
Jahre nach dem Referendum zum Brexit endet heute dessen Übergangsphase. Dann ist der Austritt Großbritanniens aus der EU endgültig vollzogen. Die Mehrheit der Briten ist froh, dass das Gezerre um die künftigen Regeln ein Ende hat.
Viereinhalb Jahre nach dem Brexit-Referendum ist es soweit: Die Übergangsphase des britischen EU-Austritts geht zu Ende. In ein paar Stunden wird der Brexit dann komplett vollzogen sein und dann tritt – erstmal vorübergehend – der Post-Brexit-Deal mit der EU in Kraft.
Hurra die Brexit Übergangsphase endet. Endlich, jetzt beginnt der spannendste teil am Brexit. Ich freue mich sehr und es ist mal was neues. Mal schauen wie sich dieses Britannien so entwickeln wird. Da ich Nachrichten/Wirtschaft/Börse schaue bzw. mich interessiert, macht es das super spannend und interessant. Zumal ich nicht nur die Raumfahrt beobachte, ich habe viele Interessen.
Neben der CO2 – Steuer ein weiteres schönes Projekt. 2021 kann kommen! Absolut klasse und spannend was Großbritannien da macht.
Christian Dauck
Johnson: Neues Kapitel beginnt
Damit beginne ein neues Kapitel, betonte der britische Premier Boris Johnson gestern nochmal im Unterhaus: „Wir nutzen jetzt diesen besonderen Moment, um eine neue, fantastische Beziehung zu unseren europäischen Nachbarn aufzubauen – beruhend auf freiem Handel und freundlicher Kooperation.“
Es sei ein langer, schwieriger Weg gewesen, aber man habe etwas erreicht, was viele nicht für möglich hielten, so Johnson: „Die Menschen in Großbritannien wussten in ihren Herzen von Anfang an, dass das hier möglich ist – obwohl uns immer wieder gesagt wurde, wir könnten nicht alles haben. Wie oft hat uns die EU das gesagt? Dass wir nicht einerseits weiter wie bisher mit unseren europäischen Nachbarn Handel betreiben und andererseits die Kontrolle über die Gesetze und das Schicksal unseres Landes zurückbekommen könnten?“ Aber genau das habe man geschafft, davon ist Johnson überzeugt.
„Wir werden immer Europäer sein“
Die Opposition in Großbritannien ist da weiterhin skeptisch. Labour-Chef Keir Starmer bleibt bei seinem Urteil, das er bereits an Heiligabend, kurz nach Abschluss des Abkommens, verkündet hat: „Es ist unvollkommen, es ist dünn – und es ist die Konsequenz der politischen Entscheidungen des Premierministers. Aber es ist das einzige Abkommen, das wir haben.“
Für die Labour-Partei ist das Thema Brexit schwierig. 2016 wurde der damalige Parteichef Jeremy Corbyn scharf dafür kritisiert, sich nicht genug für den Verbleib in der EU eingesetzt zu haben. Inzwischen hat sich die Partei eher widerwillig mit dem Austritt abgefunden und versprochen, das Ergebnis des Referendums zu unterstützen. Trotzdem bleibt Labour bei seiner Sympathie für die EU und vor allem für Europa, wie Parteichef Keir Starmer gestern nochmal betonte: „Wir werden immer Europäer sein, wir werden immer gleiche Werte, Erfahrungen und eine gemeinsame Geschichte haben. Und jetzt können wir auch eine gemeinsame Zukunft haben.“
Erleichterung bei den Briten
Die Briten selbst sind vor allem froh, dass der Streit um den Post-Brexit-Deal mit der EU endlich vorbei ist – zumal sie durch die Corona-Pandemie gerade genug andere Sorgen haben. Das zeigen aktuelle Umfragen des Meinungsforschungsinstituts YouGov: Demnach sind über 57 Prozent der Briten damit einverstanden, dass das Parlament den Deal angenommen hat – obwohl nur 17 Prozent ihn tatsächlich für einen guten Deal für Großbritannien halten.
Was den eigentlichen Brexit angeht, bleiben die Briten übrigens laut YouGov weiterhin gespalten. Auf die Frage, ob der EU-Austritt im Nachhinein gesehen ein Fehler war, sagten 51 Prozent: Ja.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/brexit-uebergangsphase-eu-101.html