China und Vereinigte Arabischen Emirate erreichen erfolgreich den Mars

Marsmission Tianwen-1: Auch China erreicht den Roten Planeten

Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten hat nun auch China ihre diesjährige Marssonde sicher ans Ziel gebracht. Damit läuft weiter alles nach Plan für die aufstrebende Weltraumnation.

Nach achtmonatiger Reise durchs All hat die chinesische Raumsonde Tianwen-1 den Mars erreicht. Das Bremsmanöver sei erfolgreich verlaufen, meldet der staatsnahe chinesische Fernsehsender CGNTN. Die fünf Tonnen schwere Sonde hat demnach gegen 13 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine stabile Umlaufbahn erreicht.

Tianwen-1 (zu Deutsch: »Fragen an den Himmel«) besteht aus drei Teilen: einem Satelliten, einer Landestation und einem darauf befestigten Rover. Beobachter rechnen damit, dass das Modul mit dem Gefährt im April oder Mai 2021 von der Raumsonde abkoppeln wird. Anschließend soll es sanft auf dem Mars aufsetzen. Der mit Solarzellen bestückte und 240 Kilogramm schwere Rover soll anschließend drei Monate lang das Umfeld der Landestelle erkunden.

Die Mission ist Chinas erster Versuch, auf dem Mars zu landen. Glückt das Manöver, wäre die Volksrepublik die zweite Nation, die eine sanfte Landung auf dem Roten Planeten hinbekommen hat. Bisher betreibt nur die USA Rover auf dem Mars: Sie plant für den 18. Februar die Landung ihres insgesamt fünften Rovers »Perseverance«. Er ist mit gut 1000 Kilogramm deutlich schwerer als das chinesische Gefährt.

Tianwen-1
Tianwen-1 | Der chinesische Marslander, hier als künstlerische Darstellung zu sehen, soll einen kleinen Rover auf dem Roten Planeten absetzen.

Für China ist Tianwen-1 ein wichtiger Schritt, um den eigenen Weltmachtstatus auch im Weltraum zu behaupten. In den vergangenen Jahren gelangen den Ingenieuren des Landes bereits mehrere sanfte Mondlandungen. Zuletzt hat die Sonde Chang’e-5 eine Probe Mondgestein zur Erde gebracht. Die Mars-Mission hat daher auch innenpolitisch großen symbolischen Charakter. Unter anderem soll sie dem chinesischen Volk die Erfolge der Kommunistischen Partei vor Augen führen. Diese feiert 2021 ihren 100. Geburtstag.

Quelle: https://www.spektrum.de/news/marsmission-tianwen-1-auch-china-erreicht-den-roten-planeten/1831216


Mit Hope und Tianwen-1 haben die Emirate und China es in einen exklusiven Club geschafft: Bisher waren nur der früheren Sowjetunion, den USA, der Europäischen Weltraumagentur (ESA) und Indien Missionen zum Mars gelungen.

Super das es neben der VAE auch China mit ihrer Sonde bzw. Kameras und Instrumenten, um die Mars-Umlaufbahn geschafft haben. 2021 – Eine tolle und spannende Zeit für Raumfahrt-Fans.

Ich freue mich schon auf ein paar schöne Fotos, in den nächsten Tagen. Einfach grandios das jetzt auch China mit dabei ist planenten zu erforschen, Chinas erste interplanetare Mission – ein Meilenstein. Toll das China jetzt auch über dem Erd-Mond hinaus präsent im Weltraum ist – herzlichen Glückwunsch China!

China scheut keine Kosten und mühen für ihr Raumfahrtprogramm dank ihrer Politik. Die liebäugeln ja schon mit dem Jupitermond Calisto, China wird uns in den nächsten Jahren ein schönes Raumfahrtpogramm liefern. Auch deren geplante Raumstation macht großartige fortschritte.

Und ganz wichtig, vor allem ein wichtiger „Player“ bei der Erforschung des All sein. Auch die VAE als Ölstaat, an Geld wird es auch hier nicht mangeln im Raumfahrtpogramm.

Christian Dauck

Raumsonde der Emirate erreicht den Mars

Vor gut einem halben Jahr hatten die Vereinigten Arabischen Emirate eine Mars-Sonde ins All geschickt. Jetzt erreichte die erste interplanetare Raumfahrt-Mission eines arabischen Staates ein wichtiges Etappenziel.

