Dunkle Energie/Materie: Weltraumteleskop Euclid per Schiff auf dem weg nach Cape Canaveral

Der Satellit Euclid hat sich auf die nächste Etappe der 1,5 Millionen Kilometer langen Reise ins All begeben, von wo aus er die Geheimnisse des dunklen Universums entschlüsseln wird.

Nach umfangreichen Umwelt- und mechanischen Tests im Werk von Thales Alenia Space in Cannes wurde der Euclid-Satellit am 14. April in einem außergewöhnlichen Konvoi zum Hafen von Savona, Italien, transportiert. Am folgenden Tag segelte Euclid zum Hafen in der Nähe ihres Startplatzes in Cape Canaveral, Florida.

Um den Satelliten während der Reise sicher zu halten, wurde Euclid in einen mit Stickstoff gespülten Behälter gelegt, um eine Reinraumumgebung aufrechtzuerhalten. Parameter wie Temperatur, Druck und Feuchtigkeit werden während der Fahrt ständig überwacht.

Das Schiff wird voraussichtlich Anfang Mai sein Ziel erreichen und sich frühestens im Juli dieses Jahres auf einer SpaceX-Falcon-9-Rakete aus Florida, USA, für den Start vorbereiten.

Euclid wird 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt in entgegengesetzter Richtung zur Sonne reisen, um seine Umlaufbahn um den Lagrange-Punkt L2 zu erreichen und sich anderen Missionen wie der ESA-Mission Gaia und dem NASA/ESA/CSA- Weltraumteleskop James Webb anzuschließen .

Von L2 aus wird die Euclid-Mission der ESA mit der Detektivarbeit zur Erforschung des dunklen Universums beginnen.

Seit Jahrhunderten streben Astronomen danach, mehr über die Lichtquellen des Kosmos zu erfahren: Planeten, Sterne, Galaxien und Gas. Aber diese Objekte machen nur einen kleinen Bruchteil dessen aus, was das Universum enthält. 95 % des Universums scheinen aus unbekannter „dunkler“ Materie und Energie zu bestehen.

Die Euclid-Mission der ESA soll die großräumige Struktur des Universums kartieren und uns helfen, diese mysteriösen Komponenten zu verstehen: dunkle Materie und dunkle Energie.

Euclid wird die größte und genaueste 3D-Karte des Universums aller Zeiten erstellen. Es wird Milliarden von Galaxien bis zu 10 Milliarden Lichtjahren auf mehr als einem Drittel des Himmels beobachten. Mit dieser Karte wird Euklid zeigen, wie sich das Universum ausgedehnt hat und wie sich seine Struktur im Laufe der kosmischen Geschichte entwickelt hat. Und daraus können wir mehr über die Rolle der Schwerkraft und die Natur dunkler Energie und dunkler Materie lernen.

Quelle: https://www.esa.int/Science_Exploration/Space_Science/Euclid/Smooth_sailing_Euclid


Weltraumteleskop Euclid soll Unsichtbares sichtbar machen

Bald ist es startbereit: Das Weltraumteleskop Euclid der europäischen Weltraumorganisation ESA soll die zwei größten kosmischen Rätsel lösen, die unser Universum zu bieten hat. Es geht um sogenannte Dunkle Materie und die Dunkle Energie.

Es gibt auch noch andere Weltraumteleskope als das James Webb-Weltraumteleskop: Euclid zum Beispiel. Während uns das James Webb-Weltraumteleskop und sein Vorgänger, das Hubble-Weltraumteleskop, mit spektakulären Bildern aus dem Kosmos erfreuen, soll das Weltraumteleskop Euclid etwas beobachten, das man überhaupt nicht sehen kann – und so hoffentlich zwei der größten Rätsel unseres Universums lösen: Was hat es mit der Dunklen Materie und mit der Dunklen Energie auf sich? Seit 2011 hatte die europäische Weltraumorganisation ESA an dem Teleskop gebaut, nun soll es bald soweit sein: Voraussichtlich im Juli 2023 soll Euclid mithilfe einer SpaceX-Rakete von Cape Canaveral in Florida aus gen Weltraum starten.

Das ESA-Weltraumteleskop Euclid soll tief in die Vergangenheit unseres Universums blicken

Im Rahmen seiner auf sechs Jahre ausgelegten Mission soll Euclid rund ein Drittel des gesamten Himmels beobachten. Doch interessant ist nicht unser Universum, so wie es heute ausschaut, sondern der Blick in die Vergangenheit: Das Weltraumteleskop soll vor allem sehr weit entfernte Galaxien erforschen. Da sich das Licht dieser weit entfernten Galaxien mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, braucht es sehr lange, bis es uns erreicht. Deshalb ist ein solcher Blick auf weit entfernte Objekte auch immer ein Blick in die Vergangenheit.

Dort, so die Hoffnung, verbirgt sich die Antwort auf zwei große kosmologische Rätsel. Eines lautet: Was ist die Dunkle Materie? Aus anderen Beobachtungen wissen Forschende, dass es diese Form von Materie wohl geben sollte. Allerdings ist sie im wahrsten Sinne des Wortes unsichtbar, da sie mit normaler, sichtbarer Materie nur über die Schwerkraft wechselwirkt. Tatsächlich sollte die Dunkle Materie aber einen Großteil der Materie in unserem Universum darstellen. Indem Euclid genauer kartiert, wie die „normale“, sichtbare Materie im Kosmos verteilt ist, wollen Forschende auch Einblicke in die Verteilung der Dunklen Materie erhalten.

Und dann gibt es das zweite Dunkle Etwas im Universum: die Dunkle Energie. Während Forschende bei der Dunklen Materie immerhin annehmen, dass es sich dabei um eine Art von Materie handelt, weiß bei der Dunklen Energie eigentlich niemand so recht, was da überhaupt vor sich geht: Der Begriff Dunkle Energie wurde eingeführt, um die Beobachtung zu erklären, dass sich unser Universum seit einigen Milliarden Jahren beschleunigt ausdehnt. Das heißt: Das Universum expandiert nicht nur seit dem Urknall, sondern es wird dabei auch noch immer schneller.

Euclid ist ein Weltraumteleskop für die Dunkle Energie

Auch das lässt sich nicht direkt beobachten. Aber mit Euclid will die ESA eine Art Bestandsaufnahme dieser Expansion machen: Indem das Weltraumteleskop weit entfernte Galaxien und Galaxienhaufen beobachtet, können Forschende nachvollziehen, wie schnell – oder wie langsam – sich das Universum zu verschiedenen Zeiten in der Vergangenheit ausgedehnt hat. Das Weltraumteleskop soll bis zu zehn Milliarden Jahre in unsere kosmische Vergangenheit blicken können. Zum Vergleich: Der Urknall war vor rund 13,82 Milliarden Jahren.

Dafür hat das Weltraumteleskop Euclid zwei Kameras an Bord: eine für den sichtbaren Bereich, eine für den Infrarotbereich. Es wurde von der ESA und dem EUCLID-Konsortium gebaut, ein Zusammenschluss aus rund tausend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Ursprünglich sollte Euclid vom europäischen Weltraumbahnhof bei Kourou in Französisch-Guyana starten. Da dieser Start allerdings mit einer russischen Sojus-Rakete hätte erfolgen sollen, ist die ESA nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf das US-Unternehmen SpaceX mit einer Falcon 9-Rakete umgeschwenkt. Sobald es erfolgreich gen Weltraum geschickt worden ist, wird Euclid rund einen Monat lang zu seinem Zielpunkt fliegen: dem Lagrange-Punkt L2, der rund 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist.

Quelle: https://www.br.de/nachrichten/wissen/weltraumteleskop-euclid-soll-unsichtbares-sichtbar-machen,TWadU50


Mission Euclid erforscht die ‚dunkle Seite‘ des Universums

  • Euclid soll ab dem Jahr 2022 den Anteil der Dunklen Materie und der Dunklen Energie im Weltall untersuchen.
  • Während der sechsjährigen Mission wird Euclid mehr als 1,5 Milliarden Galaxien beobachten und damit die Entwicklung des Universums innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen.
  • Die Tests für das Nutzlastmodul mit den wissenschaftlichen Instrumenten konnten erfolgreich abgeschlossen und letzte Softwareprobleme beseitigt werden.
  • Schwerpunkt: Raumfahrt

Wie hat sich unser Universum entwickelt? Dies ist eine noch immer offene Frage der Kosmologie, zu der die Satellitenmission Euclid Antworten liefern soll. Euclid wird hierzu ab dem Jahr 2022 den Anteil der Dunklen Materie und der Dunklen Energie im Weltall untersuchen. Ziel dabei ist es, die Geometrie dieses dunklen Teils des Universums zu erforschen. Die Tests für das Nutzlastmodul mit den wissenschaftlichen Instrumenten konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Nun ist es auch gelungen, letzte Softwareprobleme zu beheben. „Die Mission soll zur umfassenden Informationsquelle für die astronomische Gemeinschaft in den kommenden Jahrzehnten werden“, erklärt Dr. Alessandra Roy, Euclid-Projektleiterin in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. „Mit dem erfolgreichen Abschluss der Nutzlast-Tests und den letzten Software-Änderungen befindet sich Euclid jetzt auf dem Endspurt.“

Teleskop und Instrumente beobachten mehr als 1,5 Milliarden Galaxien

Die Nutzlast von Euclid besteht aus einem Teleskop sowie zwei Instrumenten: NISP (Near Infrared-Spectrometer und Photometer) untersucht den Himmel im nahen Infrarotbereich, während VIS (Visible Instrument) im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums arbeitet. Beide Instrumente sollen die Expansion des Universums und die Entstehung weit entfernter Galaxienhaufen erfassen und außerdem untersuchen, wie diese durch das Vorhandensein von Dunkler Energie und Dunkler Materie beeinflusst werden. „Die Atome und Moleküle, aus denen die sichtbare Materie besteht – wie etwa Planeten oder Sterne – machen nur etwa vier Prozent der gesamten Materie des Universums aus“, so Dr. Roy. „Der Rest wird nicht vom Licht reflektiert: Wir wissen, dass es etwas geben muss, aber es ist unsichtbar.“

Während der sechsjährigen Mission wird Euclid mehr als 1,5 Milliarden Galaxien beobachten. Damit wird die Mission die Entwicklung des Universums innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen. Die Auswertung der wissenschaftlichen Daten findet in den Euclid-Datenzentren statt, von denen eines in Deutschland aufgebaut werden wird. Diese Zentren werden die Rohdaten speichern und zu den Endprodukten verarbeiten, die der wissenschaftlichen Gemeinschaft weltweit zur Verfügung stehen werden.

Nutzlast-Tests unter Weltraumbedingungen

Die Entwicklung dieser Weltraummission ist sehr anspruchsvoll: Sobald das Raumfahrzeug die Erde in Richtung seiner endgültigen Position in etwa 1,5 Millionen Kilometern Entfernung von der Erdoberfläche verlassen hat, können Mängel kaum noch korrigiert werden. Daher gibt es bei jedem Raumfahrtprojekt mehrere Phasen mit verschiedenen Modellen und Tests. Zum Schluss entsteht das so genannte Flugmodell, das auf dem Satelliten zum Einsatz kommen wird. Zurzeit befindet sich das Flugmodell der Euclid-Nutzlast, in das Instrumente und Teleskop bereits integriert wurden, im ‚Centre Spatial de Liège‘ in Belgien.

Dort hat es eine Reihe von Tests durchlaufen, die zur Überprüfung der Weltraumtauglichkeit erforderlich sind. So wurden Nutzlast und Komponenten in einer so genannten Thermalvakuumkammer den Temperatur- und Vakuumbedingungen des Weltraums ausgesetzt. Dabei mussten die Apparaturen etwa beweisen, dass sie auch bei einer Umgebungstemperatur von minus 150 Grad Celsius fehlerfrei arbeiten können. Mit Hilfe eines Simulators – eines so genannte Kollimators – wurden zudem Testbilder von Sternen auf das Euclid-Teleskop projiziert, um alle optischen Komponenten zu überprüfen. Diese Tests wurden erfolgreich abgeschlossen und letzte Softwareprobleme konnten nun beseitigt werden.

Im nächsten Schritt wird die Nutzlast zur Firma Thales Alenia Space Italy (TASI) nach Turin (Italien) gebracht, wo sie zusammen mit der elektrischen Versorgungseinheit, dem Servicemodul, in den Satelliten integriert wird. Dort finden auch die weitere Prüfungen – so genannte „Acceptance Tests“ – statt, um Fertigungsfehler auszuschließen. Danach wird Euclid zum europäischen Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) transportiert. Die Mission soll dort Ende 2022 an Bord einer Sojus-Trägerrakete in den Weltraum starten.

Hohe deutsche Beteiligung im Euclid-Konsortium

Euclid ist eine Mission aus dem Cosmic Vision Programm der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Dem Euclid-Konsortium gehören Wissenschaftler und Ingenieure aus 17 Ländern an, darunter auch Deutschland. So sind das Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching, das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, die Universität Bonn und die Ludwig-Maximilians-Universität in München an der Mission beteiligt und werden diese auch nach ihrem Start weiter unterstützen. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR hat mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) wesentliche Beiträge zur Nutzlast geleistet, insbesondere zur Entwicklung von Hard- und Software für das NISP-Instrument. Auch der Aufbau des deutschen Datenzentrums und die Software für einen Teil der Auswertung der wissenschaftlichen Daten soll mit Hilfe dieser Fördergelder realisiert werden.

