Capstone – kleine Raumsonde, große Mondmission

Die Nasa schickt ihre Mini-Raumsonde Capstone zum Mond. Dort soll sie nicht nur die Umlaufbahn der zukünftigen Lunar-Gateway-Raumstation testen.

Capstone ist unterwegs. Um 11:55 Uhr Mitteleuropäischer Zeit ist die Nasa-Sonde gestartet und auf den Weg zum Mond. Für die kleine Raumsonde Capstone ist es ein weiter Weg. Zwar sind die Erde und ihr Trabant im Mittel circa 384.400 Kilometer voneinander entfernt – dennoch wird Capstone etwa 1,5 Millionen Kilometer hinter sich legen, um den Mond zu erreichen. Gestartet wird sie mit einer nur 12,5 Tonnen schweren Electron, der kleinsten Rakete, die jemals für eine Mondmission verwendet wurde.

Was die großen Aufgaben für die kleine Raumsonde der US-Raumfahrtbehörde Nasa sind und warum die Mission ein Wegweiser ist, erzählt Elwood Agasid von der Nasa golem.de im Interview. Er ist der Programm-Manager für kleine Raumfahrzeug-Technologien (Small Spacecraft Technology Program) bei der Behörde und arbeitet mit seinem Team an Lösungen für zukünftige Mond- und Marsmissionen. Wobei der Fokus bei Capstone auf den bevorstehenden Artemis-Mondmissionen liegt.

„Bei dieser speziellen Mission wird es sich mehr oder weniger um einen Wegweiser für das Lunar Gateway handeln“, erzählt Agasid. Die Raumsonde ist gerade einmal so groß wie ein Mikrowellenherd – ohne Solarmodule sind das knapp 23 mal 23 Zentimeter im Grundmaß und 34 Zentimeter in der Höhe.

Ein ganz besonderer Orbit für Capstone und das Gateway

Nach ihrer Ankunft am Mond soll sie den Near-Rectilinear Halo Orbit (eine nahezu rechtwinklige Halo-Umlaufbahn, kurz NRHO) einnehmen. Diese Umlaufbahn steht von der Erde aus gesehen senkrecht zum Mond und wird mittlerweile nur noch Halo-Orbit genannt.

Auf dem NRHO begegnet die Raumsonde dem mondnächsten Punkt ungefähr alle sieben Tage. Durch dessen Gravitation wird sie auf eine Flugbahn gelenkt, auf der sie sieben Tage später erneut dem mondnächsten Punkt begegnet und wieder durch die Gravitation genau zur richtigen Stelle gelenkt wird. Von oben betrachtet sieht die Flugbahn deshalb fast wie ein Rechteck aus, dessen Ecken auf der Ellipse der Mondumlaufbahn liegen.

Laut dem Nasa-Experten befindet sich diese Umlaufbahn „an einer Art Lagrange-Punkt und nutzt die Schwerkraft der Erde und des Mondes, um diese Umlaufbahn zu halten.“ Dadurch benötigen Missionen wie Capstone oder später auch die fliegende Mondraumstation Lunar Gateway weniger Treibstoff – weil kleine Änderungen der Geschwindigkeit in der Nähe der Gleichgewichtspunkte zwischen der Schwerkraft von Erde und Mond schon einen großen Effekt auf die Flugbahn haben können.

Gateway, Capstone und die Halo-Umlaufbahn

Der mondnächste Punkt befindet sich mit einem Abstand von knapp 1.600 Kilometern über der Mondoberfläche an dessen Nordpol. „Die geringere Höhe ist ein guter Ort, um die Stationsbesatzung auf die Mondoberfläche zu bringen. Jeder Ab- und Aufstieg muss zeitlich abgestimmt werden“, so Agasid. Nach ungefähr einer Woche wird das Gateway wieder am Nordpol vorbeifliegen. Wenn Capstone den Südpol des Mondes passiert, wird die Raumsonde ungefähr 70.000 Kilometer von dessen Oberfläche entfernt sein.

„Dies ist ein optimaler Orbit für die Station, da das Gateway dort eine kontinuierliche Sicht für Kommunikationszwecke zur Erde hat“, sagt der Programm-Manager und erklärt: „Es handelt sich um eine sehr stabile Umlaufbahn, der schon seit geraumer Zeit untersucht wird. Alleine schon wegen der Treibstoffersparnis und der Tatsache, dass das Gateway für einige Zeit dort betrieben werden kann, ist es eine optimale Umlaufbahn.“

Capstone, dessen Akronym für Betrieb und Navigationsexperiment des autonomen cislunaren Ortungssystems (Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment) steht, soll jedoch nicht nur diese stark-elliptische Umlaufbahn für das Gateway testen.

Capstone und der ballistische Mondtransfer

Um zur Halo-Umlaufbahn zu gelangen, wird Capstone circa vier bis fünf Monate benötigen. Im Gegensatz dazu wird das Orion-Raumschiff nur ungefähr fünf Tage brauchen. Jedoch soll Capstone einen ballistischen Mondtransfer durchführen und nicht auf dem direkten Weg zum Mond fliegen. „Es dauert zwar eine Weile, den Mond mit diesem ballistischen Mondtransfer zu erreichen. Dafür wird nicht so viel Treibstoff benötigt, weil das Raumfahrzeug die Schwerkraft der Sonne, der Erde und des Mondes nutzt.“

Beim ballistischen Einfangen handelt es sich um eine energiearme Methode für ein Raumfahrzeug, um eine Umlaufbahn um einen entfernten Planeten oder Mond zu erreichen. Statt direkt zum Mond zu fliegen, dort die Triebwerke zu zünden und schnell in den Mondorbit zu bremsen – ansonsten fliegt die Sonde vorbei -, müssen die Triebwerke von Capstone beim ballistischen Mondtransfer nur minimal beansprucht werden. Das Verfahren wurde 1991 erstmals von der japanischen Raumsonde Hiten demonstriert.

Viel Treibstoff kann Capstone mit einem Gesamtgewicht von circa 25 Kilogramm nicht mit sich führen. Nur ungefähr 20 Prozent davon, also ungefähr fünf Kilogramm, sind Treibstoff. In Zukunft sollen auch Frachter zum Lunar Gateway den ballistischen Mondtransfer nutzen, um mit wenig Treibstoffmengen in den Halo-Orbit zu gelangen.

Das Lunar Gateway: Der Wegweiser für Mondlandungen

Mit dem Lunar Gateway will die Nasa gemeinsam mit ihren Partnern, zu denen auch die europäische Raumfahrtbehörde Esa gehört, eine Raumstation in der Mondumlaufbahn platzieren – quasi eine Internationale Raumstation nur wesentlich kleiner. Während die ISS die Ausmaße eines Fußballfeldes umfasst, soll das Gateway nur ungefähr ein Drittel der Größe einnehmen.

Eine Illustration des Lunar Gateway – einer zukünftigen Raumstation, die den Mond umkreisen soll.

Die ersten beiden Module der Mini-Raumstation Gateway sollen voraussichtlich Ende 2024 mit einer Falcon-Heavy-Trägerrakete vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX in die Mondumlaufbahn gebracht werden. Dort soll aus Wohn- und Logistik-Modul Halo (Habitation and Logistics Outpost) und das Energie- und Antriebselement PPE (Power and Propulsion Element) zur Raumstation Lunar Gateway verbunden werden.

In Zukunft sollen Astronautinnen und Astronauten mit dem Orion-Raumschiff an das Gateway andocken und einen Zwischenstopp einlegen. Sobald das Gateway auf seiner siebentägigen Reise den mondnächsten Punkt erreicht, kann beispielsweise das Starship HLS (Human Landing System) Menschen auf die Mondoberfläche bringen. Somit ist das Gateway eine Art bewohnbare Bushaltestelle für Crew-Missionen zum Mond oder darüber hinaus.

Das Missionsziel von Capstone

Zurück zu Capstone: Nach dem Einschwenken in den Halo-Orbit soll das Raumfahrzeug Kontakt mit der Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter (LRO) aufnehmen. Diese befindet sich bereits seit 2009 in der Mondumlaufbahn und hatte die Aufgabe, die gesamte Mondoberfläche zu kartieren.

Laut dem Nasa-Manager befindet sich an Bord von Capstone „einiges an Hardware und auch eine Software, die Cislunar Autonomous Positioning System genannt wird, und diese Technologie wird den bestehenden Lunar Reconnaissance Orbiter nutzen, um eine Querverbindung herzustellen.“ Um mit dieser Querverbindung die Entfernung zwischen den Raumsonden zu messen, soll ein Hochfrequenzsignal zwischen ihnen hin- und hergeschickt werden.

„Dann kann Capstone die Geschwindigkeit und das zurückgesendete Signal betrachten und damit seine Position relativ zum Lunar Reconnaissance Orbiter bestimmen.“ Das alles geschieht autonom und ohne eine Verbindung zur Erde. Momentan werden nämlich alle Missionen vom Boden aus gesteuert, sagt Agasid. Mit Capstone soll somit ein vom Boden unabhängiges Navigations- und Kommunikationsnetz getestet werden.

Die Hauptmission soll ungefähr sechs Monate andauern. Anschließend gibt es laut Agasid die Möglichkeit, die Raumsonde weitere zwölf Monate zu nutzen. „Wissenschaftler sagen gerne, je mehr Daten man erhält, desto besser sehen die Zahlen und Statistiken aus. Und das wäre unser zweites Ziel.“

Capstone steht zum Start bereit

Doch zunächst musste die Capstone-Mission vom neuseeländischen Raumhafen in Māhia Peninsula am Launch Complex 1 erfolgen. Das Startfenster öffnete sich am 13. Juni und hätte sich am 27. Juli wieder geschlossen. Das war auch nötig. Aber nach mehreren Verzögerungen gelang der Start der speziell für diese Mission modifizierten Elektron-Rakete.

