Mondprogramm „Artemis“: Neue NASA-Rakete vor Bewährungsprobe

Heute wird zum ersten Mal die neue Superrakete der NASA aus der Werkstatt an die Startrampe gerollt. Im Mai könnte die SLS dann zum Mond aufbrechen – allerdings unbemannt. Ihr Jungfernflug soll eine neue Ära einläuten.

Von Arthur Landwehr, ARD-Studio Washington

„Donnerstag wird ein Tag, an den wir uns alle erinnern werden“. Tom Whitmeyer wird ein bisschen pathetisch, wenn er über dieses Ereignis spricht – den „Roll Out“. Er ist bei der NASA zuständig für die Entwicklung von Forschungsprojekten und ist sichtlich stolz. Denn heute wird zum ersten Mal die neue Superrakete der NASA aus der Werkstatt an die Startrampe gerollt.

Ihr Ziel ist der Mond. Auch wenn das Mondprogramm „Artemis“ inzwischen zeitlich in Verzug geraten ist, geht es doch voran. Die neue, extra für solche Missionen zu weit von der Erde entfernten Zielen entwickelte Rakete heißt einfach nur SLS, abgekürzt für „Space Launch System“, also System für Weltraumstarts. „Artemis“ auf der anderen Seite ist der Name des gesamten, mehrstufigen neuen Mondprogramms der NASA, mit dem im Laufe der nächsten drei Jahre wieder Menschen auf den Mond gebracht werden sollen. 

NASA hält die SLS für startklar

Mit der „Artemis-1“-Mission geht die NASA jetzt einen ersten Schritt, denn beim Jungfernflug werden noch keine Menschen an Bord sein. Sehen wird man eine Rakete mit seitlichen Boostern, wie man sie noch von den Shuttleflügen kennt. In der oberen Sektion ist das eigentliche Raumschiff, das die Reise durchs All unternimmt. Diese Kapsel trägt den Namen „Orion“ und wurde von der europäischen Raumfahrtagentur ESA beigesteuert.

Frühestens im Mai wird die von Boeing und Lockheed Martin gebaute Rakete zeigen, was sie kann. Denn geflogen ist eine SLS noch nie, während der Entwicklung gab es immer wieder Rückschläge. Bei der NASA hält man die SLS aber jetzt für ausgereift und startklar.

„Raumfahrt weiterhin keine Routine“

Im „Orion-Raumschiff“ werden statt der Astronauten zwei Testpuppen an Bord sechs Tage lang den Mond umkreisen. Die haben vor allem die Aufgabe, einen neuen Schutzanzug gegen Strahlung zu testen. Für die NASA ist die gefährliche Strahlung im offenen Weltall eine der größten Sorgen für längere Reisen und Aufenthalte.

Die neue Rakete der NASA ist 98 Meter hoch und wird in der dritten Ausbaustufe einmal die größte und stärkste Rakete aller Zeiten sein. Jetzt ist sie noch gut zehn Meter kleiner als die Saturn V, mit der 1969 die ersten Menschen zum Mond flogen. „Sie ist eine ziemliche Herausforderung für uns. Das ist ein schwieriges Fahrzeug, einfach weil es so viel kann“, macht Tom Whitmeyer bei einer Pressekonferenz vorab deutlich, dass Raumfahrt weiterhin weit davon entfernt ist, Routine zu sein.

Generalprobe mit Treibstoff

Der erste Schritt zum Mond wird nun die langsame Fahrt an die Startrampe 39B sein – sie ist die Nachbarrampe der Apollo-Missionen. Die Rakete steht dabei aufrecht und braucht elf Stunden für die sieben Kilometer durch das Kennedy Space Center in Florida. Wenn das Wetter mitmacht, es nicht blitzt oder hagelt.

Aber die Wettervorhersage sei vielversprechend, meint „Artemis“-Flugdirektorin Charlie Blackwell-Thomson. Zusammengebaut wurde die Rakete schon vor ein paar Wochen, an der Rampe kommt in den nächsten Tagen das sogenannte „Wet Rehersal“ an die Reihe, eine Generalprobe mit Treibstoff.

Mondstationen sind geplant

Wenn alles gut geht, dann ist das für die NASA das Startsignal für ein Programm, das zu einem kommerziell genutzten Mond führen wird. Die Raumfahrtagentur spricht von einer regelrechten Mondwirtschaft, die zukünftig Hunderttausende neue Jobs auf der ganzen Welt bringen werde.

Bis dahin aber ist noch ein weiter Weg. Zuerst werden Astronauten wieder nur den Mond umkreisen. 2025 könnten vielleicht zum ersten Mal welche dort landen. Ziel sind dann zwei erste Mondstationen, eine auf dem Mond und eine, die den Erdtrabanten als eine Art Shuttle Bahnhof umkreist. All das ist in der Planung und soll in den nächsten 20 Jahren Realität werden, bevor es vom Mond aus weiter geht zum Mars.