Quelle: https://www.dlr.de/de/aktuelles/nachrichten/2021/03/20210929_euclid-die-satellitenmission-zur-dunklen-seite-des-universums


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Super das auch EUCLID endlich fertig ist. Nach Verschiebungen die beim Bau von Raumsonden üblich sind (Hardware/Software Probleme), Corona (Lockdown), Ukraine Krieg ( Änderung des Startplatz/Rakete).

Denn beginn der Mission finde ich erstmal interessanter. Der Wirbel um die Raumsonde Juice hat etwas genervt weil die Sonde erstmal 8 Jahre unterwegs ist. Spannend ist Juice aber es gibt auch andere spannende Projekte.

Euclid, 2012 angekündigt, 2013 Hauptauftragnehmer für den Bau bekanntgegeben. Startdatum war zu dieser Zeit noch 2019/2020. 10 Jahre sind dazwischen vergangen.

Christian Dauck

Gewährleistung der Sicherheit von Roboterarmen während Abschürfungen / Ingenuity fängt Perseverance am Belva-Krater ein

April 2023

Gewährleistung der Sicherheit von Roboterarmen während Abschürfungen

In der vergangenen Woche ist der Perseverance-Rover zu einem Felsvorsprung namens Echo Creek gefahren, der sich direkt westlich des Belva-Kraterrands befindet und mit großen Steinplatten gespickt ist, die für seine nächste Aufgabe geeignet sind: Abrieb.

Der NASA-Rover Mars Perseverance hat dieses Bild mit seiner rechten Navigationskamera (Navcam) an Bord aufgenommen.  Die Kamera befindet sich hoch oben am Mast des Rovers und hilft beim Fahren.
Mars Perseverance Sol 770 – Rechte Navigationskamera: Der Rover Mars Perseverance der NASA hat dieses Bild mit seiner eingebauten rechten Navigationskamera (Navcam) aufgenommen. Die Kamera befindet sich hoch oben am Mast des Rovers und hilft beim Fahren. Dieses Bild wurde am 21. April 2023 aufgenommen (Sol 770). Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech.
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Obwohl sie in den letzten zwei Jahren unzählige Male erfolgreich durchgeführt wurden, sind Schleifen und Abtasten immer noch nicht deterministische Aktivitäten. Gestein kann während der Anwendung der Vorlast oder der Hochenergie-Bohrvorgänge brechen oder sich neu orientieren. Alternativ können die Bohrstabilisatoren oder der Rover selbst rutschen. Rover-Planer tun ihr Bestes, um stabile Felsen auszuwählen, Rutschrisiken zu bewerten und Armbewegungen zu bewerten, um den Erfolg zu maximieren, ohne den wissenschaftlichen Ertrag zu minimieren. Aber Mars kann ein paar Curveballs werfen, und er fällt auf den Rover, um sich in Echtzeit zu schützen.

Um die eigene Sicherheit zu gewährleisten, verfügt der Roboterarm und die Bohrsoftware über zahlreiche Fehlerschutzmaßnahmen, die während der Bewegungen aktiv sind, von denen drei Typen unten aufgeführt sind:

  • Fehlerschutz des Kraft-Drehmoment-Sensors (FTS): Stellt sicher, dass die beobachteten Kraft- und Momentbelastungen, die vom FTS unter dem Turm gemessen werden, innerhalb akzeptabler Hardware-Sicherheitsgrenzen liegen.
  • Bohrer-Weight-on-Bit (WOB)-Fehlerschutz: Stellt sicher, dass die axiale Kraft auf den Bohrer innerhalb eines akzeptablen Bereichs liegt. WOB in Verbindung mit FTS-Lasten hilft dabei, die Belastung durch die Stabilisatoren gegenüber dem Meißel zu bestimmen.
  • Nadir-Fehlerschutz: Stellt sicher, dass sich die Neigung des Rovers während des Armbetriebs nicht um eine voreingestellte Größe ändert

Diese Fehlerschutzgrenzen umfassen auch mehrere Einstellungen – wie zum Beispiel den Mittelungszeitraum – die alle durch Analyse und Tests ermittelt wurden. Wenn Fehler durch ein dynamisches Ereignis wie einen Felsbruch oder einen Stabilisatorschlupf ausgelöst werden, wird in der Software ein Fehler-Flag gesetzt, um weitere Bewegungen zu stoppen, die die Situation verschlimmern und die Hardwaresicherheit gefährden können.

Sobald Fehler festgestellt werden, kann das Betriebsteam die Daten am nächsten Tag überprüfen, um die Grundursache und den weiteren Weg zu bestimmen. Obwohl diese Fehler wie ein Unglück erscheinen können, bieten sie dennoch äußerst nützliche Einblicke in die Geländeeigenschaften und erweitern das Wissensrepertoire, um diese Ereignisse besser vorhersagen und darauf reagieren zu können.

Quelle: https://mars.nasa.gov/mars2020/mission/status/463/ensuring-robotic-arm-safety-during-abrasions/


Ingenuity fängt Perseverance am Belva-Krater ein

Dieses Bild des Perseverance Mars Rovers der NASA am Rand des Belva-Kraters wurde vom Ingenuity Mars Helicopter der Agentur während des 51. Fluges des Drehflüglers am 22. April 2023, dem 772. Marstag oder Sol der Rover-Mission, aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Aufnahme befand sich der Hubschrauber in einer Höhe von etwa 12 Metern.

Der Rover befindet sich oben links im Bild und ist an einem hellen Felsvorsprung geparkt, den das Wissenschaftsteam „Echo Creek“ nennt. Die Spuren von Perseverance erstrecken sich von seiner jetzigen Position fast gradlinig bis zur rechten Seite des Bildes. Der Schatten des Hubschraubers ist auf dem felsigen Hügel im Vordergrund zu sehen, direkt rechts und unterhalb der Bildmitte. Der Hügel, der vom Wissenschaftsteam als „Mount Julian“ bezeichnet wird, ist eine geplante zukünftige Station für den Rover

Quelle: https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA25884

Ingenuity wird voraussichtlich frühestens am 26. April zu Flug 52 abheben. Die #MarsHelicopter wird versuchen, 138 Sekunden lang 1.191 Fuß (363 m) zu fliegen.
Der #MarsHelicopter und ich waren in letzter Zeit näher zusammen, was es uns ermöglichte, zum ersten Mal seit einer Weile Bilder voneinander zu machen. Können Sie mich auf einem dieser Bilder finden und Ingenuity auf dem anderen?
Ingenuity beendete Flug 51 letztes Wochenende (Kalenderwoche 16) und knipste einen speziellen Cameo-Auftritt des Rovers aus 12 m Höhe in der Luft. Auf diesem Flug legte die #MarsHelicopter 136,89 Sekunden lang 617 Fuß (188 Meter) zurück.

Private japanische Raumsonde soll Ende April auf dem Mond landen/Warum ist Hakuto-R noch nicht gelandet?

Seit Dezember ist der japanische Lander „Hakuto-R“ unterwegs, noch im April soll er auf dem Mond landen. Es wäre ein Ereignis für die Geschichtsbücher.

Gelingt die Landung:

– wäre „Hakuto-R“ von ispace das erste privat betriebene Raumfahrzeug das auf dem Mond landet

-wäre Japan die vierte Nation der eine Landung auf dem Mond gelingt

-wären die VAE Vereinigten Arabischen Emirate die vierte Nation die einen Rover auf dem Mond betreibt

Im vergangenen Dezember ist die „Hakuto-R“-Mission des privaten japanischen Raumfahrtunternehmens ispace von SpaceX ins Weltall befördert worden. Und erreichte im März ihr Ziel, den Mond. Nun steht der wohl spannendste Teil der Mission bevor: Die Landung des Landers „Hakuto-R“. Das Manöver, das etwa eine Stunde dauert, soll am 25. April stattfinden, die Landung im Atlas-Krater auf dem Mond ist für 18.40 Uhr MESZ geplant.

Derzeit befindet sich die Sonde mit dem „Hakuto-R“-Lander in einer elliptischen Umlaufbahn um den Mond – sie kommt der Mondoberfläche bis auf 100 Kilometer nahe und entfernt sich bis auf 2300 Kilometer von ihr.


Verbesserung/Korrektur des Blog-Autors: Am 21. März 2023 wurde der Lander erfolgreich in die Mondumlaufbahn gebracht und umkreiste den Mond auf einer elliptischen Umlaufbahn mit einer Höhe von etwa 100 km am Perigäum (Periapsis) und etwa 6.000 km am Apogäum (Apoapsis), gefolgt von zwei Umlaufbahnen Kontrollmanöver. Der Lander hat nun eine Kreisbahn von 100 km um den Mond erreicht. Der Mission 1-Lander führte das letzte Orbitalkontrollmanöver am 13. April durch. Quelle: https://ispace-inc.com/news-en/?p=4611


Geplant ist, dass die Raumsonde ihren Hauptantrieb zündet, wenn sie der Mondoberfläche am nächsten ist, um abzubremsen. Dadurch verlässt sie ihre Umlaufbahn um den Mond und nähert sich der Oberfläche. „Mithilfe einer Reihe von voreingestellten Befehlen wird der Lander seine Lage anpassen und seine Geschwindigkeit verringern, um eine weiche Landung auf der Mondoberfläche zu erreichen“, heißt es in einer Mitteilung von ispace.

Die auf dem „HAKUTO-R“-Mission 1-Lander montierte Kamera macht weiterhin wunderschöne Bilder des Mondes in der Mondumlaufbahn! Dieses Foto ist aus drei Bildern zusammengesetzt, und Sie können Landers MLI in der Spiegelung rechts sehen.

Japanischer Lander „Hakuto-R“ soll auf dem Mond landen

Das Unternehmen plant, die Landung auf dem Mond live ins Internet zu streamen. „Ich freue mich darauf, diesen historischen Tag zu erleben, der den Beginn einer neuen Ära kommerzieller Mondmissionen markiert“, betont der Gründer von ispace, Takeshi Hakamada. Tatsächlich wäre es eine historische Leistung, wenn die Landung des japanischen Landers gelingt. „Hakuto-R“ wäre dann das erste privat betriebene Raumfahrzeug, das weich auf dem Mond landet.

Die Mission hat aber eine noch größere Bedeutung: Klappt die Landung, wäre Japan die erst die vierte Nation, der eine weiche Landung auf dem Mond gelingt. Bisher ist das erst den USA, der früheren Sowjetunion und China gelungen. Vor einigen Jahren hatten Israel und Indien je einen Versuch unternommen – beide sind jedoch gescheitert.

Mondlandung noch im April 2023: ispace will „Hakuto-R“ weich landen lassen

Landet „Hakuto-R“ sicher auf dem Mond, wäre es auch ein Triumph für eine zweite Nation: Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben einen kleinen Rover im Inneren des Landers zum Mond transportieren lassen. „Rashid 1“ ist etwa 53×53 Zentimeter groß und wird von Solarzellen mit Energie versorgt. Er hat hochauflösende Kameras, eine Wärmebildkamera sowie einen mikroskopischen Bildgeber dabei. Geplant ist, dass der Rover einen Mond-Tag lang funktioniert – das sind etwa 14 Erdentage.

Gelingt die Landung, wären die VAE die vierte Nation hinter den USA, der früheren Sowjetunion und China, die einen Rover auf dem Mond betreibt. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben bereits einen Orbiter in eine Umlaufbahn um den Mars gebracht, wo er immer noch aktiv ist.

Quelle: https://www.hna.de/wissen/hakuto-r-mondlandung-private-mission-japan-raumsonde-lander-ende-april-rashid-vae-rover-92213594.html


Worauf ispace seit der Ankunft am Mond wartet und warum das Landedatum keine Überraschung ist

Warum ist Hakuto-R seit der Ankunft bzw. dem letzten Orbitalkontrollmanöver am 13. April, noch nicht gelandet?

Atlas ist ein Einschlagkrater auf der nordöstlichen Mondvorderseite und der Landeplatz von Hakuto-R

Der Mondkalender liefert die Antwort warum Hakuto-R noch nicht landen kann und worauf ispace wartet.

Quelle: https://www.kalender-365.eu/mondkalender/2023/April.html

Perseverance: Up and Soon, Away: Perseverance Continues Exploring the Upper Fan

Der NASA-Rover Mars Perseverance hat dieses Bild mit seiner linken Mastcam-Z-Kamera aufgenommen.  Mastcam-Z ist ein Kamerapaar, das sich hoch oben am Mast des Rovers befindet.

Mars Perseverance Sol 765 – Linke Mastcam-Z-Kamera: Dieses vom Mastcam-Z-Instrument aufgenommene Bild zeigt „Blueberry Island“. Die interessante Textur dieses Felsens fiel unserem Wissenschaftsteam auf, das auch das SuperCam-Instrument verwendete, um zusätzliche Messungen des Felsens zu sammeln. Dieses Bild wurde am 15. April 2023 (Sol 765) zur lokalen mittleren Sonnenzeit von 11:29:55 aufgenommen. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech/ASU. 

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Nach unserer Erkundung eines Geröllfeldes in der vergangenen Woche setzt Perseverance die Upper Fan-Kampagne fort. Wir sind nach Echo Creek gefahren, von wo aus wir auch einen Blick auf den Krater Belva haben.

