EU-ReformplĂ€ne zum Asylverfahren an den Außengrenzen: Treffen der EU-Innenministerinnen und -minister anfang Juni

Wie schnell die Zeit vergeht, da war doch noch was im Juni. Das EU-Innenministerinnen und -minister treffen zu den EU-ReformplĂ€ne im Asylverfahren (Asylverfahren an der EU-Außengrenze)

Was wohl beim EU-Innenministerinnen und -minister treffe rauskommt. Die unterschiedlichen Aussagen und die sich mehrmals verĂ€nderten Positionen bzw. aussagen von Politikern sind wie eine art Nebel. Man erlebt das auch beim jetzigen EU-Gesetzgebungsverfahren bei der Kinderpornografie. Es bleibt immer ein hauch von „Nebel des Krieges“ ĂŒber die EU-Verfahren und EU-Gesetzgebung unter dem sich Politiker versuchen zu einigen (mit tarnen, tĂ€uschen, Stellung halten, Position wechseln) und sich gleichzeitig vor der Öffentlichkeit und den Pro und Contra Parteien nicht so wirklich bei ihren SchachzĂŒgen/Schachspiel in die karten schauen lassen wollen.

Vielleicht lichtet sich der Nebel nach dem EU-Innenministerinnen und -minister treffen ein wenig. Diese treffen/Termine finde ich sind wichtige Meilensteine im EU-Verfahren.

Ja zu den EU-ReformplĂ€nen/Asylverfahren an der EU-Außengrenze. Ja zum Asylkompromiss


EuropĂ€isches Asylsystem / Deutschlands großer Asylplan

Von einem „historischen Momentum“ in der Asylpolitik spricht Bundesinnenministerin. Was Nancy Faeser damit meint – und was sich gerade wirklich tut.

Es war einmal ein Innenminister mit einem Masterplan – und das ging nicht gut aus. 2018 hatte sich die große Koalition gerade so zur Bundesregierung zusammengerafft, da drohte Horst Seehofer sie mit seinem 63-Punkte-Plan zur Asylpolitik schon wieder zu sprengen. Die Koalition ĂŒberlebte dann zwar doch, doch wie man in Deutschland und der EU mit GeflĂŒchteten dauerhaft umgehen will, ist bis heute nicht geklĂ€rt.

Jetzt will es Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wieder versuchen. Sie hat sich das „Gemeinsame EuropĂ€ische Asylsystem“ (GEAS) vorgenommen. Das GEAS ist die Grundlage fĂŒr eine einheitliche EU-Asylpolitik. Sie regelt, wie mit Asylsuchenden umzugehen ist und wie die Verfahren aussehen, die entscheiden, wer bleiben darf. Das Problem mit dem GEAS ist allerdings: Es funktioniert nicht. Seit Jahren gibt es den Plan, das System zu reformieren. Geklappt hat es nie.

Das „Jetzt oder nie“-GefĂŒhl

Doch Ende April klang es plötzlich so, als könnte sich etwas bewegen. Da zeigte sich Nancy Faeser ĂŒberraschend optimistisch – und sprach sogar von einem „historischen Momentum“ fĂŒr die Asylpolitik. Das klingt, als könnte es ernst werden mit der GEAS-Reform. Aber ist das so? Und was hat Faeser vor?

Um zu verstehen, warum die Innenministerin das Projekt gerade jetzt vorantreibt, muss man sich zwei Termine vor Augen fĂŒhren: das Treffen der EU-Innenministerinnen und -Innenminister am 8. Juni dieses Jahres – und die Wahl des EuropĂ€ischen Parlaments ziemlich genau ein Jahr spĂ€ter. Damit die GEAS-Reform zeitnah umgesetzt werden kann, muss sie im kommenden Jahr beschlossen werden – bevor das Parlament neu gewĂ€hlt wird. Und ob das noch klappt, entscheidet sich bei dem Ratstreffen am 8. Juni. SpĂ€testens dann mĂŒssten sich die Innenministerinnen und Innenminister einig werden.