„Sie verfügt über eine verlängerte Stufe namens Photon, die zusätzlichen Treibstoff mit sich führt“, so Agasid. Mit diesem zusätzlichen Treibstoff soll das Capstone-Raumschiff in eine Flugbahn gebracht werden, von der es zum Mond aufbrechen kann. „Etwa sechs bis sieben Tage nach dem Start wird die Capstone-Sonde von der Photon-Raketenstufe von Rocket Lab getrennt, um sein eigenes Antriebssystem zu zünden.“

Für das ballistische Einfangmanöver auf dem Weg zum Mond sollen die Triebwerke mehrmals zünden. Zuerst um die Geschwindigkeit der Raumsonde zu erhöhen und später, um leichte Korrekturmanöver durchzuführen.

Ob es nach dieser Mission weitere Capstone-Raumsonden geben wird, ist noch unklar. Das Lunar Gateway und die Frachtflüge zum Mond und der Raumstation sehen zumindest ähnlich aus. Und später soll am Mond und auch am Mars ein Kommunikations- und Navigationsnetzwerk errichtet werden. Die Frage ist nur: Wird zuerst ein amerikanisches oder chinesisches Satellitennetzwerk den Mond umkreisen? 

Quelle: https://www.golem.de/news/nasa-capstone-kleine-raumsonde-grosse-mondmission-2206-165924.html


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Lunar Gateway, SLS und Co: Endlich geht es mal voran und nicht nur immer Lippenbekenntnisse. Super!

Hurra! Der Start von Capstone und der erfolgreiche Test von SLS am Pad, endlich läuft es mal gut für das Mond Projekt Artemis. Endlich geht es mal voran und nicht nur immer Lippenbekenntnisse (leere Versprechungen). Super!

Christian Dauck

Die NASA erklärt den Artemis 1-Mondmissionstest für erfolgreich und beginnt mit den Vorbereitungen für den Start

Artemis 1 muss keine weitere „nasse Generalprobe“ durchführen, bevor sie abhebt.

Die Mondrakete Artemis 1 der NASA nähert sich der Startrampe 39B im Kennedy Space Center der Agentur in Florida für eine entscheidende „nasse Generalprobe“. (Bildnachweis: NASA/Ben Smegelsky)

Die letzte „nasse Generalprobe“ von Artemis 1 war nicht perfekt, aber sie war gut genug, um die NASA-Mondmission in einigen Monaten auf Kurs zu halten.

Die Rakete des Artemis 1 Space Launch System (SLS) und die Orion-Kapsel hüllten am Montag (20. Juni) das nasse Kleid ein – eine etwa 50-stündige Reihe von Betankungstests und Countdown-Simulationen. Die Mitglieder des Missionsteams bemerkten während des Betankungsvorgangs ein Wasserstoffleck, aber sie haben jetzt entschieden, dass es nicht ernst genug war, um eine Überholung zu erfordern.

„Die NASA hat die Daten der Probe überprüft und festgestellt, dass die Testkampagne abgeschlossen ist. Die Agentur wird SLS und Orion nächste Woche zum Vehicle Assembly Building (VAB) in Kennedy zurückrollen, um die Rakete und das Raumschiff für den Start vorzubereiten und ein entdecktes Leck zu reparieren während der letzten Probe“, schrieben Beamte der Agentur heute in einem Update(öffnet in neuem Tab)(23. Juni). („Kennedy“ ist das Kennedy Space Center der NASA in Florida, kurz KSC.)

„Die NASA plant, SLS und Orion für den Start Ende August auf die Plattform zurückzubringen“, fügten sie hinzu. „Die NASA wird ein bestimmtes Startdatum festlegen, nachdem die mit dem Leck verbundene Hardware ersetzt wurde.“

Das kommende Rollback zum VAB wird das zweite für den Artemis 1 Stack sein. Die NASA rollte die SLS und die Orion Ende April zur Reparatur von KSCs Pad 39B, nachdem drei separate Betankungsversuche im Nassanzug Anfang des Monats durch technische Probleme versenkt worden waren. 

Eines dieser Probleme war ein Wasserstoffleck, aber es war an einer anderen Stelle als der, die während der letzten Operationen mit nassen Kleidern auftauchte. 

Die NASA wird morgen (24. Juni) um 11 Uhr EDT (1500 GMT) während einer Pressekonferenz die bevorstehenden Rollback-, Reparaturarbeiten und Startpläne erörtern, sagten Vertreter der Agentur in der heutigen Aktualisierung. Sie können diese Pressekonferenz hier auf Space.com ansehen, mit freundlicher Genehmigung der NASA.

Artemis 1 wird die erste Mission für die SLS und für das Artemis-Programm der NASA sein , das darauf abzielt, bis Ende der 2020er Jahre eine nachhaltige, langfristige menschliche Präsenz auf dem Mond zu etablieren. Artemis 1 wird einen unbemannten Orion auf eine etwa einmonatige Reise um den Mond schicken und möglicherweise den Weg für einen ersten bemannten Artemis-Flug im Jahr 2024 und eine bemannte Mondlandung ein oder zwei Jahre später ebnen.

Quelle: https://www.space.com/artemis-1-moon-mission-wet-dress-rehearsal-success

Letzte Runde für die Koalitionsgespräche im Kieler Landeshaus

Stand: 21.06.2022 15:34 Uhr

Ministerpräsident Günther und die Grünen sind optimistisch, dass der fertige Koalitionsvertrag morgen vorgestellt werden kann. Dass die schwarz-grüne Koalition noch scheitern könnte, glaubt von den Verantwortlichen niemand.

Die Politiker von CDU und Grünen sind zuversichtlich, dass sie am Mittwoch einen Koalitionsvertrag vorlegen können. Am Mittag war in Kiel die sogenannte Steuerungsgruppe mit jeweils vier Politikern beider Parteien zusammengekommen. Es gehe um Detailfragen und Formulierungsfehler, die nun in dem über 200 Seiten langen Koalitionsvertrag geklärt werden müssten, so Aminata Touré von den Grünen. „Wir haben alle strittigen Punkte geklärt. Heute geht es noch einmal darum, den Text komplett durchzugehen.“ Sie gehe davon aus, dass die Verhandlungen im Laufe des Tages abgeschlossen werden können. Ähnlich äußerte sich Daniel Günther vor dem Beginn der Verhandlungen am Vormittag: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir die letzten Brocken heute noch zur Seite räumen werden. Wir sind gut davor und ich bin wirklich optimistisch.“

Generelle Unsicherheit beim Thema Einnahmen

Ein wichtiger Punkt soll heute noch die Priorisierung der politischen Bereiche sein, also was mit wie viel Geld finanziert werden soll. Das sei sehr wichtig, betonte Karin Prien (CDU). Für die bisherige und möglicherweise auch künftige Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) ist die Finanzplanung insgesamt ein schwerer Brocken: „Wir haben eine Steuerschätzung, von der wir nicht wissen, ob sie im November noch trägt. Wir haben einen Herbst, der möglicherweise Corona-Herausforderungen mit sich bringt. Wir haben einen laufenden Ukraine-Krieg mit massiven Folgen für unser Land. Wir haben steigende Zinsen. Das heißt, wir haben eine große Unsicherheit bei der Einnahmesituation, bei der Preisentwicklung und deshalb ist die Zukunft schwer vorhersehbar und stellt uns vor große Herausforderungen.“ Günther meint zur finanziellen Lage, dass „die Bäume nicht in den Himmel wachsen“, daher müsse man Prioritäten setzen.

Das letzte Wort haben die Parteien Anfang nächster Woche

Der Vertrag soll, wenn alles geklärt wurde, morgen vorläufig unterzeichnet werden. Das letzte Wort haben dann jeweils die Parteitage von CDU und Grünen am kommenden Montag. Offenkundig sind mittlerweile auch die künftigen Zuschnitte der Ministerien geklärt. Auf die Frage danach sagte Heinold: „Wir haben die Dinge, die zu einen sind, geeint“. Die Details kämen am Mittwoch.

Acht statt sieben Ministerien?

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die Zuständigkeiten für Landwirtschaft und Umwelt nach langer Zeit wieder getrennt werden. Und es zeichnet sich ab, dass die Zahl der Ministerien von sieben auf acht steigt. Die Grünen werden mit Heinold und dem bisherigen Staatssekretär Tobias Goldschmidt weiter die Ressorts Finanzen und Umwelt führen. Vom Ex-Koalitionspartner FDP übernehmen sie ein neu zugeschnittenes Sozialministerium, für dessen Führung offenbar Aminata Touré bereitsteht.

Die CDU besetzt mit den bisherigen Ressortchefinnen Karin Prien und Sabine Sütterlin-Waack weiter die Bereiche Bildung und Inneres, dazu absehbar wie bisher Justiz und neu die Wirtschaft. Für das Amt des Justizministers wird jedoch Claus Christian Claussen nicht mehr antreten, wie das Ministerium heute bekannt gab. Er werde sich auf sein Mandat als Abgeordneter der CDU-Landtagsfraktion konzentrieren. Ein weiteres Ministerium könnte die Bereiche Wissenschaft und Gesundheit zusammenführen.

Ministerpräsidenten-Wahl bereits terminiert

Wenn die Parteien dem Vertrag zustimmen, wird dieser kommenden Dienstag final unterzeichnet. Dann könnte sich in acht Tagen, so ist es bereits von der CDU beantragt, Daniel Günther im Landtag erneut zum Ministerpräsidenten wählen lassen.