Neue Ansicht: Ich bekomme einen Blick in Belva, einen Krater im Krater.
Er ist etwa 1 km breit und sitzt auf diesem Sedimentfächer, den ein Fluss vor langer Zeit in den viel größeren Jezero-Krater getragen hat. Ein paar Geheimnisse, die es zu entdecken gilt, bevor ich weitermache

Auf unserer Reise haben wir viele interessante Felsen gesehen. Dazu gehört ein klumpiger Felsen, den das Team „Blueberry Island“ nannte, der im obigen Mastcam-Z-Bild (Sol 765) zu sehen ist. Dieses Gestein kann ein Konglomerat (Sedimentgestein) sein, Auswurf, der beim Einschlag, der den nahe gelegenen Belva-Krater bildete, herausgesprengt wurde, ein Vulkangestein oder etwas ganz anderes. Das Team wird die gesammelten Daten analysieren, um die Vielfalt der Gesteine ​​auf dem oberen Fächer zu verstehen.

Bei Echo Creek führen wir sowohl Fern- als auch Nahmessungen durch. Der Belva-Krater ist in der Ferne sichtbar und hat im Vergleich zu anderen Marskratern ein interessantes Verhältnis von Tiefe zu Durchmesser, da er flacher ist als erwartet. Auch die Kraterwände scheinen durchbrochen worden zu sein. Ist der Krater verfüllt oder wurden die Ränder abgetragen? Wurden die Kraterwände von Wasser oder Eis durchbrochen? Unser Wissenschaftsteam hofft, diese Fragen beantworten zu können, indem es die Kraterwände von unserem Standpunkt aus genauer betrachtet.

Was Echo Creek selbst anbelangt, sehen wir in Orbitalbildern, dass die Felsen eine hellere Farbe haben als die sie umgebenden, und dass sie auch ein interessantes polygonales Bruchmuster aufweisen. Diese Gesteine ​​können denen ähneln, die die „Randbrucheinheit“ bilden, die eine Reihe von hypothetischen Ursprüngen hat, die von Sediment bis Vulkan reichen. Es könnte sich jedoch stattdessen um die gleiche Art von Gestein handeln, das wir bei Tenby gefunden haben , bekannt als die krummlinige Einheit. Unsere nähere Untersuchung von Echo Creek wird uns helfen, zwischen diesen verschiedenen Hypothesen zu unterscheiden.

Unabhängig davon, ob die Felsen bei Echo Creek die gleichen sind wie die, die wir bereits gesehen haben, oder etwas Neues, wir nähern uns dem Ende unserer Upper Fan-Kampagne und werden bald mit der Erkundung der Randeinheiten beginnen. Während wir den Ventilator hinaufklettern, erweitert sich unser Horizont weiter. Perseverance hat kürzlich seinen ersten Geburtstag auf dem Mars gefeiert und zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung!

Quelle: https://mars.nasa.gov/mars2020/mission/status/461/up-and-soon-away-perseverance-continues-exploring-the-upper-fan/

SpaceX: Elon Musk kündigt Testflug der Starship-Rakete an

Die US-Behörden haben SpaceX die Lizenz zum Start einer Starship-Rakete erteilt. Der erste Testflug der leistungsstärksten jemals gebauten Rakete soll voraussichtlich am Montag erfolgen.

Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX plant für diesen Montag einen Testflug seiner Riesenrakete Starship. „Erfolg vielleicht, Aufregung garantiert“, schrieb SpaceX-Gründer Elon Musk auf Twitter. Der Start soll um 7 Uhr (14 Uhr MESZ) von der SpaceX-Niederlassung Starbase in Texas erfolgen.

Die US-Behörden hatte dem US-Raumfahrtunternehmen SpaceX am Samstag die Lizenz zum Start seiner Starship-Raketen erteilt. SpaceX habe alle Anforderungen erfüllt, inklusive Sicherheits- und Umweltauflagen, teilte die Luftfahrtbehörde FAA mit. Die Erlaubnis gelte für fünf Jahre.

Erster vollständiger Test des Starship-Systems

Die 120 Meter hohe Rakete ist die größte und leistungsstärkste der Welt und soll von Texas aus ein Raumschiff ins All bringen. Die erste Raketenstufe soll in den Golf von Mexiko stürzen, das Raumschiff bei Hawaii im Pazifik niedergehen. Es ist der erste vollständige Test des Starship-Systems. Versuche, einzelne Komponenten zu landen, soll es dabei nicht geben.

Im Februar waren bei einem Test auf der Raketenbasis Boca Chica erstmals fast alle Triebwerke der ersten Stufe der Starship-Rakete erfolgreich gezündet worden. SpaceX-Gründer Elon Musk erklärte daraufhin, die in dem Test 31 gezündeten Triebwerke seien „genug, um die Umlaufbahn zu erreichen“.

Musk hofft, mit Starship Menschen zum Mond und bis zum Mars zu fliegen. Mit der US-Raumfahrtbehörde Nasa hat er bereits einen Vertrag über eine bemannte Mondlandung für 2025. Die Nasa plant derzeit, Starship frühestens 2025 als Landemodul im Rahmen ihres Artemis-Programms einzusetzen. Die Starship-Rakete ist deutlich größer und stärker als die Nasa-Rakete SLS, mit der die Raumfahrtbehörde ab 2024 Astronauten in die Umlaufbahn um den Mond bringen will.

Quelle: https://www.zeit.de/wissen/2023-04/spacex-starship-lizenz-testflug-elon-musk


Entwicklung von Starship: Von Hüpfern, Explosionen und Landungen

Voraussichtlich am Montag, dem 17. April 2023, wird Starship zum ersten Testflug in den Orbit antreten: die größte und stärkste Rakete aller Zeiten, mit der Menschen den Mars kolonisieren sollen. Zwei Jahre lang, seit den ersten Start- und Landetests der Oberstufe, haben Raumfahrtfans darauf gewartet. Doch die Geschichte der SpaceX-Entwicklung reicht viel länger zurück.

Zum Mars will Elon Musk schon 2001. Er ist damals 30 Jahre alt. 2002 gründet er SpaceX. Sechs Jahre später glückt der Erstflug der Falcon-1 Rakete in den Erdorbit. Ihr Startschub ist rund 200-mal geringer als das heutige Starship. Doch Pläne für die Riesenrakete gedeihen bereits. Triebwerke vom Typ Raptor sollen sie hocheffizient und wiederverwendbar machen. 2012 wird Raptor von Flüssigwasserstoff auf Methan umgestellt – der Treibstoff kann auch auf dem Mars gewonnen werden. Es folgen mehrere Umbenennungen: vom Mars Colonial Transporter (2013) über das Interplanetary Transport System (2016) und die Big Falcon Rocket (2017). Ende 2018 stehen schließlich der Name „Starship“ und die Stahlbauweise mit steuerbaren Klappen fest.

Das erste Starship flog 20 Meter hoch

So iterativ wie die Pläne erfolgen auch die Entwicklungen und Testflüge. In Boca Chica, einem winzigen Dörfchen an der texanischen Küste, hebt am 25. Juli 2019 der erste Prototyp „Starhopper“ ab: Der 20 Meter hohe und neun Meter dicke Tank erreicht mit einem Raptor-Triebwerk 20 Meter Höhe und landet wieder auf seinen Beinen – Grundvoraussetzung für die Wiederverwendbarkeit und Kostensenkung, die Musk wie bei seinen Falcon-Raketen auch bei Starship verfolgt. Wenige Wochen später geht ein zweiter „Hop“ (zu dt: Hüpfer) auf 150 Meter Höhe. Wieder glückt die Landung.

Für die Starship-Oberstufe entstehen dann weiterentwickelte 50 Meter hohe Prototypen mit je drei Raptoren, bezeichnet mit „SN“ (Seriennummer). Die ersten werden bei Bodentests zerstört oder absolvieren weitere Hüpfer. Erst SN8 fliegt am 9. Dezember 2020 auf 12,5 Kilometer Höhe. Beim Rückflug glückt der „Belly Flop“: SN8 dreht sich dank der Steuerklappen (Flaps) in die horizontale Lage. So bremst die Luft – und später die Marsatmosphäre – besser ab. Dann dreht sich SN8 wieder in die Vertikale. Kurz vor dem Boden feuern die Raptor-Triebwerke. Wegen eines zu geringen Tankdrucks bremsen sie nicht genug. Zu schnell erreicht die Rakete den Boden und explodiert.

Einige Wochen später fliegt SN9 ähnlich hoch – doch diesmal dreht sich die Rakete vor der Landung zu spät, zwei Raptoren sollen feuern, nur eines zündet. SN9 schlägt schräg auf und wird zerstört. Musk übt Selbstkritik: Es sei „dämlich“ gewesen, für die Landung nicht alle drei Triebwerke zu zünden und, wenn alle laufen, eines davon wieder abzuschalten. Am 3. März 2021 glückt bei SN10 endlich die Landung. Drei Raptoren zünden, zwei schalten wieder ab und zuletzt tanzt die Rakete auf einem Raptor-Strahl bis zum Aufsetzen. Doch Minuten später führt ein Leck erneut zur Explosion. Ein Durchbruch lässt auf sich warten: SN11 explodiert bereits vor der Landung in der Luft. Nach vielen Verbesserungen fliegt erst SN15 – und am 5. Mai 2021 klappt alles inklusive Landung.

Was der Robotergreifer mit Godzilla-Filmen zu tun hat

Damit gehe für SpaceX die Tests des gesamten Starship weiter. Die viel leistungsstärkere Unterstufe, der „Super Heavy Booster“ mit 33 Raptor-Triebwerken, startet zunächst nicht. Der dritte Prototyp, Booster Nr. 3 (BN3), wird im Juli 2021 mit drei Raptoren am Boden getestet. Im August steht erstmals eine gesamte Starship-Rakete, mit 120 Metern zehn Meter höher als die einstige Saturn V-Mondrakete, auf dem Pad. Doch es ist nur ein „fit test“ – die Stufen werden wieder getrennt. Am 145 Meter hohen Startturm beginnt die Montage von „Mechazilla“: So tauft Musk, in Anlehnung an das Monster Mechagodzilla aus den Godzilla-Filmen, einen robotischen Greifmechanismus. Er soll die landenden Stufen einfangen – denn Landebeine waren, wie die ersten Testflüge zeigten, nicht die beste Lösung. Nach vielen Tests funktionieren die Greif- und Kranmechanismen, um die Starship-Stufen zusammenzusetzen. Für den anstehenden Orbitalflug wird Mechazilla allerdings noch nicht eingesetzt werden.

Das Jahr 2022 bringt viele Weiterentwicklungen und Tests am Boden: die Oberstufen kommen bis Seriennummer 24, die Booster bis BN7 – die Kombination, die nun auch fliegen wird. Verbesserte Raptor-2-Triebwerke entstehen. Und die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) beendet nach vielen Monaten ihre Umweltprüfung für den Standort Boca Chica – und erteilt viele Auflagen an SpaceX. Musk lässt eine zweite Starship-Startanlage in Cape Canaveral in Florida bauen. Bei den Boostertests zünden immer mehr Triebwerke – bis schließlich am 9. Februar 2023 31 von 33 Triebwerken mit reduziertem Schub erfolgreich im Teststand arbeiten. Technisch ist SpaceX damit für den ersten Orbitalflug bereit und hat nun auch die FAA-Lizenz zum ersten Flug erhalten: eine Erdumrundung mit Wasserlandungen beider Stufen.

Milliardäre an Bord, bitte

Was kommt danach? Musk rechnet nicht mit schnellen Erfolgen. So werden viele weitere orbitale Testflüge folgen, ehe Menschen mit dem Starship fliegen. SpaceX-Managerin Gwynne Shotwell sprach von möglichst mindestens 100, die aber Fracht und Satellitennutzlasten befördern oder gar zum Einsammeln von Weltraummüll dienen können, wie Musk 2021 vorschlug. Zu den ersten bemannten Flügen wird dann die „Dear Moon“-Mission zählen, eine Mondumrundung mit dem japanischen Milliardär Yusaku Maezawa und acht internationalen Künstlern. Auch Jared Isaacman, der mit SpaceX im Rahmen der Inspiration4-Mission 2021 erstmals eine rein private Crew ins Weltall brachte, will in seinem nächsten Projekt Polaris eine Mission mit dem Starship fliegen. Dank eines Auftrags der NASA wird dann auch die Mondoberfläche Ziel eines Starship sein und schließlich der Mars – frühestens 2029, so Musk.

Quelle: https://www.heise.de/hintergrund/Entwicklung-von-Starship-Von-Huepfern-Explosionen-und-Landungen-8964704.html

Der Atomausstieg am 15.04.2023: Ein Befreiungsschlag des Volk von den Märchen und Lügen der CDU/CSU und FDP

An dem Morgen nach dem die letzten Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz genommen sind, sind tausende Bürger und Bürgerinnen aufgewacht und haben sich gewundert: das ihr Wecker Sie zu eingestellten Zeit geweckt hat, Kühlschrank und Licht funktionieren und das dass E-Auto geladen ist. Die CDU/CSU und FDP haben uns doch immer gesagt das wir ohne Atomkraftwerke, Strommangel, keine „Grundlast“ an Strom haben und das es Blackouts gibt.

