Reaktionen auf Italien-Wahl „Kein gutes Zeichen für Europa“/Absolute Mehrheit für Rechtsbündnis

Ich finde es klasse, da arbeiten die Gehirnzellen der Politiker/rinnen mal ordentlich und sind beschäftigt, Herrlich – Köstlich! Das hat in der späten Nacht aber ganz schön weh getan. Ich hab so viele Fragen an die EU und der Bundesregierung:

  • Hat Manfred Weberschon zum Rechtsruck gratuliert?
  • Wann kommt Melonie zum Treffen nach Deutschland?
  • Wie werden treffen mit den Kollegen aus Italien und unseren Außenministerin und Innenministerien ?
  • Kommt jetzt endlich mal die Strompreisbremse EU-weit und die Gasbremse in Deutschland? Wie lange dauert es noch bis man die Liste der Lippenbekenntnisse zu den Maßnahmen abgearbeitet habt? Kein Gas aus Russland ist ja gut und Richtig, nur dann muss man auch den steigenden Gas und Strom Preisen entgegnen wirken.
  • Waffen und Finanzelle Hilfe ist gut und richtig, aber dann muss auch Geld da sein für eine Gas und Strompreisbremse da sein.
  • Klar das Bürger genervt sind und sich rechts anschließen, wenn die EU ständig auf der einen Seite hilft aber die andere (wir und andere) bekommen nichts. Da wird endlos geredet und doch kommt da nichts aber für die Ukraine ist aus heiterem Himmel Millionen an Geld da und hier und der EU wird dann über die Finanzierung von Strompreisbremse und Gaspreisbremse finanziert.
  • Ich finde die Hilfe für die Ukraine uns Sanktionen gegen Russland der Politiker gut, nur dann muss ich als auch mal den Arsch hoch bekommen und nicht nur Energie-Konzerne verstaatlichen, das versteht sonst auch der Politisch-Gutmütigste Bürger nicht mehr was Bundesregierung und EU den ganzen Tag a 7 Tage die Woche machen. Der eine Hilft beim Wahlkampf eines Mitte-Rechts-Bündnis die andere schwadroniert was von einem Instrumentenkasten gegen Italien. Fangt doch einfach mal an euch um die Bürger/rinnen zu kümmern und den hohen Energiepreisen entgegen zu wirken.
  • Mich stört die große Abhängigkeit von Russland in „Energie“ und „Raumfahrt“, wie man sich da an Russland rangeschmissen hat, widerlich und dumm – nur um Russland ständig zu gefallen. Hoffentlich hat man inzwischen was draus gelernt. EU und Bundesregierung hätten viel früher Sanktionen gegen Russland erlassen müssen, wie Kohle und Öl Embargos. Nadelstiche gleich nach dem Angriff der Krim wären richtig gewesen, stattdessen hat man Putin immer weiter austesten lassen wie weit er gehen kann.
  • Eine EU weite Strompreisbremse und auf nationale Ebene eine Gaspreisbremse ist in 2 Wochen möglich. Vielleicht sollten Politiker/rinnen währen der Arbeit weniger Twittern und die Medien-Termine für Lippenbekenntnisse reduzieren. Der größte Knaller ist ja die kippelnde Gasumlage von der man ja seit Monaten gesprochen hat, da wurde geredet und in den Medien geschwafelt und jetzt komm das vielleicht gar nicht, das fast man sich echt am Kopf – Wie jetzt: Die ganzen Monate verschwendet für nichts-Was machen die da den ganzen Tag.

Ich kann die Italiener verstehen. Vor allem in der Migrationspolitik. Bist Erstaufnahmeland und darf erstmal sehen wie du damit klar kommst. Nervt total wenn der Deutsche Bürger und andere aus der Mitte der EU da lauthals schreien nimmt die doch alle auf, die denken nur bis zu Nasenspitze. Wären wir an der stelle Italiens würde das viele so gar nicht gefallen.

