umgebung des Planeten. Manche dieser Phänomene wurden zuletzt von der russischen Sonde Venera 15 gemessen – vor fast vierzig Jahren!

Jörn Helbert, of the German Aerospace Centre (DLR), a co-principle investigator of MERTIS. 
Venus-FlyBy: Frühstens an Dienstag nimmt das Instrument „Mertis“ den Wissenschaftlichen Betrieb auf.

Schwarz-Weiß Bilder der Venus

Erst kurz vor Fertigstellung der Sonde war den Ingenieuren eingefallen, dass sie ja das Venusrendezvous vielleicht mit Kameras filmen könnten, die auf dem Transfermodul befestigt wären. So wurden dort schnell noch einige Schwarz-Weiß-Kameras eingebaut.


DER VORBEIFLUG AN DER ERDE

BESSER ALS ERWARTET

Zum Beispiel gelang es dem Quecksilberradiometer und dem thermischen Infrarotspektrometer (MERTIS), einem neuartigen Instrument zur Untersuchung der Oberflächenzusammensetzung von Himmelsobjekten, Messungen des Mondes während des Vorbeiflugs auf der Erde durchzuführen. Die Oberfläche des Mondes ist jedoch viel kälter als die Oberfläche von Merkur, was die Beobachtungen besonders schwierig machte.

Die ersten Messungen der Mondoberfläche im thermischen Infrarotspektrum, die mit dem Mercury Radiometer und dem Thermal Infrared Spectrometer (MERTIS) an Bord der europäischen / japanischen BepiColombo-Mission durchgeführt wurden. 
Bildnachweis: DLR und Westfälische Wilhelms Universität Münster

“ Wir haben uns etwas angesehen, das am heißesten etwa 100 ° C haben kann, während wir MERTIS dazu gebracht haben, Quecksilber zu untersuchen, das über 400 ° C haben kann „, sagt Jörn Helbert vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), einem Co-Mitarbeiter Hauptermittler von MERTIS. “ Außerdem werden wir Merkur aus einer Entfernung von weniger als 1000 km betrachten, während der Mond während des Vorbeiflugs 700 000 km entfernt war. „

Darüber hinaus betrachtete MERTIS den Mond über seinen Nebenhafen und nicht über den Haupthafen, der derzeit vom MTM abgedeckt wird. Trotzdem hat das Instrument einen eindeutigen Datensatz erfasst.

“ Niemand hat den Mond zuvor in diesem Spektralbereich vom Weltraum aus beobachtet“, sagt Jörn. „Es ist der erste Datensatz dieser Art und mindestens so gut, wie wir es uns erhofft hatten. „

NÄCHSTER HALT VENUS

Die Ergebnisse sind ermutigend für die bevorstehenden zwei Vorbeiflüge der Venus, eines Planeten, der seit dem Ende der Venus Express-Mission im Jahr 2015 nicht mehr von einem europäischen Raumschiff besucht wurde und derzeit nur von einer japanischen Mission namens Akatsuki umkreist wird.

BepiColombo bei der Venus. Bildnachweis: ESA / ATG medialab

“ Jetzt, da wir wissen, wozu dieses innovative Instrument in der Lage ist, können wir uns darauf konzentrieren, während der beiden Vorbeiflüge der Venus so viel wie möglich herauszuholen „, sagt Johannes. “ Gleiches gilt für die anderen Instrumente. Dadurch können wir das wissenschaftliche Potenzial der gesamten Mission auf eine Weise maximieren, die wir bei der Entwicklung nicht unbedingt vorausgesehen haben. „

BepiColombo wird am 15. Oktober zum ersten Mal in einer Entfernung von etwa 10 630 km an der Venus vorbeifahren. Der zweite Vorbeiflug des Raumschiffs auf dem Planeten im August 2021 wird ihn etwa 550 km von der Venusoberfläche entfernt näher bringen als die Umlaufbahn von Akatsuki.

“ Es gibt Instrumente, darunter MERTIS und das Ultraviolett-Spektroskop PHEBUS, mit denen Messungen an der Venus durchgeführt werden können, die wir mit keiner früheren Mission durchführen konnten „, sagt Jörn. “ Wir werden in der Lage sein, viele Daten über die dichte Atmosphäre der Venus zu erhalten, die denen der sowjetischen Missionen Venera 15 und 16 in den 1980er Jahren ähneln werden. Dies wird einen einzigartigen Vergleich liefern. „

Ich freue mich sehr auf den Venus-Fly-By. Mal schauen was und BepiColompo über die Venus erzählt. Auch wenn die Chance aufgrund der Entfernung gering ist Phosphin nachzuweisen könnten aktuelle Messergebnisse eine Venus-Mission neue anreize geben. Eine gute Chance Phosphin nachzuweisen wird wohl der 10 August 2021 beim nächsten Venus-FlyBy aus 552 km Entfernung sein. Aber die erste Chanche für eine Messung aus 10.000 Km Entfernung ist ja auch nicht schlecht. Hey, man hat zwei Versuche – das ist doch was gutes.

Christian Dauck