Die NASA-Raumsonde Osiris-Rex hat erfolgreich auf dem Asteroiden „Bennu“ aufgesetzt. Der wahrscheinlich aufgesammelte Staub soll nach der Rückkehr in zwei Jahren Antworten auf die großen Fragen liefern.

Großer Applaus bei der NASA. Ihr Raumschiff Osiris-Rex hat erfolgreich auf dem Asteroiden „Bennu“ aufgesetzt und wahrscheinlich Staub und kleine Steine eingesammelt. Rund 330 Millionen Kilometer entfernt kreist der Felsbrocken mit einem Durchmesser von nur 500 Metern um die Sonne.
tagesschau 09:00 Uhr, 21.10.2020
„Alles läuft nach Plan, sieht wirklich gut aus.“ Über vier Jahre hat der Chefwissenschaftler dieser Mission, Dante Lauretta, auf diesen Moment gewartet. Zwei Jahre war das Raumschiff unterwegs, zwei Jahre hat es den Asteroiden umkreist, Fotos gemacht, untersucht, was man aus der Entfernung untersuchen kann. Und die meiste Zeit musste der die Kontrolle abgeben.
„Es kalkuliert selbst, wo der richtige Weg ist und entscheidet selbständig.“
Nachsteuern unmöglich
Die Entfernung von der Erde ist so groß, dass das Signal mehr als seine Viertelstunde benötigt, um anzukommen, spontan nachzusteuern ist also praktisch unmöglich. Wenn Nachrichten und Bilder auf der Erde ankommen, stammen sie aus der Vergangenheit. Aber Osiris-Rex hat schon so viel an Information geliefert, dass das Wissen über Asteroiden neu geschrieben werden muss, sagt Dante Lauretta.
Und dies scheint passiert zu sein: Osiris-Rex, was übrigens die Anfangsbuchstaben für verschiedene wissenschaftliche Aufgaben der Sonde sind, ist langsam auf den Asteroiden hinabgeflogen. Ein ausgestreckter Arm hat für einige Sekunden aufgesetzt und mit gepresstem Stickstoff Sand und kleine Steine aufgewirbelt, die dann mit einer Art Korb aufgefangen wurden. Dann zündeten die Raketen und brachten das Raumschiff wieder in sichere Entfernung.
„Wir wissen jetzt nicht genau, wie es weitergeht. Wir wissen nur, dass wir Kontakt mit der Oberfläche hatten.“
Proben in zwei Jahren auf der Erde
Die offene Frage: Wurde genug Material eingesammelt? 60 Gramm sollten es mindestens sein, bis zwei Kilogramm könnten transportiert werden. Das wird in den nächsten Tagen geklärt und entschieden, ob man noch einmal hinabfliegen muss. In zwei Jahren jedenfalls sollen die Proben auf der Erde landen und untersucht werden.
„Warum sind wir hier? Warum kann man auf der Erde leben? Wie ist Leben entstanden?“
Große Fragen an ein wenig Sand. Aber: Bennu stammt aus der Anfangszeit unseres Sonnensystems vor etwa 4,5 Milliarden Jahren. Was immer die Sonde zurückbringt, soll helfen, zu entschlüsseln, wie unser Lebensraum entstanden ist. Und: Tragen Asteroiden wie Bennu Wasser oder Kohlenstoff in sich, das bei Einschlägen auf die Erde transportiert worden sein könnte und damit half, Leben entstehen zu lassen? Was Bennu auch auszeichnet: Er ist auf möglichem Kollisionskurs mit der Erde. In 150 Jahren kommen sich beide zumindest extrem nah.
Arthur Landwehr, ARD Washington (Audio)
21.10.2020 06:55 Uhr
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/nasa-mission-asteroid-101.html
Toll, das alles so gut geklappt hat. Am 21.10 sollen Bilder der Probeentnahme veröffentlicht werden. Vielleicht hat man auch schon ein Video, in den kommende tagen wird sowas meistens dann aber nachgereicht.
Wenn die Erfolgsmeldungen nach solchen Aktionen in den Medien erscheinen weiß das Missions-Team eigentlich nur das die Programmierten Befehle ausgeführt wurden. Mit Spannung werden die Daten der Raumsonde erwartet
Spannend auch die Frage ob man nun tatsächlich was hat und wie viel, dazu soll in den nächsten Tagen (am Samstag/Sonntag) ein Spin-Manöver ausgeführt werden um das veränderte Trägheitsmoment zu messen. Vielleicht geben die Bilder ja schon einen kleinen hinweiß. Außerdem kann man sehen wie sich das Geröll bei de Probeentnahme verhält.
Mal schauen ob man nochmal eine Probeentnahme macht oder sich auf den Heimflug vorbereitet, in ein paar tagen weiß man das.
Mit den Asteroiden Bennu haben wir einem echten „heißen“ Kandidaten der uns ein paar Astrobiologie-Fragen beantworten könnte auf die wir Astrobiologie-Fans und Wissenschafter seit so vielen Jahren warten. Und uns wahrscheinlich auch neue fragen stellen wird.
Das ist die erste Asteroiden-Probeentnahmen für die Nasa, damit das aller erste mal und Neuland für die Raumfahrtagentur.
Christian Dauck