Der Atomausstieg am 15.04.2023 war auch ein Befreiungsschlag des Volk von den Märchen und lügen der CDU/CSU und FDP, die diese Parteien über Jahre hinweg aufgebaut haben und so Angst und Schrecken unter der Bevölkerung gesät haben. Auch wollten Sie dieses Lügenkonstrukt bis zum Schluss nicht aufgeben.

Doch alles weitere meckern und lügen half nicht, am 15.04.2023 wurden die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet. Und das Volk aus seinem Dornröschenschlaf befreit.

Lange haben CDU/CSU und FDP versucht die mutigen Ritter und Ritterin aufzuhalten, wie Sie es schon beim Volk getan haben durch Angst und Schrecken, aber vergebens.

Am 15.04.2023 haben die vom Volk gewählten Ritter und Ritterinnen die Schlacht gewonnen und das Volk aus einen fortwährenden Dornröschenschlaf aus lügen und Märchen befreit. Und das Märchen und lügen Konstrukt von CDU/CSU und FDP viel wie ein einstürzender Kühlturm in sich zusammen, die das Volk über Jahre geblendet und fehlgeleitet haben.

Wer diese mutigen Ritter und Ritterinnen waren weiß das Volk nicht, aber auf den Straßen munkelt man das Sie rote und grüne Rüstungen trugen.

So findet und liest sich es ist in alten Kinder-Büchern die das Volk nachfolgenden Generationen hinterließ. Nur wie das Volk danach bei Wahlen Wählte und welche Energieform es nutzte oder ob es was was völlig neues noch nie dagewesenes entwickelte das die GrüneEnergie brachte und Energiewende löste, konnte in den alten mysteriösen Anlage bzw. Ruine bis jetzt nicht gefunden werden.

Was bleibt ist ein gemalte Kinder-Bild einer mysteriösen Energie Anlage das in einem dieser Kinderbücher gefunden wurde, eben diese wo Archäologen und Forschern/Wissenschaftler nach weitern Antworten suchen.

Christian Dauck

Ich bin gespannt wie sich der endgültige Atomausstieg auf zukünftige Wahlen in den Bundesländer und Bund sowie auf zukünftige Technologien auswirkt. Den Parteien, Politiker und Wahlprogrammen müssen neue Wege gehen. Wer weiß welchen weg Deutschland in Sachen GrüneEnergie und Energiewende letztendlich gehen wird. Es bleibt spannen und interessant. Wir alle können diesen Weg der Energiewende durch Wahlen mitbestimmen. Es sollte deshalb jeder Wählen gehen.

Christian Dauck

Deutschlands Atomausstieg: Die letzten Atommeiler sind abgeschaltet

Die Ära der Atomenergie in Deutschland ist vorbei. Kurz vor Mitternacht gingen die letzten drei Atommeiler Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland vom Netz. Atomkraftgegner feierten den historischen Schritt.

Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland haben ihre Stromproduktion beendet. Die Meiler Emsland im niedersächsischen Lingen, Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg wurden planmäßig vor Mitternacht vom Netz genommen. Das teilten die Betreiber RWE, PreussenElektra und EnBW mit.

Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland sind abgeschaltet
16.04.2023 09:05

Mit der Trennung des Generators vom Stromnetz sei das Kraftwerk Emsland um 22.37 Uhr heruntergefahren worden, teilte RWE mit. Damit ende nach 35 Jahren „der sichere und zuverlässige Leistungsbetrieb der Anlage“, die 1988 in Betrieb genommen worden war. Um 23.52 Uhr wurde dann im Atomkraftwerk Isar 2 im niederbayerischen Essenbach die Verbindung zum Netz getrennt, wie eine Sprecherin des Betreibers Preussen-Elektra der Nachrichtenagentur dpa mitteilte. Der Reaktor sei inzwischen auch abgeschaltet. Isar 2 war im Jahr 1988 ans Netz gegangen. Als letztes ging nach Betreiberangaben das Kraftwerk Neckarwestheim 2 um 23.59 Uhr vom Netz. Es war seit 1982 in Betrieb gewesen.

„Wir arbeiten nach Recht und Gesetz, und da ist es eindeutig, dass der Leistungsbetrieb ab dem 16. April eine Straftat wäre“, sagte der Chef-Atomaufseher des Bundes, der Abteilungsleiter für Nukleare Sicherheit und Strahlenschutz im Umweltministerium, Gerrit Niehaus, der dpa.

Ära der Atomenergie endet nach mehr als 60 Jahren

Mit der Trennung der letzten drei Meiler vom Netz endete nach mehr als sechs Jahrzehnten die Ära der Nutzung der Atomenergie in Deutschland. Als erstes kommerzielles Kernkraftwerk war der Meiler in Kahl in Bayern im November 1960 in Betrieb gegangen – seit Juni 1961 speiste er Strom ins Netz ein. In der DDR begann die Nutzung der Technologie zur Stromerzeugung 1966.

Den ersten Beschluss zum Ausstieg aus der Nutzung der Atomenergie hatte 2001 die damalige rot-grüne Koalition getroffen. Die von 2009 bis 2013 regierende schwarz-gelbe Bundesregierung verlängerte die Laufzeiten der Atomkraftwerke zunächst, leitete aber unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 den Atomausstieg bis Ende 2022 doch wieder ein. Den ursprünglichen Termin hatte die Ampel-Koalition nach langem Streit und einem Machtwort von Bundeskanzler Olaf Scholz dann nochmals um dreieinhalb Monate nach hinten verschoben. Hintergrund waren Sorgen um die Versorgungssicherheit angesichts der Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und der damit verbundenen Gas- und Energiekrise.

Debatte über Atomenergie hält an

Auch wenn der Atomausstieg seit langem beschlossene Sache war, ging die Debatte über das Für und Wider des Schrittes in den Stunden vor dem Aus für die verbliebenen drei Meiler weiter. Bundesumweltministerin Steffi Lemke sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass der Atomausstieg Deutschland sicherer mache. „Die Risiken der Atomkraft sind im Falle eines Unfalles letztlich unbeherrschbar“, erklärte sie. Grünen-Chefin Ricarda Lang twitterte, der Atomausstieg bedeute den „endgültigen Einstieg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien“.

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass sie „sehr froh“ sei, dass Deutschland den Ausstieg „aus der hochgefährlichen Atomkraft nun endlich geschafft“ habe. Forderungen der FDP, nach der Abschaltung der letzten Atommeiler für die Energiegewinnung auf Kernfusion zu setzen, wies sie zurück. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai forderte erneut, diese Technologie nicht völlig aufzugeben. „Die Kernenergie muss auch nach dem Ausstieg eine Zukunft in Deutschland haben“, sagte er der dpa. „Dazu gehört, dass wir die Forschung auf dem Gebiet der Kernfusion ausweiten und die Chancen neuer und sicherer Technologien der Kernspaltung nutzen.“

Atomkraftgegner feiern

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace feierte den Ausstieg aus der Atomenergie. Am Brandenburger Tor in Berlin zeigte sie ein rotes Männchen, das mit einem „Atomkraft? Nein Danke“-Schild und einem Schwert auf einem nachgebauten Dinosaurier stand. Auf dem Bauch des Dinos stand „Deutsche Atomkraft“ und „Besiegt am 15. April 2023!“. In Berlin protestierten aber auch einige Menschen gegen die Abschaltung der Kernkraftwerke. Der Verein Nuklearia hatte in einem Aufruf angekündigt, ein positives Zeichen für Atomkraft setzen zu wollen: „Wir sehen die Kernkraft als besten Weg, unseren Wohlstand zu erhalten und gleichzeitig die Natur und das Klima zu schützen.“

In München veranstalteten der Bund Naturschutz und Greenpeace ein Atomausstiegsfest. Zur Kundgebung kamen nach Schätzungen der Polizei rund 1000 Teilnehmer. In Baden-Württemberg feierten Hunderte Kernkraftgegner vor dem Meiler Neckarwestheim ein „Abschaltfest“. Wenige Stunden vor der Abschaltung des Kernkraftwerks Emsland forderten Atomkraftgegner in Lingen einen konsequenten Ausstieg aus der Atomindustrie in Deutschland.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/atomkraftwerke-stilllegung-105.html

Ende der Atomkraft-Ära in Deutschland: Die letzten Meiler gehen vom Netz

Nach sechs Jahrzehnten endet heute die Ära der Atomenergie in Deutschland. Die verbliebenen drei Meiler sollen vom Netz gehen. Die Debatte über die Kernkraft schwelt dennoch weiter.

Rund 62 Jahre nachdem das erste kommerzielle Atomkraftwerk in Deutschland in Betrieb ging, sollen heute die drei verbliebenen Meiler in Deutschland vom Netz gehen.

Eigentlich hätten die AKW schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Das hatte die Koalition aus CDU/CSU und FDP als Reaktion auf die Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossen. Wegen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine entschied die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die drei Meiler über den Winter weiterlaufen zu lassen.

Abschaltung des letzten AKW kurz vor Mitternacht

Die Abschaltung des letzten Werks wird kurz vor Mitternacht erwartet – welcher der Meiler Isar 2 in Bayern, Emsland in Niedersachsen und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg der letzte sein wird, ist unklar.

Die Betreiber haben sich lange im Voraus auf den Stichtag vorbereitet. Die Leistung der Reaktoren wird kontinuierlich gesenkt. Danach wird der Generator vom Stromnetz genommen und der Reaktor komplett abgeschaltet. Kernkraftgegner wollen das Ende in mehreren Städten mit Kundgebungen begleiten.

Debatte um AKW-Weiterbetrieb schwelt weiter

Obwohl der Ausstieg kurz bevorsteht, ist die politische Debatte um einen Weiterbetrieb der Meiler noch nicht vorbei. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder sagte in den tagesthemen, er glaube an eine Neuauflage der Kernenergie. „Wir spüren diese große Energiekrise, wir brauchen jedes Fitzelchen Energie“, sagte der CSU-Politiker. Er forderte erneut eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten, und zwar ab dem kommenden Winter oder nach der nächsten Bundestagswahl. Auf Kernenergie zu verzichten und auf Kohle zu setzen, sei Doppelmoral, so Söder.

Der Grünen-Vorsitzenden Ricarda Lang zufolge steht der Ausstieg aus der Atomkraft zugleich für den Einstieg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien. So soll bei Sonnen- und Windenergie wie auch beim Wasserstoff Tempo gemacht werden. Dass aktuell mehr Kohle verbraucht werde, liege nicht am Atomausstieg, sondern an den Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, sagte sie ebenfalls in den tagesthemen.

Der Koalitionspartner FDP fordert dagegen, die Technologie nicht völlig aufzugeben. „Die Kernenergie muss auch nach dem Ausstieg eine Zukunft in Deutschland haben“, sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Nachrichtenagentur dpa. „Dazu gehört, dass wir die Forschung auf dem Gebiet der Kernfusion ausweiten und die Chancen neuer und sicherer Technologien der Kernspaltung nutzen.“

Und auch wenn es nach dem Vorsitzenden der Liberalen, Christian Lindner, ginge, sollten die drei Kernkraftwerke in der Reserve belassen und nicht zurückgebaut werden. „Wenn wir sie in den nächsten zwei, drei Jahren ans Netz bringen müssten, hätten wir diese Chance“, sagte der Finanzminister dem Fernsehsender Welt. Doch das scheitere am Koalitionspartner Grüne.

Umweltministerin blickt erleichtert auf Atomausstieg

Die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke blickt dagegen erleichtert auf das anstehende Ende der Kernenergie. „Der Atomausstieg macht Deutschland sicherer“, sagte sie der dpa. „Die Risiken der Atomkraft sind im Falle eines Unfalles letztlich unbeherrschbar.“

Lemke sieht die Problematik der Kernenergie zudem bei den entstehenden Abfällen: „Wir haben etwa drei Generationen lang Atomkraft genutzt in unserem Land und dabei Abfälle produziert, die noch für 30.000 Generationen gefährlich bleiben. Diese Verantwortung übergeben wir an unsere Enkel, Urenkel und noch viele weitere Generationen“.

Insgesamt müssen noch mehr als 30 Meiler in Deutschland zurückgebaut werden.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/atomkraftwerke-stilllegung-101.html

Mein Favorit zur Kommunalwahl 2023 in Schleswig-Holstein Freie Wähler

Mein Favorit zur Kommunalwahl 2023 in Schleswig-Holstein Freie Wähler. Alles ganz gut besonders die Abschnitte Verkehr und Energie. Auch Digitalisierung, Kommunikation und Bürgerservice sowie Bildung vernünftig. Eine gute Wahl für mich auch wenn ich mit keiner Partei wirklich auf einem grünen Zweig komme bei Klima, Energie, mehr Möglichkeiten bei der Strafverfolgung usw. Für Atomkraft sind Sie ja alle irgendwie, es nützt ja aber nichts nur eine Abschaltung aller Atomkraftwerke bringt uns und Deutschland weiter.