Ist natürlich hier für die Bürger gemütlich: Italien ist erstmal weit weg und dann sind ja auch noch Österreich, Schweiz und Frankreich dazwischen. Klar da kann man sich schön Ausländer freundlich geben im Internet, die negativen folgen kommen bei einem selber ja nicht an. Überhaupt ist das EU-Recht zu Migrationspolitik/Erstaufnahme vollkommen altbacken/ungerecht und stammt aus einer Zeit wo Deutschland eine EU-Grenze hatte, nur deshalb hat man dem überhaupt zu gestimmt. Diese Grenze ist ja immer weiter nach außen gewandert, und Italien, Spanien, Griechenland sind ja mal nun auch nicht politisch/wirtschaftlich Deutschland wo uns allen gut geht.

Das war Rechtsruck mit sehr langer Ansage an die EU und EU-Partner.

Stand: 26.09.2022 13:18 Uhr

Nach dem Sieg der italienischen Rechten herrscht in Brüssel Katerstimmung. Bei Themen wie Migration und Minderheitenrechte könnte es künftig schwer werden. Dennoch gibt sich die EU-Spitze kämpferisch.

Den meisten in Brüssel fällt es am Tag nach den Parlamentswahlen in Italien schwer, einen guten Morgen zu wünschen. Erste Hochrechnungen lassen keinen Zweifel daran, dass die drittgrößte Volkswirtschaft in der EU künftig von einem rechten Bündnis regiert wird. Die Brüder Italiens unter Giorgia Meloni könnten zusammen mit der rechten Lega unter Matteo Salvini und der Forza Italia von Silvio Berlusconi auf rund 43 Prozent der Stimmen kommen.

Geese: Italien steht nichts Gutes bevor

Die Grünen-Europaabgeordnete Alexandra Geese hat über 20 Jahre in Italien gelebt und ist besorgt: „Das ist kein gutes Zeichen für Europa, insbesondere, weil Frau Meloni den Umbau Italiens in eine Präsidentialdemokratie angekündigt hat. Ihr Vorbild ist Orban, der Ungarn von einer Demokratie in eine Autokratie umgewandelt hat. Und daraus kann man schon erschließen, dass uns für Italien nichts Gutes bevorsteht.“

Geeses Parteifreundin Terry Reintke, ebenfalls Mitglied des Europäischen Parlaments, sieht eine Mitverantwortung für den wahrscheinlichen Wahlsieg Melonis bei den Konservativen: Man dürfe nicht zulassen, dass die sich die Wahlergebnisse in Italien nun schönredeten, schreibt sie auf Twitter.

Weber unterstützt Berlusconi

Manfred Weber, Vorsitzender der konservativen EVP-Fraktion im EU-Parlament, war kurz vor den Wahlen nach Italien gereist, um Silvio Berlusconi offen zu unterstützen. Berlusconi, viermaliger Ministerpräsident, verurteilt unter anderem wegen Steuerbetrugs, machte sich kürzlich die Worte von Russlands Staatschef Putin zu eigen, indem er sagte, Putin sei zu der „Spezialoperation“ gedrängt worden. 

Weber äußerte sich am Morgen noch nicht zum Ausgang der Wahlen. CDU-Mitglied und außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion, Michael Gahler, erklärte im Deutschlandfunk, die Forza Italia sei die Partnerpartei der Konservativen und stehe für einen Kurs der Mitte: „Ich habe die Forza Italia ja auch viele Jahre lang im Parlament bei uns in der Fraktion erlebt und insbesondere mit ihren führenden Leuten wie Antonio Tajani, der zehn Jahre Kommissar war und der zweieinhalb Jahre Parlamentspräsident war. Mit ihm fahren wir einen Kurs der Mitte. Und das ist jetzt die Aufgabe von Tajani, wenn er denn in Italien bleibt und eine Funktion übernimmt, dass hier der Gesamtkurs des Landes nicht nach rechts und antieuropäisch abdriftet.“

Folge der Sparpolitik?

