EU-Maßnahmen zur Entlastung: Energieminister einigen sich auf Notfallpaket/Bundesregierung: Gasumlage gekippt, Gaspreisbremse kommt

„Solidarabgabe“ für fossile Industrie: Europas Energiekonzerne profitieren stark von den hohen Öl- und Gaspreisen infolge des Ukraine-Kriegs

Top! Endlich haben EU und Bundesregierun den richtigen weg eingeschlagen. Der Bürger wird entlastet und Krisen-Gewinner belastet. Energiekrise (Sabotage auf Nordstream, Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke, hohe Strom- und Gaspreise): bin sehr gespannt auf die Wahl in Niedersachsen am 09.10.2022, es fließen so viele Sachen in die Wahl ein zumal Niedersachen auch noch ein Atomkraftwerk am laufen hat und Schiefer-Gas vorkommen, das es echt spannend und interessant sein wird wie die Stimmung ist.

Ich hoffe ja auf ein starkes Rot-Grünes (Grüne 2 stärkste kraft) Ergebnis und ein Abschalten des Kernkraftwerks ende des Jahres, vorzugsweise am liebsten aller drei. Und mal ehrlich anders als Medien das schreiben: ist Habeck nicht eingeknickt und ein Notbetrieb bis Aprill 2023 ist keine Laufzeitverlängerung. Wenn die Bundesregierung es schafft auch nur ein Atomkraftwerk in der jetzigen Situation abzuschalten ist das auch ein gewinn, wenn man dem die Energie- und Gaskrise (Energiekrieg) gegenüber stellt. Ein halber Kuchen schmeckt in der Krise gleich doppelt so gut.

Super! Die Entlastung (Bekämpfung der Symptome in der Energiekrise) kommt allen zu gute unabhängig vom Beruf, Einkommen, oder Sozialer-Stellung.

Christian Dauck

Die EU-Energieminister haben sich auf Notfallmaßnahmen gegen die gestiegenen Strompreise geeinigt. Sie sollen Verbraucher in der Energiekrise entlasten.

Die EU-Länder haben sich auf ein Notfallpaket zur Entlastung der Verbraucher in der Energiekrise geeinigt. Der tschechische Ratsvorsitz verkündete auf Twitter eine Einigung auf die folgenden Maßnahmen:

  • Auflagen zum Stromsparen
  • Abschöpfung von Übergewinnen von Stromkonzernen
  • „Solidarabgabe“ für fossile Industrie

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) begrüßte das Modell, das Deutschland „stark mitgeprägt“ habe. Es könne nach dem Beschluss schnell umgesetzt werden, versprach er in Brüssel.

Übergewinne sollen abgeschöpft werden

Der EU-Beschluss zwingt Energieunternehmen dazu, einen Teil ihrer Krisengewinne an den Staat abzugeben. Denn Produzenten von billigerem Strom profitieren aktuell von den gestiegenen Gaspreisen. Der Grund: Der Strompreis wird durch das teuerste Kraftwerk bestimmt, das zur Produktion eingeschaltet wird – derzeit sind das vor allem Gaskraftwerke. Die Produzenten von Strom aus Sonne, Wind, Atomkraft oder Braunkohle können ihren Strom also auch zu hohen Preisen verkaufen.

Die EU-Kommission hatte im Vorfeld vorgeschlagen, dass die Einnahmen der Firmen bis Ende März 2023 bei 180 Euro pro Megawattstunde gedeckelt werden – was darüber hinausgeht, soll an den Staat gehen. Im deutschen Großhandel waren zuletzt ungefähr 315 Euro fällig.

Krisenabgabe für fossile Industrie

Die Erlösobergrenze gilt allerdings nicht für fossile Energieunternehmen. Gas-, Kohle- und Ölkonzerne oder Raffinerien sollen daher über die „Solidarabgabe“ einen Teil ihrer Gewinne abgeben. Die Konzerne müssten einem Entwurf der Staaten zufolge ein Drittel jener Gewinne abführen, die den Durchschnittsgewinn der vergangenen vier Jahre um mehr als 20 Prozent übersteigen. Über diese Abgabe sollen ebenfalls Verbraucher und Unternehmen entlastet werden.

Kommt ein europäischer Gaspreisdeckel?

Noch umstritten sind Pläne zu einer gemeinsamen Begrenzung der Gaspreise. Mehr als die Hälfte der EU-Staaten hat einen Gaspreisdeckel gefordert. Die EU-Kommission hat daher in einem Diskussionspapier Vorschläge dafür unterbreitet, über die beim Sondertreffen diskutiert werden soll – unter anderem einen Maximalpreis für russisches Gas.

Deutschland hatte bereits am Donnerstag eine nationale Gaspreisbremse angekündigt, um Kunden bei den massiv gestiegenen Rechnungen zu unterstützen. Dafür will die „Ampel“ bis zu 200 Milliarden Euro an Krediten aufnehmen.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/eu-energiekrise-notfallmassnahmen-entlastung-100.html


Energiekrise: Gasumlage gekippt, Gaspreisbremse kommt

Die Bundesregierung will die steigenden Energiekosten in Deutschland mit einer Gaspreisbremse dämpfen. Die Einigung der Regierung umfasst ein Paket von bis zu 200 Milliarden Euro. Die Gasumlage kommt erwartungsgemäß doch nicht.

Die Bundesregierung will mit einem über Kredite finanzierten 200-Milliarden-Euro-Paket die hohen Energiekosten für die Verbraucherinnen und Verbraucher abfedern. Das kündigte Bundeskanzler Olaf Scholz an. Die Finanzierung soll über den bestehenden Wirtschafts- und Stabilisierungsfonds (WSF) sichergestellt werden. Auf die bislang geplante Gasumlage will die Regierung verzichten und Unternehmen stattdessen direkt unterstützen.

„Die Preise müssen runter“, sagte Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin, an der er wegen einer Corona-Infektion nur virtuell teilnahm. Dafür werde die Bundesregierung alles tun. „Damit die Preise sinken, spannen wir einen großen Abwehrschirm.“ Dies solle dazu beitragen, dass Rentnerinnen und Rentner, Familien, Handwerksbetriebe und Industrie die Energiepreise bezahlen könnten.

„Russland nutzt Energielieferungen als Waffe“

„Mit den 200 Milliarden Euro haben wir die Möglichkeiten, das alles zu finanzieren“, sagte Scholz. Mit Blick auf den Umfang des Pakets sprach Scholz von einem „Doppel-Wumms“. Die umstrittene Gasumlage werde daher nicht mehr gebraucht. Scholz verwies zudem darauf, dass die Gasspeicher in Deutschland momentan zu mehr als 90 Prozent gefüllt seien. „Wir werden alles dafür tun, dass wir die Speicher nutzen für den Winter.“

Der Kanzler sagte, die Preisentwicklung am Energiemarkt sei Folge des Vorgehens Russlands, das „seine Energielieferungen als Waffe“ einsetze. Spätestens seit den Zerstörungen an den beiden Nord-Stream-Pipelines sei klar, dass „auf absehbare Zeit“ kein Gas mehr aus Russland geliefert werde.

Genaue Umsetzung noch unklar

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, die Energiekrise drohe sich zu einer Wirtschafts- und auch einer sozialen Krise auszuwachsen. Es gehe um einen „Angriff von Russland“ und des „Regimes“ von Präsident Wladimir Putin „auf unsere Volkswirtschaft“. Hier ergreife die Bundesregierung mit dem Abwehrschirm nun Gegenwehr.

Wie genau die Gaspreisbremse aussehen wird, ist noch unklar. Eine eingesetzte Expertenkommission zum Umgang mit den hohen Energiekosten solle zeitnah einen Vorschlag für eine Gaspreisbremse machen, sagte Habeck. Dieser Vorschlag werde dann beraten und umgesetzt.

Habeck kündigte zudem an, dass die Gasumlage per Verordnung zeitnah zurückgenommen werde. Dazu laufe das schriftliche Verfahren des Kabinetts bereits. „Die Gasumlage wird nicht mehr benötigt“, sagte er. Es gebe es über den Krisenfonds WSF jetzt eine bessere Möglichkeit, um Unternehmen mit Kapital auszustatten.

Lindner fordert Unterstützung der Union

Bundesfinanzminister Christian Lindner sagte, trotz der Kreditaufnahme werde die Schuldenbremse im kommenden Jahr eingehalten. Die neuen Kredite werden dem laufenden Jahr zugerechnet. Je besser die beschlossenen Maßnahmen griffen, desto weniger Geld der bereitgestellten 200 Milliarden Euro werde am Ende benötigt, so Lindner.

Zudem rief der FDP-Politiker die oppositionelle Union dazu auf, den geplanten Abwehrschirm zu unterstützen. „Wir befinden uns in einem Energiekrieg um Wohlstand und Freiheit“, sagte mit Blick auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine. Die Größe des Abwehrschirms mit dem geplanten Volumen von bis zu 200 Milliarden Euro solle dies auch zu zeigen. „In einer solchen Situation, wie wir sie jetzt haben, erwarte ich auch, dass die CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Prinzip dem Vorgehen zustimmt.“

Gasumlage sollte im Oktober in Kraft treten

Die am kommenden Samstag eigentlich in Kraft tretende Gasumlage von rund 2,4 Cent pro Kilowattstunde sollte eigentlich bei den Endkunden über 30 Milliarden Euro einsammeln, um die Gasimporteure zu stützen. Diese sind wegen ausbleibender russischer Lieferungen in Schieflage geraten. Durch die anstehende Verstaatlichung des größten deutschen Gasimporteurs Uniper war die ohnehin umstrittene Umlage zusätzlich in die Kritik geraten.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gaspreisbremse-101.html


Änderungen ab Oktober: Womit Gaskunden jetzt rechnen müssen

Ab 1. Oktober ändert sich einiges für Gaskunden: Zwei Umlagen werden fällig, dafür wird die Mehrwertsteuer gesenkt. Was bedeutet das konkret für die Verbraucher und deren Gasrechnungen?

Der Bundestag hat heute beschlossen, dass für Erdgaslieferungen und Fernwärme weniger Mehrwertsteuer anfällt. Der Satz wird von 19 auf sieben Prozent gesenkt, und zwar befristet vom 1. Oktober bis Ende März 2024. Doch das ist nicht die einzige Änderung beim Gaspreis ab Oktober.

Zwar hat die Bundesregierung entschieden, die ursprünglich ebenfalls ab dem 1. Oktober geplante Gasbeschaffungsumlage in Höhe von 2,419 Cent pro Kilowattstunde (kWh) nicht zu erheben. Dafür werden zwei andere Umlagen fällig: die Gasspeicher- und die Regelenergieumlage. Was bedeuten diese Änderungen unter dem Strich für private Haushalte? Auf welche Be- und Entlastungen bei der Gasrechnung müssen sie sich einstellen?

Das bringt die Mehrwertsteuer-Senkung

Der größte Änderungsposten ist sicherlich die von 19 auf sieben Prozent gesenkte Mehrwertsteuer. Diese dürfte sich auf der Gasrechnung deutlich bemerkbar machen. Dem Vergleichsportal Check24 zufolge wird diese Änderung eine Familie um 306 Euro entlasten. Durch die Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent muss ein Musterhaushalt beim aktuellen Gaspreis somit statt 4371 Euro nur 4065 Euro zahlen.

Bei einem Singlehaushalt belaufen sich die Einsparungen auf 87 Euro. Diesen Berechnungen liegt ein Verbrauch von 20.000 kWh für eine Familie respektive 5000 kWh pro Singlehaushalt zugrunde.

Regel- und Gasspeicherumlage belasten

Die Gasbeschaffungsumlage ist zwar vom Tisch, dafür werden ab 1. Oktober zwei andere neue Umlagen fällig: die Regelenergieumlage (0,57 Cent/kWh) und die Gasspeicherumlage (0,059 Cent/kWh). Für einen Musterhaushalt mit 20.000 kWh steigert die Regelenergieumlage die Gasrechnung um 114 Euro, die Gasspeicherumlage treibt sie um nochmals zwölf Euro zusätzlich in die Höhe. Das macht in der Summe ein Plus von 126 Euro.

Für einen Singlehaushalt steigt durch die neuen Umlagen die Gasrechnung um 31,45 Euro. Davon sind 28,50 Euro auf die Regelenergieumlage und 2,95 Euro auf die Gasspeicherumlage zurückzuführen. Unterm Strich führen die diversen Änderungen zum 1. Oktober somit zu einer durchschnittlichen Entlastung von 180 Euro für eine Familie, ein Single muss 55,55 Euro weniger zahlen.

Gasrechnung mal eben verdreifacht

Bitter bleibt allerdings weiterhin der Vergleich mit den Vorjahreswerten. Schließlich erreichte der durchschnittliche Gaspreis für Verbraucher im September einen neuen Rekordwert von 21,9 Cent je Kilowattstunde. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh zahlte dementsprechend im Schnitt 4371 Euro im Jahr pro Gas.

Zum Vergleich: Im September 2021 kostete die gleiche Menge Gas Check24 zufolge noch 1316 Euro. Das entspricht einem Plus von 232 Prozent. Die Gasrechnung hat sich folglich binnen Jahresfrist mehr als verdreifacht.

Hoffen auf die Gaspreisbremse

Die Entlastung für die Verbraucher durch die Senkung der Mehrwertsteuer ist somit angesichts der rasant gestiegenen Gaspreise nur ein Tropfen auf den heißen Stein, zumal sie noch durch die zwei neuen Umlagen zum 1. Oktober ein Stück weit konterkariert wird.

Eine spürbare Entlastung für Haushalte und auch Unternehmen dürfte daher nur die Gaspreisbremse bringen, auf die sich die Regierung grundsätzlich geeinigt. Details zur konkreten Ausgestaltung gibt es noch nicht. Die „Unabhängige Kommission Gas und Wärme“ soll in den nächsten Tagen Vorschläge vorlegen. Viel wird dann davon abhängen, wie hoch der staatlich subventionierte „Basisverbrauch“ für die Haushalte angesetzt wird.

Quelle: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/gaspreis-verbraucher-mehrwertsteuer-umlagen-101.html

Lecks an Nord-Stream-Pipelines: Sehr Starke Hinweise auf Sabotage/Ich schließe mich der Meinung der Militärexperten an

Für mich sind das sehr stark Hinweise, Russland seinen eigenen Gaspipelines sabotiert um Unruhe und steigende Preise auf dem Energiemarkt zu provozieren. Und um außerdem später nach einer Untersuchung die Ukraine zu beschuldigen, um den Rückhalt/Unterstützung der EU-Bevölkerung zu Sanktionen und den beistand zur Ukraine zu schwächen. Russland würde von dieser Sabotage sogar Doppelt profitieren, mehr als Verbündete der Ukraine. Ein altbewährtes mittel im Krieg, dafür ist es unwichtig ob Sie in Betrieb sind oder nicht, ein lohnendes Kriegsziel sind Pipelines immer. Das war nie und nimmer Zufall, das war gewollt und absichtlich.

Das nötige Personal (Militär/Söldner) und Mittel (Technische Ausrüstung) stehen nur Staaten zur Verfügung. Ich schließe mich der Meinung der Militärexperten an: einem russischen Sabotageakt. Auch die Uhrzeit spricht viel für eine „Geplante False-Flag Operation“. Alles spricht gegen einen Zufall. Dem Kremlsprecher sollte man nicht all zu viel glauben schenken, Putin kann den über seine „Spezial-Operation völlig im Dunkeln lassen.

Das sind Kriegshandlungen seitens Russland. Letztendlich wird das nur Russland schaden (Wirtschaftlich und Politisch) und Europa wird unabhängiger von Russland. Auf langer Sicht wird Europa bzw. die EU diesen Energiekrieg gewinnen.

Würde mich nicht wunder wenn die USA (CIA) auch zu einen russischen Sabotageakt kommt. Gut möglich das sich das nicht aufklären lässt aber eine „Sabotage“ war es allemal.

Christian Dauck

Stand: 27.09.2022 18:54 Uhr

Sind die Lecks an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 durch Sabotage entstanden? Nicht nur Polen und die Ukraine sind davon überzeugt. Seismologen registrierten an den betreffenden Stellen Erschütterungen, die auf Explosionen hindeuten könnten.

Nach dem Auftreten von insgesamt drei Lecks an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 sind Berichte über schwere Erschütterungen in den betroffenen Regionen bekannt geworden, die die Debatte über Sabotageakte verschärfen. Ein Seismograph auf der dänischen Insel Bornholm habe zweimal ein Beben registriert – in der Nacht zum Montag um 02.04 Uhr früh südöstlich von Bornholm, die zweite um 19.04 Uhr am Montagabend, teilte das deutsche Forschungszentrum GFZ. Es gebe keine Hinweise auf Erdbeben.