Ich war schon davor zu überlegen überhaut nicht zu wählen weil mir keiner der Parteien und Programme wirklich zusagt. Mit einer Behinderung (Eingliederungshilfe/Grundsicherung) bin ich auch nicht automatisch ein SPD oder Linke Wähler. Die Soziale Komponente sowie mehr Geld interessiert mich eher wenig. Energie, Verkehr, Digitalisierung sind wichtige Faktoren. Ganz oben stehen Energie und Klima. Die AfD zum Beispiel: bei Migration und Sicherheit wäre ich sofort dabei, bin ich absolut für. Nun sind die aber wiederum gegen das Mega-Projekt eines Umspannwerks und Stromtrassen die hier im Herzogtum-Lauenburg entstehen sollen. Projekte von denen ich natürlich begeistert bin.

So sind die Freien Wähler eine guter Kompromiss anstatt überhaut nicht zu wählen außerdem engagieren sich sich stark für den Ausbau von Wasserstoff als Energieträger im Bundesland Schleswig-Holstein, was letztendlich auch auschlaggebend war. Und der Rest des Wahlprogramms ist auch vernünftig, für die nächsten 5 Jahre ist das auf Kommunaler Ebene gut und später schaut man dann mal wieder was aus der Region geworden ist und wie es sich entwickelt hat.

Mut, Technologie und Fortschritt braucht es in diesen Zeiten (Krisen) und der Energiewende!

Verkehr

Ein leistungsfähiges Verkehrssystem ist das A und O jeder modernen Gesellschaft. Gerade das Herzogtum Lauenburg mit seiner
Lage im Hamburger „Speckgürtel“ mit vielen Berufspendlern in die Hansestadt ist auf gute, moderne und leistungsfähige
Verkehrsverbindungen angewiesen. Bei der weiteren Entwicklung des Verkehrssystems gilt es, alle Verkehrsträger miteinander
zu vernetzen. Ziel muss sein, dort wo möglich den Individualverkehr per PKW zunehmend durch ÖPNV, SPNV, das Fahrrad und
andere, noch fortschrittlichere Systeme zu ersetzen. Der Klimawandel und die Energiewende erfordern Investitionen in Rad-,
Bus- und Schienenverkehr ebenso wie in die Elektro- und Wasserstoffmobilität. Ideologisierte Verteufelungen des PKW lehnen
wir FREIE WÄHLER ab – auf dem „platten Land“ wird der PKW noch lange notwendig sein, um den Menschen die notwendige
Mobilität erhalten zu können. Unverzichtbar scheint eine Überarbeitung der Verkehrsverbünde: Es ist nicht einzusehen, warum
der Fahrgast bei einer Fahrt durch den Kreis ggf. zwei Nahverkehrtickets (HVV und NAH.SH) benötigt. Hier ist so schnell wie
möglich neben dem bundesweiten 49.-Euro-Ticketein verkehrsverbundübergreifendes Ticket einzuführen und langfristig eine
Fusion von HVV und NAH-SH zu planen.


Radverkehr
Gerade für kürzere Strecken mit wenig Beladung eignet sich das Fahrrad hervorragend als Verkehrsträger. Es ist ebenso klimawie gesundheitsfreundlich. Daher unterstützen wir FREIEN WÄHLER die Fahrradfahrer und fordern einen Ausbau des
Radwegenetzes. Es kann nicht sein, dass es immer noch längere Abschnitte von Kreis-, Landes- und Bundesstraßen gibt, die
keinen begleitenden Fahrradweg aufweisen! Wir unterstützen die Idee eines Radschnellwegs entlang der Bahnstrecke
Geesthacht – Bergedorf nach Hamburg. Wir FREIE WÄHLER fordern:

  • Flächendeckende Radweg(aus)bau an Bundesstraßen, Landstraßen und Kreisstraßen
  • Ein Radwegsanierungsprogramm
  • Bessere Radwegverbindungen zwischen Dörfern und den zuständigen Zentralorten (z. B. auf der ehemaligen
    Bahntrasse Schwarzenbek – Bad Oldesloe)
  • Verpflichtende Radwege an neu zu bauenden Straßen (z. B. vierter Bauabschnitt Ortsumgehung Schwarzenbek).

Straßenverkehr
Mittelfristig wird in einem ländlich strukturiertem Flächenkreis wie dem Herzogtum Lauenburg noch nicht komplett auf den
Individualverkehr (PKW) zu verzichten sein. Gerade die Bewohnerinnen und Bewohner der Dörfer und Gemeinden in größerer

Entfernung zu den Zentren werden auf absehbare Zeit selbst mit einem erheblichen Ausbau des ÖPNV auf ihre PKW angewiesen
sein. Gleichzeitig muss aber der Umstieg auf erneuerbare Energieträger wie die E-Mobilität und Wasserstoff forciert werden,
letzteres auch und gerade für den Schwerlastverkehr. Die geplanten Ortsumgehungen sollten mit möglichst geringem Eingriff in
die Umwelt fertiggestellt werden. In diesem Sinne lehnen wir eine mögliche westliche Variante für eine neue Elbbrücke in
Lauenburg aufgrund des unverhältnismäßig großen Eingriffes in die geschützte Elbhanglandschaft ab. Wir plädieren für eine
östliche Umfahrung unter Einbezug des Industriegebietes bei gleichzeitigem Erhalt des Gleisanschlusses. Unsere Ideen:

  • Ausbau- und Förderprogramm für E-Ladesäulen. Vor jedem öffentlichen Gebäude sollte sich mindestens eine, besser
    zwei, E-Ladesäulen finden
  • Ausbau von Wasserstofftankstellen
  • Förderung des Wasserstoffhafens Geesthacht
  • Umstellung der kreiseigenen PKW- und Nutzfahrzeugflotte auf Elektro und Wasserstoff-/Brennstoffzellenantrieben bis
    2030
  • Weitere Sanierung der Kreisstraßen, wo notwendig
  • Fertigstellung der geplanten Ortsumgehungen (Schwarzenbek, Lauenburg, Geesthacht). Planung eines sinnvollen
    Konzeptes für eine Ortsumgehung Ratzeburg.
  • Neue Elbquerung Lauenburg in der östlichen Variante (Industriegebiet, dabei aberErhalt des Gleisanschlusses!).

Schienenpersonennahverkehr (SPNV)
Ein leistungsfähiger eng getakteter und mit dem ÖPNV adäquat verknüpfter Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist eine der
wichtigsten Säulen der Verkehrs- und Energiewende. Durch die zwei aktiven Bahnlinien Lübeck – Büchen – Lüneburg und
Hamburg – Büchen – Berlin und die noch vorhandene, aber immer noch nicht reaktivierte Strecke Bergedorf – Geesthacht ist
der SPNV im Kreis eigentlich prädestiniert, eine wichtige Rolle zur Aufnahme der Pendlerströme nach Hamburg und Lübeck zu
spielen. Leider und unverständlicherweise vernachlässigt das Land Schleswig-Holstein den Ausbau des SPNV im Kreis
Herzogtum Lauenburg mit teils nicht nachvollziehbaren Argumenten. Besonders ärgerlich ist dabei die zeitlich wie finanziell
verschleppte Reaktivierung der Strecke Bergedorf – Geesthacht. Dieses Vorgehen ist inakzeptabel! In enger Abstimmung mit
Fahrgastverbänden wie ProBahn e.V. fordern wir FREIE WÄHLER:

  • Durchgehender Halbstunden-Takt zwischen Büchen und Hamburg Hbf. an Werktagen
  • Elektrifizierung der Bahnstrecke Lübeck – Lüneburg und Ausbau gemäß den Vorgaben der Studien zum
    Deutschlandtakt
  • Wiederinbetriebnahme Kreuzungsmöglichkeit in Mölln inkl. zweiter Bahnsteigkante
  • Einrichtung von Flügelzügen Mölln – Büchen – Hamburg Hbf. und Lauenburg – Büchen – Hamburg Hbf.
  • Zeitnahe Reaktivierung Bergedorf – Geesthacht, vorzugsweise mit Direktverbindung Geesthacht – Hamburg Hbf.
  • Aufbau S-Bahn Lübeck bis Ratzeburg bis Ende der 20er Jahre
  • Mittel- bis langfristig Reaktivierung inkl. Lückenschluss der „Kaiserbahn“ Ratzeburg – Zarrentin – Hagenow Land und
    Einbezug in das regionale SPNV-/ÖPNV-Konzept
  • Güterverkehr auf die Schiene bringen: Gleisanschlüsse/Verladestellen im Kreis dahingehend überprüfen, wo sinnvoll
    machbar.

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
Neben dem SPN ist gerade in der Fläche der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) unverzichtbar. Ein gut getakteter qualitativ
wie quantitativ hochwertiger ÖPNV ist eine weitere wichtige Säüle der Mobilitätswende und des Klimaschutzes. Passend zu den
gerade erst erfolgten Überlegungen zum Mobilitätskonzept des Kreises fordern wir FREIE WÄHLER für den Ausbau des ÖPNV:

  • Umstellung der Busse des ÖPNV bis 2035 auf Wasserstoff- oder Hybridantriebe, insbesondere die der kommunalen
    Verkehrsbetriebe
  • Ein leistungsfähiges eng getaktetes und attraktives Busnetz auf den Hauptstrecken mit Verknüpfung der großen Städte
    und größeren Amtsgemeinden
  • Eine sinnvolle ÖPNV-Anbindung über den „Schulbus“ hinaus der kleineren Dörfer und Gemeinden, z. B. auch per
    Bürgerbussen oder Anrufsammeltaxis
  • Ein Förderprogramm für die Installation elektronischer dynamischer Fahrgastinformationssysteme zumindest in den
    großen Städten an wichtigen Bushaltestellen/ZOB
  • Verzicht auf teure und wenig sinnvolle Versuche mit autonom fahrenden Kleinbussen (viel zu langsam, um ernsthaft
    eine Alternative zum PKW zu sein).

Elbe-Lübeck-Kanal
Der Elbe-Lübeck-Kanal gehört zum Herzogtum Lauenburg untrennbar dazu. Einst eine wichtige Binnenwasserstraße, hat er
leider an Bedeutung für den Güterverkehr massiv eingebüßt. Nachdem auch der letzte Güterverkehrskunde im Möllner Hafen
den Vertrieb seiner Produkte über das Binnenschiff eingestellt hat, besteht aus Sicht der FREIEN WÄHLER aktuell kein Bedarf
mehr an sehr teuren und in die Umgebung stark eingreifenden Ausbauplänen. Unsere Statements zum Elbe-Lübeck-Kanal:

  • Verzicht auf einen finanziell sehr teuren und in die Landschaft eingreifenden Ausbau bei fehlendem Beweis einer
    Sinnhaftigkeit und Wirtschaftlichkeit. Die geplanten Gelder sind deutlich besser beim Ausbau der Bahnstrecke Lübeck
    – Lüneburg aufgehoben.
  • Erhalt des Kanals als Teil der touristischen Attraktionen des Herzogtums und damit für das Sportbootwesen.

Öffentliche Gefahrenabwehr

Unverzichtbarer Teil unserer modernen komplexen Gesellschaft ist eine funktionierende, gut aufgestellte und den
Anforderungen entsprechend ausgerüstete öffentliche Gefahrenabwehr. Nicht nur der Klimawandel mit seinen an Zahl und
Stärke zunehmenden Wetterextremen (Unwetter, Starkregen, Orkane, Dürreperioden mit Waldbränden) oder Pandemien
fordern unsere technisierte und vernetzte und damit auch immer vulnerablere Gesellschaft heraus, sondern auch weiterhin
extreme Ideologien mit möglichen Anschlägen, technische Störfälle/Unfälle aller Verkehrsträger und
Cyberkriminalität/Cyberkriegsführung. Als wären diese Herausforderungen noch nicht genug, zeigt leider die Neuauflage des
Konfliktes mit Russland, dass auch kriegerische Auseinandersetzungen in Europa oder auch in Deutschland nicht mehr nur ein
Bestandteil schlechter Filme sind. Die bestmögliche Vorbereitung auf komplexe, langandauernde und/oder großflächige
Schadenslagen erfordert einen modernen und schlagkräftigen Katastrophenschutz. Unverzichtbarer Bestandteil dieses
Katastrophenschutzes sind die Freiwilligen Feuerwehren und die anerkannten Hilfsorganisationen. Wir REIE WÄHLER setzen uns
für eine weitere Stärkung und Modernisierung des Katastrophenschutzes im Kreis ein:

  • Wiederaufbau und Betrieb eines flächendeckenden Sirenensystems
  • Auf- bzw. Ausbau des kreiseigenen Katastrophenschutzlagers mit Bevorratung u.a. von Sanitätsmaterial,
    Medikamenten, Betriebsstoffen, Grundnahrungsmitteln u.v.a.m
  • Weitere Förderung der Freiwilligen Feuerwehren bzgl. Fahrzeug- und Gerätehausmodernisierungen
  • Stärkung der Resilienz der Bevölkerung durch in enger Zusammenarbeit mit den Hilfsorganisationen angebotene Erste
    Hilfe- und Zivilschutzkurse
  • Weitere Modernisierung von Ausrüstung und Fuhrpark der Katastrophenschutzgruppen des Kreises. Start einer
    Initiative auf Landesebene für eine den Anforderungen und neuen Bedrohungslagen angepasste Reorganisation der
    KatS-Gruppen
  • Engere Verzahnung von Rettungsdienst und Katastrophenschutz
  • Stärkung und Förderung des ehrenamtlichen Engagements in den Feuerwehren und Hilfsorganisationen