Der Linken-Co-Vorsitzende Martin Schirdewan sieht den Rechtsruck in Italien als das Ergebnis jahrelanger Kürzungspolitik, ausgehend auch von der ehemaligen italienischen Regierung unter Mario Draghi: „Eine ständig wachsende Ungleichheit in der Gesellschaft, die Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge, Kürzungen im Sozialbereich, also kurz: Die absolute Dominanz des Marktes über das Gemeinwesen hat die Axt an den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft auch in Italien aber in vielen europäischen Staaten gelegt und genau das bildet den Nährboden, auf dem die extreme Rechte erfolgreich gedeiht.“

Populismus gegen Brüssel

Noch fällt es in Brüssel schwer, genau abzuschätzen, wie das Bündnis und Giorgia Meloni künftig regieren wird. In ihren Reden kritisierte die 45-Jährige immer wieder die EU, sprach wörtlich von „Bürokraten aus Brüssel“, positionierte sich gegen Einwanderung aus afrikanischen Ländern, der sie mit einer Seeblockade gegen Boote aus Nordafrika beikommen will. Sie sprach sich gegen grundsätzliche Schwangerschaftsunterbrechungen und gegen die, wie sie es nennt, „LGBT-Lobby“ aus.

Außerdem will sie das nationale Gesetze über EU-Recht stellen – ganz im Stile der Regierungen in Ungarn und Polen. Gegen beide Länder laufen deshalb bereits einige Rechtsstaatsverletzungsverfahren.

Von der Leyen kämpferisch

Angesprochen auf mögliche Sanktionen, sollte Italien ähnliche Verletzungen begehen, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag vor Studentinnen und Studenten an der Universität Princeton: Wenn die Dinge in eine schwierige Richtung gehen würden, habe die EU-Kommission Werkzeuge, so von der Leyen.

Gemeint ist der sogenannte Rechtsstaatsmechanismus, der bisher gegen Ungarn angewendet werden soll. Dem Land droht eine Kürzung von mehreren Milliarden Euro Fördergeldern. Auch Italien erwartet noch Gelder aus dem Corona-Hilfsfonds. Allerdings kann der Mechanismus bisher nur angewendet werden, wenn Gelder missbräuchlich verwendet wurden. Als Mittel gegen – aus Brüsseler Sicht – unliebsame Regierungen eignet er sich nicht. Auch wenn es nun die am weitesten rechts stehende Regierung ist, die es in Europa seit dem zweiten Weltkrieg gegeben hat.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-reaktionen-wahl-italien-meloni-101.html


Wahlergebnis in Italien: Absolute Mehrheit für Rechtsbündnis

Stand: 26.09.2022 13:56 Uhr

Nach Auszählung fast aller Wahlkreise ist klar: Der Wahlerfolg für das Rechtsaußen-Bündnis ist noch etwas größer als zunächst angenommen. Jubel gab es aber auch bei der Fünf-Sterne-Bewegung.

Sie ist bereit – das ist die Botschaft Giorgia Melonis nach dem Erdrutschsieg der italienischen Rechten. „Von den Italienern hat es in dieser Parlamentswahl einen klaren Auftrag geben. Einen klaren Auftrag für eine Mitte-Rechts-Regierung unter Führung der Fratelli d’Italia“, so Meloni.

Im Laufe des Vormittags, nach Auszählung fast aller Wahlkreise, wurde deutlich: Der Wahlerfolg für das Rechtsbündnis ist sogar noch etwas größer als zunächst angenommen. Laut Zahlen des Innenministeriums kommt die Wahlallianz aus Melonis Fratelli d’Italia – zu deutsch: Brüder Italiens -, der Lega Matteo Salvinis und Silvio Berlusconis Forza Italia auf rund 44 Prozent der Stimmen. Damit erreicht die Rechte die absolute Mehrheit sowohl in der Abgeordnetenkammer als auch im Senat.

Wurzeln im Faschismus

Meloni hat in ihrer Siegesrede deutlich gemacht, dass für sie eine politische Zeitenwende begonnen hat – und präsentierte sich vor ihren Anhängern und den Medien bereits als künftige Ministerpräsidentin. „Wir werden es für alle machen. Wir werden es für alle Italiener machen, mit dem Ziel dieses Volk zu einigen,“ verspricht die 45-Jährige schon jetzt.