Zeitdruck macht produktiv

Dieser Zeitdruck ist fĂŒr die Reform nicht unbedingt ein Nachteil. Das „Jetzt oder nie“-GefĂŒhl trĂ€gt wesentlich zu dem „Momentum“ bei, das Faeser beschworen hat. Wie das eben ist mit knappen Deadlines: Sie sind ein ziemlich effektiver Anreiz, um produktiv zu arbeiten. „Wenn das GEAS nicht kommt und damit eine verlĂ€ssliche Registrierung und Erfassung an den Außengrenzen, dann ist der Schengen-Raum mit offenen Binnengrenzen in großer Gefahr“, sagte Nancy Faeser – und erhöhte damit abermals den Druck.

Auf Ebene der Bundesregierung scheint das bereits geklappt zu haben. Dass Faeser seit Ende April so optimistisch auftritt, liegt vor allem daran, dass ihr gelungen ist, woran Seehofer damals scheiterte: die deutsche Regierung hinter einer Position zu vereinen, die auf EU-Ebene gute Chancen hat.

Diese deutsche Position orientiert sich stark an den VorschlĂ€gen der EU-Kommission. Deren Asyl- und Migrationspaket liegt seit fast drei Jahren vor. Ein wesentlicher Punkt darin: Jeder, der sich um Asyl in der EU bewerben will, wird schon an der Außengrenze in einem sogenannten Screening-Verfahren registriert. Wer aus einem Land kommt, aus dem nur wenige SchutzantrĂ€ge bewilligt werden, durchlĂ€uft ein beschleunigtes Asylverfahren – und darf im Fall einer Ablehnung gar nicht erst einreisen.

Streit um die Verteilung

Einer der grĂ¶ĂŸten Streitpunkte der Reform ist der sogenannte SolidaritĂ€tsmechanismus – also die Frage, wie die GeflĂŒchteten auf die EU-Mitgliedstaaten verteilt werden. Das regelt bislang die Dublin-Verordnung, die Teil des GEAS ist. Sie sieht vor, dass GeflĂŒchtete in dem EU-Staat Asyl beantragen mĂŒssen, den sie zuerst betreten haben. Das sind vor allem die Mittelmeerstaaten wie Italien oder Griechenland – die die Regel deshalb als so ungerecht empfinden, dass sie sich darĂŒber hinwegsetzen.

Doch alle Versuche, die Verteilungsfrage anders zu regeln, sind bisher gescheitert. Einer neuen Ordnung mĂŒssten auch Staaten wie Ungarn zustimmen, die sich bislang dagegen sperren. Aktuell gibt es schlicht keine funktionierenden Regeln. Und so verteilen sich die GeflĂŒchteten meist auf die LĂ€nder, in denen sie am ehesten auf ein vergleichsweise faires Asylverfahren hoffen können. Dazu gehört beispielsweise auch Deutschland.

Deutschland macht ZugestÀndnisse

Bereit zu ZugestÀndnissen

Das dĂŒrfte einer der GrĂŒnde sein, weshalb Faeser die Reform so stark vorantreibt – und bereit ist, ZugestĂ€ndnisse zu machen. In einem PrioritĂ€tenpapier des Bundesinnenministeriums heißt es, dass die Zustimmung Deutschlands zur GEAS-Reform nicht davon abhĂ€nge, sich mit allen Punkten durchzusetzen, sondern dass „am Ende die Gesamtbalance stimmen muss“.

Es sind ohnehin nur wenige Stellen in der deutschen Position, die von den EU-VorschlĂ€gen abweichen. Ein Streitpunkt ist die Altersgrenze, die eine Ausnahmeregelung fĂŒr Familien mit Kindern festlegt. Ihnen soll immer ein regulĂ€res Asylverfahren zustehen – auch wenn sie aus LĂ€ndern kommen, aus dem sonst nur wenige AntrĂ€ge bewilligt werden. Geht es nach der EU, soll die Ausnahme fĂŒr Familien mit Kindern bis zwölf Jahren gelten. Deutschland will die Altersgrenze auf 18 Jahre hochsetzen. Damit steht es unter den Mitgliedstaaten ziemlich allein da – und dĂŒrfte es schwer haben, sich durchzusetzen.

Dass Deutschland zu so vielen ZugestĂ€ndnissen bereit ist, löst auch Kritik aus. So schlossen sich mehr als 50 Organisationen zu einem gemeinsamen Statement gegen die deutsche Position zusammen, darunter die Caritas oder Brot fĂŒr die Welt. Auch in der GrĂŒnen-Bundestagsfraktion ist der Ärger unter einigen Abgeordneten groß.