Roll Out Day – NASA Artemis 1 geht an den Start

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-nasa-mondrakete-roll-out-101.html

Thank You ESA – ExoMars ausgesetzt/Ein mutiger schritt

ESA Mitgliedsstaaten

Als zwischenstaatliche Organisation, die den Auftrag hat, Weltraumprogramme unter uneingeschränkter Achtung europäischer Werte zu entwickeln und umzusetzen, bedauern wir zutiefst die menschlichen Opfer und die tragischen Folgen der Aggression gegen die Ukraine. Obwohl die ESA die Auswirkungen auf die wissenschaftliche Erforschung des Weltraums anerkennt, stimmt sie voll und ganz mit den von ihren Mitgliedstaaten gegen Russland verhängten Sanktionen überein.

ExoMars

Der amtierende Rat der ESA bewertete bei seinem Treffen am 16. und 17. März in Paris die Situation, die sich aus dem Krieg in der Ukraine in Bezug auf ExoMars ergibt, und stellte einstimmig fest:

  • erkannte die derzeitige Unmöglichkeit an, die laufende Zusammenarbeit mit Roscosmos bei der ExoMars-Rover-Mission mit einem Start im Jahr 2022 durchzuführen, und beauftragte den ESA-Generaldirektor, geeignete Schritte zu unternehmen, um die Kooperationsaktivitäten entsprechend auszusetzen;
  • ermächtigte den ESA-Generaldirektor, eine Industriestudie im Schnellverfahren durchzuführen, um die verfügbaren Optionen für einen weiteren Weg zur Umsetzung der ExoMars-Rover-Mission besser zu definieren.

Weltraumtransport

Nach der Entscheidung von Roscosmos, ihr Personal vom europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana abzuziehen, wurden alle für den Start von Sojus geplanten Missionen ausgesetzt. Diese betreffen im Wesentlichen vier institutionelle Missionen, für die die ESA die Startdienstbeschaffungsstelle ist (Galileo M10, Galileo M11, Euclid und EarthCare) und einen weiteren institutionellen Start.

Folglich hat der ESA-Generaldirektor eine Bewertung möglicher alternativer Startdienste für diese Missionen eingeleitet, die eine Überprüfung der ersten Betriebsflüge der Ariane 6 umfassen wird. Den Mitgliedstaaten wird ein robustes Startmanifest für den Startbedarf der ESA-Missionen vorgelegt, einschließlich für Raumfahrzeuge, die ursprünglich für den Start durch Sojus von Kourou geplant waren.   

Die Internationale Raumstation

Das Programm der Internationalen Raumstation wird weiterhin nominell betrieben. Das Hauptziel besteht darin, den sicheren Betrieb der ISS fortzusetzen, einschließlich der Wahrung der Sicherheit der Besatzung.

Weiter so

Auf der Grundlage einer ersten Analyse der technischen und programmatischen Auswirkungen auf alle anderen vom Krieg in der Ukraine betroffenen Aktivitäten beabsichtigt der Generaldirektor, in den kommenden Wochen eine außerordentliche Sitzung des Rates einzuberufen, um den Mitgliedstaaten konkrete Vorschläge zur Entscheidung vorzulegen.

Quelle: https://www.esa.int/Newsroom/Press_Releases/ExoMars_suspended


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Noch nie war ich über eine Absage so glücklich und erleichtert. Die ESA Mitgliedsstaaten haben eine gute und richtige Entscheidung getroffen. Sehr mutig von der ESA!
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Erstmal hart für die Ingenieur/rinnen Wissenschaftler/innen. Jetzt noch mehr den je nach vorne schauen – auf zu neuen Horizonten im ExoMars Pogramm!

Thank You ESA – ExoMars ausgesetzt.

„Ukraine-Krise: Die ESA sollte den Start des ExoMars-Rover mit Russland verschieben“.

https://wordpress.com/post/christiandauck.com/6079

Natürlich hätte ich als großer Astrobiologie-Fan gerne den Rover auf den Mars gesehen und bei seinen Wissenschaftlichen Eindeckungen begleitet. Aber momentan ist Russland und Roskosmos untragbar.

Die letzten Äußerungen von Roskosmos bzw. Dmitri Rogosin waren ja schon schlimm aber das man breit ist ExoMars zu starten war noch mal komplette Verhöhnung (Rotzfrech) an die gestorbenen und geflochtenen im Ukraine Krieg. Russland hat Krieg begonnen und auch sonst sind uns die rechte der Menschenind der Ukraine und in Russland egal aber lasst uns mal trotzdem gemütlich zum Mars fliegen ESA – schaut doch bitte Weg.

Die ESA Mitgliedsstaaten haben eine gute und richtige Entscheidung getroffen. Erleichtert und ein tolles Gefühl diese Absage der ESA – Weil es richtig ist! Sehr mutig von der ESA!

Erstmal hart für die Ingenieur/rinnen Wissenschaftler/innen aber wenn ich selber so ein Job hätte würde ich die ESA-Entscheidung mit tragen und Kollegen sagen das Sie danach noch mehr den je nach vorne schauen müssen – auf zu neuen Horizonten im ExoMars Pogramm!

Christian Dauck