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Letzte-Runde-fuer-die-Koalitionsgespraeche-im-Kieler-Landeshaus,koalitionsgespraech110.html


Schwarz-Grüne-Koalition in Schleswig-Holstein weitestgehend in trockenen Tüchern

CDU und Grüne in Schleswig-Holstein steuern den Abschluss ihrer Verhandlungen über eine gemeinsame Regierung an. In Kiel treffen sich am Dienstag (21.06.) die Spitzen beider Parteien, um noch offene Punkte zu klären. Diese betrafen bis Montag (20.06.) auch den Finanzrahmen für die künftige Arbeit und den Zuschnitt der Ministerien.

Gespräche sollen zügig beendet werden

Am Abend sollen die Gespräche im wesentlichen zum Ende gebracht werden. Die Vorstellung des Koalitionsvertrages ist für Mittwochnachmittag (22.06.) geplant, nach einem weiteren Treffen der Hauptverhandlungsgruppe. Spitzenvertreter beider Parteien hatten sich wiederholt zuversichtlich gezeigt, dass auch die letzten Fragen gelöst und der Zeitplan eingehalten werden können. Riesengroße Baustellen gebe es nicht mehr, sagte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) vor den Runden am Montag. Gesprächsbedarf habe noch bei Klimazielen und Windenergie bestanden.

Beide Parteien zeigen sich optimistisch

Auch die Verhandlungsführerinnen der Grünen, Monika Heinold und Aminata Touré, äußerten sich optimistisch. Im innenpolitischen Bereich sei eine deutliche Handschrift der CDU zu erkennen, sagte Touré. Trotzdem gebe es Ausgewogenheit zwischen den jeweiligen Interessen, einen Ausgleich zwischen Bürgerrechten und eine Stärkung der Sicherheitsinstitutionen. Beide Parteien arbeiteten sehr lösungsorientiert, sagte Finanzministerin Heinold. Auch bei den künftigen Ressortzuschnitten sei man auf gutem Weg.

Daniel Günther könnte schon nächste Woche wiedergewählt werden

Da die Arbeitsgruppen sehr erfolgreich gewesen seien, gebe es nur wenige offene Punkte, sagte CDU Fraktionschef Tobias Koch. „Von großen Knackpunkten zu sprechen, wäre übertrieben.“ Es gebe keine unüberwindbaren Hindernisse. Das letzte Wort zum Zustandekommen der Koalition haben beide Landesparteitage am nächsten Montag (27.06.). Zwei Tage darauf könnte Daniel Günther (CDU) zum Ministerpräsidenten wiedergewählt werden.

Quelle: https://www.radiohamburg.de/aktuelles/hamburg/Schwarz-Gr%C3%BCne-Koalition-in-Schleswig-Holstein-weitestgehend-in-trockenen-T%C3%BCchern-id698919.html

NASA: Riesenrakete SLS bei „feuchter Generalprobe“ komplett betankt

Die NASA hat den bislang wichtigsten Test ihrer Mondrakete am Montag fast abgeschlossen. Der Countdown wurde aber 20 Sekunden früher abgebrochen als vorgesehen.

(Bild: NASA/Ben Smegelsky)

Die NASA hat den wichtigen Test der Mondrakete SLS am Montag 29 Sekunden vor dem Ende des Countdowns abgeschlossen – 20 Sekunden früher als geplant. Damit ist auch der insgesamt vierte Versuch nicht voll gelungen, aber erstmals ist die Rakete im Rahmen der „feuchten Generalprobe“ komplett vollgetankt worden.

Erreicht habe man immerhin den finalen Teil des Countdowns, bei dem in rascher Abfolge viele sicherheitsrelevante Aktivitäten ablaufen, erklärt die NASA. Als Nächstes müssen nun die dabei gesammelten Daten ausgewertet werden, um festzustellen, ob die Rakete bereit ist für einen richtigen Start Richtung Mond.

Bei der sogenannten „feuchten Generalprobe“ spielt die NASA das gesamte Prozedere durch, das vor einem echten Start einer Rakete nötig ist, hauptsächlich das Betanken mit Flüssigtreibstoff – daher der Name. Erst kurz vor dem nicht mehr umkehrbaren Zünden der Triebwerke wird abgebrochen. Ganz bis dahin kam die NASA jetzt nicht, trotzdem ist es deutlich besser gelaufen, als in den vorherigen Anläufen.

Gleich zu Beginn des bislang umfangreichsten Tests musste ein defektes Stickstoffventil an einer Ersatzleitung ausgewechselt werden. Diese wurde danach als Hauptleitung verwendet. Später entdeckten die Verantwortlichen ein Wasserstoffleck an einer Schnellkupplung, schreibt die NASA. Ein Erwärmen und Abkühlen des betroffenen Bauteils habe das Problem nicht gelöst.

Deshalb habe man die Datenverarbeitung angepasst, damit das Leck keinen Abbruch verursacht. So habe man so weit in den Countdown vordringen wollen wie möglich. Den habe man dann bei einer Restzeit von 10 Minuten wieder aufgenommen und mehrere sicherheitskritische Operationen ausführen können. Wie genau die NASA den Test bewertet, soll am heutigen Dienstag bekannt gegeben werden.

Das Space Launch System ist die Basis für die geplanten bemannten Flüge der NASA zum Mond – sie wird seit Jahren entwickelt. Lange wurde davon ausgegangen, dass sie bei ihrer Fertigstellung die stärkste Rakete der Geschichte sein würde. Der Platz könnte ihr aber streitig gemacht werden. SpaceX hat eine eigene Riesenrakete in einem Bruchteil der Zeit entwickelt und plant schon im Juli deren ersten Flug ins All.

Während ein Start der SLS mindestens 4,1 Milliarden US-Dollar kostet – was bei der NASA als „unhaltbar“ gilt –, dürften Starts des Starships deutlich günstiger werden. Bei ihrem ersten Start soll die SLS die unbemannte Raumkapsel Orion zum Mond schießen, den die Raumkapsel dann mehrere Tage umkreisen soll. Wann das so weit ist, könnte nun klarer werden.

Quelle: https://www.heise.de/news/NASA-Riesenrakete-SLS-bei-feuchter-Generalprobe-komplett-betankt-7146371.html

Die Megarakete Artemis 1 der NASA steht dieses Wochenende vor einem großen Test für den Start um den Mond

Die NASA hat für den kommenden Test einige Dinge repariert und verbessert. Außerdem möchte man Transparenter sein. Mal schauen wie es diesmal wird.


Die „nasse Generalprobe“ von Artemis 1 soll am Samstag (18. Juni) beginnen.

Mit Wildblumen, die die Aussicht umgeben, kommt die Mondrakete Artemis 1 der NASA – die auf dem Raupentransporter 2 der Agentur getragen wird – am 6. Juni 2022 auf der Startrampe 39B im Kennedy Space Center der Agentur in Florida an.
Die Mondrakete Artemis 1 der NASA erreicht am 6. Juni 2022 die Startrampe 39B im Kennedy Space Center der Agentur in Florida. (Bildnachweis: NASA/Ben Smegelsky)

Die Space Launch System (SLS)-Rakete, die die Artemis 1-Mondmission der NASA fliegen wird, befindet sich an diesem Wochenende für eine wichtige Testreihe auf dem Pad.

NASA-Beamte telefonierten am Mittwoch (15. Juni) mit Reportern, um vor diesen Tests, die zusammen eine Startsimulation umfassen, die als „nasse Generalprobe“ bekannt ist, ein Update zu geben. 

Der Artemis-1 -Stack – die SLS und eine Orion-Crew-Kapsel – wurde am 6. Juni zum historischen Launch Complex 39B im Kennedy Space Center (KSC) der NASA in Florida ausgerollt , die am Samstag (18. Juni) beginnen soll.

Artemis 1 wird der erste Start für die SLS sein und einen unbemannten Orion um den Mond und zurück schicken. Dies ist das zweite Mal, dass Artemis 1 für eine nasse Generalprobe am Pad ist, eine Startsimulation, bei der die Rakete betankt und die Prozeduren eines tatsächlichen Countdowns durchlaufen werden, bis hin zu T-10 Sekunden. 

Die NASA versuchte Anfang April, das nasse Kleid aufzuführen, und versuchte, die SLS über mehrere Tage hinweg drei Mal zu tanken. Aber das Team von Artemis 1 beschloss, den Artemis-Stapel Ende April zurück in das Vehicle Assembly Building (VAB) von KSC zu rollen, nachdem ein Wasserstoffleck und andere Probleme das Betanken der Rakete verhinderten und letztendlich jeden Versuch schrubbten.

Im Laufe von etwa einem Monat konnten die Teams des Kennedy Space Center (KSC) der NASA in Florida die notwendigen Reparaturen am SLS-Fahrzeug und den zugehörigen Bodensystemen durchführen und einige Upgrades durchführen, die ursprünglich für später geplant waren die nasse Generalprobe.

„Wir haben einige Dinge in der Gegend repariert, in der wir das [Wasserstoff]-Leck gesehen haben“, sagte Jim Free, stellvertretender Administrator für Exploration Systems Development bei der NASA, während des Anrufs am Mittwoch. 

Die Zeit im VAB bot den Technikern auch die Chance, den Verladebetrieb für SLS zu verbessern. Unter Verwendung von „Know-how aus den [Space] Shuttle-Tagen“, sagte Free, konnten Teams im VAB bestimmte Verfahren zum Befüllen der kryogenen Treibstofftanks der Rakete aktualisieren und automatisieren. 

Free lobte die Teams von Exploration Ground Systems sowie andere NASA-Büros, die sich auf Artemis konzentrieren, für ihre hervorragende Planung, „so viel wie möglich von den Startzeiten [dieses Jahres] einzusparen, damit wir das Fahrzeug in Gang bringen und verstehen können, wie es funktioniert. “ Free betonte, dass SLS immer noch ein neues Fahrzeug ist, und während die Beamten auf einen Startversuch der Artemis 1 Ende August hoffen, muss dem Start eine erfolgreiche nasse Generalprobe vorausgehen. 