Noch ist nicht klar, ob sich die EU-Innenministerinnen und -Innenminister am 8. Juni einigen können. Dass in Spanien und Griechenland gerade Neuwahlen geplant werden, macht die Verhandlungen schwieriger. Trotzdem sagen viele, die sich mit dem Thema befassen: Es ist zwar sehr unsicher, ob die Reform gelingt, aber es ist wahrscheinlicher denn je.

Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.europaeisches-asylsystem-deutschlands-grosser-asylplan.e3dfef68-4b13-4b4a-a28d-686ba727dc17.html


„Dass wir in der EU seit Jahren keine funktionierende gemeinsame Asylpolitik haben, ist Europas offene Wunde“

Vor dem Treffen der EU-Innenministerinnen und -minister in Luxemburg zeigt sich Annalena Baerbock offen fĂŒr Asyl-VorprĂŒfungen an den EU-Außengrenzen. Allerdings mĂŒssten die Menschenrechtsstandards gewahrt werden.

Außenministerin Annalena Baerbock hat sich offen gezeigt fĂŒr Asyl-VorprĂŒfungen an den EU-Außengrenzen, pocht jedoch auf die Einhaltung von Menschenrechtsstandards. Asylverfahren an den Außengrenzen seien „Fluch und Chance zugleich“, sagte die GrĂŒnen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Grenzverfahren sind hochproblematisch, weil sie in Freiheitsrechte eingreifen“, so Baerbock. Aber der Vorschlag der EU-Kommission sei die einzige realistische Chance, in einer EU von 27 sehr unterschiedlichen Staaten auf absehbare Zeit ĂŒberhaupt zu einem „geordneten und humanen Verteilungsverfahren“ zu kommen.

„Deshalb verhandeln wir in BrĂŒssel hart, um sicherzustellen, dass niemand lĂ€nger als einige Wochen im Grenzverfahren stecken bleibt, dass Familien mit Kindern nicht ins Grenzverfahren kommen, dass das Recht auf Asyl im Kern nicht ausgehöhlt wird.“ Auf die Frage, ob ihre Partei da mitziehe, sagte Baerbock: „Das hĂ€ngt davon ab, ob unsere europĂ€ischen Menschenrechtsstandards gewahrt werden.“ Der Grat sei sehr schmal, kritische Fragen seien wichtig.

Am 8. Juni wollen sich die EU-Innenministerinnen und -minister in erneut mit dem Thema beschÀftigen

„Aber auch ein Nichthandeln hĂ€tte bittere Konsequenzen“, mahnte Baerbock. Ohne eine gemeinsame europĂ€ische Antwort gehe der Trend schon jetzt ĂŒberall zu „mehr Abschottung, mehr Pushbacks, mehr ZĂ€unen“. Und ohne Ordnung an den Außengrenzen sei es nur eine Frage der Zeit, bis ein EU-Land nach dem anderen wieder ĂŒber Binnengrenzkontrollen rede.

Baerbock betonte: „Dass wir in der EU seit Jahren keine funktionierende gemeinsame Asylpolitik haben, ist Europas offene Wunde.“ Jetzt gebe es zum ersten Mal seit 2015 einen Kompromissvorschlag der EU-Kommission, der eine echte Chance habe, die sehr unterschiedlichen Anliegen in der EU zusammenzubringen. „Dazu gehören drei Elemente: Alle FlĂŒchtlinge werden an der Grenze registriert. Alle EU-Staaten verpflichten sich auf einen verbindlichen SolidaritĂ€tsmechanismus. Und es werden nur FlĂŒchtlinge verteilt, die auch eine Bleibeperspektive in Europa haben.“

Am 8. Juni wollen sich die EU-Innenministerinnen und -minister in Luxemburg erneut mit dem Thema beschĂ€ftigen. Die EU-Staaten versuchen derzeit mit Hochdruck, sich auf GrundzĂŒge einer Reform des europĂ€ischen Asylsystems zu einigen, um die seit Jahren heftig gerungen wird. Strittig ist insbesondere die Frage, ob es VorprĂŒfungen von AsylantrĂ€gen schon an den europĂ€ischen Außengrenzen geben soll, und eine mögliche Verteilung GeflĂŒchteter in Europa. Es steht im Raum, direkt nach der Registrierung in Außengrenzstaaten zu prĂŒfen, ob jemand Aussicht auf Schutz hat oder nicht. Hintergrund sind VorschlĂ€ge der EU-Kommission von 2020.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte sich Anfang des Monats fĂŒr eine Asyl-VorprĂŒfung an den Außengrenzen ausgesprochen.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/politik/baerbock-eu-migration-grenzen-asylpruefungen-1.5897814


