
Nach 30 Jahren Entwicklungszeit und mehreren Anläufen ist das James-Webb-Teleskop an Bord einer Ariane-5-Rakete ins Weltall gestartet. Am Ziel soll der „Hubble“-Nachfolger aber erst in vier Wochen ankommen.
Nach jahrzehntelanger Planung ist das teuerste jemals in der Raumfahrtgeschichte gebaute Weltraumteleskop erfolgreich ins All gestartet. Das James Webb Space Telescope (JWST) startete vom europäischen Weltraum-Bahnhof Kourou in Französisch-Guayana aus. Es befindet sich an Bord einer Ariane-Trägerrakete. Der Weg bis zum etwa 1,5 Millionen Kilometer entfernten Zielorbit dauert etwa vier Wochen.
Mit dem gemeinsam von Weltraumbehörden in Europa, den USA und Kanada gebauten Weltraumteleskop sollen die ältesten Galaxien des Weltalls erkundet werden. Mit einem 25 Quadratmeter großen Spiegel und hochsensiblen Infrarotoptiken soll es Blicke bis weit zurück in die Vergangenheit des Universums ermöglichen: bis zur Geburt der ersten Sterne und Galaxien kurz nach dem Urknall. Es ist etwa hundertmal sensibler als sein Vorgänger „Hubble“. Sein Spiegel misst 6,5 Meter im Durchmesser und muss gefaltet werden, um überhaupt in die Ariane-5-Rakete zu passen.
Teures Wissenschaftsprojekt
Das James-Webb-Teleskop wurde laut Betreiberangaben rund 30 Jahre lang entwickelt und kostete etwa zehn Milliarden Dollar (8,8 Milliarden Euro). Ursprünglich sollte es bereits Anfang der 2000er-Jahre in Betrieb gehen. Immer neue Probleme verzögerten das Vorhaben jedoch jahrelang, die Kosten verdreifachten sich.

Der Spiegel des Teleskops hat einen Durchmesser von 6,5 Metern… Bild: Uncredited/NASA/AP/dpa

…und passt nur zusammengefaltet in die Spitze der Ariane-5-Rakete. Bild: via REUTERS
Auch der nun erfolgte Start der Rakete musste mehrfach verschoben werden. Die erste Verzögerung wurde auf einen Unfall während der Startvorbereitungen Ende November zurückgeführt, die zweite auf ein Kommunikationsproblem.
Benannt ist das Teleskop nach James Webb, der die NASA in den 1960er-Jahren leitete.
Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/james-webb-teleskop-105.html