Gleichzeitig aber machte Meloni deutlich, dass dieser Erfolg für sie auch ein Erfolg ihrer politischen Familie ist. Die mögliche künftige Regierungschefin Italiens hat ihre Parteiarbeit vor 30 Jahren im neofaschistischen MSI begonnen – und sich von diesen politischen Wurzeln nie komplett distanziert.

In der Wahlnacht dankte Meloni allen Mitstreitern, die, wie sie, ihre politische Arbeit bereits in den Vorgängerorganisationen der Fratelli d’Italia, begonnen haben und ergänzt: „Das ist für viele Menschen sicherlich eine Nacht des Stolzes, der Erlösung, der Umarmungen, der Tränen, der Erinnerungen.“

Matteo Salvini, Silvio Berlusconi und Giorgia Meloni im Wahlkampf gemeinsam auf der Bühne (22.09.2022) | REUTERS
Matteo Salvini von der Lega, Silvio Berlusconi von der Forza Italia und Wahlsiegerin Giorgia Meloni von den Fratelli d’Italia im Wahlkampf gemeinsam auf der Bühne. Die Fratelli d’Italia sind in dem Bündnis die mit Abstand stärkste Partei.

Identität, Stolz, Nation

Nationalstolz und nationale Identität sind seit Jahrzehnten Kernpunkte für die italienische Rechte. Meloni versprach, dies würde unter ihr als Regierungschefin künftig eine wichtige Rolle spielen. „Das große Ziel, das wir uns im Leben und als politische Kraft gegeben haben, war, dass die Italiener wieder stolz sein können, Italiener zu sein und die Trikolore-Fahne zu schwenken,“ so Meloni.

Mit rund 26 Prozent – ebenfalls etwas mehr als in den ersten Hochrechnungen vorhergesagt – sind Melonis Fratelli d’Italia nun im mit Abstand stärksten Bündnis die mit Abstand stärkste Partei. Sowohl Salvinis Lega als auch Berlusconis Forza Italia sind auf den Status kleiner Juniorpartner abgerutscht.

Die Lega verliert fast die Hälfte ihrer Wählerschaft und kommt nur noch auf rund neun Prozent. Trotzdem möchte Salvini in der neuen Regierung gerne Innenminister werden. Berlusconi träumt vom Amt des Senatspräsidenten, muss aber akzeptieren, dass das Wahlergebnis Meloni zur unumstrittenen Chefin im Rechtsbündnis macht. Berlusconis Forza Italia kommt nur noch auf gut acht Prozent.

Die große Verliererin

Die große Verliererin der Wahl ist die Demokratische Partei, die am Ende sogar unter der 20-Prozent-Marke bleibt. Vizeparteichefin Deborah Serracchiani sprach mit Blick auf den Erfolg des Rechtsbündnisses von einem traurigen Abend für Italien.

Die Fraktionschefin im Senat, Simona Malpezzi, blicke am Vormittag bereits nach vorne: „Es gibt diese Wahlergebnisse, die sagen, dass die von Giorgia Meloni angeführte Rechte eine solide Mehrheit im Parlament bekommt und daher regieren wird. Wir sind erste Partei der Opposition – und unsere Arbeit beginnt dort.“ Am Mittag kündigte Parteichef Enrico Letta dann seinen Rückzug von der Parteispitze an.

Jubelstimmung herrscht dagegen bei der Fünf-Sterne-Bewegung, deren Zusammenarbeit mit der Demokratischen Partei nach dem Sturz der Regierung Draghi zerbrochen war. Jetzt feiern die Fünf Sterne einen fulminanten Erfolg im Süden des Landes, wo sie in allen Regionen stärkste Kraft wurden, noch vor dem Rechtsbündnis.

Die vom ehemaligen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte angeführte Partei hatte im Wahlkampf auf ein klar linkspopulistisches Programm gesetzt, in dem unter anderem die Ausweitung des Bürgergelds versprochen wurde. Das kam vor allem im ärmeren Süden des Landes gut an. Landesweit erreichten die Fünf Sterne knapp 16 Prozent,

Rechtsbündnis gewinnt in Italien

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/wahl-italien-121.html