FDP-Fraktionschef DĂŒrr will auch MinderjĂ€hrige in Asylzentren festhalten lassen

Um den Zustrom von Migranten kontrollieren zu können, soll es Asylzentren an den EU-Außengrenzen geben. FDP-Bundestagsfraktionschef Christian DĂŒrr fordert, dass auch MinderjĂ€hrige dort Schnellverfahren durchlaufen – und hofft auf eine rasche Einigung.

FDP-Fraktionschef Christian DĂŒrr hat sich dafĂŒr ausgesprochen, in den geplanten Asylzentren an den EU-Außengrenzen auch MinderjĂ€hrige festzuhalten, bis ihre AntrĂ€ge geprĂŒft sind. Er habe „VerstĂ€ndnis fĂŒr die französische Position, auch MinderjĂ€hrige in den Asylzentren Schnellverfahren durchlaufen zu lassen“, sagte DĂŒrr der „Neuen OsnabrĂŒcker Zeitung“. Notwendig seien einheitliche Regeln, „und diese können auch fĂŒr unter 18-JĂ€hrige gelten“.

Die geplante Einrichtung von Asylzentren fĂŒr Schnellverfahren an den EU-Außengrenzen bezeichnete DĂŒrr als „eine Zeitenwende“. Zugleich plĂ€dierte er fĂŒr einen stĂ€rkeren Schutz der deutschen Grenzen, solange dies an den EU-Außengrenzen noch nicht hinreichend gelinge. Er hoffe dabei auf eine rasche und vernĂŒnftige Einigung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) mit ihren Kollegen in den betroffenen BundeslĂ€ndern.

Seit der FlĂŒchtlingskrise von 2015 gibt es schon Grenzkontrollen zu Österreich, um aus Nachbarstaaten die Weiterreise von Migranten nach Deutschland zu verhindern. Der Bund hatte beim FlĂŒchtlingsgipfel am 10. Mai mit den LĂ€ndern zugesagt, dies „lageabhĂ€ngig“ auch bei anderen NachbarlĂ€ndern einzufĂŒhren.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article245654510/Migration-FDP-Politiker-Duerr-will-auch-Minderjaehrige-in-Asylzentren-festhalten-lassen.html

Die NASA lĂ€dt die Öffentlichkeit ein, ein Gedicht zu unterschreiben, das an Bord des Europa Clipper fliegen wird

Alle an Bord! „Nehmen Sie an der Mission teil und lassen Sie Ihren Namen in die NASA-Raumsonde Europa Clipper eingravieren, wĂ€hrend sie 1,8 Milliarden Meilen zurĂŒcklegt, um Europa zu erkunden, eine Meereswelt, die Leben beherbergen könnte. Unterschreiben Sie noch heute mit Ihrem Namen
“
Quelle: https://europa.nasa.gov/message-in-a-bottle/sign-on/


Die NASA lĂ€dt die Öffentlichkeit ein, ein Gedicht zu unterschreiben, das an Bord des Europa Clipper fliegen wird
Die „Message in a Bottle“-Kampagne bietet jedem die Möglichkeit, seinen Namen auf einen Mikrochip mit dem Text „In Praise of Mystery: A Poem for Europa“ der US-amerikanischen Dichterin Ada LimĂłn eingravieren zu lassen. Der Chip wird an Bord der NASA-Raumsonde Europa Clipper zum Jupiter und seinem Mond Europa fliegen. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech

Mitglieder der Öffentlichkeit sind eingeladen, ihre Namen zu einem Originalgedicht hinzuzufĂŒgen, das der NASA-Mission Europa Clipper gewidmet ist, bevor die Raumsonde im Oktober 2024 ihre Reise zum Jupitermond Europa antritt. Das Gedicht und die Namen werden wie eine Flaschenpost sein, die Milliarden reist Meilen zurĂŒcklegen, wĂ€hrend die Mission untersucht, ob der Ozean, von dem man annimmt, dass er unter der Eiskruste Europas liegt, Leben beherbergen könnte.