Das schwedische Nationale Seismische Netzwerk habe zwei Ereignisse mit „massiven Energiefreisetzungen“ in der Nähe der dänischen Insel Bornholm aufgezeichnet, sagte Peter Schmidt, Seismologe an der Universität Uppsala, der Nachrichtenagentur AFP. Die Ursache „kann nur eine Explosion sein“. Ähnlich äußerte sich Bjorn Lund vom Schwedischen Seismologischen Zentrum der Universität Uppsala. Er sagte dem Sender SVT: „Es gibt keinen Zweifel, dass das Explosionen waren.“

Nach den Ausschlägen auf den Messgeräten habe es ein Rauschen gegeben, sagte ein GFZ-Sprecher. Er könne nicht sagen, ob das ausströmendes Gas sein könnte. Der Druckabfall bei Nord Stream 2 war erstmals am Montagnachmittag gemeldet worden, der bei Nord Stream 1 am frühen Abend – kurz nach der zweiten der beiden registrierten Erschütterungen.

Aus den beiden Pipelines von Russland nach Deutschland tritt derzeit an drei Stellen in der Nähe von Bornholm Gas aus. Die dänische Marine veröffentlichte auf Twitter ein Video, worin Luftblasen auf einer Fläche von mehr als einem Kilometer Radius an der Meeresoberfläche zu sehen sind.

Schweden und Dänemark richten Krisenstäbe ein

Wegen der Gefahr für die Schifffahrt richteten dänische Behörden Sperrzonen ein. Nach Angaben der dänischen Energiebehörde können Schiffe den Auftrieb verlieren, wenn sie in das Gebiet hineinfahren. Zudem bestehe möglicherweise eine Entzündungsgefahr. Außerhalb der Zone gebe es keine Gefahr, auch nicht für die Einwohner von Bornholm und der kleinen Nachbarinsel Christiansø.

In den betroffenen Ländern wird unterdessen an Lösungen gearbeitet. Sowohl in Schweden als auch in Dänemark wurden Krisenstäbe einberufen. Als man von den Lecks erfahren habe, sei das Krisenmanagement zusammengerufen worden, an dem mehrere Ministerien und Behörden beteiligt seien, sagte die schwedische Außenministerin Ann Linde der Zeitung „Aftonbladet“. Der dänische Außenminister Jeppe Kofod habe sie kontaktiert, virtuelle Treffen seien am Abend geplant.

Karte von Bornholm mit den Pipelines Nordstream 1 und 2

Bundesinnenministerium: Nehmen Beschädigungen „sehr ernst“

Auch das Bundesinnenministerium ließ über einen Sprecher mitteilen, man nehme die Beschädigungen an den Pipelines Nord Stream 1 und 2 „sehr ernst“. „Wir sind hierzu innerhalb der Bundesregierung, mit den deutschen Sicherheitsbehörden und mit unseren dänischen und schwedischen Partnern im engen Kontakt.“ Der Betreiber der Nord-Stream-1-Trasse erklärte, man veranlasse derzeit Untersuchungen.

Der Schaden an den Gasleitungen ist derweil wohl größer als gedacht. Der „Spiegel“ berichtet, die Leitungen seien über eine größere Länge aufgerissen. Anders sei der „explosionsartige Druckabfall“ in den Pipelines nicht zu erklären, zitiert das Blatt Regierungskreise. Es könne sich demnach um einen Anschlag handeln, der Verunsicherung auf den europäischen Gasmärkten provozieren solle. Zwar wird aktuell durch keine der Pipelines Gas geliefert, der Gaspreis stieg angesichts der Verunsicherung aber. Laut „Spiegel“ werden derzeit die Sicherheitskonzepte anderer Pipelines und Gasversorgungsanlagen mit Hochdruck überprüft.

Karte mit der Nordstream Pipeline, Russland, Deutschland, Dänemark, Schweden und Bornholm

Karte mit der Nordstream Pipeline, Russland, Deutschland, Dänemark, Schweden und Bornholm

Fieberhafte Ermittlungen

Zu einer möglichen Ursache der Lecks lagen von offizieller Seite bislang allerdings keine belastbaren Angaben vor. Es verdichten sich jedoch Anzeichen, die einen Sabotageakt vermuten lassen. In Polen, Russland und Dänemark wird ein gezielter Anschlag auf die europäische Gasinfrastruktur als Ursache für die als beispiellos geltenden Schäden an beiden Pipelines für denkbar gehalten.

„Ein Zufall ist kaum vorstellbar“, sagte Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen. Der polnische Regierungschef Mateusz Morawiecki sprach von einem „Sabotageakt“. Noch seien nicht alle Details bekannt, aber es handle sich „wahrscheinlich um die nächste Eskalationsstufe der Situation in der Ukraine“. Der ukrainische Präsidentenberater Mychailo Podoljak schrieb auf Twitter: „Das großflächige ‚Gasleck‘ an Nord Stream 1 ist nichts anderes als ein von Russland geplanter Terroranschlag und ein Akt der Aggression gegenüber der EU.“

Auch aus Sicht deutscher Sicherheitskreise spricht vieles für Sabotage. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des Aufwands nur ein staatlicher Akteur infrage kommen, hieß es.

In Moskau will die Regierung einem Sprecher zufolge keine Variante ausschließen. Auch der Betreiber von Nord Stream 2 ist skeptisch: Dem Sprecher Ulrich Lissek zufolge sind die Leitungen so verlegt, dass eine gleichzeitige Beschädigung mehrerer Leitungen etwa durch einen einzelnen Schiffsunfall höchst unwahrscheinlich ist.

Militärexperte vermutet russischen Sabotageakt

Der norwegische Militärwissenschaftler und Marineoffizier Tor Ivar Strömmen hält einen russischen Sabotageakt für die wahrscheinlichste Erklärung für die Lecks. „Ein Leck an drei verschiedenen Orten mit so großer Entfernung dazwischen kann nur die Folge eines vorsätzlichen Akts oder von Sabotage sein“, sagte Strömmen der Nachrichtenagentur AFP.

Zugleich komme einzig Russland für ihn als Verantwortlicher infrage. „Lecks an Gaspipelines sind extrem selten“, sagte Strömmen weiter. Die Nord-Stream-Leitungen seien zudem recht neu, im Fall von Nord Stream 2 sogar sehr neu. Da bleibe eigentlich nur Sabotage als Erklärung. „Ich sehe nur einen möglichen Akteur und das ist Russland“, führte der Offizier aus.

Moskau wolle die Verantwortung für die Einstellung seiner Gaslieferungen nicht übernehmen. Dasselbe Muster sei schon zu beobachten gewesen, als von russischer Seite der Betrieb von Nord Stream 1 unter Verweis auf nötige Wartungsarbeiten eingestellt wurde. „In Wirklichkeit geht es bei all dem um die Nutzung von Energie als Waffe“, sagte Strömmen weiter. Russland versuche, die europäischen Länder zu verunsichern. „Ziel ist es, Europa zu spalten und es dazu zu bringen, Druck auf die Ukraine auszuüben, um einen Waffenstillstand oder einen Frieden zu den von den Russen gewünschten Bedingungen zu erreichen.“

AUDIO
Druckabfall bei Nordstream-Pipelines – Bundesnetzagentur prüft

Quelle: https://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio-144899.html


Drei Lecks an Nord-Stream-Pipelines: Hinweise auf Detonationen

Stand: 27.09.2022 18:05 Uhr

An den beiden Ostseepipelines Nord Stream 1 und 2 sind nach dänischen Behördenangaben insgesamt drei Lecks entdeckt worden. Offenbar sind die Leitungen stark beschädigt. Die Ursachensuche läuft. Es gibt Hinweise auf Detonationen unter Wasser. Russland zeigte sich „extrem besorgt“. MV-Ministerpräsidentin Schwesig fordert vollständige Aufklärung.

Zwei Lecks befinden sich an Nord Stream 1 nordöstlich der Insel Bornholm, eins an der neueren Leitung Nord Stream 2 südöstlich der Insel, wie die dänische Energiebehörde am Dienstag mitteilte. Im Falle von Nord Stream 1 befinde sich das eine Leck in dänischen und das andere in schwedischen Gewässern, bei dem von Nord Stream 2 in dänischen. Da keine der Erdgasleitungen in Betrieb ist, haben die Vorfälle derzeit keine Auswirkung für Europas Energieversorgung. In Dänemark und Schweden wurden Krisenstäbe einberufen. Wegen der Lecks hat die zuständige dänische Schifffahrtsbehörde nahe der dänischen Insel Bornholm Sperrzonen für den Schiffsverkehr eingerichtet.

„Das ist ein richtig großes Loch“

Karte mit den Positionen der Gaslecks © NDR Foto: NDR

Die Gaslecks traten in der Gegend rund um Bornholm auf.

Nach Angaben der dänischen Streitkräfte haben sich über den Lecks Blasenteppiche mit Durchmessern von 200 Metern und einem Kilometer gebildet. Aus dem Leck an Nord Stream 2 ströme derzeit „richtig, richtig viel Gas“, sagte der Leiter der dänischen Energiebehörde, Kristoffer Böttzauw, der Zeitung „Berlingske“ am Dienstag. Dies bedeute, dass das Wasser äußerst aufgewühlt sei. Angesichts dieser Menge Gas könne es sich nicht um einen kleinen Riss in der Pipeline handeln. „Das ist ein richtig großes Loch“, sagte Böttzauw demnach.

Druckabfall in drei Röhren festgestellt

In der Nacht zu Montag war zunächst in einer der beiden Röhren der nicht genutzten Pipeline Nord Stream 2 ein starker Druckabfall festgestellt worden. Am Montagabend meldete der Betreiber dann auch einen Druckabfall in beiden Röhren von Nord Stream 1. Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) und Bundesnetzagentur teilten übereinstimmend mit, man stehe miteinander und mit den betroffenen Behörden im Austausch, um den Sachverhalt aufzuklären. „Aktuell kennen wir die Ursachen für den Druckabfall nicht“, hieß es. Nach Angaben eines Sprechers von Nord Stream 2 wird noch tagelang Erdgas in die Ostsee strömen.

Schwesig: „Vorfall muss vollständig aufgeklärt werden“

Nach Angaben des für die technische Sicherheit in Deutschland zuständigen Bergamts Stralsund hat sich der Druck in den Leitungen entsprechend der Wassertiefe auf einem niedrigen Niveau eingestellt. „Am Ereignisort liegt die Nord-Stream-2-Leitung in einer Tiefe von 70,1 Meter, die beiden Nord-Stream-Leitungen in einer Tiefe von ca. 88 Meter“, hieß es. Die Behörde schätzt das Risiko von Folgeschäden als niedrig ein. „Eine weitere Schadensausbreitung dürfte aus technischer Sicht – nach gegenwärtigem Stand – unwahrscheinlich sein“, teilte das Bergamt mit. Zur Ursache sowie zu Art und Umfang möglicher Reparaturen äußerte sich das Bergamt nicht. Zunächst müsse der Schaden analysiert werden. Gleiches gelte für mögliche Folgen für die technischen Anlagen am Anlandepunkt der Pipelines im vorpommerschen Lubmin. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) teilte mit, die Landesregierung sehe die aktuelle Entwicklung mit großer Sorge. Die Vorfälle müssten vollständig aufgeklärt werden. „Das liegt in der Zuständigkeit Dänemarks und der Bundesregierung.“

Medien: Kampfflugzeuge entdeckten Blasen an der Wasseroberfläche

Nach Angaben eines Nord-Stream-Sprechers sind die Leitungen so verlegt, dass eine gleichzeitige Beschädigung mehrerer Leitungen etwa durch einen einzelnen Schiffsunfall höchst unwahrscheinlich ist. Während des Genehmigungsverfahrens der Pipelines wurden auch Havariefälle wie etwa ein Unfall mit einem Schiffsanker berechnet. Demnach würde so ein Schadensfall weniger als einmal in 100 Millionen Jahren eintreten. Wie die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ unter Berufung auf das dänische Militär berichtete, wurde das Leck an Nord Stream 2 von dänischen F-16-Kampfjets entdeckt. Sie wurden demnach von Bornholm aus in die Luft geschickt, um das Gebiet zu fotografieren. Dabei hätten sie aus dem Wasser aufsteigende Blasen entdeckt.

Ursachenforschung angeblich schwierig

Die Ursachenforschung gestalte sich für die Nord Stream 2 AG sehr schwierig, hieß es von Nord Stream. Man stehe unter Sanktionen, verfüge kaum noch über Personal und Gelder seien eingefroren. In Lubmin (Kreis Vorpommern-Greifswald), wo die Pipeline in Deutschland anlandet, sei kein Personal der Nord Stream 2 AG.

Kremlsprecher: „Eine noch nie dagewesene Situation“

Die Gaslecks sind nach Ansicht des polnischen Regierungschefs Mateusz Morawiecki auf Sabotage zurückzuführen. „Wir kennen heute noch nicht die Details dessen, was da passiert ist, aber wir sehen deutlich, dass ein Sabotogeakt vorliegt“, sagte Morawiecki am Dienstag im polnischen Goleniow bei Stettin, wo er an der Eröffnung der Gaspipeline Baltic Pipe teilnahm. Dieser Sabotageakt sei „wahrscheinlich die nächste Stufe der Eskalation, mit der wir es in der Ukraine zu tun haben“. „Jetzt kann keine Variante ausgeschlossen werden“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow auf die Frage, ob Sabotage der Grund sein könne für den Druckabfall. Man sei „extrem besorgt“, so Peskow. „Dies ist eine noch nie dagewesene Situation, die dringend untersucht werden muss.“ Auch aus Sicht deutscher Sicherheitskreise spricht vieles für Sabotage. Sollte es sich um einen Anschlag handeln, würde angesichts des Aufwands nur ein staatlicher Akteur infrage kommen, hieß es am Dienstag. Zwar wird aktuell durch keine der Pipelines Gas geliefert, der Gaspreis stieg angesichts der Verunsicherung aber.

Dänemark: Zufall schwer vorstellbar – Erdstoß an Havariestelle gemessen

Die drei Lecks befänden sich in einigem Abstand zueinander, sagte die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag bei einem Besuch im polnischen Goleniow bei Stettin, wo sie der Einweihung der Gaspipeline Baltic Pipe beiwohnte. Es sei daher schwer vorstellbar, dass es sich um Zufall handle. Nach Angaben des Portals volcanodiscovery.com wurde genau an der Stelle nordöstlich von Bornholm, wo zwei der drei Lecks auftraten, am Montag ein Erdstoß der Magnitude 2,2 festgestellt. Es bestehe kein Zweifel daran, dass es sich um Sprengungen oder Explosionen handele, sagte der Seismologe Björn Lund vom Schwedischen Seismologischen Netzwerk (SNSN) am Dienstag dem schwedischen Rundfunksender SVT. Es habe am Montag zwei deutliche Detonationen in dem Gebiet gegeben, berichtete der Sender unter Berufung auf das Netzwerk – eines in der Nacht um 2.03 Uhr und ein zweites um 19.04 Uhr am Abend.

Nicht in Betrieb, aber bislang mit Gas gefüllt

Der Doppelstrang der Pipeline Nord Stream 2 verläuft 1.230 Kilometer von Russland durch die Ostsee bis nach Deutschland. Sie ist fertiggestellt und bisher mit Gas gefüllt, allerdings wurde durch sie nie Erdgas importiert. Die Bundesregierung hatte das Genehmigungsverfahren im Februar kurz vor dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Eis gelegt und auch danach betont, dass eine Inbetriebnahme nicht in Frage komme.

Umwelthilfe: Leck keine Bedrohung für Meeresumwelt

Ein Leck an der Gaspipeline hätte nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wenig Auswirkungen auf die Meeresumwelt in der Ostsee. Erdgas sei Methan, welches sich teilweise im Wasser löse und nicht giftig sei, sagte ein DUH-Sprecher. Je größer die Wassertiefe, in der Gas frei werde, desto höher sei der Anteil des Treibhausgases, der sich im Wasser löse. Die möglichen Auswirkungen auf Flora und Fauna sieht die Umwelthilfe als beschränkt an. Selbst im Falle einer Explosion unter Wasser gäbe es nur lokale Effekte. Der Sprecher betonte hingegen, dass austretendes Methan für das Klima sehr schädlich sei.

DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner befürchtet derweil eine größere Havarie und sieht die Schuld auch bei den Behörden: „Jetzt rächt sich, dass die zuständigen deutschen Behörden, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und das Bergamt Stralsund, während des Genehmigungsverfahrens weder auf eine umfassende Klimaverträglichkeitsprüfung der Pipeline noch auf eine unabhängige Überwachung ihrer Sicherheit gedrungen haben.“

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Drei-Lecks-an-Nord-Stream-Pipelines-Hinweise-auf-Detonationen,nordstream810.html

Reaktionen auf Italien-Wahl „Kein gutes Zeichen für Europa“/Absolute Mehrheit für Rechtsbündnis

Ich finde es klasse, da arbeiten die Gehirnzellen der Politiker/rinnen mal ordentlich und sind beschäftigt, Herrlich – Köstlich! Das hat in der späten Nacht aber ganz schön weh getan. Ich hab so viele Fragen an die EU und der Bundesregierung:

  • Hat Manfred Weberschon zum Rechtsruck gratuliert?
  • Wann kommt Melonie zum Treffen nach Deutschland?
  • Wie werden treffen mit den Kollegen aus Italien und unseren Außenministerin und Innenministerien ?
  • Kommt jetzt endlich mal die Strompreisbremse EU-weit und die Gasbremse in Deutschland? Wie lange dauert es noch bis man die Liste der Lippenbekenntnisse zu den Maßnahmen abgearbeitet habt? Kein Gas aus Russland ist ja gut und Richtig, nur dann muss man auch den steigenden Gas und Strom Preisen entgegnen wirken.
  • Waffen und Finanzelle Hilfe ist gut und richtig, aber dann muss auch Geld da sein für eine Gas und Strompreisbremse da sein.
  • Klar das Bürger genervt sind und sich rechts anschließen, wenn die EU ständig auf der einen Seite hilft aber die andere (wir und andere) bekommen nichts. Da wird endlos geredet und doch kommt da nichts aber für die Ukraine ist aus heiterem Himmel Millionen an Geld da und hier und der EU wird dann über die Finanzierung von Strompreisbremse und Gaspreisbremse finanziert.
  • Ich finde die Hilfe für die Ukraine uns Sanktionen gegen Russland der Politiker gut, nur dann muss ich als auch mal den Arsch hoch bekommen und nicht nur Energie-Konzerne verstaatlichen, das versteht sonst auch der Politisch-Gutmütigste Bürger nicht mehr was Bundesregierung und EU den ganzen Tag a 7 Tage die Woche machen. Der eine Hilft beim Wahlkampf eines Mitte-Rechts-Bündnis die andere schwadroniert was von einem Instrumentenkasten gegen Italien. Fangt doch einfach mal an euch um die Bürger/rinnen zu kümmern und den hohen Energiepreisen entgegen zu wirken.
  • Mich stört die große Abhängigkeit von Russland in „Energie“ und „Raumfahrt“, wie man sich da an Russland rangeschmissen hat, widerlich und dumm – nur um Russland ständig zu gefallen. Hoffentlich hat man inzwischen was draus gelernt. EU und Bundesregierung hätten viel früher Sanktionen gegen Russland erlassen müssen, wie Kohle und Öl Embargos. Nadelstiche gleich nach dem Angriff der Krim wären richtig gewesen, stattdessen hat man Putin immer weiter austesten lassen wie weit er gehen kann.
  • Eine EU weite Strompreisbremse und auf nationale Ebene eine Gaspreisbremse ist in 2 Wochen möglich. Vielleicht sollten Politiker/rinnen währen der Arbeit weniger Twittern und die Medien-Termine für Lippenbekenntnisse reduzieren. Der größte Knaller ist ja die kippelnde Gasumlage von der man ja seit Monaten gesprochen hat, da wurde geredet und in den Medien geschwafelt und jetzt komm das vielleicht gar nicht, das fast man sich echt am Kopf – Wie jetzt: Die ganzen Monate verschwendet für nichts-Was machen die da den ganzen Tag.

Ich kann die Italiener verstehen. Vor allem in der Migrationspolitik. Bist Erstaufnahmeland und darf erstmal sehen wie du damit klar kommst. Nervt total wenn der Deutsche Bürger und andere aus der Mitte der EU da lauthals schreien nimmt die doch alle auf, die denken nur bis zu Nasenspitze. Wären wir an der stelle Italiens würde das viele so gar nicht gefallen.

Ist natürlich hier für die Bürger gemütlich: Italien ist erstmal weit weg und dann sind ja auch noch Österreich, Schweiz und Frankreich dazwischen. Klar da kann man sich schön Ausländer freundlich geben im Internet, die negativen folgen kommen bei einem selber ja nicht an. Überhaupt ist das EU-Recht zu Migrationspolitik/Erstaufnahme vollkommen altbacken/ungerecht und stammt aus einer Zeit wo Deutschland eine EU-Grenze hatte, nur deshalb hat man dem überhaupt zu gestimmt. Diese Grenze ist ja immer weiter nach außen gewandert, und Italien, Spanien, Griechenland sind ja mal nun auch nicht politisch/wirtschaftlich Deutschland wo uns allen gut geht.

Das war Rechtsruck mit sehr langer Ansage an die EU und EU-Partner.

Stand: 26.09.2022 13:18 Uhr

Nach dem Sieg der italienischen Rechten herrscht in Brüssel Katerstimmung. Bei Themen wie Migration und Minderheitenrechte könnte es künftig schwer werden. Dennoch gibt sich die EU-Spitze kämpferisch.

Den meisten in Brüssel fällt es am Tag nach den Parlamentswahlen in Italien schwer, einen guten Morgen zu wünschen. Erste Hochrechnungen lassen keinen Zweifel daran, dass die drittgrößte Volkswirtschaft in der EU künftig von einem rechten Bündnis regiert wird. Die Brüder Italiens unter Giorgia Meloni könnten zusammen mit der rechten Lega unter Matteo Salvini und der Forza Italia von Silvio Berlusconi auf rund 43 Prozent der Stimmen kommen.

Geese: Italien steht nichts Gutes bevor

Die Grünen-Europaabgeordnete Alexandra Geese hat über 20 Jahre in Italien gelebt und ist besorgt: „Das ist kein gutes Zeichen für Europa, insbesondere, weil Frau Meloni den Umbau Italiens in eine Präsidentialdemokratie angekündigt hat. Ihr Vorbild ist Orban, der Ungarn von einer Demokratie in eine Autokratie umgewandelt hat. Und daraus kann man schon erschließen, dass uns für Italien nichts Gutes bevorsteht.“

Geeses Parteifreundin Terry Reintke, ebenfalls Mitglied des Europäischen Parlaments, sieht eine Mitverantwortung für den wahrscheinlichen Wahlsieg Melonis bei den Konservativen: Man dürfe nicht zulassen, dass die sich die Wahlergebnisse in Italien nun schönredeten, schreibt sie auf Twitter.

Weber unterstützt Berlusconi

Manfred Weber, Vorsitzender der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, war kurz vor den Wahlen nach Italien gereist, um Silvio Berlusconi offen zu unterstützen. Berlusconi, viermaliger Ministerpräsident, verurteilt unter anderem wegen Steuerbetrugs, machte sich kürzlich die Worte von Russlands Staatschef Putin zu eigen, indem er sagte, Putin sei zu der „Spezialoperation“ gedrängt worden. 

Weber äußerte sich am Morgen noch nicht zum Ausgang der Wahlen. CDU-Mitglied und außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, Michael Gahler, erklärte im Deutschlandfunk, die Forza Italia sei die Partnerpartei der Konservativen und stehe für einen Kurs der Mitte: „Ich habe die Forza Italia ja auch viele Jahre lang im Parlament bei uns in der Fraktion erlebt und insbesondere mit ihren führenden Leuten wie Antonio Tajani, der zehn Jahre Kommissar war und der zweieinhalb Jahre Parlamentspräsident war. Mit ihm fahren wir einen Kurs der Mitte. Und das ist jetzt die Aufgabe von Tajani, wenn er denn in Italien bleibt und eine Funktion übernimmt, dass hier der Gesamtkurs des Landes nicht nach rechts und antieuropäisch abdriftet.“

Folge der Sparpolitik?

Der Linken-Co-Vorsitzende Martin Schirdewan sieht den Rechtsruck in Italien als das Ergebnis jahrelanger Kürzungspolitik, ausgehend auch von der ehemaligen italienischen Regierung unter Mario Draghi: „Eine ständig wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft, die Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge, Kürzungen im Sozialbereich, also kurz: Die absolute Dominanz des Marktes über das Gemeinwesen hat die Axt an den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft auch in Italien aber in vielen europäischen Staaten gelegt und genau das bildet den Nährboden, auf dem die extreme Rechte erfolgreich gedeiht.“

Populismus gegen Brüssel

Noch fällt es in Brüssel schwer, genau abzuschätzen, wie das Bündnis und Giorgia Meloni künftig regieren wird. In ihren Reden kritisierte die 45-Jährige immer wieder die EU, sprach wörtlich von „Bürokraten aus Brüssel“, positionierte sich gegen Einwanderung aus afrikanischen Ländern, der sie mit einer Seeblockade gegen Boote aus Nordafrika beikommen will. Sie sprach sich gegen grundsätzliche Schwangerschaftsunterbrechungen und gegen die, wie sie es nennt, „LGBT-Lobby“ aus.

Außerdem will sie das nationale Gesetze über EU-Recht stellen – ganz im Stile der Regierungen in Ungarn und Polen. Gegen beide Länder laufen deshalb bereits einige Rechtsstaatsverletzungsverfahren.

Von der Leyen kämpferisch

Angesprochen auf mögliche Sanktionen, sollte Italien ähnliche Verletzungen begehen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag vor Studentinnen und Studenten an der Universität Princeton: Wenn die Dinge in eine schwierige Richtung gehen würden, habe die EU-Kommission Werkzeuge, so von der Leyen.

Gemeint ist der sogenannte Rechtsstaatsmechanismus, der bisher gegen Ungarn angewendet werden soll. Dem Land droht eine Kürzung von mehreren Milliarden Euro Fördergeldern. Auch Italien erwartet noch Gelder aus dem Corona-Hilfsfonds. Allerdings kann der Mechanismus bisher nur angewendet werden, wenn Gelder missbräuchlich verwendet wurden. Als Mittel gegen – aus Brüsseler Sicht – unliebsame Regierungen eignet er sich nicht. Auch wenn es nun die am weitesten rechts stehende Regierung ist, die es in Europa seit dem zweiten Weltkrieg gegeben hat.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-reaktionen-wahl-italien-meloni-101.html


Wahlergebnis in Italien: Absolute Mehrheit für Rechtsbündnis

Stand: 26.09.2022 13:56 Uhr

Nach Auszählung fast aller Wahlkreise ist klar: Der Wahlerfolg für das Rechtsaußen-Bündnis ist noch etwas größer als zunächst angenommen. Jubel gab es aber auch bei der Fünf-Sterne-Bewegung.

Sie ist bereit – das ist die Botschaft Giorgia Melonis nach dem Erdrutschsieg der italienischen Rechten. „Von den Italienern hat es in dieser Parlamentswahl einen klaren Auftrag geben. Einen klaren Auftrag für eine Mitte-Rechts-Regierung unter Führung der Fratelli d’Italia“, so Meloni.

Im Laufe des Vormittags, nach Auszählung fast aller Wahlkreise, wurde deutlich: Der Wahlerfolg für das Rechtsbündnis ist sogar noch etwas größer als zunächst angenommen. Laut Zahlen des Innenministeriums kommt die Wahlallianz aus Melonis Fratelli d’Italia – zu deutsch: Brüder Italiens -, der Lega Matteo Salvinis und Silvio Berlusconis Forza Italia auf rund 44 Prozent der Stimmen. Damit erreicht die Rechte die absolute Mehrheit sowohl in der Abgeordnetenkammer als auch im Senat.

Wurzeln im Faschismus

Meloni hat in ihrer Siegesrede deutlich gemacht, dass für sie eine politische Zeitenwende begonnen hat – und präsentierte sich vor ihren Anhängern und den Medien bereits als künftige Ministerpräsidentin. „Wir werden es für alle machen. Wir werden es für alle Italiener machen, mit dem Ziel dieses Volk zu einigen,“ verspricht die 45-Jährige schon jetzt.

Gleichzeitig aber machte Meloni deutlich, dass dieser Erfolg für sie auch ein Erfolg ihrer politischen Familie ist. Die mögliche künftige Regierungschefin Italiens hat ihre Parteiarbeit vor 30 Jahren im neofaschistischen MSI begonnen – und sich von diesen politischen Wurzeln nie komplett distanziert.

In der Wahlnacht dankte Meloni allen Mitstreitern, die, wie sie, ihre politische Arbeit bereits in den Vorgängerorganisationen der Fratelli d’Italia, begonnen haben und ergänzt: „Das ist für viele Menschen sicherlich eine Nacht des Stolzes, der Erlösung, der Umarmungen, der Tränen, der Erinnerungen.“

Matteo Salvini, Silvio Berlusconi und Giorgia Meloni im Wahlkampf gemeinsam auf der Bühne (22.09.2022) | REUTERS
Matteo Salvini von der Lega, Silvio Berlusconi von der Forza Italia und Wahlsiegerin Giorgia Meloni von den Fratelli d’Italia im Wahlkampf gemeinsam auf der Bühne. Die Fratelli d’Italia sind in dem Bündnis die mit Abstand stärkste Partei.

Identität, Stolz, Nation

Nationalstolz und nationale Identität sind seit Jahrzehnten Kernpunkte für die italienische Rechte. Meloni versprach, dies würde unter ihr als Regierungschefin künftig eine wichtige Rolle spielen. „Das große Ziel, das wir uns im Leben und als politische Kraft gegeben haben, war, dass die Italiener wieder stolz sein können, Italiener zu sein und die Trikolore-Fahne zu schwenken,“ so Meloni.

Mit rund 26 Prozent – ebenfalls etwas mehr als in den ersten Hochrechnungen vorhergesagt – sind Melonis Fratelli d’Italia nun im mit Abstand stärksten Bündnis die mit Abstand stärkste Partei. Sowohl Salvinis Lega als auch Berlusconis Forza Italia sind auf den Status kleiner Juniorpartner abgerutscht.

Die Lega verliert fast die Hälfte ihrer Wählerschaft und kommt nur noch auf rund neun Prozent. Trotzdem möchte Salvini in der neuen Regierung gerne Innenminister werden. Berlusconi träumt vom Amt des Senatspräsidenten, muss aber akzeptieren, dass das Wahlergebnis Meloni zur unumstrittenen Chefin im Rechtsbündnis macht. Berlusconis Forza Italia kommt nur noch auf gut acht Prozent.

Die große Verliererin

Die große Verliererin der Wahl ist die Demokratische Partei, die am Ende sogar unter der 20-Prozent-Marke bleibt. Vizeparteichefin Deborah Serracchiani sprach mit Blick auf den Erfolg des Rechtsbündnisses von einem traurigen Abend für Italien.

Die Fraktionschefin im Senat, Simona Malpezzi, blicke am Vormittag bereits nach vorne: „Es gibt diese Wahlergebnisse, die sagen, dass die von Giorgia Meloni angeführte Rechte eine solide Mehrheit im Parlament bekommt und daher regieren wird. Wir sind erste Partei der Opposition – und unsere Arbeit beginnt dort.“ Am Mittag kündigte Parteichef Enrico Letta dann seinen Rückzug von der Parteispitze an.

Jubelstimmung herrscht dagegen bei der Fünf-Sterne-Bewegung, deren Zusammenarbeit mit der Demokratischen Partei nach dem Sturz der Regierung Draghi zerbrochen war. Jetzt feiern die Fünf Sterne einen fulminanten Erfolg im Süden des Landes, wo sie in allen Regionen stärkste Kraft wurden, noch vor dem Rechtsbündnis.