„Dies ist der erste Schritt, um uns zurück zum Mond zu bringen“, sagte Free. „Dieser Start hat sehr spezifische Ziele. Es ist ein Flugtest. Wir wollen den Hitzeschild bei Mondwiedereintrittsgeschwindigkeiten testen, wir wollen sicherstellen, dass wir das Fahrzeug bergen, und wir wollen sicherstellen, dass die Systeme im Orbit funktionieren, damit wann Wenn wir zu [Artemis] 2 kommen, sind wir zuversichtlich, die Crew auf [ Orion ] zu setzen.“

Der Artemis-1-Stack hat die vergangene Woche auf Pad 39B verbracht, um Validierungstests unterzogen zu werden, so Charlie Blackwell-Thompson, Artemis Launch Director beim Exploration Ground Systems Program bei KSC, der ebenfalls am Mittwoch teilnahm. Mehrere Tage nach der Rückkehr von Artemis 1 zum Pad arbeiteten die Teams daran, die Dienste und Konnektivität zwischen der mobilen SLS-Startplattform und den Befehls- und Kontrollsystemen im Startkontrollzentrum der NASA zu bestätigen. 

Am vergangenen Wochenende führten die Teams auch Booster-Wartungsverfahren durch und schlossen das hypergolische Betanken des hydraulischen Antriebsaggregats des Boosters ab, das die Schubvektorsteuerung der Rakete während des Fluges bereitstellt. Blackwell-Thompson sagte, dass das System „innerhalb der 30-Sekunden-Marke“ der kommenden nassen Generalprobe getestet werden soll. 

„Unser Pad-Flow ist im Wesentlichen abgeschlossen“, sagte Blackwell-Thompson, „abgesehen von unseren nassen Vorbereitungen für die Generalprobe, die jetzt in vollem Gange sind.“ Weitere Nasskleidungsvorbereitungen umfassten den Abschluss von Booster- und Triebwerksinspektionen, das Absenken der Triebwerkswartungsplattform von der Rakete weg und schließlich den Abschluss von Vorbereitungsarbeiten an den Flüssigsauerstoff- und Flüssigwasserstoffsystemen, die einer vollständigen Abschaltung des Starts vorausgingen Fahrzeug. 

„Das nächste Power-Up wird im Rahmen unserer nassen Generalprobe stattfinden“, sagte Blackwell-Thompson. Sie wies darauf hin, dass am Freitag (17. Juni) ein Pre-Test-Briefing für Bodenteams stattfinden wird, mit der Erwartung, dass das nasse Kleid am nächsten Tag beginnt. Die Probe selbst wird auf knapp 48 Stunden geschätzt und wird das Fahrzeug durch mehrere Start-Countdown-Simulationen, Halte- und Abbruchsituationen führen. 

NASA-Beamte hoffen, dass eine erfolgreiche nasse Generalprobe Artemis 1 für ein verfügbares Startfenster Ende August auf Kurs halten wird, betonten jedoch, dass sie sich darauf konzentrieren, zuerst das nasse Kleid fertigzustellen. Unter Berücksichtigung der Mondpositionierung hat die NASA einen Zeitplan möglicher Startfenster für die Mission Artemis 1 veröffentlicht, die sich bis 2023 erstreckt. 

Quelle: https://www.space.com/artemis-1-moon-rocket-wet-dress-rehearsal-preview


SLS auf Pad mit Moon
Die NASA sagt, es sei bereit für den vierten Übungs-Countdown des Space Launch System im Launch Complex 39B, der für den 20. Juni geplant ist. Bildnachweis: NASA/Ben Smegelsky

Die NASA bereitet sich auf einen vierten Versuch vor, einen Betankungstest durchzuführen und den Countdown ihres Weltraumstartsystems vor einem Start zu üben, frühestens in der zweiten Augusthälfte.

Während eines Anrufs mit Reportern am 15. Juni sagten Beamte der Agentur, sie seien bereit, mit einer nassen Generalprobe (WDR) der SLS im Launch Complex 39B fortzufahren. Der Test beginnt am 18. Juni um 17:00 Uhr Ostküstenzeit mit einem „Ruf an die Stationen“. ein T-0 um 14:40 Uhr Eastern an diesem Tag.

Das Gesamtvorgehen des WDR wird ähnlich aussehen wie drei Versuche, den Test im April zu absolvieren. Dazu gehört das Herunterzählen bis T-33 Sekunden, das Recycling und dann das Herunterzählen bis etwa T-10 Sekunden, das Anhalten kurz bevor die Triebwerke der Kernstufe zünden würden.

Die drei früheren Versuche erreichten nie das Endstadium des Countdowns und stießen auf eine Reihe technischer Probleme. Die NASA rollte die SLS zurück zum Vehicle Assembly Building (VAB), um Reparaturen durchzuführen , darunter den Austausch eines Helium-Rückschlagventils in der oberen Stufe der Rakete und die Behebung eines Wasserstofflecks in der Bodenausrüstung.

Die NASA verfeinerte auch Verfahren zum Laden von Treibmitteln in die Kernstufe, nachdem sie sowohl mit flüssigem Sauerstoff (LOX) als auch mit flüssigem Wasserstoff auf Probleme gestoßen war. „Wir haben beim Laden einige Dinge mit LOX und Wasserstoff gesehen“, sagte Jim Free, stellvertretender NASA-Administrator für die Entwicklung von Explorationssystemen. „Unser Team war in der Zeit, die wir damals im VAB hatten, in der Lage, diese Verfahren zu automatisieren, von denen wir wissen, dass sie uns helfen werden.“

Die Änderungen sollen Druckschwankungen verhindern, die bei früheren Versuchen beim Laden aufgetreten sind, sagte Charlie Blackwell-Thompson, Artemis-Startdirektor. „Einiges davon wurde auch beim letzten Mal demonstriert, aber wir konnten einiges davon automatisieren, und dann können wir uns auch andere Möglichkeiten ansehen, wie wir dies tun könnten“, sagte sie.

Die NASA versprach auch, mehr Echtzeitinformationen für den kommenden WDR bereitzustellen. Während der drei Versuche im April veröffentlichte die Agentur nur gelegentlich Blog-Posts und Tweets und sagte, sie könne aufgrund von Exportkontrollbedenken keine detaillierteren technischen Informationen bereitstellen, obwohl die Agentur solche Informationen während des Shuttle-Programms bereitstellte.

Für den bevorstehenden Test wird es während des Tankens und des Countdowns Kommentare geben, sagte Free, zusammen mit „fantastischen“ Grafiken, obwohl die Agentur immer noch nicht den gleichen Detaillierungsgrad wie während des Shuttle-Programms veröffentlichen wird. „Wir versuchen, transparenter zu sein“, sagte er.

Selbst wenn der bevorstehende WDR wie geplant verläuft, was bei den ersten drei Versuchen nicht der Fall war, sagte Free, dass ein Start im nächsten verfügbaren Fenster, das am 26. Juli öffnet und am 10. August endet, unwahrscheinlich ist. „Diese Startphase Ende Juli/Anfang August ist für uns sehr schwer zu erreichen“, sagte er angesichts der Arbeit, die nach dem WDR erforderlich war, um das Fahrzeug zum VAB zurückzugeben, letzte Vorbereitungen zu treffen und zum Pad zurückzukehren. „Ich denke, wir sehen uns wahrscheinlich die zweite Augusthälfte an.“ Dieses Fenster öffnet am 23. August und schließt am 6. September, obwohl es am 30. August, 31. August und am 1. September keine Startmöglichkeiten gibt.

Dieser Zeitplan geht auch davon aus, dass es während des bevorstehenden Tests keine größeren Probleme gibt. „Dies ist das erste Mal, dass wir dieses Fahrzeug fliegen, und ich denke, wir müssen alles verstehen, was wir können, bevor wir uns zum Start verpflichten“, sagte er, als er gefragt wurde, ob die NASA mit einem Start fortfahren würde, auch wenn nicht alle Teile abgeschlossen wären des WDR. „Wir werden verstehen, was jede Situation ist, und sie dem Erdboden gleichmachen, bevor wir darauf drängen, uns zum Start zu verpflichten.“

Quelle: https://spacenews.com/fourth-sls-countdown-test-set-for-june-20/

Asteroid liefert erstmaligen Fund – Tolle und spannende Zeiten für die Astrobiologie

Ein internationales Forscherteam, zu dem auch die Bayreuther Professorin Audrey Bouvier zählt, hat Proben des Asteroiden „Ryogu 20“ untersucht. Die Entdeckungen im Laufe der Analyse könnten einen Hinweis auf die Entstehung von Leben geben.

Der Asteroid Ryugu liefert wichtige Hinweise auf die Entstehung von Leben.

Das Weltall birgt die größten Geheimnisse: Zahlreiche Forscherinnen und Forscher haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, den Weltraum und seine Bestandteile besser zu verstehen. Das war auch die Idee hinter der Mission der Raumsonde Hayabusa2, die von der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA im Jahr 2019 den Asteroiden Ryugu 20 ansteuerte.

Die Sonde sammelte mehrere Proben des Asteroiden, der einen Durchmesser von 0,9 Kilometern hat, und schickte sie in einer Kapsel zur Erde zurück. Die Bayreuther Kosmo-Chemikerin Audrey Bouvier ist Mitglied des internationalen Forschungsteams. Dieses Team war an den ersten in Japan durchgeführten chemischen Analysen der Ryugu-Gesteinsproben beteiligt.

Asteroid Ryugu: Untersuchung liefert wichtige Erkenntnisse

Anders als Meteoriten, die gelegentlich ihren Weg auf die Erde finden, kann bei den Asteroiden davon ausgegangen werden, dass diese nicht durch den Eintritt in die Erdatmosphäre oder den Aufenthalt auf der Erde chemisch verändert wurden. Das macht die Untersuchung der Proben für die Forschenden so spannend.