Im Rahmen der „Message in a Bottle“-Kampagne werden Namen, die vor dem 31. Dezember 2023, 23:59 Uhr EST eingehen, zusammen mit dem Gedicht der US-amerikanischen DichterpreistrĂ€gerin Ada LimĂłn mit dem Titel „In Lob des Mysteriums: Ein Gedicht fĂŒr Europa.“

Um zu unterschreiben, das Gedicht zu lesen und zu hören, wie Limón das Gedicht in einem animierten Video vortrÀgt, gehen Sie zu: https://go.nasa.gov/MessageInABottle

Auf der Website können die Teilnehmer außerdem ein anpassbares Souvenir erstellen und herunterladen – eine Illustration Ihres Namens auf einer Flaschenpost vor einer Darstellung von Europa und Jupiter –, um an das Erlebnis zu erinnern. Die Teilnehmer werden ermutigt, ihre Begeisterung in den sozialen Medien mit dem Hashtag #SendYourName zu teilen.

„‚Message in a Bottle‘ ist die perfekte Konvergenz von Wissenschaft, Kunst und Technologie, und wir freuen uns, mit der Welt die Gelegenheit zu teilen, Teil der Reise von Europa Clipper zu sein“, sagte Nicola Fox, stellvertretende Administratorin der Wissenschaftsmission der NASA Direktion in Washington. â€žIch liebe einfach den Gedanken, dass unsere Namen an Bord der strahlungstoleranten Raumsonde durch unser Sonnensystem reisen werden, die versucht, die Geheimnisse von Jupiters gefrorenem Mond zu entschlĂŒsseln.“

Die „Message in a Bottle“-Kampagne Ă€hnelt anderen NASA-Projekten, die es zig Millionen Menschen ermöglicht haben, ihre Namen zu senden, um an der Artemis I und mehreren Mars-Raumschiffen teilzunehmen. Es basiert auf der langen Tradition der Agentur, inspirierende Botschaften auf Raumschiffen zu versenden, die unser Sonnensystem und darĂŒber hinaus erforscht haben. In Anlehnung an die Goldene Schallplatte der NASA, die eine Zeitkapsel aus Tönen und Bildern verschickte, um die Vielfalt des Lebens und der Kultur auf der Erde zu vermitteln, zielt das Programm darauf ab, die Fantasie von Menschen auf der ganzen Welt anzuregen.

„Inspiration war der Antrieb fĂŒr die Menschen, die diese Flaggschiff-Mission entwickelten und das grĂ¶ĂŸte Raumschiff, das die NASA zur Erkundung des Sonnensystems geschickt hat, handgefertigt haben. â€žDas ist es, was die Menschheit dazu bringt, die großen Fragen zu stellen, zu denen diese Mission beitragen wird“, sagte Laurie Leshin, Direktorin des Jet Propulsion Laboratory der NASA in SĂŒdkalifornien, das die Entwicklung von Europa Clipper leitet. â€žDie Inspiration begleitet jeden einzelnen Namen, der die Reise nach Europa antreten wird.“

Europa Clipper wird derzeit vor laufender Kamera am JPL zusammengebaut. Die Raumsonde soll von Cape Canaveral, Florida aus starten und 1,8 Milliarden Meilen (2,6 Milliarden Kilometer) zurĂŒcklegen, um das Jupitersystem zu erreichen, wo sie im Jahr 2030 ankommen wird. WĂ€hrend sie Jupiter umkreist und etwa 50 Mal an Europa vorbeifliegt, wird sie ein weiteres Mal aufzeichnen Eine halbe Milliarde Meilen (800.000 Kilometer) zurĂŒcklegen, wĂ€hrend eine Reihe wissenschaftlicher Instrumente Daten ĂŒber den unterirdischen Ozean, die Eiskruste und die MondatmosphĂ€re sammelt.

