Mars-Rover Perseverance soll erste Bodenprobe nehmen/Start von Starliner verschiebt sich

Seit Februar ist der NASA-Rover auf dem Mars und nun soll er einen weiteren Meilenstein absolvieren: Eine Bodenprobe für die Erde soll genommen werden.

Die Umgebung von Perseverance (Bild: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)

Der NASA-Rover Perseverance bereitet die erste Entnahme einer Bodenprobe auf dem Mars vor, die später zur Erde geschickt werden soll. Das teilte die US-Weltraumagentur am Mittwoch mit. Mit der Arbeit an diesem wichtigen Meilenstein soll demnach in den nächsten zwei Wochen begonnen werden, insgesamt werde Perseverance dafür ganze 11 Tage brauchen. Ziel ist eine versiegelte Bodenprobe, die zur Erde gebracht und hier mit deutlich besserer Technik analysiert werden kann. Dabei gehe es nicht nur um die Suche von Spuren nach möglichem einstigem Leben, erläutern die Forschenden nun.

Wie die NASA weiter ausführt, wird Perseverance zu Beginn der Prozedur alle nötigen Teile so um sich herum auf dem Boden postieren, dass der zwei Meter lange Roboterarm sie erreichen kann. Zu Beginn sollen dann vor Ort so viele Analysen an einem „geologischen Zwilling“ der geplanten Probe durchgeführt werden, wie die Instrumente an Bord erlauben. Wenn die abgeschlossen sind, werde Perseverance für einen Tag lang keine Aufgaben erhalten, um die Batterien voll aufzuladen. Am nächsten Tag werde dann die unberührte eigentliche Probe der Größe einer Tafelkreide entnommen und in einem der eigens mitgeführten Behälter versiegelt. Der und andere baugleiche sollen in ein paar Jahren vom Mars abgeholt und zur Erde gebracht werden.

Perseverance ist seit dem 18. Februar auf dem Mars und der jüngste in der Reihe der NASA-Rover. Er gleicht seinem Vorgänger Curiosity in weiten Teilen. Die Landung war aber eine noch größere Herausforderung als beim Vorgänger. Ein Video, das die NASA wenige Tage später veröffentlicht hat, ist die erste Aufnahme einer Landung auf einem anderen Planeten überhaupt und zeigt sie in beeindruckender Qualität. Viele Wochen nach der Landung lag die Konzentration vor allem auf den Flügen des mitgeführten kleinen Helikopters Ingenuity, die sind aber inzwischen Routine und der jüngste war bereits mehr als 600 Meter lang. Zusammen haben die beiden Gefährte die auf „Octavia E. Butler Landing“ getaufte Landestelle hinter sich gelassen und und sind jetzt auf dem Weg zu einem wohl ausgetrockneten Flussbett, um nach möglichen Spuren von ehemaligem Leben zu suchen.

Quelle: https://www.heise.de/news/Mars-Rover-Perseverance-soll-erste-Bodenprobe-fuer-Transport-zur-Erde-nehmen-6144755.html


WEGEN NAUKA-PANNE AN DER ISS: STARLINER VON BOEING BLEIBT NOCH AM BODEN

Die Weltraumkapsel „Starliner“ vom Raumfahrtunternehmen Boeing sollte eigentlich heute, am 30. Juli, seinen nächsten Flug zur Internationalen Raumstation ISS antreten. Jedoch verschiebt sich der Starttermin kurzfristig. Vor dem 3. August wird es keinen Launch des Starliner-Raumschiffs geben. Grund ist die Panne beim Andocken des neuen Moduls Nauka an der ISS.

Boeing CST-100 Starliner

Das Raumschiff Starliner von Boeing auf einer Trägerrakete.Bildrechte: imago images/UPI Photo

Eigentlich sollte heute (30. Juli) die Raumkapsel des privaten Luft- und Raumfahrtunternehmens Boeing zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Mit einer „Atlas V“-Trägerrakete wollte das Unternehmen um 20.53 Uhr (mitteleuropäischer Sommerzeit) das Starliner-Ramschiff in den Orbit befördern.

Nun haben sich Boeing und die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA gegen einen Launch entschieden. In einer aktuellen Pressemitteilung der Behörde heißt es:

Derzeit prüfen die Startteams die nächstmögliche Gelegenheit für einen Starttermin. Dieser Schritt gibt dem Team der Internationalen Raumstation Zeit, die Überprüfung des neu eingetroffenen Nauka-Moduls von Roscosmos fortzusetzen und sicherzustellen, dass die Station für die Ankunft des Starliners bereit ist.NASA Pressemitteilung (29.07.2021)

Das Nauka-Forschungsmodul (russ. Wissenschaft) hat erst gestern (29. Juli) an die ISS angedockt. Doch bereits nach dem Eintritt in den Weltraum gab es Probleme mit den Triebwerken des Moduls. Auch nach dem Andockmanöver gab es eine erneute Panne: Die Triebwerke von Nauka zündeten unkontrolliert und drehten die ISS um 45 Grad. Laut der NASA konnte ein Notfalleinsatz das Problem beheben. Es habe keine Gefahr bestanden.

Entsprechend wird sich der Flug der „Orbital Flight Test-2“-Mission (OFT-2) von Boeing verschieben. Das Launch-Fenster soll sich am Dienstag, den 3. August, wieder öffnen. Dann könnte die Starliner ab 13.20 Uhr (Eastern Time) zur ISS fliegen. In Deutschland wird es dann 19.20 Uhr (MESZ) sein.

Quelle: https://www.mdr.de/wissen/faszination-technik/boeing-starliner-flug-zur-iss-verschiebt-sich-raumfahrt-100.html