Die Proben von Hayabusa2 wogen insgesamt etwas mehr als 5,4 Gramm. „Als die Probenbehälter in Japan geöffnet wurden, war die Überraschung groß. Es war weitaus mehr Material, das aussah wie dunkle Kieselsteine, als wir ursprünglich erwartet hatten“, erklärte Bouvier. „Die meisten Proben waren lediglich wenige Millimeter groß. Einzelne Ausnahmen waren bis zu einem Zentimeter groß. Das ist die maximale Größe, die man bei den Probeentnahmen an Asteroid-Oberflächen erhalten kann“, sagte sie.

Bei der Untersuchung der Proben von Ryugu 20 entdeckten die Forschenden, dass die Mineralien in Kontakt mit einer wässrigen Flüssigkeit bei einer Temperatur von etwa 37 Grad Celsius verändert wurden. Außerdem waren sie nie Temperaturen von über 100 Grad Celsius ausgesetzt. Laut Ansicht der Forschenden gebe es Hinweise darauf, dass diese Veränderungen etwa fünf Millionen Jahre nach der Entstehung der ersten Mineralien im Sonnensystem stattgefunden haben.

Wasser auch auf anderen Planeten möglich

Diese Veränderungen lassen Rückschlüsse darauf zu, dass sie in einem der Kleinstplaneten stattgefunden haben, aus denen später Planeten des Sonnensystems geworden sind. Auf dem Vorläufer eines Planeten, einem sogenannten Planetesimal, aus dem Ryugu herausgesprengt wurde, könnte es reichlich Wasser gegeben haben. Das wiederum wäre eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Leben.

Eine weitere Besonderheit von der Gesteinsproben von Ryugu 20 sind die darin enthaltenen chemischen Elemente. Ryugu ähnelt kohlenstoffhaltigen CI-Chondriten des Meteoriten Ivuna. Besonders stark ist die Ähnlichkeit der Zusammensetzung mit der Fotosphäre der Sonne. Bei der Fotosphäre handelt es sich um die äußere Hülle eines Sterns. Von dieser wird Licht in den Weltraum abgestrahlt, sodass daraus die chemische Zusammensetzung abgeleitet werden kann. Bei der Analyse Asteroiden Ryugu gab es Indizien, dass er von einem Planetesimal abstammt, welches sich am äußersten Rand des Sonnensystems gebildet hat.

Ryugu soll in das Innere des Sonnensystems gewandert sein und gelangte so auf seine heutige erdnahe Umlaufbahn um die Sonne. Laut aktuellen Forschungen wird vermutet, dass Materialien, die am äußersten Rand des Sonnensystems entstanden sind, zur Entstehung der Erde beigetragen haben könnten. Materialien, die Kohlenstoff enthalten, könnten eine wichtige Quelle für die solche „flüchtigen Elemente“ der Erde gewesen sein. Flüchtige Elemente sind etwa Wasserstoff, Sauerstoff oder Kohlenstoff. Sie sind wesentliche Bestandteile der Erdatmosphäre sowie der Ozeane und haben einen entscheidenden Anteil an der Entstehung des Lebens.

Analyse des Asteroids: neue Infos zum Ursprung des Lebens?

Im Vorfeld der Veröffentlichung des „Science“-Artikels gab ein Team internationaler Wissenschaftler*innen bekannt, dass in den Gesteinsproben von Ryugu 20 verschiedene Aminosäuren nachgewiesen wurden. Aminosäuren sind die Bausteine des Lebens auf der Erde. „Es ist das erste Mal, dass Aminosäuren entdeckt wurden, die eindeutig nicht auf der Erde entstanden sind oder verändert wurden. Auch vor diesem Hintergrund ist der Asteroid Ryugu ein spannendes Forschungsobjekt, das aufschlussreiche Erkenntnisse über den Ursprung des Lebens verspricht. Deshalb möchten wir uns an der Universität Bayreuth in Zukunft verstärkt in die Analyse von extraterrestrischen Gesteinsproben einbringen“, erklärte Bouvier.

Marsgestein soll untersucht werden

Zusammen mit Nobuyoshi Miyajima, Mineraloge am Bayerischen Geoinstitut, möchte Bouvier bei der japanischen Raumfahrtbehörde beantragen, dass Ryugu-Proben für weitere mineralogische und chemische Analysen an das BGI ausgeliehen werden. Das BGI plant zudem, Proben von Marsgestein zu untersuchen. Die „National Aeronautics and Space Administration“ (NASA) sowie die European Space Agency (ESA) bestätigten Bouvier als Mitglied der „Mars Sample Return Campaign Science Group“. Das Gremium plant derzeit die Rückführung von Gesteinsproben vom Mars.

Die Raumsonde Hayabusa2 startete am 3. Dezember 2014 und erforschte den Asteroiden Ryugu 17 Monate lang zwischen Juni 2018 und November 2019. Die Mission umfasste zwei Landungen, um Proben des Asteroiden zu sammeln. Bei der zweiten Landung wurde ein Krater erzeugt, damit nicht nur Oberflächenmaterial, sondern auch Gesteinsproben aus tieferen Schichten gesammelt werden konnten. Die Probenkapsel wurde am 6. Dezember 2020 in Australien geborgen und unter strengen Quarantänebedingungen während der Corona-Pandemie nach Japan gebracht.

Das internationale Team, das die Ryugu-Proben bisher analysiert hat, besteht aus insgesamt sechs Forschergruppen, die von Wissenschaftler*innen in Japan geleitet werden. Audrey Bouvier ist Mitglied der Arbeitsgruppe, welche die in den Proben enthaltenen chemischen Elemente und ihre Isotope untersucht. Die Raumsonde Hayabusa2 ist bereits auf dem Weg zu einem anderen Asteroiden.

Quelle: https://www.infranken.de/ratgeber/wissenschaft-forschung/asteroid-ryugu-20-liefert-erstmaligen-fund-team-um-fraenkische-forscherin-untersucht-ursprung-des-lebens-art-5476258


Universität Bayreuth, Pressemitteilung Nr. 091/2022 vom 10.06.2022

Neue Erkenntnisse zum Asteroiden Ryugu – Universität Bayreuth an der Erforschung von Weltraumgestein beteiligt

Ein internationales Forscherteam mit Prof. Dr. Audrey Bouvier, Kosmochemikerin am Bayerischen Geoinstitut (BGI) der Universität Bayreuth, berichtet in „Science“ über mineralogische und chemische Analysen von Gesteinsproben des Asteroiden Ryugu.

Die Raumsonde Hayabusa2 der japanischen Raumfahrtbehörde JAXA hat 2019 Proben von dem Asteroiden, der einen Durchmesser von 0,9 Kilometern hat, gesammelt und in einer Kapsel zur Erde zurückgeschickt. Die Forschungsergebnisse werden zu neuen Erkenntnissen über die Entstehung des Sonnensystems und die chemische Zusammensetzung der terrestrischen Planeten beitragen. Unter Bouviers Leitung wird die Erforschung von Weltraumgestein am BGI weiter intensiviert. Neben Asteroiden werden hier in den kommenden Jahren auch Gesteinsproben von Mars und Mond untersucht.

Prof. Dr. Audrey Bouvier
Prof. Dr. Audrey Bouvier, Bayerisches Geoinstitut (BGI), Universität Bayreuth. Foto: UBT / Chr. Wißler.

Prof. Dr. Audrey Bouvier ist Mitglied des internationalen Forschungsteams, das an den ersten, in Japan durchgeführten chemischen Analysen der Ryugu-Gesteinsproben beteiligt war. Im Gegensatz zu den zahlreichen Meteoriten, die auf der Erdoberfläche eingeschlagen sind, haben die vom Asteroiden entnommenen Proben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind garantiert nicht durch den Eintritt in die Erdatmosphäre oder den Aufenthalt auf der Erde chemisch verändert worden. Sie sind so entstanden, wie sie sind: im Weltraum. Die von Hayabusa2 zur Erde gesandten Gesteinsproben hatten ein Gesamtgewicht von etwas mehr als 5,4 Gramm. „Als die Probenbehälter schließlich in Japan geöffnet wurden, war die Überraschung groß, denn es handelte sich um weitaus mehr Material, als wir ursprünglich erwartet hatten“, sagt Bouvier. „Die Proben in den Behältern sahen aus wie dunkle Kieselsteine. Die meisten waren nur wenige Millimeter groß, einige wenige waren größer – bis zu einem Zentimeter, was nahe an der maximalen Größe liegt, die man bei der Probeentnahme an der Asteroid-Oberfläche erhalten kann.”

Ryugu zeigt Spuren der Geschichte des Sonnensystems

Bei ihrer Untersuchung von Ryugu entdeckten die Forscher, dass die Mineralien in Kontakt mit einer wässrigen Flüssigkeit bei einer Temperatur von etwa 37 Grad Celsius verändert wurden, aber nie Temperaturen von über 100 Grad Celsius ausgesetzt waren. Chronologische Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Veränderungen etwa fünf Millionen Jahre nach der Entstehung der ersten Mineralien im Sonnensystem stattgefunden haben. Diese Veränderungen fanden in einem der unzähligen Kleinstplaneten (Planetesimale) statt, aus denen sich später die Planeten des Sonnensystems durch Akkretion entwickelten. Auf dem Planetesimal, aus dem Ryugu herausgesprengt wurde, könnte es reichlich Wasser gegeben haben, was eine wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Leben gewesen wäre.

Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die Häufigkeit der in den Gesteinsproben enthaltenen chemischen Elemente: Ryugu ähnelt den kohlenstoffhaltigen CI-Chondriten des Meteoriten Ivuna, aber besonders stark ist die Ähnlichkeit mit der Zusammensetzung der Photosphäre der Sonne. Die Photosphäre ist die äußere Hülle eines Sterns, von der Licht in den Weltraum abgestrahlt wird, so dass man daraus seine chemische Zusammensetzung ableiten kann.

Die Analysen der Ryugu-Proben deuten außerdem darauf hin, dass der Asteroid von einem Planetesimal abstammt, das sich am äußersten Rand des Sonnensystems gebildet hat. Später wanderte Ryugu in das Innere des Sonnensystems und gelangte auf seine heutige erdnahe Umlaufbahn um die Sonne. In der aktuellen Forschung wird vermutet, dass Materialien, die am äußersten Rand des Sonnensystems entstanden sind, zur Entstehung der Erde beigetragen haben könnten. Kohlenstoffhaltige Materialien könnten eine wichtige Quelle für die so genannten flüchtigen Elemente auf der Erde gewesen sein. Flüchtige Elemente wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff sind wesentliche Bestandteile der Erdatmosphäre und der Ozeane und haben daher einen entscheidenden Anteil an der Entstehung des Lebens.

Das Bayerische Geoinstitut (BGI) auf dem Campus der Universität Bayreuth.

Das Bayerische Geoinstitut (BGI) auf dem Campus der Universität Bayreuth. Foto: UBT.

Auf der Suche nach Leben im Weltraum: in Zukunft auch an der Universität Bayreuth

Wenige Tage vor der Veröffentlichung des neuen „Science“-Artikels gab ein anderes internationales Forscherteam bekannt, dass in Gesteinsproben von Ryugu 20 verschiedene Aminosäuren nachgewiesen wurden. Aminosäuren sind die Bausteine des Lebens auf der Erde. „Es ist das erste Mal, dass Aminosäuren entdeckt wurden, die eindeutig nicht auf der Erde entstanden sind oder verändert wurden. Auch vor diesem Hintergrund ist der Asteroid Ryugu ein spannendes Forschungsobjekt, das aufschlussreiche Erkenntnisse über den Ursprung des Lebens verspricht. Deshalb wollen wir uns an der Universität Bayreuth in Zukunft verstärkt in die Analyse von extraterrestrischen Gesteinsproben einbringen“, sagt Prof. Dr. Audrey Bouvier. Gemeinsam mit Dr. Nobuyoshi Miyajima, Mineraloge am Bayerischen Geoinstitut, wird sie bei der japanischen Raumfahrtbehörde beantragen, dass Ryugu-Proben für weitere mineralogische und chemische Analysen an das BGI ausgeliehen werden. Im September 2022 werden am BGI neue Labore für Isotopengeochemie und Kosmochemie eröffnet. Hier sollen hochpräzise Isotopenstudien von Spurenmetallen in Ryugu- und anderen Planetenproben durchgeführt werden.

Voraussichtlich werden auch Proben von Marsgestein an der Universität Bayreuth untersucht werden, sei es in Form von Meteoriten oder von Proben, die von laufenden und zukünftigen Missionen zurückgebracht werden. Die National Aeronautics and Space Administration (NASA) und die European Space Agency (ESA) haben Prof. Dr. Audrey Bouvier kürzlich als Mitglied der Mars Sample Return Campaign Science Group ausgewählt. Dieses internationale Gremium plant derzeit die Rückführung von Gesteinsproben vom Mars. Es definiert die wissenschaftlichen Ziele der laufenden Probensammlung durch den Perseverance-Rover und entscheidet über die Konservierung und Verteilung der Proben für wissenschaftliche Analysen.

Über die Hayabusa2-Mission

Die Raumsonde Hayabusa2 startete am 3. Dezember 2014 und erforschte den Asteroiden Ryugu 17 Monate lang (Juni 2018 bis November 2019). Die Mission umfasste zwei Landeoperationen, um Proben des Asteroiden zu sammeln. Bei der zweiten Landung wurde durch den Abschuss eines 5-Gramm-Tantal-Projektils ein Krater erzeugt, so dass nicht nur Oberflächenmaterial, sondern auch Gesteinsproben aus tieferen Schichten gesammelt werden konnten. Die Probenkapsel wurde am 6. Dezember 2020 in Australien geborgen und unter strengen Quarantänebedingungen während der COVID-19-Pandemie nach Japan gebracht. Das internationale Team, das die Ryugu-Proben bisher analysiert hat, besteht aus insgesamt sechs Forschergruppen, die von Wissenschaftler*innen in Japan geleitet werden. Prof. Dr. Audrey Bouvier ist Mitglied der Arbeitsgruppe, die die in den Proben enthaltenen chemischen Elemente und ihre Isotope untersucht. Die Raumsonde Hayabusa2 ist unterdessen auf dem Weg zu einem anderen Asteroiden.

Veröffentlichung:
Tetsuya Yokoyama et al: Samples returned from the asteroid Ryugu are similar to Ivuna-type carbonaceous meteorites. Science 2022, DOI: https://dx.doi.org/10.1126/science.abn7850

Quelle: https://www.uni-bayreuth.de/pressemitteilung/Hayabusu2


Ist Astrobiologie als Wissenschaft ernst zu nehmen?

Anfangs hatte dieser Wissenschaftsbereich, in denen Aspekte aus der Physik, der Astronomie, der Biologie, der Chemie und auch der Geologie einfließen, einen nicht immer leichten Stand. Einige durchaus renommierte Forscher merkten beispielsweise an, dass die Astrobiologie eine Wissenschaft sei, die erst noch zeigen muss, dass ihr Forschungsobjekt überhaupt existiert. Die Astrobiologie beschäftigt sich nämlich mit der Frage des Lebens im Universum, mit seiner Entstehung und Verteilung.

Da man bis heute aber noch kein Leben auf anderen Planeten oder Monden entdeckt hat, bleibt vieles Spekulation. Auf der anderen Seite ist in den vergangenen Jahren deutlich geworden, dass es um unzählige Sterne Planeten gibt. Und auch auf der Erde hat man Leben an Orten entdeckt, von denen man vor wenigen Jahren nie vermutet hätte, dass es dort irgendeine Form von Leben geben kann.

Am Beispiel der Erde lässt sich auch erforschen, wie Leben entstanden sein könnte, welche Nachweismethoden es gibt und wie man am besten nach Leben auf anderen Welten sucht.

Inzwischen werden an angesehenen Hochschulen Astrobiologie-Vorlesungen angeboten und auch die NASA unterhält ein eigenes Institut für Astrobiologie. Entscheidend für die Beurteilung eines Wissenschaftsfeldes sollte zudem immer sein, ob es sich einer Fragestellung mit wissenschaftlicher Methodik widmet und die Forschungen nach den akzeptierten Standards betreibt oder ob es sich eher mit windigen Untersuchungen und Theorien beschäftigt. Die Astrobiologie – zumindest in der Form wie sie an Universitäten betrieben wird – gehört da zweifellos zur ersten Gruppe. (ds/25. Februar 2013)

Quelle: https://www.astronews.com/frag/antworten/3/frage3361.html


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Ich freue mich für alle Astrobiologen und Menschen die sich dafür interessieren.

Toll diese grandiose Entdeckung. Ich freue mich für alle Astrobiologen und Menschen die sich dafür interessieren. Um so sehnsüchtiger wartet man auf die nächsten Proben von OsirisRex, nicht auszumalen wenn das noch ein zweites mal gelingt. Die Erwartungen sind jetzt noch grösser als ohne hin schon, schade das der momentane Rückflug von OsirisRex noch so lange dauert.

Hoffentlich wird Ryugu nicht der einzige Asteroid sein mit dieser grandiosen und spannenden Entdeckung, wenn kommende Proben von Asteroiden untersucht werden. Das James-Webb Teleskop nimmt in wenigen Wochen den Wissenschaftlichen Betrieb auf. Es wird eine tolle und spannende Zeit für die Astrobiologe.

Den Menschen schein die Tragweite dieser neuen Entdeckung noch nicht bewusst zu sein.

Christian Dauck

Geplante Mondstation: Warten auf den Start von Capstone

Warten auf den Start von Capstone zum Mond, Capstone wird die geplante Umlaufbahn des Lunar-Gateway (Mondstation) testen. Wohl schlechtes Wetter momentan in Neuseeland, könnte der 25 Juni werden.

Die NASA, Rocket Lab und Advanced Space zielen nicht mehr auf den 13. Juni für den Start der Cislunar Autonomous Positioning System Technology Operations and Navigation Experiment oder CAPSTONE Mission zum Mond ab. Die Flugsoftware wird aktualisiert. Ein überarbeiteter Zeitplan wird so bald wie möglich zur Verfügung gestellt.

Seit der Ankunft in Neuseeland wurde CAPSTONE von Teams von Rocket Lab, Terran Orbital und Stellar Exploration erfolgreich betankt und in die Lunar Photon-Oberstufe integriert. CAPSTONE und Photon sind in der Nutzlastverkleidung eingekapselt. Quelle: https://blogs.nasa.gov/artemis/2022/06/08/capstone-mission-launch-no-longer-targeting-june-13/

Regelung für Neuwagen: EU für Verbrenner-Verbot ab 2035

Heute den ganzen Tag die Abstimmung auf Twitter verfolgt. Toll, nach dem es am Vormittag bei der Abstimmung sehr Emotional wurde und hohe Wellen schlug. Hätte ich damit jetzt nicht gerechnet, um so schöner die Eilmeldung. Das beste kommt halt immer zum Schluss. Hab so gehofft und gebangt, es sah ja auch Mittwoch und heute im laufet des Tages überhaut nicht danach aus.