Medizinische Versorgung und Rettungsdienst

Gesundheit ist das höchste Gut. Eine flächendeckende medizinische Versorgung der Bevölkerung, auch auf dem Land, ist eine
Kernforderung der FREIEN WÄHLER. Gleichzeitig steht das System der Gesundheitsversorgung vor großen Herausforderungen:
Ärztemangel, Pflegenotstand, Überalterung der Bevölkerung und Kliniksterben sind nur einige Gesichtspunkte der anstehenden
Probleme. Wir FREIE WÄHLER stehen für eine moderne und dem Bedarf angepasste medizinische Versorgungsstruktur. Dies
beinhaltet auch einen schlagkräftigen Rettungsdienst und eine auf fachärztlichem Niveau arbeitende Notarztversorgung. Einen
Rettungsdienst bzw. ein Notarztsystem orientiert an Verbandsinteressen verantwortlicher Politiker lehnen wir vehement ab.
Synergien mit Nachbarkreisen sind zu nutzen, wo immer möglich. Insbesondere die Kooperation mit dem Kreis Stormarn, die
schon auf Ebene der Leitstelle und der Leitenden Notarztgruppe besteht, muss weiter intensiviert werden. Wir FREIE WÄHLER
setzen folgende Ausrufezeichen auf dem Gebiet der medizinischen Versorgung:

  • Erhalt der beiden Kliniken für die Grund- und Regelversorgung mit dem Versorgungsauftrag angepasster Abteilungsstruktur. Mittelfristig Fusion der beiden Kliniken unter dem Dach einer gemeinsamen Holding.
  • Bessere Verzahnung der Notaufnahmen der Kliniken und der kassenärztlichen Notfallpraxen der KVSH („Ein-TresenKonzept“).
  • Förderung der Bildung von Netzwerken der beiden Kliniken mit Schwerpunkt-/Maximalversorgern zur Optimierung
    der Patientenversorgung. Nutzung von moderner IT und Telemedizin dort, wo es Sinn macht (Z. B. Teleneurologie)
  • Überarbeitung des Facharzt-Bedarfsplanes der KVSH für den Kreis Herzogtum Lauenburg, Schaffung weiterer
    Facharztsitze (z. B. Lungenfacharzt im Nordkreis)
  • Erhalt von Allgemeinärztlichen Praxen in den zentralen Orten des ländlichen Raumes. Dort, wo notwendig, Förderung
    von MVZ-Lösungen (Medizinisches Versorgungszentrum).
  • Entlastung von Hausärzten durch die (Wieder-)Einführung von Gemeindeschwester- oder
    Gemeindesanitätermodellen
  • Stärkung der Position des Kreises in der Leitenden Notarztgruppe durch Aufnahme von entsprechend qualifizierten
    Notärzten aus dem Kreis selbst (aktuell nahezu nur noch Stormarner Ärzte in dieser Gruppe vertreten).
  • Schaffung einer gemeinsamen Rettungsdienstkooperation Herzogtum Lauenburg/Stormarn (Fusion RVS GmbH und
    Rettungsdienst Herzogtum Lauenburg gGmbH) nach dem Vorbild der Rettungsdienstkooperation in SchleswigHolstein gGmbH (RKiSH) i.S. einer „RKiRZOD“ – Nutzen von Synergien, Kostenersparnis durch Verzicht auf zwei
    eigenständige kreiseigene GmbHs.

Digitalisierung, Kommunikation und Bürgerservice

Immer noch bewegt sich Deutschland viel zu langsam in Sachen Digitalisierung und Internet. Das Internet ist längst kein Neuland
mehr! Die Corona-Krise hat gezeigt, wie sehr die öffentliche Verwaltung und die Ämter noch in der Vergangenheit angesiedelt
sind – Stichwort „Faxgeräte“. Wenn unser Land aber nicht seine Wettbewerbsfähigkeit verlieren möchte, gibt es keine
Alternativezu einer flächendecken, modernen und verlässlichen IT-Infrastruktur. Weder für die Wirtschaft noch für die Ämter
und Verwaltungen. Es muss auch Schluss sein mit dem monatelangen Warten auf Präsenzterminen bei Ämtern und Behörden
und dem sprichwörtlichen Papierkrieg bei Anträgen oder Anfragen! Daher fordern wir FREIE WÄHLER:

  • Beschleunigung und Durchführung des flächendeckenden Breitband-(Glasfaser-)Ausbaus. Jeder Bürger soll Zugang zu
    einem Breitbandanschluss haben!
  • Schließung von Funklöchern und Niedrigband-Mobilfunkverbindungen (EDGE ist nicht mehr zeitgemäß). Es kann nicht
    sein, dass sog. „Entwicklungsländer“eine 100%ige Mobilfunkabdeckung bieten, im Herzogtum Lauenburg aber im
    Schmilauer Wald das Mobilfunknetz abbricht!
  • Digitalisierung der Verwaltung: moderne EDV-Systeme und Vernetzung der Ämter untereinander müssen zeitnah
    voranschreiten. Die Laufmappe muss der Vergangenheit angehören!
  • Bis spätestens 2030 Möglichkeit der online-basierten Antragsstellung für den Bürger bei Ämtern und der Verwaltung
    für mindestens 95% der möglichen Anträge und Fragestellungen, von KFZ-Zulassungsstelle bis zum Jagdschein

Abfallwirtschaft

Das System der gemeinsamen Abfallwirtschaft mit dem Kreis Stormarn im Sinne derAbfallwirtschaft Südholstein (AWSH)
funktioniert gut und sollte beibehalten werden. Die Zahl der Recyclinghöfe im Kreis (sechs) sehen wir als ausreichend an. Zu
erwägen ist eine Ausdehnung der Öffnungszeiten – gerade am „Hauptkampftag“ Samstag sollte die Möglichkeit bestehen, bis
16:00 h anstelle 14:00 Abfall hier zu entsorgen. Zusätzlich zu den Recyclinghöfen gibt es an diversen Stellen im Kreis
Sammelcontainerstandorte für Papier, Altglas und tlw. Altkleider. Leider kommt es hier immer wieder zur illegalen Entsorgung
von Müll jeglicher Art und massiven Verschmutzungen. Hier sind Schritte zur Vermeidung dieser Probleme gefragt. Die
Versorgung der Privathaushalte mit den vier Tonnen „Restmüll“, „Bio“, „Altpapier“ und „Wertstoff“ sehen wir als gelungen an,
betrachten jedoch die nur alle vier Wochen stattfindende Entleerung der Papiertonne als zu selten an, gerade in Zeiten des
boomenden Online-Versandhandels.Auch ist für die Zukunft der Abfallentsorgung der Fachkräfte-/Arbeitskräftemangel in
diesem körperlich anstrengenden, sozial aber nicht hoch angesehenen Beruf, zu bedenken. Unsere Aussagen als FREIE WÄHLER:

  • Steigerung der Entleerungsfrequenz für Altpapierbehälter auf 14-täglich.
  • Konsequente Strafverfolgung von illegalen Müllentsorgern an den Containersammelplätzen, Start einer
    Informationskampagne zur bzw. gegen die illegale Entsorgung, als ultima ratio Abbau von Sammelplätzen.
  • Fortschreitende Automatisierung der Abfuhr-LKW mit dem Ziel einer Ein-Mann-Bedienung da, wo praktikabel –
    natürlich ohne Arbeitsplatzabbau.
  • Erweiterung der Öffnungszeiten der Recyclinghöfe v.a. am Samstag (hier z. B. bis 16:00 h), um noch mehr
    Bürgerinnen und Bürgern die Abgabe ihres Mülls zu erleichtern.

Wirtschaft

Eine funktionierende Wirtschaft ist das Rückgrat unseres Wohlstandes. Nur über eine funktionierende Wirtschaft können
Menschen in Lohn und Brot gebracht werden. Nur über eine funktionierende Wirtschaft können Steuern und Abgaben fließen,
die der öffentlichen Hand ihre vielfältigen Aufgaben ermöglichen. Mit der Wirtschaftsförderung Herzogtum Lauenburg (WFL)
besitzt der Kreis eine funktionierende Einrichtung für die Unterstützung und Neuansiedlung von Gewerbe. Aber es gibt
Optimierungsbedarf. Problematisch ist zudem die (existierende?) Platznot für die Ansiedelung neuer Gewerbegebiete, die
zunehmend zu Konflikten in den betroffenen Gemeinden führt. Für eine zukunftsfähige Wirtschaft im Kreis Herzogtum
Lauenburg sehen wir FREIE WÄHLER folgende Punkte:

  • Finden eines Gleichgewichts zwischen Ausweisung neuer Gewerbegebiete und möglichst geringer
    Flächenversiegelung bzw. Zerstörung landwirtschaftlich genutzter Flächen.
  • In diesem Sinne vorzugsweise Nutzen von bereits vorhandenen, aber aktuell nicht genutzten oder brachliegenden
    Wirtschaftsflächen vor Ausweisung neuer Gewerbegebiete.
  • Vor Ansiedelung neuer Gewerbegebiete sollte geklärt sein, welche Firmen sich dort niederlassen werden, am besten
    mit unterschriebenen Verträgen (Bedarfsprüfung!)
  • Steuerung der anzusiedelnden Firmen bzgl. Verkehrsaufkommen und Arbeitsplatzzahl (nicht nur „Logistiker“)
  • Kreisübergreifende Steuerung, wo welche Gewerbegebiete angesiedelt werden. Ggf. finanzielle Kompensationen für
    Gemeinden, die auf das Ausweisen eines Gewerbegebietes verzichten
  • Förderung der Ansiedelung von Betrieben, die im Bereich regenerative Energien tätig sind.
  • Erhalt der wenigen noch vorhandenen Anschlussgleise/Gleisanschlüsse im Kreis und Entwicklung eines Konzeptes
    zusammen mit der Wirtschaft, wie diese wieder für den Schienengüterverkehr genutzt werden können.

Energie

Die Energiekrise betrifft alle Bürgerinnen und Bürger des Kreises. Die zukünftige sichere und saubere Energieversorgung ist eine
doppelte Herausforderung – zum einen bzgl. der Verlässlichkeit, zum anderen bzgl. der Herkunft möglichst aus regenerativen
Quellen. Dabei steht Schleswig-Holstein eigentlich sehr gut da: Schon heute könnte das Land seinen gesamten Strombedarf rein
aus Windkraft (ON-/Off-Shore) generieren. Wir FREIE WÄHLER sehen die Chancen dieses Potentials, sowohl für den
Strombedarf als auch die Wasserstoffwirtschaft, die ein weitere Zukunftstechnologie darstellt. Für eine zukunftsfähige und
saubere Energieversorgung des Kreises Herzogtum Lauenburg sehen wir FREIE WÄHLER:

  • Absicherung der in großen Mengen gewonnenen Windenergie durch Aufbau mehrerer dezentraler großer
    Stromspeicher im Kreis – falls der Wind einmal nicht weht. Gleichzeitig können diese Speicher die Gefahr eines
    Blackouts deutlich senken.
  • Verpflichtende Installation von Solarzellen i.S. Photovoltaik auf allen kreiseigenen Gebäuden (wo technisch machbar
    und sinnvoll). Gleichzeitig Zurückhaltung beim Ausweisen großer Solarfelder anstelle landwirtschaftlicher Nutzflächen.
  • Vereinfachung der Antragsformalitäten und Genehmigungsverfahren beim Photovoltaikausbau, auch auf
    Landesebene.
  • Eher zurückhaltender Ausbau der On-Shore-Windkraftanlagen im dichtbesiedelten Bereich, die Off-Shore-Kapazitäten
    sind ausreichend! Unbedingter Einbezug der betroffenen Bürger bei Planung neuer Windkraftanlagen im Kreis!
  • Unterstützung bei Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur, hier besondere Begrüßung des geplanten Aufbaus eines
    Wasserstoffhafens in Geesthacht.
  • Wiederinbetriebnahme des Pumpspeicherwerks in Krümmel zur Stromerzeugung – etwaige Probleme mit der
    Wasserentnahme der Elbe sind aufzulösen (Gebühren und Einschränkungen).
  • Forcierter Ausbau des Nah- und Fernwärmenetzes, auch im ländlicheren Bereich. Erzeugung der Fernwärme
    möglichst aus klimafreundlichen und regenerativen Energieträgern. Gleichzeitig Beschränkung der Maismonokulturen
    als Quelle für Biogasanlagen – das Konzept ist aus unserer Sicht gescheitert. Biogasanlagen als Lokalversorger,
    betrieben mit landwirtschaftlichen Abfällen, sind aber zu unterstützen.

Landwirtschaft

Der Kreis Herzogtum Lauenburg ist historisch gewachsenes landwirtschaftlich geprägtes Gebiet. Die insbesondere im Süden mit
Knicks unterteilten Felder stellen auch aus touristischer Sicht eine einmalige Kulturlandschaft dar, die unbedingt gepflegt und
erhalten bleiben muss. Auch, wenn die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebsstätten leider abnimmt, bleibt die Landwirtschaft
eine prägende Einrichtung unseres Kreises. Schon um Abhängigkeiten von Nahrungsmittelweltmarkt möglichst zu verringern
und resilienter zu werden, muss die Nahrungsmittelerzeugung im Kreis erhalten und gefördert werden. Gleichzeitig sind die
Belange des Natur- und Artenschutzes (Stichwort Insektensterben) in die Betrachtung mit aufzunehmen. Was wünschen wir
FREIE WÄHLER?