Die vom ehemaligen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte angeführte Partei hatte im Wahlkampf auf ein klar linkspopulistisches Programm gesetzt, in dem unter anderem die Ausweitung des Bürgergelds versprochen wurde. Das kam vor allem im ärmeren Süden des Landes gut an. Landesweit erreichten die Fünf Sterne knapp 16 Prozent,

Rechtsbündnis gewinnt in Italien

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/wahl-italien-121.html

Italien vor Rechtsruck: „Mache ich euch Angst?“

Bin mal gespannt was da kommt: Steigende Gas und Strom kosten, Russland Sanktionen. Auch ein wichtiger Standort für die Raumfahrt der EU. Raumfahrt dürfte diese Wahlen kaum beeinflussen, aber wer aufgepasst hat weiß das unser EU-Mars-Rover (Fertig gebaut und Startbereit für eigentlich September 2022) nach dem Russland-Ukraine Krieg in einer Einrichtung in Turin eingelagert wurde. Zukunft des EU-Mars-Rover ungewiss und der hat erheblich Steuergelder gekostet. Dürfte wohl nicht jeden Wähler gefallen neben Russland Sanktionen, Steigende Gas und Strom kosten.

Italien ist neben der kommenden Wahl in Niedersachsen (09.09.2022) also ein echter Stimmungstest für die EU, seit dem Russland-Ukraine Krieg. Ab dem 25.09 wissen wir wie Italien-Tickt.

Christian Dauck
Forza-Italia-Chef Silvio Berlusconi und die Vorsitzende der rechtsextremen Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens), Giorgia Meloni. 

Rom (dpa) – „Mache ich euch Angst?“, fragt Giorgia Meloni von der Bühne herab in die Menge. „Nein!“, schreien die Leute auf der Piazza del Popolo in Rom. Meloni lächelt. Dann wird auch sie lauter und zählt auf, warum nicht ihre Anhänger, aber viele andere Landsleute und vor allem Europa mit großen Sorgen den Wahlen am Sonntag entgegenblicken.

Das Rechtsbündnis rund um Meloni ist klarer Favorit, nur noch eine Riesenüberraschung kann den Sieg verhindern. Mit den Populisten, Nationalisten, Orban-Freunden, Putin-Fans, EU-Skeptikern, Law-and-Order-Politikern, Migrationsbekämpfern, Abtreibungsgegnern und LGBT-Feinden steht das Land vor einem harten Richtungswechsel.

Nach gut eineinhalb Jahren unter dem allseits geachteten Mario Draghi und dessen Vielparteienregierung kippt Italien heftig nach rechts, das legen alle Umfragen nahe. Und Meloni hat gute Chancen, die 68. Regierung in der Geschichte der Republik seit dem Zweiten Weltkrieg anzuführen. Die 45-Jährige wäre die erste Frau in dem Amt.

Italienische Version von Trumps „Make America Great Again“

„Bereit, um Italien wieder aufzurichten“, steht auf Stickern, Bussen, Plakaten und Flugblättern von Melonis Partei Fratelli d’Italia, den Brüdern Italiens. Es klingt wie die italienische Version von Donald Trumps „Make America Great Again“. Kritiker fürchten, Meloni könnte das EU-Kernland ähnlich verändern und isolieren wie Trump als Präsident der USA. Dabei erlebte Italien gerade unter Draghi einen wirtschaftlichen Aufschwung und fühlte sich ebenbürtig mit Deutschland und Frankreich. „Der Spaß ist vorbei!“, sagte Meloni in Richtung EU.

Die favorisierte Rechte stellt sich teils offen gegen Brüssel, europäische Gesetze etwa sollen den nationalen wieder unterstellt werden. Meloni ist befreundet mit Ungarns Regierungschef Viktor Orban. Ihre Partei stimmte im Europaparlament in Straßburg gegen einen Bericht, wonach Ungarn keine vollwertige Demokratie mehr ist.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen deutete am Donnerstag an, ihre Behörde habe „Werkzeuge“, sollte Italien ähnlich wie Ungarn oder Polen Grundsätze der Europäischen Union missachten. Dies sei eine „schäbige Drohung“, schimpfte Lega-Chef Matteo Salvini, einer der Verbündeten Melonis, der Kommentar sei „ekelhaft und arrogant“.

Beschimpfungen überwiegen gegenüber Sachthemen

Das ist ungefähr die Tonart, in der der kurze Sommerwahlkampf in dem Mittelmeerland nach dem Rücktritt von Draghi im Juli spielte. Beschimpfungen und Unterstellungen überwogen gegenüber Sachthemen. Das lag vor allem an der Polarisierung, die die lange geschlossen auftretende Rechte provozierte. Mitte-Links um die Sozialdemokraten konzentrierte sich in der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend darauf, vor Meloni und Co. zu warnen und die Rechte als Katastrophe für Italien darzustellen. Laut Umfragen liegen die Linken weit zurück.

Die Fratelli-Spitzenkandidatin will Mittelmeermigranten mit einer Seeblockade vor Afrika abwehren, ist gegen Adoptionen durch homosexuelle Paare und schimpfte bereits gegen eine angebliche „LGBT-Lobby“ – das Kürzel LGBT steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Menschen. Außerdem will sie das Abtreibungsrecht „erweitern“ – Kritiker sagen: einschränken. Aber auch ihre Partner machen vielen Sorgen: Lega-Chef Salvini und Silvio Berlusconi von Forza Italia.

Weil die beiden Rechtspopulisten enge Verbindungen zu Russland und Wladimir Putin hatten, befürchten manche ein Einknicken Italiens beim gemeinsamen EU-Vorgehen gegen Moskau. Berlusconi sorgte erst am Donnerstagabend für einen Eklat, als er sagte, Putin sei zu dem Einmarsch in die Ukraine „gedrängt“ worden. Außerdem behauptete der 85-Jährige, sein langjähriger Freund im Kreml habe in Kiew eine Regierung von anständigen Leuten“ installieren wollen.

Salvini war bis Kriegsausbruch ein glühender Anhänger Putins und hatte sich sowohl auf dem Roten Platz in Moskau als auch im Europaparlament ein T-Shirt mit dem Gesicht Putins übergestreift. Die aktuellen Sanktionen des Westens gegen Moskau will er beenden, denn diese schadeten laut Salvini den Europäern mehr als den Russen.

Als einstiger Shootingstar ist der einstige Innenminister in den vergangenen Monaten von Meloni rechts überholt und weit abgehängt worden. Das war auch Donnerstagabend auf der Piazza del Popolo sichtbar, auf der neben Meloni alle anderen Redner wie Statisten wirkten. Berlusconi, jahrelang das Gesicht von Mitte-Rechts in Italien, musste gar als erster von allen Parteichefs reden. Die Stimmung war wie bei einem Rockkonzert, wenn eine der ersten Vorbands schon am späten Nachmittag auftritt und die meisten Zuhörer noch am Getränkestand herumstehen.

Meloni: „Italien hat keine Angst!“

Meloni ist die Anführerin, ihre Fratelli stellten die meisten Fans auf dem Platz. Dass die „Brüder Italiens“ eine Nachfolgepartei der Faschisten in Italien ist und Meloni „stolz“ darauf, in dem Parteilogo eine lodernde Flamme zu haben – die viele an den faschistischen Diktator Benito Mussolini erinnert – beunruhigt im Ausland mehr als in Italien. Dass die Finanzvorhaben der Rechten, darunter Steuersenkungen oder der Vorschlag zu weiteren Schuldenaufnahmen, laut Experten kaum zu realisieren sind, geht in den emotionalen Debatten oft unter.

Meloni kommt auf der Piazza del Popolo langsam an das Ende ihrer Rede. Sie hat gegen Corona-Maßnahmen des Gesundheitsministeriums gewettert, eine Verfassungsreform notfalls ohne breiten Konsens angekündigt und den Bau neuer Gefängnisse für Diebe, Dealer, Mafiosi und Vergewaltiger versprochen. Dann sagt sie, die Rechten seien bereit für den Sieg und die Regierung: „Italien hat keine Angst!“

© dpa-infocom, dpa:220923-99-872062/2

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/wahlen-italien-vor-rechtsruck-mache-ich-euch-angst-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220923-99-872062


Wahlkampfhilfe für Berlusconi

In Italien ist Wahlkampf – und CSU-Vize Weber unterstützt öffentlich den umstrittenen Ex-Regierungschef Berlusconi. Das sorgt nicht nur bei anderen Parteien, sondern auch in der Union für Irritation.

Von Helga Schmidt, ARD-Studio Brüssel

Das Wahlkampfvideo könnte harmonischer nicht sein. Großes Orchester im Hintergrund, eine Villa in der Lombardei, alte Mauern umrankt von Weinreben. Silvio Berlusconi und Manfred Weber Seite an Seite,  Berlusconi hakt sich unter bei dem CSU-Politiker. Zwischen uns passt kein Blatt, könnte der Regisseur sich dabei gedacht haben. 

Die Musik steigert sich über ein Crescendo zum Höhepunkt. „Guten Abend!“ ruft Berlusconi dem italienischen Wahlvolk zu. „Ich freue mich, Ihnen Manfred Weber vorzustellen!“ Bewunderung schwingt in seiner Stimme mit,  auch Ergriffenheit. „Unseren Präsidenten, den Präsidenten der wichtigsten europäischen Parteienfamilie. Der Europäischen Volkspartei.“

Dass Berlusconi sich über die Unterstützung des Christsozialen freut, überrascht nicht. Der zu Gefängnisstrafen verurteilte Ex-Ministerpräsident kann seriöse Fürsprecher gebrauchen. Aber warum engagiert sich der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei für den inzwischen 85-Jährigen? Weil er ein erfahrender Politiker sei, erklärt Manfred Weber im gemeinsamen Wahlkampfvideo. „Ein Wächter der pro-europäischen Politik in Italien.“

Viele Strafverfahren – und die Bunga-Bunga-Partys

Einige Tage nach den Dreharbeiten, Weber ist zurück in Brüssel. Es gibt Kritik an seiner Unterstützung für Berlusconi, auch aus den eigenen Reihen. Im Gespräch mit Journalisten verteidigt Weber seinen Kurs. Völlig normal sei das doch, Berlusconis Forza Italia zu unterstützen, schließlich sei sie Teil der christdemokratischen Parteienfamilie. „Wir teilen dieselben Grundwerte“, sagt Weber und zählt auf: : „Pro-europäisch, Pro-Ukraine, Pro-transatlantisch, alles basierend auf dem Rechtsstaat.“

Allzu innige Treue zum Rechtsstaat würde Berlusconi sich vermutlich selbst nicht nachsagen. Unzählige Strafverfahren wegen Korruption, Betrug und Bilanzfälschung, einmal lautet das Urteil auf vier Jahre Gefängnis. Aber die werden verkürzt, wegen seines hohen Alters sind es am Ende nur ein paar Monate Sozialdienst. Dass andere Strafverfahren im Sande verlaufen, dafür lässt Berlusconi als Ministerpräsident seine Anwälte sorgen – damit Prozesse verjähren oder Gesetze im Nachhinein geändert werden.

Und dann die Bunga-Bunga-Partys. Ein harmloses Wort für Sex älterer Herren mit Minderjährigen. Die 17-jährige Ruby galt als Berlusconis Favoritin, der Prozess ist bis heute nicht abgeschlossen. Zuletzt ging es um Zeugenbestechung und Falschaussagen, die italienische Staatsanwaltschaft fordert sechs Jahre Haft für Berlusconi.

Weber: „Er glaubt an Europa“

Warum bekommt solch ein Mann Wahlkampfhilfe für sein politisches Comeback vom Chef der europäischen Christdemokraten? Ein Politiker, den die Justiz in einem der wenigen zu Ende geführten Prozesse für sechs Jahre aus dem Verkehr zog und ihm strikt verbot, in dieser Zeit irgendein öffentliches Amt zu übernehmen?  „Er glaubt an Europa“, versucht Weber eine Antwort. Dazu komme, dass Berlusconi ja auch „als Geschäftsmann weiß, wie wichtig Europa ist“.

Das stimmt. Sein erstes großes Geld machte Berlusconi im Immobiliengeschäft. Dann wurde er zum Tycoon eines Medien-Imperiums. Schon in den 80er-Jahren expandierte er auf den europäischen Medienmarkt, mit „La Cinq“ nach Frankreich und bis 1992 mit „Tele 5“ nach Deutschland.

„Europa braucht eine stabile Mitte-Rechts-Regierung in Rom“, erklärt Weber mit Blick auf die Wahlen in zwei Wochen. Als Vertreter der Mitte sieht Weber seinen Parteifreund Berlusconi.  Tatsächlich stehen die beiden anderen Koalitionspartner noch deutlich rechts von Berlusconi.  Die nationalistische Lega von Matteo Salvini und die Brüder Italiens mit Giorgia Meloni an der Spitze, denen Kritiker ein ungeklärtes Verhältnis zum Faschismus vorwerfen.

Skepsis bei Unionspolitikern

Das Bündnis mit den Ultra-Nationalisten sehen einige Unionspolitiker nicht so gelassen wie ihr Parteichef Weber. „In meinen Augen können Menschen wie Frau Meloni und Herr Salvini keine Partner für Christdemokraten sein“, sagt Dennis Radtke, CDU-Europaabgeordneter, im Gespräch mit dem ARD-Studio Brüssel. „Weil sie unsere Werte nicht teilen, sondern sie mit Füßen treten“ Der CDU-Politiker aus dem Ruhrgebiet sieht die Gefahr, dass die Radikalität der Brüder Italiens durch geschickte Rhetorik und Marketing verhüllt wird. „Ähnlich wie bei Le Pen“, so Radtke, „man ist abgegangen von den ganz schrillen Tönen.“ Aber die Veränderung der Tonlage ändere nichts „am postfaschistischen Kern dieser Partei“.

Die Strategie scheint die Wähler zu überzeugen. Melonis Brüder liegen  in dem Dreierbündnis zwei Wochen vor der Wahl deutlich vorn,  mit 24 Prozent Zustimmung. Salvinis Lega folgt mit 13 Prozent, deutlich dahinter Berlusconis Forza Italia mit acht Prozent.

Beer: „Nicht unterstützenswert“

Heftig fällt die Kritik an Webers Kuschelkurs mit Berlusconi außerhalb der Unions-Reihen im Europäischen Parlament aus. „Ich bin ziemlich erschüttert“, sagt Jens Geier, Vorsitzender der SPD-Gruppe, „dass eine christdemokratische Partei zum demokratischen Feigenblatt von einem rechtsextremen Bündnis wird.“ Geier sieht „riesengroße Probleme“ auf die EU zukommen, wenn Italien von dem Dreierbündnis regiert wird.

Geier erinnert daran, dass Silvio Berlusconi seit 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments ist – allerdings gehöre der Italiener zu den Abgeordneten, die am häufigsten die Sitzungen schwänzen. Tatsächlich ist auf Berlusconis Abgeordneten-Seite in der Rubrik „Neueste Aktivitäten“ eine schriftliche Anfrage vom 14. März verzeichnet. Berlusconi wollte damals von der Kommission wissen, was sie angesichts der hohen Ölpreise zum Schutz der Transportbranche zu tun gedenkt. Danach folgten keine weiteren Aktivitäten.

„Nicht unterstützenswert“ findet die Vizepräsidentin des Parlaments, die FDP-Politikern Nicola Beer,  den Chef und Erfinder der Forza Italia. Und die Grünen halten Webers Kurs mindestens für „befremdlich“.  Berlusconi sei ein zwielichtiger Politiker, der sich „mehrfach wegen Korruption und anderer Affären verantworten musste“, stellt Grünen-Sprecher Rasmus Andresen fest.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/italien-berlusconi-weber-101.html

Juno der NASA führt einen nahen Vorbeiflug an Jupiters Icy Moon Europa durch

Die Juno-Raumsonde der NASA machte bei ihrem 37. nahen Vorbeiflug an Jupiter eine entfernte Begegnung mit dem Jupitermond Europa.  Dieses Bild der JunoCam des Raumfahrzeugs wurde in einer Entfernung von etwa 51.000 Meilen (82.000 Kilometer) aufgenommen.
Dieses Bild von Jupiters Mond Europa wurde am 16. Oktober 2021 vom JunoCam-Imager an Bord der Juno-Raumsonde der NASA aus einer Entfernung von etwa 51.000 Meilen (82.000 Kilometer) aufgenommen.
 Quelle: Bilddaten: NASA/JPL-Caltech/SwRI/MSSS. Bildbearbeitung: Andrea Luck CC BY
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Während sich die Raumsonde dem Mond naht, wird erwartet, dass sie wertvolle Wissenschaft – und bemerkenswerte Bilder – für die bevorstehende Europa-Clipper-Mission der NASA liefert.