Einfach Super und sehr Mutig – Klasse! Trotz des starken drucks aus der Lobby und Pseudo-Wissenschaftler. Bis zum endgültigen Abschluss des EU-Gestezgebungsverfahren ist es noch ein langer Weg, aber bis hierhin ein schöner Teilerfolg. , Das musste ja irgendwann mal passieren – das sollten Autofahrer (mit Verbrennern) jetzt nicht verwundert sein. Jetzt wissen Nutzer und die Automobilbranche wo die Reise hingeht, E-Mobilität!


EILMELDUNG: Tolle Neuigkeiten von den #Fitfor55- Abstimmungen

🎉

@Europarl_DEstimmt für den Ausstieg aus 100 % neuen Autos mit Verbrennungsmotor bis 2035! 15 % der gesamten Treibhausgasemissionen der EU stammen aus dem Straßenverkehr. Die Reduzierung dieser Emissionen ist unerlässlich, wenn wir unsere Klimaziele erreichen wollen!



Regelung für NeuwagenEU für Verbrenner-Verbot ab 2035

Ab dem Jahr 2035 sollen keinen neuen Autos mit Verbrennermotoren verkauft werden. Dann sollen nur mehr Autos und Transporter angeboten werden, die keine Treibhausgase ausstoßen. Das hat das EU-Parlament beschlossen.

Das EU-Parlament will den Verkauf von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 verbieten. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte in Straßburg dafür, dass Hersteller ab Mitte des nächsten Jahrzehnts nur noch Autos und Transporter auf den Markt bringen dürfen, die keine Treibhausgase ausstoßen. Bevor eine solche Regelung in Kraft treten kann, muss das Parlament noch mit den EU-Staaten darüber verhandeln.

EU-Staaten wollen sich Ende des Monats positionieren

Ende des Monats wollen die EU-Staaten ihre Position zu dem Verbot für den Verkauf von Benzin- und Dieselautos festlegen. Dann müssen die beiden EU-Institutionen noch einen Kompromiss finden, damit es in Kraft treten kann. Deutschland hat sich schon zum Ausstiegsdatum 2035 bekannt.

Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte im Namen der Bundesregierung im März in Brüssel gesagt, man stehe hinter dem Ziel, bis 2035 mit Verbrennungsmotoren bei Autos und Transportern abzuschließen. Auch mehrere große Auto-Hersteller, darunter Mercedes und Ford, hatten im November auf der Weltklimakonferenz in Glasgow einen Verkaufsstopp für Verbrenner in den führenden Märkten ab 2035 gefordert.

Nach der Abstimmung sagte der deutsche Grünen-Abgeordnete Michael Bloss: „Damit haben wir uns für die Zukunft des Automobilstandort Europa entschieden.“ Künftig würden die besten Elektroautos und neuesten Batterien aus Europa kommen.

Kritik von der CDU

Die Abgeordneten sprachen sich auch dafür aus, dass keine klimafreundlichen synthetischen Kraftstoffe angerechnet werden können. Mit diesen könnte ein klassischer Verbrenner klimaneutral betrieben werden. Kritiker befürchten jedoch, dass es davon schon zu wenig für Luft- und Schifffahrt gibt, die weniger leicht als Autos oder Transporter elektrisch betrieben werden können.

Kritik kam von der CDU. „Grüne, Liberale und Sozialdemokraten setzen leider lieber alles auf die Karte Elektromobilität“, sagte der CDU-Europaabgeordnete Jens Gieseke. Er fürchtet nach eigenen Worten um die Wettbewerbsfähigkeit Europas und zahlreiche Arbeitsplätze. Er räumte aber ein: „Das Verbrennerverbot 2035 wird wohl nicht mehr zu verhindern sein.“

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-verbrenner-101.html

Auf der Spur des Lebens: Japanische Forscher finden erstmals Aminosäuren in Asteroiden

Ursprung frühen Lebens/Woher kommt das Leben? An dieser Frage wird auch im Weltraum geforscht. Japanische Wissenschaftler tragen ein Puzzelteil zur Antwort bei. Japanische Forscher haben erstmals in Proben eines Asteroiden Aminosäuren, die fundamentale Bausteine des Lebens sind, nachgewiesen.

Eiweißbausteine sind die Voraussetzung für die Entwicklung von Leben. Die Wissenschaftler konnten diese nun in Proben eines Asteroiden nachweisen. Diese hatte die japanische Raumsonde „Hayabusa 2″ nach sechs Jahren im All zur Erde gebracht.

Japanische Forscher haben erstmals in Proben eines Asteroiden Aminosäuren, die fundamentale Bausteine des Lebens sind, nachgewiesen. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Montag unter Berufung auf das Wissenschaftsministerium in Tokio berichtete, konnten in Proben des Asteroiden Ryugu mehr als 20 Arten von Aminosäuren nachgewiesen werden. Die japanische Raumsonde „Hayabusa 2“ hatte die Proben nach sechs Jahren im Weltall und mehr als fünf Milliarden zurückgelegten Kilometern im Dezember 2020 in einer Kapsel zur Erde zurückgebracht. Ziel der Mission ist es, den Ursprüngen des Sonnensystems und des Lebens auf der Erde genauer auf die Spur zu kommen.

„Hayabusa 2“ war im Dezember 2014 in Japan gestartet und erreichte nach fast vier Jahren sein rund 300 Millionen Kilometer entferntes Ziel. Die Sonde landete später auf Ryugu und sammelte Proben von der Oberfläche sowie erstmals auch aus einem Bereich unter der Oberfläche eines solchen Asteroiden. Ryugu gehört zu den stark kohlenstoffhaltigen Asteroiden und stammt ursprünglich aus dem äußeren Teil des Asteroidengürtels, der zwischen Mars und Jupiter die Sonne umkreist. Die Vorgänger-Sonde „Hayabusa“ (Wanderfalke) hatte im Jahr 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht.

Material aus Frühzeit des Sonnensystems

An der „Hayabusa 2“-Mission hatte sich auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem gemeinsam mit der französischen Raumfahrtagentur CNES entwickelten Lander „Mascot“ beteiligt. Der war im Oktober 2018 auf Ryugu gelandet und hatte den aus hochporösem Material bestehenden Asteroiden erkundet, bis die Batterie ausging.

In Japan wurden die einzelnen Bestandteile der Proben vom Asteroiden Ryugu zunächst kuratiert und beschrieben. Das 4,6 Milliarden Jahre alte Material stammt aus der Frühzeit des Sonnensystems. Vergangenes Jahr wurde mit mikroskopischen, mineralogischen und geochemischen Untersuchungen begonnen. Einen Teil der Proben stellt die japanische Raumfahrtagentur Jaxa auch Forschern anderer Länder zur Verfügung.

Beschleunigten außerirdische Lebensbausteine Entwicklung auf Erde?

Bereits vor 3,9 Milliarden Jahren gab es vermutlich einfaches, einzelliges Leben auf der Erde – also quasi sofort, als die Erde kühl genug für flüssiges Wasser auf der Oberfläche war. Wie konnte Leben so schnell entstehen? Diese Frage beschäftigt Forscher schon lange. Erst kürzlich wurde mitgeteilt, dass ein Forscherteam aus Japan und den USA in drei Meteoriten sogenannte Nukleobasen nachweisen konnte – wichtige Bausteine für die Erbsubstanz DNA. Vermutlich seien diese komplexen Moleküle bereits vor der Entstehung des Sonnensystem im Weltall entstanden, erläutern die Wissenschaftler im Fachblatt „Nature Communications“.

Seit langem ist bekannt, dass viele organische Stoffe im Weltall entstehen können. Aminosäuren und Zucker-Moleküle wurden etwa in Gaswolken und in zur Erde gefallenen Meteoriten nachgewiesen. Dadurch gewann die Hypothese an Gewicht, dass die schnelle Entstehung des Lebens auf der Erde durch einen Zustrom von Lebensbausteinen aus dem All angeschoben wurde.

Quelle: https://www.rnd.de/wissen/aminosaeuren-in-asteroiden-proben-japanische-forscher-finden-ursprung-fruehen-lebens-UFWGRESNW24LKHYPXP5TWIRKTY.html


Amino acids found in asteroid samples collected by Japan’s Hayabusa2 probe

More than 20 types of amino acids have been detected in samples Japan’s Hayabusa2 space probe brought to Earth from an asteroid in late 2020, a government official said Monday, showing for the first time the organic compounds exist on asteroids in space.

With amino acids essential for all living things to make proteins, the discovery could hold clues to understanding the origins of life, the education ministry said.

In December 2020, a capsule that had been carried on a six-year mission by Hayabusa2 delivered more than 5.4 grams of surface material to Earth from the Ryugu asteroid, located over 300 million kilometers away.

File photo shows the Ryugu asteroid pictured by Hayabusa2 in November 2019. (Photo courtesy of JAXA)(Kyodo)

The probe of Ryugu was aimed at unraveling the mysteries of the origin of the solar system and life. Previous analysis of the samples had suggested the presence of water and organic matter.

The full-fledged investigation of the sample was launched in 2021 by the Japan Aerospace Exploration Agency and research institutions nationwide including the University of Tokyo and Hiroshima University.

Although it is not known how amino acids arrived on ancient Earth, one theory says they were brought by meteorites, with amino acids being detected in a meteorite found on Earth. But there is also a possibility that they were attached on the ground.

Meteors that reach Earth burn up when they hit the atmosphere, and quickly become contaminated with terrestrial microorganisms.

File photo shows samples brought to Earth by the Hayabusa2 space probe from the Ryugu asteroid. (Photo courtesy of JAXA)(Kyodo)

Hayabusa2 was groundbreaking in that it collected subsurface materials not weathered by sunlight or cosmic rays, and delivered them to Earth unexposed to outside air.

Kensei Kobayashi, professor emeritus of astrobiology at Yokohama National University, said the unprecedented discovery of multiple types of amino acids on an extraterrestrial body could even hint at the existence of life outside of Earth.