  • Landwirtschaftliche Betriebe müssen so weit es geht erhalten bleiben. Bei der Nachfolgersuche sollte der Kreis die
    Besitzer unterstützen. Bürokratieabbau, um die Attraktivität des Berufes „Landwirt“ zu steigern.
  • Knicks sind unverzichtbarer Teil unserer Landschaft. Sie müssen weiter gepflegt werden, eine Neuanlage ist unbedingt
    zu fördern, wenn nicht sogar in gewissen Fällen vorzuschreiben.
  • Verpflichtende Gestaltung von Blühstreifen neben den Feldern zur Bekämpfung des Insektensterbens, finanzieller
    Ausgleich für die betroffenen Landwirte. Die möglichst geringe Nutzung von Herbi- und Pestiziden sowie ein möglichst
    geringer Nitrateinsatz sollten belohnt werden.
  • In diesem Sinne Unterstützung bei der Transformation zu einer ökologischeren Landwirtschaft in enger Abstimmung
    mit den Landwirten und dem Kreisbauernverband. Weiterhin Unterstützung beim Wechsel auf
    klimawandelfreundliche bzw. dem Klimawandel angepasste Nutzpflanzenarten und Anbautechniken.
  • Reduktion der künstlichen Bewässerung in Zeiten der zunehmend trockener werdenden Sommermonate zur
    Schonung der Grundwasserspeicher.

Verhältnis Kreis – Kommunen; Finanzen

Ohne Kommunen kein Kreis, ohne funktionierenden Kreis keine funktionierenden Kommunen. Beide Seiten sollten ein großes
Interesse an einer konstruktiven Zusammenarbeit haben. Dieses betrifft auch und insbesondere finanzielle Angelegenheiten.
Über die Kreisumlage finanzieren die Städte und Gemeinden den Kreis mit. Fasst man alle Pflichtaufgaben und -abgaben der
Städte und Gemeinden an den kreis zusammen, kommt man mittlerweile auf fast 80% des Haushaltes eines Dorfes oder einer
Gemeinde an den Kreis! Diese große Summe nimmt den Gemeinden die Luft zum Atmen. Wir FREIE WÄHLER sehen folgende
Punkte zu verbessern:

  • Entlastung der Amtsgemeinden von finanziellen Abgaben an Zentralorte
  • Anpassung der Kreisumlage und Reformierung der Abgabenlast der Städte und Gemeinden den Kreis betreffend.
  • Ein vernünftiges und nachhaltiges Wirtschaften mit den vorhandenen Mitteln auf Kreisebene sollte selbstverständlich
    sein.
  • Beschleunigung und Entbürokratisierung von Genehmigungsverfahren aus Kreiseben für Zwangsaufgaben der Städte
    und Gemeinden.
  • Benennung klarer Ansprechpartner auf Kreisebene für die kommunalen Sorgen und Probleme, Vermeiden von
    Verweisen von „Pontius-zu-Pilatus“.
  • Abschaffung der Straßen-Ausbaubeiträge für die Bürgerinnen und Bürger

Bildung

In unserem rohstoffarmen Land ist die Bildung unserer Kinder das höchste Gut. Gerade die Kinder haben unter den Coronabedingten Einschränkungen am stärksten gelitten (Schul-/KiTa-Schließungen). Diese Defizite sind kaum jemals aufzuholen. Auch
hat Corona den erheblichen Investitions- und Verbesserungsbedarf bei der Digitalisierung der Schulen gezeigt. Hier besteht
weiter dringender Handlungsbedarf. Gleichzeitig platzen KiTas und Schulen bei immer weiter zunehmender Zahl an Kindern aus
allen Nähten, Gruppen- und Klassengrößen nehmen zu. Diese Tatsache stößt auf räumlich-bauliche und personelle
Einschränkungen – so fehlt es überall an Erzieherinnen/Erziehern und Lehrerinnen/Lehrern. Die große Zahl an
Flüchtlingskindern mit nur wenigen oder gar keine Deutschkenntnissen aggraviert die vorhandenen Probleme weiterhin. Als
FREIE WÄHLER wünschen wir uns:

  • Beibehaltung aller Schulformen des differenzierten Bildungssystems und Reduktion der Konkurrenz zwischen
    Gymnasien und Oberstufen an Gemeinschaftsschulen durch Attraktivitätssteigerung von Kooperationsvereinbarungen
    mit bestehenden Gymnasien.
  • Einen massiven Ausbau der Ganztagsbetreuung an den Schulen. Dabei ist der Personalschlüssel insbesondere für
    Schulsozialarbeit deutlich zu erhöhen, kostenfreies und qualitativ hochwertigeres Schulessen anzubieten und die
    Kooperation mit örtlichen Vereinen auszubauen.
  • Konsequente Digitalisierung der Schulen mit WLAN und elektronischen Tafeln.
  • Unterstützung der Kommunen bei Sanierung bzw. Neubau von KiTas und Schulen.
  • Ein Förderprogramm für die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern, um der größten Personalnot an den KiTas
    zu begegnen.

Quelle: https://fw-rz.eu/kommunalwahl-2023-kreistagswahlprogramm-der-freie-waehler-kreisvereinigung-online/


Landtag beschließt Fraktionsmindestgröße: FREIE WÄHLER sehen Versuch des unlauteren Wettbewerbs / Koalition in SH setzt umstrittene Änderungen im Kommunalrecht durch

Am 23.03.23 hat der Schleswig-Holsteinische Landtag mit schwarz-grüner Mehrheit eine Verordnung verabschiedet, die in kommunalen Parlamenten wie Kreistagen oder Bürgerschaften eine Mindestgröße von drei Personen für eine Fraktion vorsieht. Das klingt auf den ersten Blick nicht besonders aufregend, bedeutet aber bei genauerem Hinsehen eine erhebliche Einschränkung der Möglichkeiten kleinerer Parteien oder Wählergemeinschaften. Denn nur Mitglieder und Mitgliederinnen einer Fraktion können besondere für eine vernünftige und konstruktive politische Arbeit Vorteile in Anspruch nehmen, z. B. eigene Büroräume in den entsprechenden Gebäuden erhalten. Insbesondere beschneidet die Verordnung aber das Mitspracherecht der gewählten Vertreter kleiner Parteien: ohne Fraktionszugehörigkeit haben sie in Ausschüssen zwar ein Rede-, aber kein Stimmrecht mehr! Und auch Anträge dürfen sie nicht einbringen, sondern nur reagieren auf Anträge andere Fraktionen/Parteien.

Torsten Egge, Spitzenkandidat der FREIEN WÄHLER Herzogtum Lauenburg für die Kreistagswahl am 14. Mai, ist erzürnt. “Wie man sieht, wird kurz vor der Wahl nochmals unliebsame Konkurrenz abgeschafft. Es gibt viele Wählergemeinschaften und kleine Parteien, die in den Kommunalparlamenten und Kreistagen bisher mit einer 2-Personen-Fraktion hervorragende Arbeit leisten. Ihnen wird das Recht verweigert, in Zukunft die Meinung Ihrer Wähler in den jeweiligen Ausschüssen zu vertreten.”

Aus Sicht von uns FREIEN WÄHLERN lebt Demokratie auch und gerade von unbequemen Meinungen und anderen Ansichten. “Diese bedauernswerte Entscheidung ist eine klare Missachtung des Bürgerwillens. Gerade den kleinen Fraktionen darf die Arbeit nicht unmöglich gemacht werden,” so Egge weiter. “Die großen Parteien scheinen ihre Claims abstecken zu wollen. Den kleineren Parteien soll ihre Arbeit möglichst erschwert werden, damit die großen möglichst ungestört vor sich hin wursteln können. Und diese Entscheidung wird von einer Partei, den GRÜNEN, mitgetragen, die in der Vergangenheit selbst als kleine Partei angefangen hat. So ändern sich die Zeiten!”

Sie als mündige Bürgerinnen und Bürger können am 14. Mai 2023 zeigen, was Sie von solchen demokratiegefährdenden Einschnitten halten!

Quelle: https://fw-rz.eu/landtag-beschliesst-fraktionsmindestgroesse-freie-waehler-sehen-versuch-des-unlauteren-wettbewerbs/

Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Koalition-setzt-umstrittene-Aenderungen-am-Kommunalrecht-durch,landtag6064.html

Atomausstieg: Grüne und Linke begrüßen den Atomausstieg zum 15. April / Der Atommausstieg ist ein echter (wahrer) Gewinn

Grüne und Linke begrüßen den Atomausstieg zum 15. April als Einstieg in eine „sichere und risikoarme“ Energieversorgung. Die FDP forderte zuletzt einen Weiterbetrieb.

Die Linke begrüßt das bevorstehende Abschalten der letzten drei deutschen Atomkraftwerke. Dies sei „ein Grund zu feiern“, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Lorenz Gösta Beutin der Nachrichtenagentur dpa. „Wir danken dem jahrzehntelangen Engagement der Anti-Atomkraft-Bewegung.“

Dass die FDP jetzt über eine Laufzeitverlängerung rede, sei absurd, sagte der Atomkraft-Experte. „Atomkraft ist unsicher und unbezahlbar. Die ganze Kraft muss jetzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien gerichtet werden, auf eine bezahlbare und ökologische Energiewende.“

Grüne: „Einstieg ins Zeitalter der Erneuerbaren“

Auch die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang lobte die bevorstehende Abschaltung der letzten deutschen Atomkraftwerke. „Der Ausstieg ist vor allem ein endgültiger Einstieg: in eine sichere und risikoarme, bezahlbare und saubere Energieversorgung – ins Zeitalter der Erneuerbaren“, sagte Lang der dpa.

Mit dem Schritt werde der Grundstein für künftigen Wohlstand und wirtschaftliche Stärke gelegt, sagte Lang. „Wir machen uns unabhängig von fossiler Energie, von Autokraten wie Wladimir Putin, von unbezahlbaren Energiepreisen.“

Atomstrom laut neuen Studien sehr teuer

Jüngere Studien zeigen laut der Grünenpolitikerin, dass erneuerbare Energien in der Produktion viermal weniger als Atomstrom kosteten und langfristig vor absehbar steigenden Preisen für Öl oder Gas schützten. „Mit dem klaren Fokus auf erneuerbare Energien, auf Wind und Solar, auch auf Wasserstoff, stärkt die Ampel die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland und schafft zukunftssichere Jobs.“

Die letzten drei deutschen Atomkraftwerke hätten eigentlich schon Ende vergangenen Jahres vom Netz gehen sollen. Wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine und der dadurch ausgelösten Energiekrise beschloss die Ampel-Koalition im vergangenen Jahr jedoch, die drei Meiler über den Winter weiterlaufen zu lassen. Am 15. April sollen sie nun endgültig heruntergefahren werden.

Die FDP hält wegen des Verzichts auf Kohlestrom einen Weiterbetrieb der Kernkraftwerke für notwendig. Das AKW-Aus sei „ein strategischer Fehler in einer weiterhin angespannten energiepolitischen Lage“, sagte zuletzt FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-04/atomausstieg-linke-gruene-akw


„Das Schreckgespenst von Blackouts, Strommangel, zu wenig grundlastfähigen Strom haben Atom-Fans bislang vor jeder Abschaltung eines Meilers an die Wand gemalt. Passiert ist nie was. Es nutzt nichts, die Debatte um die Technologie immer wieder aufzuwärmen. Anstatt das sich Parteien/Politiker jedes mal um eine AKW-Laufzeitverlängerung streiten sollte der Atomausstieg nun konsequent vollzogen werden und der Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie Wasserstoff als Energieträger voran gebracht werden.

Ich glaube viele Politiker haben Angst wenn die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, womit soll man noch Wahlkampf machen. plötzlich ist das Thema Atomkraft nicht mehr der große Burner.

Und wenn die FDP wirklich so für Technologieoffenheit wäre, wäre Deutschland schon längs Vorreiter im Bereich Wasserstoff als Energieträger und die Energiewende mit der Abschaltung der AKWs vollzogen.

Stadtessen stellen sich die Parteien/Politiker immer wieder selber ein Bein, in dem Sie sich von einer nicht zukunftsfähigen Energieerzeugung wie der Atomkraft aus Ideologischen gründen nicht lösen können und auch nicht wollen.

Wenn der Atomausstieg am 15. April kommt wäre das ein echter Anfang für die Energiewende und wenn die Parteien/Politiker sich von Ihrer Ideologie der Atomkraft (wie klimafreundlich, CO2-Frei usw.) lösen, vielleicht könnte Deutschland mit Wasserstoff als Energieträger ein Vorreiter werden bzw. führend sein. Die Debatte um die Atomtechnologie und das man sich davon nicht lösen mag, schadet anderen Technologien und deren Ausbau.

Der Atommausstieg am 15. April ist eine Chance für die Energiewende aus Erneuerbaren Energien und neue Technologien wie Wasserstoff als Energieträger.

Der Atommausstieg ist ein echter (wahrer) Gewinn und ein vorankommen für den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland.

Christian Dauck

JUICE – Raumsonde auf 12-jähriger Mission: Ist Leben auf Jupiter–Monden möglich?

1,6 Milliarden Euro lässt sich die ESA eine Mission zu den Jupiter–Monden kosten. Was man sich davon erhofft und warum die Reise zum Ziel über acht Jahre lang dauert.