Am Donnerstag, den 29. September um 2:36 Uhr PDT (5:36 Uhr EDT) wird die Juno-Raumsonde der NASA bis auf 222 Meilen (358 Kilometer) an die Oberfläche des eisbedeckten Jupitermondes Europa herankommen. Es wird erwartet, dass das solarbetriebene Raumschiff einige der Bilder mit der höchsten Auflösung, die jemals von Teilen der Oberfläche Europas aufgenommen wurden, sowie wertvolle Daten über das Innere des Mondes, die Oberflächenzusammensetzung und die Ionosphäre zusammen mit seiner Wechselwirkung mit Jupiters Magnetosphäre sammeln wird.

Solche Informationen könnten zukünftigen Missionen zugute kommen, einschließlich des Europa Clipper der Agentur , der 2024 starten soll, um den eisigen Mond zu untersuchen. „Europa ist ein so faszinierender Jupitermond, dass er im Mittelpunkt seiner eigenen zukünftigen NASA-Mission steht“, sagte Scott Bolton, Principal Investigator bei Juno vom Southwest Research Institute in San Antonio. „Wir freuen uns, Daten bereitzustellen, die dem Team von Europa Clipper bei der Missionsplanung helfen und neue wissenschaftliche Erkenntnisse über diese eisige Welt liefern können.“

Die NASA hat die Mission ihrer Raumsonde Juno zur Erforschung des Jupiter verlängert.  Die erweiterte Mission umfasst 42 zusätzliche Umlaufbahnen.
Junos erweiterte Mission umfasst Vorbeiflüge an den Monden Ganymed, Europa und Io. Diese Grafik zeigt die Umlaufbahnen des Raumfahrzeugs um Jupiter – mit „PJ“ für Perijove oder Punkt der nächsten Annäherung an den Planeten bezeichnet – von seiner Hauptmission in Grau bis zu den 42 Umlaufbahnen seiner erweiterten Mission in Blau- und Violetttönen.
 Quelle: NASA/JPL-Caltech/SwRI
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Mit einem Äquatordurchmesser von 3.100 Kilometern ist Europa etwa 90 % so groß wie der Erdmond. Wissenschaftler glauben, dass ein salziger Ozean unter einer kilometerdicken Eishülle liegt, was Fragen zu möglichen Bedingungen aufwirft, die das Leben unter der Oberfläche Europas unterstützen könnten.

Der nahe Vorbeiflug wird die Flugbahn von Juno verändern und die Zeit, die benötigt wird, um den Jupiter zu umkreisen, von 43 auf 38 Tage verkürzen. Seit Galileo am 3. Januar 2000 bis auf 218 Meilen (351 Kilometer) an Europa herangekommen ist, wird dies die nächste NASA-Raumsonde sein . Außerdem markiert dieser Vorbeiflug die zweite Begegnung mit einem galiläischen Mond während der erweiterten Mission von Juno . Die Mission erkundete Ganymed im Juni 2021 und plant, sich Io in den Jahren 2023 und 2024 zu nähern.

Die Datenerfassung beginnt eine Stunde vor der größten Annäherung, wenn das Raumschiff 51.820 Meilen (83.397 Kilometer) von Europa entfernt ist.

„Die relative Geschwindigkeit zwischen Raumfahrzeug und Mond wird 14,7 Meilen pro Sekunde (23,6 Kilometer pro Sekunde) betragen, also schreien wir ziemlich schnell vorbei“, sagte John Bordi, stellvertretender Juno-Missionsleiter am JPL. „Alle Schritte müssen wie am Schnürchen laufen, um unsere geplanten Daten erfolgreich zu erfassen, denn kurz nach Abschluss des Vorbeiflugs muss das Raumschiff für unsere bevorstehende Annäherung an Jupiter neu ausgerichtet werden, was nur 7 ½ Stunden später geschieht.“

Die gesamte Instrumenten- und Sensorausstattung des Raumfahrzeugs wird für die Europa-Begegnung aktiviert. Junos Jupiter Energetic-Particle Detector Instrument (JEDI) und seine Radioantenne mit mittlerer Verstärkung (X-Band) werden Daten über Europas Ionosphäre sammeln. Seine Experimente Waves, Jovian Auroral Distributions Experiment (JADE) und Magnetometer (MAG) werden Plasma im Nachlauf des Mondes messen, während Juno Europas Wechselwirkung mit Jupiters Magnetosphäre erforscht.

MAG und Waves werden auch nach möglichen Wasserfahnen über Europas Oberfläche suchen. „Wir haben die richtige Ausrüstung, um die Arbeit zu erledigen, aber um eine Wolke einzufangen, ist viel Glück erforderlich“, sagte Bolton. „Wir müssen genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, aber wenn wir so viel Glück haben, ist es sicher ein Homerun.“

Innen und außen

Das Mikrowellenradiometer (MWR) von Juno wird in die Wassereiskruste Europas blicken und Daten über ihre Zusammensetzung und Temperatur erhalten. Dies ist das erste Mal, dass solche Daten gesammelt werden, um die eisige Hülle des Mondes zu untersuchen.

Darüber hinaus erwartet die Mission, während des Vorbeiflugs vier Bilder des Mondes im sichtbaren Licht mit JunoCam (einer öffentlichen Kamera) aufzunehmen. Das Juno-Wissenschaftsteam wird sie mit Bildern früherer Missionen vergleichen und nach Veränderungen in den Oberflächenmerkmalen Europas suchen, die in den letzten zwei Jahrzehnten aufgetreten sein könnten. Diese Bilder im sichtbaren Licht haben eine erwartete Auflösung von besser als 0,6 Meilen (1 Kilometer) pro Pixel.

Obwohl sich Juno in Europas Schatten befinden wird, wenn sie dem Mond am nächsten ist, wird Jupiters Atmosphäre genug Sonnenlicht reflektieren, damit Junos Imager für sichtbares Licht Daten sammeln können. Die Sternenkamera der Mission (als Stellar Reference Unit bezeichnet ) wurde entwickelt, um Bilder von Sternenfeldern aufzunehmen und nach hellen Sternen mit bekannten Positionen zu suchen, um Juno bei der Orientierung zu helfen. Sie wird ein hochauflösendes Schwarzweißbild der Oberfläche Europas aufnehmen. In der Zwischenzeit wird der Jovian Infrared Auroral Mapper (JIRAM) versuchen, Infrarotbilder seiner Oberfläche zu sammeln.

Junos Nahaufnahmen und Daten von seinem MWR-Instrument werden die Europa Clipper-Mission informieren, die nach ihrer Ankunft in Europa im Jahr 2030 fast 50 Vorbeiflüge durchführen wird. Europa Clipper wird Daten über die Atmosphäre, die Oberfläche und das Innere des Mondes sammeln – Informationen, die Wissenschaftler nutzen werden um den globalen unterirdischen Ozean Europas, die Dicke seiner Eiskruste und mögliche Schwaden, die möglicherweise unterirdisches Wasser in den Weltraum entlüften, besser zu verstehen.

Quelle: https://www.jpl.nasa.gov/news/nasas-juno-will-perform-close-flyby-of-jupiters-icy-moon-europa

James-Webb: Erste Mars-Aufnahmen des Weltraumteleskops

Anmerkung des Herausgebers: Dieser Beitrag hebt Daten von Webb Science in Progress hervor, die noch nicht den Peer-Review-Prozess durchlaufen haben.

Warum sehen Webbs Marsbilder so anders aus?
Webb wurde gebaut, um schwaches Licht von fernen Galaxien zu erkennen, aber der Mars ist extrem hell!
Spezielle Techniken wurden verwendet, um zu vermeiden, dass Webb mit Licht überflutet wird.
*Bilder stammen von Webb Science in Progress und wurden noch nicht von Experten begutachtet
Neue Beobachtungen des Teleskops müssen ihren Weg von den Rohdaten zur veröffentlichten, von Experten begutachteten Wissenschaft finden.
Peer Review ist ein seit langem etabliertes Qualitätskontrollsystem, bei dem Experten neue Entdeckungen prüfen, bevor sie von der wissenschaftlichen Gemeinschaft akzeptiert werden. Peer-Review gewährleistet Qualität und genaue wissenschaftliche Ergebnisse – und das ist uns wichtig, wenn wir teilen, was Webb entdeckt hat.
Wir können einige Daten vor der Peer-Review melden, aber wir werden dies immer vermerken, wenn wir dies tun. Ab dem 19. September teilen wir mindestens alle zwei Wochen neue Webb-Daten.
Überprüfen Sie den Webb-Blog, um auf dem Laufenden zu bleiben! https://blogs.nasa.gov/webb/

Das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA nahm am 5. September seine ersten Bilder und Spektren des Mars auf. Das Teleskop, eine internationale Zusammenarbeit mit der ESA (European Space Agency) und der CSA (Canadian Space Agency), bietet mit seiner Infrarotempfindlichkeit eine einzigartige Perspektive auf unseren Nachbarplaneten , die Daten ergänzen, die von Orbitern, Rovern und anderen Teleskopen gesammelt werden.

Webbs einzigartiger Beobachtungsposten fast eine Million Meilen entfernt am Sonne-Erde-Lagrange-Punkt 2 (L2) bietet einen Blick auf die beobachtbare Scheibe des Mars (der Teil der sonnenbeschienenen Seite, der dem Teleskop zugewandt ist). Infolgedessen kann Webb Bilder und Spektren mit der spektralen Auflösung aufnehmen, die erforderlich ist, um kurzfristige Phänomene wie Staubstürme, Wettermuster, jahreszeitliche Veränderungen und in einer einzigen Beobachtung Prozesse zu untersuchen, die zu unterschiedlichen Zeiten (Tag, Sonnenuntergang und nachts) eines Marstages.

Weil er so nah ist, ist der Rote Planet eines der hellsten Objekte am Nachthimmel, sowohl in Bezug auf sichtbares Licht (das menschliche Augen sehen können) als auch auf Infrarotlicht, das Webb erkennen soll. Das stellt besondere Herausforderungen an das Observatorium, das gebaut wurde, um das extrem schwache Licht der entferntesten Galaxien im Universum aufzuspüren. Webbs Instrumente sind so empfindlich, dass das helle Infrarotlicht vom Mars ohne spezielle Beobachtungstechniken blendet und ein Phänomen verursacht, das als „Detektorsättigung“ bekannt ist. Astronomen stellten sich auf die extreme Helligkeit des Mars ein, indem sie sehr kurze Belichtungen verwendeten, nur einen Teil des Lichts maßen, das auf die Detektoren traf, und spezielle Datenanalysetechniken anwandten.

Webbs erste Bilder des Mars, die von der Near-Infrared Camera (NIRCam) aufgenommen wurden, zeigen eine Region der östlichen Hemisphäre des Planeten bei zwei verschiedenen Wellenlängen oder Farben des Infrarotlichts. Dieses Bild zeigt links eine Oberflächen-Referenzkarte der NASA und des Mars Orbiter Laser Altimeter (MOLA) mit überlagerten Sichtfeldern der beiden Webb NIRCam-Instrumente. Die Nahinfrarotbilder von Webb sind rechts abgebildet.

Die Helligkeit entspricht der Jahreszeit und der Tageszeit, wobei die hellste Region als Subsonnenpunkt bezeichnet wird.  Ausnahme ist das dunklere (orange) Hellas-Becken innerhalb der helleren (gelben) subsolaren Region.  Siehe Textbeschreibung.
Webbs erste Bilder des Mars, aufgenommen von seinem NIRCam-Instrument am 5. September 2022 [Guaranteed Time Observation Program 1415]. Links: Referenzkarte der beobachteten Marshemisphäre von der NASA und dem Mars Orbiter Laser Altimeter (MOLA). Oben rechts: NIRCam-Bild, das 2,1 Mikron (F212-Filter) reflektiertes Sonnenlicht zeigt und Oberflächenmerkmale wie Krater und Staubschichten enthüllt. Unten rechts: Simultanes NIRCam-Bild, das ~4,3-Mikrometer (F430M-Filter) emittiertes Licht zeigt, das Temperaturunterschiede mit Breitengrad und Tageszeit sowie eine durch atmosphärische Effekte verursachte Verdunkelung des Hellas-Beckens zeigt. Der hellgelbe Bereich liegt gerade an der Sättigungsgrenze des Detektors. Bildnachweis: NASA, ESA, CSA, STScI, Mars JWST/GTO-Team

Das NIRCam-Bild mit kürzerer Wellenlänge (2,1 Mikrometer) [oben rechts] wird von reflektiertem Sonnenlicht dominiert und zeigt daher Oberflächendetails, die denen in Bildern mit sichtbarem Licht [links] ähneln. Auf diesem Bild sind die Ringe des Huygens-Kraters, das dunkle Vulkangestein von Syrtis Major und die Aufhellung im Hellas-Becken zu sehen.

Das NIRCam-Bild mit längerer Wellenlänge (4,3 Mikrometer) [unten rechts] zeigt thermische Emission – Licht, das vom Planeten abgegeben wird, wenn er Wärme verliert. Die Helligkeit von 4,3-Mikron-Licht hängt von der Temperatur der Oberfläche und der Atmosphäre ab. Die hellste Region auf dem Planeten ist dort, wo die Sonne fast über dem Kopf steht, weil es im Allgemeinen am wärmsten ist. Zu den Polarregionen hin, die weniger Sonnenlicht erhalten, nimmt die Helligkeit ab, und von der kühleren Nordhalbkugel, die zu dieser Jahreszeit Winter erlebt, wird weniger Licht abgestrahlt.

Die Temperatur ist jedoch nicht der einzige Faktor, der die Lichtmenge von 4,3 Mikron beeinflusst, die Webb mit diesem Filter erreicht. Wenn das vom Planeten emittierte Licht die Marsatmosphäre passiert, wird ein Teil von Kohlendioxid (CO 2 )-Molekülen absorbiert. Das Hellas-Becken – die größte gut erhaltene Einschlagstruktur auf dem Mars mit einer Ausdehnung von mehr als 2.000 Kilometern – erscheint aufgrund dieses Effekts dunkler als die Umgebung.

„Das ist eigentlich kein thermischer Effekt bei Hellas“, erklärte der Hauptforscher Geronimo Villanueva vom Goddard Space Flight Center der NASA , der diese Webb-Beobachtungen entwickelt hat. „Das Hellas-Becken liegt in geringerer Höhe und hat daher einen höheren Luftdruck. Dieser höhere Druck führt aufgrund eines als Druckverbreiterung bezeichneten Effekts zu einer Unterdrückung der thermischen Emission in diesem bestimmten Wellenlängenbereich [4,1–4,4 Mikrometer]. Es wird sehr interessant sein, diese konkurrierenden Effekte in diesen Daten auseinanderzuhalten.“

Villanueva und sein Team veröffentlichten auch Webbs erstes Nahinfrarotspektrum des Mars und demonstrierten Webbs Fähigkeit, den Roten Planeten mit Spektroskopie zu untersuchen .

Während die Bilder Helligkeitsunterschiede zeigen, die über eine große Anzahl von Wellenlängen von Ort zu Ort auf dem Planeten zu einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Uhrzeit integriert sind, zeigt das Spektrum die subtilen Helligkeitsvariationen zwischen Hunderten von verschiedenen Wellenlängen, die repräsentativ für den Planeten als Ganzes sind. Astronomen werden die Merkmale des Spektrums analysieren, um zusätzliche Informationen über die Oberfläche und Atmosphäre des Planeten zu sammeln.