A capsule used to send asteroid samples to Earth from the Japan Aerospace Exploration Agency’s Hayabusa2 space probe is displayed to the public at Sagamihara City Museum in Kanagawa Prefecture on March 12, 2021. (Kyodo)

„Proving amino acids exist in the subsurface of asteroids increases the likelihood that the compounds arrived on Earth from space,“ he said.

It also means amino acids can likely be found on other planets and natural satellites, hinting that „life could have been born in more places in the universe than previously thought,“ Kobayashi added.

Hayabusa2 left Earth in 2014 and reached its stationary position above Ryugu in June 2018 after traveling 3.2 billion km on an elliptical orbit around the Sun for more than three years.

The probe touched down on the asteroid twice the following year, collecting the first-ever subsurface samples from an asteroid.

Quelle: https://english.kyodonews.net/news/2022/06/9a7dbced6c3a-amino-acids-found-in-asteroid-samples-collected-by-hayabusa2-probe.html


JAXA to announce „major discovery“ about asteroids next spring

Dec 6, 2021 – 20:12 | AllJapan

Japan’s space agency said Monday it plans to release a paper on a „major discovery“ in the field of asteroids as early as next spring based on soil samples from an asteroid that the Hayabusa2 probe brought back to Earth in December last year.

A capsule from the probe, containing more than 5.4 grams of soil samples from the Ryugu asteroid located over 300 million kilometers from Earth, returned exactly a year ago.

The Japan Aerospace Exploration Agency plans to submit the paper on the findings to a major scientific journal, possibly within this year, Tomohiro Usui, manager of the Astromaterials Science Research Group who is leading the analysis, said at a press conference.

Photo shows soil samples from the Ryugu asteroid that the Hayabusa2 space probe brought back to Earth. (Photo courtesy of JAXA) (Kyodo)

Usui said that „unlike meteorites that are contaminated after entering Earth’s atmosphere,“ the samples could provide „information about the exact conditions in space.“

Currently, six teams in Japan are analyzing the samples based on criteria such as organic material.

Japan has handed over some of the soil samples to the U.S. National Aeronautics and Space Administration, in line with a prior agreement reached between the countries.

Quelle: https://english.kyodonews.net/news/2021/12/4a190f47d3c1-jaxa-to-announce-major-discovery-about-asteroids-next-spring.html

Südkoreas erste Mondmission schließt Weltraum-Tests ab/Transport nach Cape Canaveral Anfang Juli

Ingenieure des Korea Aerospace Research Institute untersuchen den Korea Pathfinder Lunar Orbiter am KARI-Hauptsitz in Daejeon. (Korea Aerospace Research Institute)DAEJEON – Südkorea bereitet sich darauf vor, die siebte Nation der Welt zu werden, die eine Mondsondenmission mit ihrem ersten Mondorbiter durchführt, der am 2. August starten soll.

Die erste Mondmission des Landes, die im Rahmen eines landesweiten Namenswettbewerbs den Namen „Danuri“ erhalten hat, hat die letzten Phasen der Weltraumtests abgeschlossen, einschließlich Haltbarkeitsprüfungen gegen extreme Temperaturen und elektromagnetische Wellen am Korea Aerospace Research Institute. Es wartet darauf, Anfang Juli zu seinem Startplatz in den USA – der Cape Canaveral Space Force Station in Florida – transportiert zu werden.

Danuri, eine Kombination aus den beiden koreanischen Wörtern „dal“ und „nuri“, was „Mond“ bzw. „genießen“ bedeutet, wurde Reportern am Freitag in der KARI-Zentrale in Daejeon vorgestellt, sechs Jahre nach der Entwicklung des ersten Mondes des Landes Orbiter begann im Jahr 2016.

„Mit über 60.000 Menschen (die am Namenswettbewerb teilnehmen) haben wir mit Danuri einen aussagekräftigen Namen. Wir sind 15 Jahre nach der ersten Erwähnung einer Mondsonde so weit gekommen“, sagte Präsident Lee Sang-ryool von KARI.

„Danuri wird am 3. August koreanischer Zeit mit einer SpaceX-Falcon-Rakete ins All geschossen. Sie wird am 16. Dezember in die Umlaufbahn des Mondes eintreten und ab 2023 mit der Durchführung verschiedener wissenschaftlicher Missionen und Tests beginnen.“

Die Trockenmasse des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (KPLO) beträgt 418 Kilogramm und etwa 2 Meter Länge, Höhe und Breite, wenn alle Teile zusammengeklappt sind. Laut KARI hat das geringe Gewicht von Danuri einen Wettbewerbsvorteil gegenüber den Mondorbitern anderer Länder, wie der japanischen Selene mit einem Gewicht von 1.984 kg und dem amerikanischen Lunar Reconnaissance Orbiter mit 1.018 kg. Laut KARI enthält Danuri sechs Nutzlasten – ein Magnetometer, eine Schattenkamera, ein Gammastrahlenspektrometer, eine polarimetrische Weitwinkelkamera, ein verzögerungstolerantes Netzwerkexperiment und einen Bildgeber für das Mondgelände. 

Nutzlasten des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (Korea Aerospace Research Institute)Zu den Zielen von Danuri gehören die Identifizierung potenzieller Landeplätze für zukünftige Mondmissionen, das Testen der interplanetaren Internetkommunikation, die Durchführung wissenschaftlicher Untersuchungen der Umwelt, Topographie und Ressourcen auf dem Mond sowie die Erforschung der dunklen Seite des Mondes.

Insbesondere wird Danuri versuchen, das Musikvideo des Billboard-Hits „Dynamite“ von K-Pop-Megastar BTS zur Erde zu schicken, um die Verfügbarkeit einer Internetverbindung im Weltraum zu testen.

Danuri wird sich der angestrebten Umlaufbahn des Mondes von 100 Kilometern auf einer energieeffizienten Flugbahn namens „Ballistic Lunar Transfer“ nähern, sagten die Weltraumbehörden. Das Transferverfahren nutzt „Autobahnen“, die in verschiedenen interplanetaren Gravitationszügen existieren. 

Flugbahn des Korea Pathfinder Lunar Orbiter (Korea Aerospace Researche Institute)Da der Transferansatz die Energiemenge minimiert, die erforderlich ist, um den Kurs des Orbiters zu ändern, benötigt er die geringste Menge an Treibstoff. Daher kann die KPLO laut KARI eine so leichte Masse haben.

Kim Dae-kwan, Leiter des Monderkundungsprojekts von KARI, sagte, der Transferansatz werde Danuri bis zu 1,56 Millionen Kilometer von der Erde entfernt bringen, während der Mond nur 384.000 Kilometer von der Erde entfernt sei. Das Missionskontrollzentrum von KARI am Boden wird für die Steuerung des Orbiters unter Verwendung einheimischer Technologien mit Unterstützung der NASA-Antenne verantwortlich sein, sagte er.

Etwa 60 Weltraumexperten werden vom Moment des Starts von Danuri bis zum Eintritt in die Mondumlaufbahn im Dezember rund um die Uhr im Missionskontrollzentrum arbeiten.

Um Signale von Danuri zu empfangen, sobald es tief im Weltraum ist, hat KARI die erste Weltraumantenne des Landes – die Korea Deep Space Antenna – in Yeoju, Provinz Gyeonggi, gebaut. Der Hauptreflektor des KDSA hat einen Durchmesser von 35 Metern und eine maximale Höhe von 45 Metern über dem Boden. 

Die Korea Deep Space Antenne in Yeoju, Provinz Gyeonggi (Korea Aerospace Research Institute)Die koreanische Antenne ist mit dem Deep Space Network der NASA verbunden, das Informationen mit drei anderen Deep-Space-Antennen in Australien, Spanien und den USA austauscht. Diese Antennen, die über den ganzen Globus verteilt sind, werden die Bilder und Daten aufnehmen, die Danuri zur Erde senden wird, wenn sie den Mond 12 Mal am Tag umkreist.

Der KARI-Präsident wies darauf hin, dass die Mondmission das erste Mal für eine Hardware-Kooperation zwischen Südkorea und der NASA sei, da Danuri die von der Arizona State University entwickelte Schattenkamera tragen werde. Die Mission der Schattenkamera ist es, dauerhaft dunkle Regionen auf dem Mond zu untersuchen.

„Wenn wir durch diese (Mission) Vertrauen gewinnen, glaube ich, dass wir größere und anspruchsvollere Aufgaben bewältigen können. Abgesehen von den Artemis-Abkommen zeigt (die Zusammenarbeit), was wir in Bezug auf den Mondorbiter erreicht haben. Es könnte als Chance dienen damit wir in den tiefen Weltraum treten können“, sagte Lee.

Im Mai 2021 unterzeichnete Südkorea als 10. Land die Artemis-Abkommen, eine Reihe von Grundsätzen, die die Zusammenarbeit im Weltraum zwischen den an den Monderkundungsplänen der NASA beteiligten Nationen leiten. Seoul war auch das erste, das die Abkommen unter der Biden-Administration unterzeichnete.

Die Missionsdauer von Danuri ist für ein Jahr bis Ende 2023 geplant, wobei die Weltraumbehörden fünf oder mehr Szenarien vorbereitet haben, sobald es in die angestrebte Umlaufbahn auf dem Mond eintritt. Laut KARI könnte die KPLO in eine verlängerte Missionsphase eintreten, je nachdem, wie viel Treibstoff bis zum Ende der geplanten Dauer übrig ist. 

Beamte des Korea Aerospace Research Institute führen eine Probe für den Betrieb des Korea Pathfinder Lunar Orbiter durch. (Korea Aerospace Research Institute)

Quelle: https://m.koreaherald.com/view.php?ud=20220606000159