Die Raumsonde JUICE untersucht in einer zwölfjährigen Mission die Eismonde des Jupiter. Im Mittelpunkt steht die FRage, ob auf den Monden Leben möglich wäre. (Foto: Airbus)

Der italienische Astronom Galileo Galilei hat die großen Jupiter–Monde entdeckt und 1610 in der Schrift „Sidereus Nuncius“ erstmals beschrieben. Mit der von Airbus in Immenstaad gebauten Raumsonde Jupiter Icy Moons Explorer (Juice) unternimmt die Europäische Weltraumorganisation ESA jetzt eine Forschungsmission, um die drei Eismonde Europa, Ganymed und Callisto genauer zu untersuchen.

Zwölf Jahre dauert das 1,6 Milliarden Euro teure Unterfangen. Start ist am 13. April, dann soll Juice mit einer Ariane–5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou (Französisch Guyana) ins All geschossen werden.

„Es geht darum, herauszufinden, ob es auf den Jupiter–Monden eine Umgebung gibt, die Leben ermöglichen würde“, sagt Rüdiger Hartwich, bei Airbus Leiter der Erdbeobachtungs– und Wissenschaftsprojekte. Bekannt sei bislang, dass es unter der harten Oberfläche der Monde Flüssigkeit gibt. Diese hat das Interesse der Wissenschaft vor allem geweckt.

Die beiden Jupiter–Monde Ganymed und Callisto sollen im Rahmen der Juice–Mission hauptsächlich untersucht werden. Auch über deren Atmosphäre will man Neues erfahren. Der dritte Mond Europa wird von einer speziellen NASA–Mission (Europa–Clipper), die kommendes Jahr startet, erforscht.

3,5 Tonnen Treibstoff

Bis die Untersuchungen beginnen, wird noch eine lange Zeit verstreichen: über acht Jahre ist Juice im All unterwegs, bis sie den Jupiter erreicht. Bei einem Leergewicht von rund zweieinhalb Tonnen hat die Raumsonde dazu noch 3,5 Tonnen Treibstoff an Bord.

Um zum Jupiter zu gelangen, unternimmt JUICE mehrere Flyby-Manöver. (Foto: Airbus)

Der würde jedoch mit der heutigen Raketentechnik niemals ausreichen, um direkt zum Jupiter zu fliegen. Möglich machen es sogenannte „Flyby–Manöver“.

„Man fliegt an den Planeten vorbei und nimmt ihnen ein bisschen der Bewegungsenergie“, sagt Markus Faust, der Chef der Juice–Mission bei Airbus in Immenstaad.

Sternenkonstellation muss passen

„Gravity Assist“ lautet der Fachbegriff für diese Methode, die Raumsonde holt also auf ihrer Reise mehrmals Schwung durch Schwerkraftumlenkung. Weil die Venus dafür besonders geeignet ist, fliegt JUICE (nach Umrundung von Mond und Erde) zunächst einmal in die „falsche“ Richtung weg vom Jupiter.

Nach dem Vorbeischwungmanöver an der Venus (2025) folgen zwei Runden um die Erde in verschiedenen Bahnen (2026 und 2029), bevor die Raumsonde die richtige Geschwindigkeit hat, um Kurs auf den Jupiter zu nehmen.

Um Juice auf diese Reise zu schicken, „muss die Sternenkonstellation genau passen“, sagt Faust. Das Startfenster reiche vom 13. noch bis zum 30. April.

Die Kontrolle der Mission haben die Wissenschaftler im Europäischen Satellitenkontrollzentrum in Darmstadt (ESOC). Wenn sich nach dem Start bis etwa zum Herbst alle Antennen ausgeklappt haben und die Instrumente startklar sind, ist der Job für die Airbusingenieure erledigt. Sie stehen aber bereit, falls es Probleme mit dem Satelliten gibt.

Antenne schaut Kilometer weit in die Erde

Die Juice–Raumsonde hat zehn hochmoderne wissenschaftliche Instrumente aus aller Welt an Bord. Darunter ist eine 16 Meter breite RIME–Antenne, die vom Immenstaader Unternehmen SpaceTech gebaut wurde.

Mit einem niederfrequenten Radar soll die Zusammensetzung der Oberflächen der Monde laut Airbus bis zu einer Tiefe von neun Kilometern untersucht werden. Die Daten, die Juice beim Umfliegen der Monde sammelt, erreichen das Kontrollzentrum in Darmstadt innerhalb von etwa 50 Minuten.

Die Raumsonde JUICE soll drei Jahre lang die drei Jupiter-Monde Ganymed, Callisto und Europa untersuchen. Der Satellit wurde im Reinraum von Airbus in Immenstaad integriert. (Foto: Airbus)

Insgesamt dauert die wissenschaftliche Phase von JUICE etwa drei Jahre, dann stürzt die Raumsonde kontrolliert auf den Ganymed–Mond ab.

Größtes Solarpanel

Eine besondere Herausforderung stellt bei der Mission die Energieversorgung dar. Am Jupiter hat es laut Airbus bis zu minus 230 Grad Celsius, die Sonnenintensität ist extrem niedrig und die Strahlenbelastung sehr hoch.

Die Juice–Raumsonde hat deshalb das größte Solarpanel an Bord, das jemals bei einer interplanetaren Mission im Einsatz war. Es hat ausgeklappt eine Spannweite von 27 Metern. Speziell entwickelte Solarzellen kommen von der Firma Azur bei Heilbronn. „Auf 85 Quadratmetern Fläche gewinnen wir nur 800 Watt Leistung“, sagt Faust.

Die JUICE-Raumsonde ist mit dem größten Solarpanel ausgestattet, das je für einen interplanetare Mission verwendet wurde. (Foto: JB Accariez/Airbus)

Damit könne man gerade mal einen Toaster betreiben. In Zusammenarbeit mit einer Batterie müssen damit die Sonde beheizt und die Instrumente betrieben werden.

100 Mitarbeiter im Einsatz

Seit 2014 arbeiteten bis zu 100 Ingenieure und Techniker in Immenstaad an Entwicklung und Bau von Juice. Etwa ein Jahr dauerte alleine die Integration, also das Zusammenbauen der Raumsonde im Integrated Technology Center (ITC), dem größten und modernsten Reinraum Europas.

Insgesamt rund 100 Ingenieure und Techniker haben an der JUICE-Raumsonde bei Airbus in Immenstaad geschraubt (Foto: Airbus)

Insgesamt 1,6 Milliarden Euro lässt sich die ESA die komplette rund 12–jährige Mission kosten, rund 600 Millionen Euro gehen laut Airbus an die Industriebetriebe, die Juice unter Federführung von Airbus Defence & Space hergestellt haben. Weitere 200 bis 300 Millionen Euro kosten die Instrumente.

Außerordentliche Teamleistung

Dass man trotz Corona und Problemen mit Lieferketten den Fertigstellungstermin nur um knapp ein Jahr verpasst hat, verdanke man einer „außerordentlichen Teamleistung“ sagt Hartwich, gerade bei der Komplexität der Mission.

Der Start war ursprünglich für August 2022 geplant. In Erinnerung an „Sidereus Nuncius“ wurde auf die Juice–Raumsonde eine Plakette mit dem lateinischen Originaldokument aufgelasert. Galileo Galilei wäre sicher begeistert von dieser Mission.

Quelle: https://www.schwaebische.de/regional/bodensee/immenstaad/raumsonde-auf-12jaerhiger-mission-ist-leben-auf-den-jupiter-monden-moeglich-1524153


Reise zum Jupiter – JUICE und die Beteiligung Deutschlands/JUICE fliegt zu den Monden des Jupiter – spektakuläre ESA Mission wird nach Spuren von Leben suchen

Reise zum Jupiter – JUICE und die Beteiligung Deutschlands
JUICE fliegt zu den Monden des Jupiter – spektakuläre ESA Mission wird nach Spuren von Leben suchen

Jupiter-Monde: „Es ist wahrscheinlicher, in einem unterirdischen Ozean Leben zu finden als auf dem Mars“

„Juice“ wird laut dem Forscher Norbert Krupp nicht nur einige Premieren im Sonnensystem erleben. Die Esa-Sonde soll auch die ozeanhaltigen Jupiter-Monde nach Leben absuchen.

Herr Krupp, Sie sind führend an der „Juice“-Mission beteiligt. Was ist aus Ihrer Sicht der spannendste Aspekt?
Wir werden mit der Sonde erstmals in einen Orbit um einen Mond im äußeren Sonnensystem einschwenken, nämlich Ganymed. Zuvor wird es Vorbeiflüge an Europa, Ganymed und Kallisto geben. Mit den Instrumenten an Bord können wir viele wissenschaftliche Themengebiete studieren, von der Oberfläche bis zu den inneren Ozeanen und die Umgebung dieser Monde. Das erfolgt im Zusammenhang mit dem Gesamtsystem Jupiter, das im Grunde ein kleines Sonnensystem für sich ist.

Welcher dieser Monde verspricht besonders wertvolle Daten, vielleicht auch Überraschungen?
Die wird es sicher bei jedem Mond geben. Ganymed ist hervorzuheben, weil es einerseits der größte Mond in Sonnensystem ist, größer übrigens als der Planet Merkur. Er ist zudem der einzige Mond mit einem eigenen Magnetfeld, das sich mit dem des Jupiters überlagert. Das wird echt spannend. Die drei Monde haben unterirdische Ozeane, über die wir mehr herausfinden wollen: wie tief sind sie, wie dick die Eiskruste, lässt sich etwas über Salzgehalt und Strömungen ermitteln und so weiter.

Die verborgenen Ozeane werden als mögliche Lebensräume betrachtet. Was bräuchte es dafür?
Damit Leben existieren kann, müssen mindestens vier wichtige Punkte erfüllt sein. Es braucht flüssiges Wasser und eine stabile Umgebung, das heißt keine starke Strahlung und solche Dinge. Drittens ist eine Energiequelle nötig, das wäre in so einem Ozean chemische Energie aus Reaktionen am Grund.

Hinzu kommen bestimmte Elemente und Moleküle, die auch als „Bausteine des Lebens“ bezeichnet werden. Speziell Europa als auch Ganymed und Kallisto haben in ihren Ozeanen gute Voraussetzungen dafür und unsere Sonde wird weitere Daten liefern, um zumindest theoretisch die Wahrscheinlichkeit für Leben genauer zu ermitteln.

Den Beweis wird diese Mission aber nicht führen.
Nein, man müsste vor Ort nachsehen. Ideen dazu gibt es bereits: Eine Sonde, die sich durch das Eis schmilzt und wie ein kleines U-Boot den Ozean durchquert und Proben analysiert. Falls überhaupt, wird es aber lediglich primitive Organismen geben. Grundsätzlich denke ich aber, dass es wahrscheinlicher ist, in einem unterirdischen Ozean Leben zu finden als etwa auf dem Mars.

Das dürfte noch lange dauern. Bereits Juice braucht acht Jahre, ehe sie mit der Forschung überhaupt beginnt. Wie hält man über so eine lange Zeit die Expertise?
Das ist wirklich ein Problem bei Raumfahrtmissionen, wo vom ersten Bleistiftstrich bis zum Ende der Messungen schnell 25, 30 Jahre vergehen. Und dann geht die wissenschaftliche Arbeit ja eigentlich erst richtig los. Viele in unserem Team werden dann im Ruhestand sein. Wir haben zwar die Möglichkeit, weiterhin zu forschen, mit den Daten, die dann kommen, aber das sollte nicht die Regel sein. Daher wird das Team schon jetzt verjüngt, um die Mission gut fortzuführen.

Sie haben eine besondere Beziehung zu Juice, der Missionsname stammt von Ihnen. Wie sind Sie darauf gekommen?
Das Projekt hat eine bewegte Geschichte, mal wurde mit den Amerikanern geplant, mal ohne. Da gab es immer auch vorläufige Namen. Die Esa wollte schließlich einen neuen Namen haben, in dem „Jupiter“ vorkommt. Wir vom Science Definition Team haben in einer Hotelbar nahe des Esa-Technologiezentrums in Noordwijk / Niederlande gesessen. Nach ein, zwei Gin Tonic hatten wir eine Liste mit Vorschlägen, darunter „Juice – Jupiter Icy Moons Explorer“. Fragen Sie mich nicht, wie ich darauf gekommen bin, irgendeine Eingebung. Aber der ist es am Ende geworden.

Wo werden Sie den Start erleben?
Ich werde nicht vor Ort im Raumfahrtzentrum Kourou sein, sondern bei uns am Institut in Göttingen. Wir machen eine öffentliche Startveranstaltung mit Livestream und Podiumsdiskussion, um über die Mission zu informieren. Ich finde es wichtig, dass wir unseren Steuerzahlern hier in Deutschland dadurch etwas zurückgeben und vermitteln, was wir Tolles machen können. Nach einem hoffentlich erfolgreichen Start werden wir dann eine Saftbar eröffnen und auf den Erfolg von „Juice“ anstoßen.

Norbert Krupp ist Planetenwissenschaftler am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen und führend an der Mission „Juice“ beteiligt.

Quelle:  https://www.tagesspiegel.de/wissen/jupiter-monde-es-ist-wahrscheinlicher-in-einem-unterirdischen-ozean-leben-zu-finden-als-auf-dem-mars-9616925.html