Die Grafik mit dem Titel „Mars Atmosphere Composition, NIRSpec Fixed Slit Spectroscopy“ zeigt das Spektrum von 1-5-Mikrometer-Licht, das vom Mars reflektiert und emittiert wird, mit einem 4,3-Mikrometer-NIRCam-Bild im Hintergrund.  Die Daten werden als weiße Linien in einem Diagramm der Helligkeit gegen die Wellenlänge des Lichts in Mikrometern aufgetragen.  Eine violette Linie steht für ein am besten passendes Modell.  Das Spektrum zeigt eine Gesamtabnahme der Helligkeit von 1–3 Mikron und eine Zunahme von 3–5 Mikron.  Einzelheiten des Spektrums umfassen zahlreiche Spitzen und Täler.  Sieben Merkmale sind gekennzeichnet: fünf sind mit Kohlendioxid CO 2 gekennzeichnet, eines mit Wasser H 2 O und eines mit Kohlenmonoxid CO. Die Kohlendioxidmerkmale erscheinen als markante Täler unterschiedlicher Tiefe und Breite.  Einige der Funktionen überschneiden sich.
Webbs erstes Nahinfrarotspektrum des Mars, aufgenommen vom Nahinfrarot-Spektrographen (NIRSpec) am 5. September 2022 als Teil des Guaranteed Time Observation Program 1415 über 3 Schlitzgitter (G140H, G235H, G395H). Das Spektrum wird von reflektiertem Sonnenlicht bei Wellenlängen kürzer als 3 Mikrometer und thermischer Emission bei längeren Wellenlängen dominiert. Eine vorläufige Analyse zeigt, dass die spektralen Einbrüche bei bestimmten Wellenlängen auftreten, bei denen Licht von Molekülen in der Marsatmosphäre absorbiert wird, insbesondere von Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Wasser. Andere Details geben Auskunft über Staub, Wolken und Oberflächenmerkmale. Durch die Konstruktion eines am besten passenden Modells des Spektrums, beispielsweise unter Verwendung des Planetary Spectrum Generator, können Häufigkeiten bestimmter Moleküle in der Atmosphäre abgeleitet werden. Bildnachweis: NASA, ESA, CSA, STScI, Mars JWST/GTO-Team

Dieses Infrarotspektrum wurde durch Kombinieren von Messungen aus allen sechs hochauflösenden Spektroskopiemodi des Nahinfrarot-Spektrographen (NIRSpec) von Webb erhalten. Die vorläufige Analyse des Spektrums zeigt einen reichen Satz spektraler Merkmale, die Informationen über Staub, Eiswolken, welche Art von Gestein auf der Oberfläche des Planeten und die Zusammensetzung der Atmosphäre enthalten. Die spektralen Signaturen – einschließlich tiefer Täler, die als Absorptionsmerkmale bekannt sind – von Wasser, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid lassen sich mit Webb leicht erkennen. Die Forscher haben die Spektraldaten aus diesen Beobachtungen analysiert und bereiten ein Papier vor, das sie bei einer wissenschaftlichen Zeitschrift zur Peer-Review und Veröffentlichung einreichen werden.

In Zukunft wird das Mars-Team diese bildgebenden und spektroskopischen Daten verwenden, um regionale Unterschiede auf dem Planeten zu untersuchen und nach Spurengasen in der Atmosphäre zu suchen, darunter Methan und Chlorwasserstoff.

Diese NIRCam- und NIRSpec-Beobachtungen des Mars wurden im Rahmen von Webbs Cycle 1 Guaranteed Time Observation (GTO) Sonnensystemprogramm unter der Leitung von Heidi Hammel von AURA durchgeführt.

– Von Margaret Carruthers, Space Telescope Science Institute

Quelle: https://blogs.nasa.gov/webb/2022/09/19/mars-is-mighty-in-first-webb-observations-of-red-planet/

Juno-FlyBy an Europa: Wissenschaftliche Ziele

Der erste Exo-Ozean Auf den ersten Blick wirken die Monde des Jupiters trostlos: bestialisch kalt und hart gefroren. Es brauchte Jahrzehnte der Forschung, bis man auf dem Mond Europa den ersten Ozean außerhalb der Erde entdeckte. Auf ihm ruht eine enorme Hoffnung. Europa ist den Astronomen schon über 400 Jahren bekannt. Dennoch brauchte es Jahrhunderte des wissenschaftlichen Fortschritts, viele Jahre von Beobachtungen und mehrere Raumsonden, unter die Eisschicht zu blicken. Unter mehreren Kilometern Eis könnte es von Leben wimmeln.

Hier die Wissenschaftliche Ziele beim FlyBy am Eismond Europa. Wenn man das vor 2 Jahren gelesen hat und jetzt merkt das es nur noch ein Katzensprung zum Ziel ist. Schon wieder 2 Jahre um.

Bei FlyBys an interessanten orten für die Astrobiologie und mögliches leben, werde ich total wehmütig. Die Sonde kommt dem Mond immer näher, Schaltet im rechtzeitigen Moment die Instrumente ein und nimmt in der kurzen Zeit die Ihr bleibt so viel wie Möglich auf, und schon verlässt Sie wieder das Objekt der Begierde. Zwischen beiden liegt nur ein Wimpernschlag. Toll das sich das bald ändert mit Europa Clipper und JUICE. Ob auf dem Mars oder jetzt mit James Webb -Teleskop, die suche nach möglichen lebensfreundlichen Planeten und Lebenszeichen (Mikroorganismen) ist im vollem Gange. Auch der Bau von zukünftigen Tricorder (Instrumente) für Raumsonden ist im vollem Gange, fast täglich kommen dazu interessante Artikel im Bereich Astrobiologie:

https://astrobiology.com/astrobiology-general https://astrobiology.com/tricorder


Mit dem Mikrowellenradiometer könnte die Dicke der Eiskruste Europas untersucht werden, das Spektrometer würde die Konzentration von Wassereis, Kohlendioxid und organischen Molekülen auf 40 Prozent der Mondoberfläche bestimmen. Die JunoCam kann Bilder von Europa mit einer Auflösung von immerhin 1 – 2 km aufnehmen. Zusammen mit der Star-Tracker Kamera würde sie nach Hinweisen auf von der Oberfläche ausgehenden Wasserfontänen (Eis-Geysire) suchen. Die anderen Instrumente sollen nach Partikeln fahnden, die in den möglichen Fontänen aus Europa herausgeschleudert werden.


Der Besuch in Europa würde Wissenschaftlern einen Vorgeschmack darauf geben, was mit der Europa Clipper-Mission der NASA und der ESA Mission JUICE kommt.

Das Mikrowellenradiometer von Juno wäre in der Lage, die Dicke der globalen Eishülle Europas zu untersuchen, die einen Ozean aus flüssigem Wasser bedeckt. „Wir werden sehen, wo das Eis dünn und wo dick ist“, sagte Bolton.

Die Spektrometer von Juno würden auch Konzentrationen von Wassereis, Kohlendioxid und organischen Molekülen auf 40 Prozent der Oberfläche Europas kartieren, sagte Bolton.

Der JunoCam-Imager wäre in der Lage, Bilder von Europa mit einer Oberflächenauflösung von 0,6 bis 1,2 Meilen (1 bis 2 Kilometer) aufzunehmen, weit hinter den Details zurück, die auf den Europa-Karten der Galileo-Raumsonde sichtbar sind. Aber JunoCam würde die schärfsten Ansichten von Europa seit mehr als 20 Jahren liefern.

Bilder von JunoCam und Junos Sternentracker-Kameras würden nach Hinweisen auf Wasserfontänen suchen, die von der Oberfläche Europas ausbrechen. Die anderen Instrumente des Raumfahrzeugs würden so eingestellt, dass sie nach Partikeln suchen, die von Europa in den möglichen Fontänen aufgewirbelt werden. Anzeichen für mögliche Eis-Geysire auf Europa wurden vom Hubble-Weltraumteleskop entdeckt.

Quelle: https://spaceflightnow.com/2020/10/12/juno-team-planning-close-flybys-of-jupiters-moons/

Quelle: https://www.lpi.usra.edu/opag/meetings/opag2020fall/presentations/Bolton_6011.pdf

Juno: FlyBy am Eismond Europa am 29 Septemper, in einem abstand von ca. 320 km

Perseverance macht entscheidenden Fund – „Mit den richtigen Werkzeugen am richtigen Ort“

Der Nasa-Rover „Perseverance“ erforscht den Mars seit Februar 2021 – und hat bereits organisches Material gefunden. © NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS

In einem Flussdelta auf dem Mars macht der Nasa-Rover „Perseverance“ einen entscheidenden Fund. Doch nun müssen die Forschenden erst einmal geduldig sein.

Pasadena – Als die US-Raumfahrtorganisation Nasa eine Region namens Jezero-Krater als Landeplatz für den Rover „Perseverance“ auf dem Mars auswählte, hatten die Verantwortlichen bereits einen Plan: Sie wollten mithilfe des Roboters eine Gegend erkunden, die auf Aufnahmen, die vorab von Raumsonden gemacht wurden, wie ein Flussdelta aussah. Bereits seit Juli 2022 erforscht „Perseverance“ nun das Delta – und liefert nun besonders wichtige Proben.

„Wir haben den Jezero-Krater für die Erforschung durch ‚Perseverance‘ ausgewählt, weil wir dachten, dort gebe es die beste Chance auf wissenschaftlich exzellente Proben“, erklärt Nasa-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen in einer Nasa-Mitteilung und ergänzt: „Jetzt wissen wir, dass wir den Rover an den richtigen Ort geschickt haben.“ Der Mars-Rover habe eine „unglaubliche Diversität von Proben“ gesammelt, die in Zukunft von einer weiteren Mars-Mission zur Erde zurückgebracht werden sollen. „Ich denke, man kann mit Sicherheit sagen, dass dies zwei der wichtigsten Proben sind, die wir auf dieser Mission sammeln werden“, betont auch David Shuster, der sich mit der Rückholung der Proben vom Mars beschäftigt.

Nasa-Rover „Perseverance“ findet organisches Material auf dem Mars

Das Delta, in dem der Mars-Rover „Perseverance“ sich befindet, entstand vor etwa 3,5 Milliarden Jahren. Es markiert die Stelle, an der in der Vergangenheit wohl ein marsianischer Fluss in einen See überging. Der Rover „Perseverance“ untersucht derzeit das Sedimentgestein im Delta, das entstand, als Partikel verschiedener Größe sich in der einst nassen Umgebung absetzten. „Die Steine, die wir untersucht haben, haben die höchste Konzentration von organischer Materie, die wir während der Mission bisher gefunden haben“, erklärt „Perseverance“-Projektwissenschaftler Ken Farley bei einer Nasa-Pressekonferenz. „Organische Moleküle sind die Bausteine des Lebens, daher ist es sehr interessant, dass wir Gestein haben, das in einer bewohnbaren Umgebung in einem See abgelagert wurde und organisches Material enthält.“

Die Steine, die wir untersucht haben, haben die höchste Konzentration von organischer Materie, die wir während der Mission bisher gefunden haben.

– Ken Farley, „Perseverance“-Projektwissenschaftler –

Bereits am 20. Juli hat das „Perseverance“ Instrument SHERLOC Nasa-Angaben zufolge eine Probe genommen, in der die Forschenden eine Klasse organischer Moleküle gefunden haben, die mit Sulfatmineralien verwandt sind. Sulfatmineralien, die in Sedimentgestein gefunden werden, können wichtige Informationen über die Wasser-Umgebung liefern, in der sie entstanden sind. „Diese Beziehung deutet darauf hin, dass während der Verdunstung des Sees sowohl Sulfate als auch organische Stoffe in diesem Gebiet abgelagert, konserviert und konzentriert wurden“, erläutert die SHERLOC-Wissenschaftlerin Sunanda Sharma. „Ich persönlich finde diese Ergebnisse so bewegend, weil ich das Gefühl habe, dass wir zu einem sehr entscheidenden Zeitpunkt und mit den richtigen Werkzeugen am richtigen Ort sind.“

Mars: Organische Moleküle in einer einst bewohnbaren Region gefunden

Unter dem Begriff „organische Moleküle“ versteht die Nasa eine Vielzahl von Verbindungen, die hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehen und in der Regel Wasserstoff- und Sauerstoff-Atome enthalten. Auch andere Elemente wie Stickstoff, Schwefel und Phosphor können darin enthalten sein. Es gibt jedoch auch chemische Prozesse, bei denen solche Moleküle ohne die Mitwirkung biologischen Lebens entstehen – ein solcher Fund muss daher nicht zwangsweise ein Zeichen für früheres Leben auf dem Mars sein. Tatsächlich haben „Perseverance“ und auch sein Vorgänger, der Rover „Curiosity“ bereits zuvor organisches Material auf dem Mars gefunden. Doch die Tatsache, dass es dieses Mal in einer Region gefunden wurde, in der früher nachweislich flüssiges Wasser existierte und die demnach bewohnbar gewesen sein könnte, ist für die Forschenden ein entscheidender Hinweis.

„Der Nachweis dieser Klasse von organischen Stoffen allein bedeutet zwar nicht, dass es dort definitiv Leben gab, aber diese Beobachtungen ähneln einigen Dingen, die wir hier auf der Erde gesehen haben“, erklärt Sharma. „Um es einfach auszudrücken: Wenn dies eine Schatzsuche nach potenziellen Anzeichen für Leben auf einem anderen Planeten ist, dann ist organische Materie ein Anhaltspunkt. Und wir bekommen immer stärkere Hinweise, während wir uns durch das Delta bewegen.“

Nasa und Esa wollen Bodenproben vom Mars zur Erde holen

Nach solch wichtigen Funden möchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am liebsten sofort an die Arbeit gehen und das Material genau untersuchen. Doch für eine detaillierte Erforschung des gefundenen organischen Materials müssen sich die Forschenden noch eine ganze Weile gedulden. „So fähig unsere Instrumente an Bord von ‚Perseverance‘ auch sind, weitere Schlussfolgerungen über den Inhalt der Probe müssen abgewartet werden, bis sie zur Erde zurückgebracht wird“, sagt Farley. Die sogenannte „Mars Sample Return“-Mission, bei der die Nasa mit der europäischen Raumfahrtorganisation Esa kooperiert, soll von „Perseverance“ eingesammelte Mars-Proben mithilfe zweier kleiner Helikopter-Drohnen einsammeln und zur Erde zurückbringen – allerdings erst in den 2030er Jahren, ein genaues Datum steht noch nicht fest.

Quelle: https://www.fr.de/wissen/mars-nasa-rover-perseverance-macht-entscheidenden-fund-organisches-material-wasser-delta-91792241.html


Perseverance Rover sammelt organisch reiche Marsproben für die zukünftige Rückkehr zur Erde

Das alte Mars-Flussdelta, das Perseverance erforscht, wird dem Hype gerecht.

Die Suche des Rovers Perseverance nach Anzeichen von Leben auf dem alten Mars hat erheblich zugenommen.

In den letzten Monaten hat Perseverance die Überreste eines alten Flussdeltas im Jezero-Krater des Mars erkundet, der vor Milliarden von Jahren einen großen See beherbergte. Das Vorhandensein dieses Deltas ist einer der Hauptgründe, warum die NASA den Rover in der Größe eines Autos nach Jezero geschickt hat, und der Standort hat seine Rechnung bisher erfüllt, sagten Mitglieder des Missionsteams.

Perseverance hat seit Anfang Juli vier Proben aus der Delta-Formation entnommen. Alle vier wurden in Felsen gebohrt, die zeigen, dass dieser Teil des Mars in der alten Vergangenheit wahrscheinlich erdähnliche Organismen unterstützt haben könnte – und möglicherweise sogar Anzeichen eines solchen mikrobiellen Lebens bewahrt.

„Die Felsen, die wir im Delta untersucht haben, haben die höchste Konzentration an organischem Material , die wir bisher auf der Mission gefunden haben“, sagte Ken Farley, Wissenschaftler des Perseverance-Projekts vom California Institute of Technology in Pasadena, während einer Pressekonferenz am Donnerstag ( 15. Sept.). 

„Und natürlich sind organische Moleküle die Bausteine ​​des Lebens“, fügte Farley hinzu. „Das ist also alles sehr interessant, da wir Steine ​​haben, die in einer bewohnbaren Umgebung in einem See abgelagert wurden, der organische Stoffe enthält.“

Ein Delta-Merkmal, das Perseverance kürzlich beprobt und untersucht hat, ein 3 Fuß breiter (0,9 Meter) Felsen, den das Team Wildcat Ridge nennt, ist besonders faszinierend. Wildcat ist ein feinkörniger Schlammstein, der sich wahrscheinlich am Grund des alten Sees von Jezero gebildet hat, sagten Teammitglieder. Das SHERLOC-Instrument (Scanning Habitable Environments with Raman and Luminescence for Organics and Chemicals) von Perseverance fand heraus, dass das Gestein mit organischen Stoffen gefüllt ist, die räumlich mit schwefelhaltigen Mineralien, sogenannten Sulfaten, verbunden sind.  

„Diese Korrelation legt nahe, dass beim Verdampfen des Sees sowohl Sulfate als auch organische Stoffe in diesem Gebiet abgelagert, konserviert und konzentriert wurden“, sagte SHERLOC-Wissenschaftlerin Sunanda Sharma vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien während der Pressekonferenz am Donnerstag. 