Eine Mars-Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) ist in eine Umlaufbahn um den Mars eingetreten. Die Sonde „Al-Amal“ (Hoffnung) habe die Umlaufbahn erreicht, sagte der Projektmanager der Mission, Omran Scharaf. Die Sonde war am 20. Juli 2020 vom japanischen Raumfahrtzentrum Tanegashima gestartet.

„Mission erfüllt“, schrieb Ministerpräsident Mohammed bin Raschid al-Maktum auf Twitter. „Al-Amal“ ist die erste Raumsonde eines arabischen Landes. Sie soll Klimadaten des Roten Planeten sammeln. Zuvor hatte der faktische Herrscher der VAE, Scheich Mohammed bin Sajid al-Nahjan, in einem Tweet von einer „historischen emiratischen Mission“ geschrieben.

Mit 121.000 Kilometern pro Stunde durchs All

„Al-Amal“ soll helfen, das erste vollständige Bild des Mars-Klimas über ein komplettes Jahr auf dem Planeten zu erfassen. Die 1350 Kilogramm schwere Raumsonde, die etwa so groß wie ein Geländewagen ist, soll dazu unter anderem die Atmosphäre sowie Wetterveränderungen und den Wechsel der Jahreszeiten beobachten. Auf ihrer siebenmonatigen Reise legte sie 450 Millionen Kilometer zurück und flog mit etwa 121.000 Kilometern pro Stunde durchs All.

Der Start der Trägerrakete mit "Al-Amal" an Bord am 20. Juli 2020 vom japanischen Raumfahrtzentrum Tanegashima. | AFP
Der Start der Trägerrakete mit „Al-Amal“ an Bord am 20. Juli 2020 vom japanischen Raumfahrtzentrum Tanegashima. Auf ihrem Weg zum Mars legte die Raumsonde 450 Millionen Kilometer zurück. Bild: AFP

Das Einschwenken der Sonde in die Mars-Umlaufbahn bezeichnen Vertreter der emiratischen Raumfahrtbehörde als das „entscheidendste und komplexeste“ Manöver der Mission. Dazu musste die Sonde ausreichend abbremsen, um von der Schwerkraft des Mars erfasst zu werden. Danach dauerte es ungefähr 15 Minuten, bis das Signal der erfolgreichen Mission auf der Erde eintraf.

Das Manöver dürfte die Hälfte des Treibstoffs von „Al-Amal“ aufgebraucht haben. Innerhalb von 40 Tagen soll die Sonde nun um den Mars kreisen. Nach knapp zwei Monaten soll „Hope“ mit dem Sammeln wissenschaftlicher Daten beginnen.

Auch Sonden von China und den USA auf dem Weg

„Al-Amal“ ist die erste von drei Weltraum-Missionen, die in diesem Monat den Mars erreichen sollen. Am Mittwoch soll „Tianwen-1“, ein Duo aus Sonde und Rover aus China, eintreffen. In einer Woche wird die Kapsel „Perseverance“ der US-Raumfahrtbehörde NASA erwartet. Alle drei hoben im vergangenen Juli im Abstand weniger Tage ab, in einem Zeitfenster für Starts zum Mars, das sich nur alle zwei Jahre öffnet.

Mars-Sonde der Vereinigten Arabischen Emirate erreicht Umlaufbahnen des Planeten
Daniel Hechler, ARD Kairo, nachtmagazin 00:20 Uhr, 10.2.2021

Die Emirate treiben ihr Raumfahrt-Programm kräftig voran. Geplant ist auch eine Mond-Mission für das Jahr 2024, bei der ein unbemanntes Raumfahrzeug zum Erdtrabanten starten und dort in einer bisher unerforschten Gegend landen soll.

Die erste interplanetare Raumfahrt-Mission eines arabischen Staates ist von großer Symbolkraft. Die Emirate hoffen dabei neben wissenschaftlichen Erkenntnissen und positiven Effekten für die Wirtschaft auch auf Imagepflege. Die desaströse Menschenrechtslage in dem Golfstaat steht immer wieder im Fokus internationaler Kritik.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/emirate-mars-sonde-101.html