„Auf der Erde ist bekannt, dass Sulfatablagerungen organische Stoffe konservieren und Lebenszeichen enthalten können, die als Biosignaturen bezeichnet werden“, fügte Sharma hinzu. „Das macht diese Proben und diese Reihe von Beobachtungen zu den faszinierendsten, die wir bisher in der Mission gemacht haben, und erfüllt einen Teil der Aufregung, die das Team hatte, als wir uns der Deltafront näherten.“

Dieses aus mehreren Bildern zusammengesetzte Mosaik zeigt einen Felsvorsprung namens „Wildcat Ridge“, wo der Rover zwei Gesteinskerne extrahierte und einen kreisförmigen Fleck abschleifte, um die Zusammensetzung des Gesteins zu untersuchen.  (Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS)

Farley und Sharma betonten jedoch, dass diese marsianischen Verbindungen nicht als Biosignaturen betrachtet werden können. Organische Stoffe können durch rein geologische Prozesse erzeugt und eingelagert werden, und die bisher von Perseverance gesammelten Daten sagen uns nicht genug über das Ursprungsszenario, um eine Aussage zu treffen.

In der Tat wird es für das Missionsteam sehr schwierig sein, eine solche Bestimmung allein anhand der Beobachtungen des Rovers zu treffen, sagte Farley. Schließlich ist die Aufgabe komplex und die Beweislast, die ein behaupteter Nachweis von außerirdischem Leben erfüllen muss, sehr hoch.

Diese Realität ist in das Missionsdesign von Perseverance integriert. Wenn alles nach Plan läuft, werden die Proben, die Perseverance sammelt, bereits 2033 durch eine gemeinsame Kampagne der NASA und der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zur Erde zurückgebracht. Sobald die Proben hier sind, können Wissenschaftler auf der ganzen Welt sie mit einer Vielzahl von Instrumenten untersuchen, von denen viele viel größer und komplizierter sind als alles, was man auf einen Mars-Rover quetschen kann.

Perseverance trägt 43 Probenröhrchen, von denen 15 bereits verschlossen sind. Zwölf enthalten ausgebohrte Gesteinskerne, eine ist eine atmosphärische Probe (das Ergebnis von Perseverances erstem Gesteinsprobenahmeversuch, der nicht nach Plan verlief ) und zwei sind „Zeugenröhren“. Das Missionsteam wird die Zeugenröhrchen verwenden, um festzustellen, welche Materialien in den Marsproben, falls vorhanden, Verunreinigungen von der Erde sein könnten.

Der Probenrückführungsplan sieht einen von der ESA bereitgestellten Earth Return Orbiter (ERO) und einen von der NASA gebauten Lander vor, die Ende 2027 bzw. Anfang 2028 zum Mars starten sollen. Perseverance wird zum Lander hinüberfahren und seine Proben ablegen, die dann an Bord einer vom Lander getragenen Rakete von der Marsoberfläche abheben. Die ERO wird die Proben in der Marsumlaufbahn einfangen und zurück zur Erde transportieren.

Beharrlichkeit, die im Februar 2021 mit dem winzigen Technologiedemonstrationshubschrauber Ingenuity gelandet ist, sollte Ende der 2020er Jahre noch gesund genug sein, um diese Probenlieferungsarbeit zu leisten, sagten NASA-Beamte. Immerhin ist der Curiosity-Rover der NASA , der den gleichen grundlegenden Körperplan und das gleiche Kernenergiesystem wie Perseverance hat, mehr als 10 Jahre nach der Landung im Gale-Krater des Roten Planeten immer noch stark.

Aber auch die NASA und die ESA haben einen Backup-Plan. Beharrlichkeit sammelt zwei Proben von jedem Gestein, das es entkernt, eine, um sie an Bord zu behalten, und eine andere, um sie in einem oder mehreren „Depots“ auf Jezeros Boden zu lagern. Wenn Perseverance also nicht in der Lage ist, die Proben selbst zu übergeben, wird der Rücklander in der Nähe der Probenlager landen und die Röhrchen einzeln mit zwei Hubschraubern einsammeln.

Diese Hubschrauber werden an Bord des Landers starten und Ingenuity sehr ähnlich sein, das nach 31 Flügen auf dem Mars immer noch stark ist . Die Helikopter zum Sammeln von Proben müssen jedoch etwas sperriger sein als Ingenuity, da sie mit Rädern ausgestattet sind, die ihnen helfen, zu den Probenröhrchen zu rollen.

Das Perseverance-Team hat bereits einen möglichen Ort für das erste Proben-Cache-Depot ausgewählt – einen schönen, flachen Teil von Jezeros Boden, der ein sicherer Landeplatz für einen Lander wäre. Am 19. Oktober werden die Teammitglieder ein „Go/No Go“-Meeting abhalten, bei dem festgestellt wird, ob sie bereit sind, dort Probenröhrchen abzusetzen, sagte NASA-Planetenwissenschaftschefin Lori Glaze während des heutigen Briefings.

Wenn die Entscheidung „go“ lautet, wird Perseverance 10 bis 11 Probenröhrchen vor Ort zwischenspeichern, ein Vorgang, der voraussichtlich etwa zwei Monate dauern wird.

Quelle: https://www.space.com/perseverance-rover-mars-samples-rich-organics


Perseverance Rover der NASA untersucht geologisch reiches Marsgelände

Der Perseverance-Rover der NASA lässt seinen Roboterarm um einen Felsvorsprung namens „Skinner Ridge“ im Jezero-Krater des Mars herum arbeiten.
Der Perseverance-Rover der NASA lässt seinen Roboterarm um einen Felsvorsprung namens „Skinner Ridge“ im Jezero-Krater des Mars herum arbeiten. Dieses Mosaik besteht aus mehreren Bildern und zeigt geschichtete Sedimentgesteine ​​vor einer Klippe im Delta sowie eine der Stellen, an denen der Rover einen kreisförmigen Fleck abgeschliffen hat, um die Zusammensetzung eines Gesteins zu analysieren.Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS

Der Perseverance-Rover der NASA befindet sich in seiner zweiten wissenschaftlichen Kampagne und sammelt Gesteinskernproben von Merkmalen in einem Gebiet, das von Wissenschaftlern seit langem als beste Aussichten für die Suche nach Anzeichen für uraltes mikrobielles Leben auf dem Mars angesehen wird. Der Rover hat seit dem 7. Juli vier Proben aus einem alten Flussdelta im Jezero-Krater des Roten Planeten gesammelt, was die Gesamtzahl der wissenschaftlich überzeugenden Gesteinsproben auf 12 erhöht.

„Wir haben den Jezero-Krater für Perseverance zur Erkundung ausgewählt, weil wir dachten, dass er die besten Chancen hat, wissenschaftlich hervorragende Proben zu liefern – und jetzt wissen wir, dass wir den Rover an den richtigen Ort geschickt haben“, sagte Thomas Zurbuchen, stellvertretender NASA-Administrator für Wissenschaft in Washington. „Diese ersten beiden wissenschaftlichen Kampagnen haben eine erstaunliche Vielfalt an Proben hervorgebracht, die von der Mars Sample Return-Kampagne zur Erde zurückgebracht werden können .“

Der Jezero-Krater ist 45 Kilometer breit und beherbergt ein Delta – ein uraltes fächerförmiges Gebilde, das sich vor etwa 3,5 Milliarden Jahren am Zusammenfluss eines Marsflusses und eines Sees gebildet hat. Perseverance untersucht derzeit die Sedimentgesteine ​​des Deltas, die entstanden, als sich Partikel unterschiedlicher Größe in der einst wässrigen Umgebung ablagerten. Während seiner ersten wissenschaftlichen Kampagne erkundete der Rover den Kraterboden und fand magmatisches Gestein , das sich tief unter der Erde aus Magma oder während vulkanischer Aktivität an der Oberfläche bildet.  

„Das Delta mit seinen vielfältigen Sedimentgesteinen steht in schönem Kontrast zu den magmatischen Gesteinen – gebildet aus der Kristallisation von Magma – die auf dem Kraterboden entdeckt wurden“, sagte Ken Farley, Projektwissenschaftler von Perseverance vom Caltech in Pasadena, Kalifornien. „Diese Gegenüberstellung bietet uns ein umfassendes Verständnis der geologischen Geschichte nach der Entstehung des Kraters und eine vielfältige Probenfolge. Wir haben zum Beispiel einen Sandstein gefunden, der Körner und Gesteinsfragmente trägt, die weit entfernt vom Jezero-Krater entstanden sind – und einen Schlammstein, der faszinierende organische Verbindungen enthält.“

„Wildcat Ridge“ ist der Name eines etwa 1 Meter breiten Felsens, der sich wahrscheinlich vor Milliarden von Jahren gebildet hat, als sich Schlamm und feiner Sand in einem verdunstenden Salzwassersee absetzten. Am 20. Juli schleifte der Rover einen Teil der Oberfläche von Wildcat Ridge ab, um das Gebiet mit dem Instrument Scanning Habitable Environments with Raman & Luminescence for Organics & Chemicals oder SHERLOC zu analysieren .  

Die Analyse von SHERLOC zeigt, dass die Proben eine Klasse organischer Moleküle aufweisen, die räumlich mit denen von Sulfatmineralien korreliert sind. Sulfatmineralien, die in Sedimentgesteinsschichten gefunden werden, können wichtige Informationen über die wässrigen Umgebungen liefern, in denen sie sich gebildet haben.

Was ist organische Materie?

Organische Moleküle bestehen aus einer Vielzahl von Verbindungen, die hauptsächlich aus Kohlenstoff bestehen und normalerweise Wasserstoff- und Sauerstoffatome enthalten. Sie können auch andere Elemente wie Stickstoff, Phosphor und Schwefel enthalten. Während es chemische Prozesse gibt, die diese Moleküle produzieren, die kein Leben erfordern, sind einige dieser Verbindungen die chemischen Bausteine ​​des Lebens. Das Vorhandensein dieser spezifischen Moleküle wird als potenzielle Biosignatur angesehen – eine Substanz oder Struktur, die ein Beweis für vergangenes Leben sein könnte, aber auch ohne das Vorhandensein von Leben produziert worden sein könnte.

Im Jahr 2013 fand der Marsrover Curiosity der NASA Hinweise auf organisches Material in Gesteinspulverproben, und Perseverance hat zuvor organisches Material im Krater Jezero entdeckt . Aber im Gegensatz zu dieser früheren Entdeckung wurde diese jüngste Entdeckung in einem Gebiet gemacht, in dem in der fernen Vergangenheit Sedimente und Salze unter Bedingungen in einem See abgelagert wurden, in denen möglicherweise Leben existierte. Bei seiner Analyse von Wildcat Ridge registrierte das SHERLOC-Instrument die bisher häufigsten organischen Nachweise auf der Mission.  

„In der fernen Vergangenheit wurden der Sand, der Schlamm und die Salze, aus denen heute die Wildcat-Ridge-Probe besteht, unter Bedingungen abgelagert, unter denen möglicherweise Leben hätte gedeihen können“, sagte Farley. „Die Tatsache, dass die organische Substanz in einem solchen Sedimentgestein gefunden wurde – das dafür bekannt ist, Fossilien des alten Lebens hier auf der Erde zu bewahren – ist wichtig. Doch so leistungsfähig unsere Instrumente an Bord von Perseverance auch sind, weitere Schlussfolgerungen bezüglich des Inhalts der Wildcat-Ridge-Probe müssen warten, bis sie im Rahmen der Mars-Sample-Return-Kampagne der Agentur zur eingehenden Untersuchung zur Erde zurückgebracht wird.“

Der erste Schritt der NASA-ESA (European Space Agency) Mars Sample Return-Kampagne begann, als Perseverance im September 2021 seine erste Gesteinsprobe entkernte . Zusammen mit seinen Gesteinskernproben hat der Rover insgesamt eine atmosphärische Probe und zwei Zeugenröhren gesammelt davon sind im Bauch des Rovers gespeichert.

Die geologische Vielfalt der bereits im Rover transportierten Proben ist so gut, dass das Rover-Team in etwa zwei Monaten die Ablagerung ausgewählter Röhren in der Nähe der Basis des Deltas in Betracht zieht. 

Nach dem Ablegen des Caches wird der Rover seine Delta-Erkundungen fortsetzen.

„Ich habe einen Großteil meiner Karriere die Bewohnbarkeit und Geologie des Mars studiert und weiß aus erster Hand, welchen unglaublichen wissenschaftlichen Wert es hat, einen sorgfältig gesammelten Satz Marsgestein zur Erde zurückzubringen“, sagte Laurie Leshin, Direktorin des Jet Propulsion Laboratory der NASA in Südkalifornien. „Dass wir Wochen von der Bereitstellung der faszinierenden Proben von Perseverance und nur wenige Jahre davon entfernt sind, sie zur Erde zu bringen, damit Wissenschaftler sie bis ins kleinste Detail untersuchen können, ist wirklich phänomenal. Wir werden so viel lernen.“

Quelle: https://www.nasa.gov/press-release/nasa-s-perseverance-rover-investigates-geologically-rich-mars-terrain

Kalenderwoche 39: Dart (Asteroidenabwehr), Juno (FlyBy am Eismond Europa) und vielleicht Artemis 1

Auf Crash-Kurs mit Asteroid: NASA zeigt erstes Foto des Ziels

Es wird ernst für DART. In wenigen Wochen soll die Sonde planmäßig auf ihr Ziel treffen – wortwörtlich. Am 26. September ist der Einschlag auf Dimorphos geplant.

Dimorphos und Didymos sind Doppelasteroiden. Didymos ist mit 800 Metern Durchmesser der Größere der beiden. Dimorphos hat 170 Meter Durchmesser und umkreist Didymos – er ist damit sein Mond.

Jetzt hat die NASA ein erstes Foto des Ziels veröffentlicht, das von DART geschickt wurde. Die Aufnahme wurde am 27. Juli 2022 gemacht und aus 243 Einzel-Fotos zusammengesetzt. So ist das Licht von Didymos zu sehen, der zum Zeitpunkt der Aufnahme mehr als 30 Millionen Kilometer entfernt war.

Diese Fotos macht die NASA um das Kamerasystem von DART zu prüfen. Hier geht es nicht darum tolle Bilder zu machen – eine ähnliche Qualität wie die jetzt veröffentlichten Fotos würde man auch mit Teleskopen auf der Erde erreichen. Es geht darum zu testen, ob DART sein Ziel sehen kann und ob das System nachjustiert werden muss, bevor es los geht.

DART soll nämlich weitestgehend selbst den Zielanflug vornehmen. In den finalen Stunden vor dem Einschlag wird DART komplett autonom navigieren, ohne die Hilfe von Menschen.

Noch 3 Kurskorrekturen vor dem Einschlag

Derzeit werden alle 5 Stunden Messdaten von DART gesammelt. Auf deren Basis wird die NASA 3 Kurskorrekturen innerhalb der nächsten 3 Wochen an DART übermitteln. Jede soll das Risiko senken, dass DART den Asteroiden verfehlt.

Das letzte Manöver wird am 25. September erfolgen, 24 Stunden vor dem Einschlag. Bis dahin sollte die Position von Dimorphos auf 2 Kilometer genau bestimmt sein. Ab hier wird DART übernehmen und selbstständig den Asteroiden-Mond rammen.

Die Kamera von DART wird bis zum Einschlag Fotos zur Erde übermitteln. Außerdem wird 10 Tage vor dem Einschlag ein kleiner Cubesat freigesetzt. Er wird etwa 3 Minuten nach dem Aufprall eintreffen und Fotos vom Einschlag und dem Auswurf machen.

Kleine Änderung der Flugbahn kann reichen, um die Erde zu schützen

Wen alles nach Plan verläuft, wird DART Dimorphos mittig und frontal treffen. Das soll seine Geschwindigkeit verlangsamen, wodurch der Orbit um Didymos enger wird. Das wiederum hat aufgrund der Gravitation eine Auswirkung auf die Flugbahn von Didymos.

Diese Abweichung der ursprünglichen Flugbahn wird voraussichtlich nur minimal sein. Im Laufe der Jahre wird sie aber immer größer werden. Die Idee dahinter: Wird ein Asteroid mit Crash-Kurs auf die Erde rechtzeitig entdeckt und getroffen, könnte seine Flugbahn so abgeändert werden, dass er die Erde verfehlt. Je nach Größe des Asteroids müsste das dann aber mehrere Jahre bis Jahrzehnte vor dem vorausgesagten Einschlag auf der Erde passieren.

Hera untersucht, ob DART erfolgreich war

Didymos stellt jedenfalls keine Gefahr dar. Er wurde lediglich als Übungsziel gewählt, um die Möglichkeit dieser Asteroiden-Abwehr in der Praxis zu erproben.

Erste Daten, ob der Einschlag die gewünschte Wirkung hatte, wird es vermutlich Anfang Oktober geben. Präzisere Daten soll das ESA-Raumschiff HERA liefern. Die Sonde startet 2024 und soll Didymos im Jahr 2027 erreichen. Sie wird den Einschlagskrater und die Auswirkungen auf die Flugbahn der Asteroiden erforschen.

Quelle: https://futurezone.at/science/nasa-dart-asteroid-foto-bild-didymos-weltraum-abwehr/402142617


NASA-Mondmission Artemis-1: Der nächste Startversuch verzögert sich weiter

Die NASA hat den geplanten Test der Abdichtungen und den nächsten Startversuch um mehrere Tage nach hinten verschoben. Eine wichtige Genehmigung fehlt weiter.

Die NASA hat den Test der ausgebesserten Abdichtung an der Riesenrakete SLS um vier Tage nach hinten verschoben und damit auch den nächsten Startversuch der Mondmission Artemis-1. Wie die US-Weltraumagentur jetzt mitteilte, soll der Test nun am Mittwoch, den 21. September, stattfinden, der Start könnte dann frühestens am 27. September folgen. Einen Ausweichtermin gibt es noch am 2. Oktober. All das gilt weiterhin unter der Voraussetzung, dass die NASA überhaupt die Erlaubnis dafür erhält, das Flugabbruchsystem der Riesenrakete länger als vorgesehen, einzusetzen. Außerdem soll schon am 3. Oktober die nächste Crew zur Internationalen Raumstation ISS geschickt werden.

Die nächste Verschiebung wird von der US-Weltraumagentur mit einer „sorgfältigen Abwägung mehrerer logistischer Aspekte“ begründet. Zudem sei es von zusätzlichem Nutzen, wenn es für den Test der neuen Abdichtungen sowie später für den Start mehr Vorbereitungszeit gebe. Schließlich könne so sichergestellt werden, dass genügend Zeit und Ruhe für die Auffüllung der Vorräte an Treibstoff gebe. Die Reparaturen an dem Leck seien inzwischen abgeschlossen, man arbeite jetzt an den Vorbereitungen für den Test. Das erste Startfenster am 27. September ist demnach 70 Minuten offen, das zweite am 2. Oktober 109 Minuten.

Aktuell geht es um dritten Startversuch der riesigen Mondrakete, die ersten beiden waren aus unterschiedlichen Gründen abgebrochen worden. Zuerst war am 29. August eines der vier Raketentriebwerke laut Sensordaten nicht ausreichend heruntergekühlt worden. Es war aber wohl nur ein Sensor fehlerhaft. Beim zweiten Versuch am 3. September war dann das Leck entdeckt worden, aus dem der Wasserstoff ausgetreten ist. Deswegen war auch der zweite Startversuch Stunden vor dem Beginn des Startzeitraums abgebrochen worden. Eigentlich müsste die Rakete nun bald zurück ins Vehicle Assembly Building, das wichtige System für einen Abbruch des Starts im Notfall ist lediglich für 25 Tage zertifiziert. Die NASA ersucht dafür aber eine Verlängerung.

Quelle: https://www.heise.de/news/NASA-Mondmission-Artemis-1-Der-naechste-Startversuch-verzoegert-sich-weiter-7261484.html


Die Raumsonde Juno bereitet sich auf eine enge Begegnung mit dem Eismond Europa vor

Eine NASA-Sonde wird am 29. September etwa 350 Kilometer über der Oberfläche Europas schweben und detaillierte Bilder und Daten über seine Magnetfelder und seine Eiskruste zurücksenden.

Die Raumsonde Juno wird Europa aus der Nähe betrachten
NASA/JPL-Caltech

Die Juno-Raumsonde der NASA ist dabei, Wissenschaftlern seit mehr als 22 Jahren den engsten Blick auf den gefrorenen Jupitermond Europa zu gewähren.

Die Mission wird am 29. September rund 350 Kilometer über Europas Oberfläche fliegen und detaillierte Bilder sowie Daten über das Magnetfeld des Mondes und seine Eiskruste liefern.

Das letzte Mal, dass ein Raumschiff Europa ähnlich nahe kam, war im Januar 2000, als der Galileo-Orbiter der NASA in einer Entfernung von 351 Kilometern vorbeiflog.

„Wir haben bereits alle Vorbereitungen abgeschlossen. Wir sind wirklich gespannt. Alles ist im Plan“, sagt Scott Bolton , der leitende Ermittler der Juno-Mission.

„Unser Vorbeiflug ist ziemlich einzigartig. Der Teil von Europa, den wir sehen können, hat keine besonders hochauflösenden Daten von Galileo, also werden wir diese [Region] zum ersten Mal in sehr hoher Höhe sehen können Auflösung“, sagt er.

Alle wissenschaftlichen Instrumente von Juno werden während des schnellen Durchgangs Daten erfassen, sagt Bolton. Seine Hauptkamera, JunoCam, wird eine Handvoll Weitfeldansichten erzeugen, während seine Navigationskamera, bekannt als stellare Referenzeinheit, die Aufgabe haben wird, ein einzelnes, sehr hochauflösendes Bild eines kleinen, nur beleuchteten Flecks von Europas Nachtseite aufzunehmen durch das Streulicht von Jupiters Wolkenspitzen.

Die Forscher hoffen auch, den Vorbeiflug nutzen zu können, um mit dem Mikrowellenradiometer von Juno Einblicke in Europas Eispanzer zu gewinnen. Bolton vergleicht das Instrument mit einem Radargerät, „aber es ist passiv, also betrachten wir nur die Emission, die [aus Europa] kommt, anstatt ein Signal einzusenden und zu beobachten, wie es abprallt“, sagt er. Die Daten des Radiometers könnten den Wissenschaftlern Hinweise auf die Tiefe der Schale geben und aufzeigen, ob es in der gefrorenen Kruste gebrochene Regionen oder Flüssigkeitsbereiche gibt.

Das Team wird sogar nach Anzeichen der Wasserdampffahnen suchen , die Studien zufolge von Europa ausgehen, obwohl Bolton betont, dass diese Merkmale „zum richtigen Zeitpunkt so ausgehen müssten, dass wir sie sehen können“.

Quelle: https://www.newscientist.com/article/2337136-juno-spacecraft-prepares-for-close-encounter-with-icy-moon-europa/

Bei der Suche nach außerirdischem Leben hat Europa als einer der Orte in unserem Sonnensystem Aufmerksamkeit erregt, der vielleicht von Mikroben bewohnt werden könnte, da ein globaler Salzwasserozean tief unter seiner Eishülle entdeckt wurde. Daher schicken ESA und NASA Raumsonden zum Eismond Europa.

Über JUICE (Start 2023)

Sind wir allein im Universum oder gibt es irgendwo da draußen extraterrestrisches Leben? Und wo wäre die Entstehung von Leben überhaupt möglich?

Um diese Fragen zu beantworten, schickt die Europäische Weltraumagentur (ESA) die Jupiter-Sonde JUICE auf eine spannende Expedition. JUICE (Jupiter Icy Moons Explorer) wird neun Jahre durch unser Sonnensystem reisen und 2032 am Jupiter ankommen.

Das Missionsziel: Die Erkundung des Gasriesen und drei seiner größten Monde: Ganymed, Kallisto und Europa. Unter den Eiskrusten der Galileischen Monde vermuten die Forscher riesige unterirdische Ozeane, die lebensfreundliche Bedingungen bieten könnten.

Zur Zeit wird JUICE in einem Reinraum bei Airbus in Toulouse mit zehn hochmodernen Instrumenten bestückt, darunter Kameras, Spektrometer und einem eisdurchdringenden Radar.

Über Europa Clipper der NASA (Start 2024)

Die NASA freut sich über ihre Raumsonde Juno, die am 29. September an Europa, dem Mond des Jupiter, vorbeifliegen wird und die engsten Ansichten der eisigen Welt seit über 22 Jahren bietet. Juno wird etwa 350 Kilometer über Europas Oberfläche herankommen und ist damit die zweite nach der Galileo-Sonde der NASA, die im Januar 2000 aus 351 Kilometern Höhe über den Mond glitt.

Die NASA plant den Start von Europa Clipper im Oktober 2024, um Europas Ozeane zu untersuchen, in denen Wissenschaftler glauben, dass die Bedingungen für das Leben geeignet sind. Das Missionsraumschiff, das sich derzeit in den wichtigsten Entwicklungsstadien befindet, wird 50 Vorbeiflüge in der Nähe des Mondes durchführen, um seine Atmosphäre, Oberfläche und sein Inneres zu untersuchen. 

Genau wie Juno wird auch dieses Raumschiff mit einer Reihe von neun wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattet sein. Darüber hinaus ist Europa Clipper 10 Fuß hoch und 1,50 m breit und wird, sobald es mit Solarmodulen ausgestattet ist, die Länge eines Basketballplatzes erreichen. Das Raumschiff befindet sich derzeit im Reinigungsraum der Spacecraft Assembly Facility des Jet Propulsion Laboratory (JPL), wo es in den nächsten zwei Jahren einer ultrahygienischen Montage unterzogen wird. 

Wahlen in Niedersachsen: Holen wir uns das Kernkraftwerk Emsland zum Ausstieg am 31.12.2022

Friedrich Merz und Markus Söder nerven nur noch. Aber auch Jens Spahn und FDP.

Die Behauptung durch längere AKW-Laufzeiten sinke der Strompreis und Gaspreis ist eine falsche. Und halten das ganze Land damit zum Narren. Zwar hat eine längere AKW Laufzeit positive Effekte auf Strompreis und Gas-Einsparung man bewegt sich da aber in einem Bereich der es gar nicht bis zum Privathaushalt und Unternehmen Schaft. Diese positive Effekte verpuffen schon am Nationalen/Internationalen Stromarkt.

Wenn das Volk und Unternehmen jetzt glaubt Friedrich Merz, Markus Söder, Jens Spahn und FDP haben mit ihren Populistischen/Querdenker verhalten recht unterliegt einem Irrtum. Niemand sollte glauben er hätte 50 bis 100 Euro mehr im Portemonnaie durch eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke.

Ganz im Gegenteil Ihr Steuerzahler zahlt noch drauf für eine AKW-Laufzeitverlängerung und habt selber davon nichts. Was euch Friedrich Merz, Markus Söder, Jens Spahn und FDP glaubhaft machen möchte sind Mythen und Legenden.

Es wird zu keinem Strom-Blackout kommen und Frieren im Winter werden wir auch nicht. Mit Heizgeräten im Winter zu heizen braucht es nicht. Das erzählen euch Friedrich Merz, Markus Söder, Jens Spahn und FDP natürlich nicht, das es Ihnen Scheißegal ist und Sie die Ängste und Sorgen der Menschen brauchen um damit Wahlkampf zu machen und im Bundestag frech rum zu pöbeln. Diese denken nur an Ihren eigenen Interessen und drehen alles gesagte so um wie es ihnen am besten passt .

Die tun ständig so als währen die jetzigen Strompreise und Gaspreise ein Dauerzustand. 2023 ist es überstanden und das sogar ohne eine AKW-Laufzeitverlängerung. Hurra!

Nordstream 2 zu öffnen ist falsch das wollen nicht nur AFD-Politiker sondern auch so manch anderer Politiker. Dabei ist nur ein unabhängiges Deutschland das selber über seine Energie bestimmen kann stark. Gas darf nicht nur aus Russland kommen, es braucht ein Gas-Lieferanten-Mix aus unterschiedlichen Quellen und ein stetigen Ausbau der erneuerbaren Energien. Und keine Abhängigkeit wie zum Beispiel von Russland aber vor allem nicht von Politiker die man überhaupt nicht wählen kann. AFD-Wähler die Deutschland in der Energielieferung an an ein anderes Land ketten wollen und es abhängig machen wollen sind für mich keine richtigen AFDler.

Auch die teuren Waffenlieferungen sind gerechtfertigt, Deutschland sollte sich in der Weltpolitik mehr einmischen. Dieses ständige Mauerblümchen verhalten weil man doch den 2 Weltkrieg gestartet hat, nervt nur noch. Deutschland hat das recht sich mit Waffenlieferungen und militärisch in Krisen mit ein zu mischen. Diese ständige wegschauen kann man sich überhaupt nicht leisten, die alte Generation aus Politiker/rinnen sollte Deutschland nicht ständig in einem Weltkriegs-Trauma halten. Die jetzige Ukraine Krise zeigt ein modernes, agiles und wehr fähiges Deutschland.

Niedersachsen-Wahl: Wählt Grün ihr Bürger für ein Rot-Grünes Bündnis zeig den Bundesbürgern das ihr schlauer seid als die Populisten/Querdenker Friedrich Merz, Markus Söder, Jens Spahn und FDP.

-für eine Ende des Kernkraftwerk Emsland zum 31.12.2022

-für den Ausbau den erneuerbaren Energien

-für ein unabhängiges Deutschland aber vor allem keine Daumenschrauben in der Energielieferung aus Russland

Den das wollen AFD, CDU/CSU, FDP euch und der Energielieferung, die Daumenschrauben anlegen, Gas und Brennelemente aus Russland. Das Deutschland nicht selber über seine Energie bestimmen kann.

Wähler in Niedersachen lass euch nicht von Populisten/Querdenker Friedrich Merz, Markus Söder, Jens Spahn und FDP für blöd verkaufen.

Neben Fridrich Merz und seinem CDU Gesindel die so oder so Atomkraftwerke möchten und es sehr gut in den kram passt das die Menschen unter den hohen Gas und Strompreisen leiden, ist es auch Markus Söder den nur euer Atom-Kraftwerk interessiert aber nicht euer leid wie Ihr eure hohen Gas und Strompreise bezahlen sollt. Deshalb kann es nur Rot-Grün geben für echte Bürgernähe in der Krise.

Und nur weil Herrn Söder keine Lust hat erneuerbaren Energien auszubauen – Windkrafträder und Stromtrassen sind ihm und sein Völkchen zu hässlich in der bayrischen Landschaft. Sollen andere Bundesländer die bereits ausgestiegen sind ihre Atomkraftwerke länger laufen lassen – ein hässliches Ding in der Landschaft was schön strahlt. Der größte Fauxpas war ja seine Idee Niedersachsen könnte doch nach Fracking-Gas fördern.

Jetzt mal ehrlich dieses verhalten ist doch Rotzfrech und zeugt von purer Intelligenzminderung. Gegen Windkrafträder und Freiluft Stromtrassen im eigenen Land aber Niedersachen kann doch bitte Fracking-Türme hoch ziehen.

Auch ein wichtiger punkt den Wähler in Niedersachen beachten sollte, das wenn Sie CDU, AFD und FDP wählen eben nicht nur ein Atomkraftwerk sondern auch gleich ein paar Gas-Fracking-Türme dazu bekommen. Dem Wahlprogramm von CDU, AFD und FDP könnt ihr nicht trauen, sicher sind nur Grüne und SPD.

Wähler in Niedersachsen wählt klug am Wahltag.

Die Landtagswahl in Niedersachen ist mehr, Sie ist auch eine Wahl gegen den frechen Pöppel der nichts für den Klimaschutz macht aber freche Forderungen an andere Bundesländer stellt AKW-Laufzeiten zu verlängern oder sonstige absurde dinge zu tun.

Dem müssen wir die Bundesbürger gemeinsam entschieden endgegentreten mit Wahlen und Protest. Politiker/rinnen in den Ländern Deutschlands zeigen das wenn Sie frech (sich in Klimaziele/Atomausstieg anderer Bundesländer einmischen) werden auch Konsequenzen haben kann – Gesellschaftliche und politische

Holen wir uns das Kernkraftwerk Emsland zum Ausstieg am 31.12.2022 Rot-Grüne Wähler und Atomkraftgegner sollten hier ein Zeichen setzten.

Vor allem muss sich das Volk sich endlich gegen den Pöbel aus Friedrich Merz, Markus Söder, Jens Spahn FDP und Co. zu wehr setzen. Dieses ständige ihr werdet kein Strom und Gas haben – es reicht. Diese dummen aussagen müssen wir uns nicht länger gefallen lassen. Es nervt nur noch, das blödes Gerede und das spielen mit den Ängsten/Sorgen der anderen Bundesbürger/rinnen.

Wir die intelligenteren und psychisch stärkeren Bundesbürger müssen schützend vor den anderen Bundesbürgern die sorgen und Ängste haben, stehen. Es kann in unserer Gesellschaft nicht sein das ein frecher Pöbel aus Politiker/rinnen und Co. in den Sozialen Netzwerken und TV-Kameras, Wahlveranstaltungen dauernd seine/Ihre Untergans-Phantasien Prophezeit und mit Ängsten/Sorgen der Mitmenschen spielt.