Im Januar besuchte LimĂłn JPL, um die Raumsonde zu besichtigen und mehr ĂŒber die Mission zu erfahren. Sie wurde 2022 von der Kongressbibliothekarin Carla Hayden zur 24. Poet Laureate Consultant in Poetry ernannt und im April 2023 fĂŒr eine zweite, zweijĂ€hrige Amtszeit wiederernannt. LimĂłn wurde in Sonoma, Kalifornien, geboren und ist mexikanischer Abstammung. Sie ist Autorin mehrerer GedichtbĂ€nde, darunter „The Hurting Kind“ und „The Carrying“, die mit dem National Book Critics Circle Award for Poetry ausgezeichnet wurden.

Das Library of Congress Poetry and Literature Center ist die Heimat des offiziellen Dichters des Landes, des Poet Laureate Consultant in Poetry – eine Position, die es seit 1937 gibt. Die Library of Congress ist die grĂ¶ĂŸte Bibliothek der Welt und bietet Zugang zu den kreativen Aufzeichnungen des USA – und umfangreiche Materialien aus der ganzen Welt – sowohl vor Ort als auch online. Es ist der wichtigste Forschungszweig des US-Kongresses und Sitz des US Copyright Office.

Mehr ĂŒber die Mission

Das wichtigste wissenschaftliche Ziel von Europa Clipper besteht darin, herauszufinden, ob es unter der OberflĂ€che Europas Orte gibt, die Leben beherbergen könnten. Die drei wichtigsten wissenschaftlichen Ziele der Mission bestehen darin, die Beschaffenheit der Eisschale und des Ozeans darunter sowie die Zusammensetzung und Geologie des Mondes zu verstehen. Die detaillierte Erkundung Europas durch die Mission wird Wissenschaftlern helfen, das astrobiologische Potenzial fĂŒr bewohnbare Welten jenseits unseres Planeten besser zu verstehen.

Unter der Leitung des Caltech in Pasadena, Kalifornien, leitet das JPL die Entwicklung der Europa-Clipper-Mission in Zusammenarbeit mit dem Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (APL) in Laurel, Maryland, fĂŒr das Science Mission Directorate der NASA in Washington. APL entwarf den Hauptkörper des Raumfahrzeugs in Zusammenarbeit mit JPL und dem Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland. Das Planetary Missions Program Office im Marshall Space Flight Center der NASA in Huntsville, Alabama, fĂŒhrt das Programmmanagement der Europa Clipper-Mission durch.

Weitere Informationen zu Europa finden Sie hier: https://www.nasa.gov/europa

Quelle: https://astrobiology.com/2023/06/nasa-invites-the-public-to-sign-a-poem-that-will-fly-aboard-europa-clipper.html

Space Night science: Euclid und das dunkle Universum

Woraus besteht das Weltall? Wir wissen es noch immer nicht. Die uns bekannte, sichtbare Materie macht nur fĂŒnf Prozent aus – 95 Prozent bilden die geheimnisvolle Dunkle Energie und Dunkle Materie. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Und wie will die ESA-Mission Euclid nun endlich Licht ins dunkle Universum bringen? Damit beschĂ€ftigt sich die neue Folge des Magazins ÊșSpace Night scienceÊș – am Sonntag, 4. Juni 2023, um 19.00 Uhr in ARD alpha und bereits ab Samstag, 3. Juni auf ardalpha.de und in der ARD Mediathek.

Die Milchstraße ĂŒber dem La Silla Observatorium | Bild: ESO/B. Tafreshi (twanight.org)

Seit unser Universum vor 13,8 Milliarden Jahren entstanden ist, dehnt es sich aus – und zwar mittlerweile immer schneller. Warum ist das so? Und wie konnten die unzĂ€hligen Galaxien entstehen, die wir heute beobachten? Die Antworten liefern zwei extrem rĂ€tselhafte PhĂ€nomene: Dunkle Materie und Dunkle Energie. Aber was wissen wir eigentlich darĂŒber? Und warum glauben wir, dass es die beiden PhĂ€nomene gibt, obwohl wir sie weder sehen noch wirklich verstehen? Oder haben wir uns womöglich doch geirrt und es sind nur interessante Theorien?

Das soll die ESA-Mission Euclid herausfinden, die im Juli ins All startet. Sie will die wahre Natur von Dunkler Materie und Dunkler Energie entschlĂŒsseln. DafĂŒr ist das Teleskop mit zwei besonderen Kameras ausgestattet: mit dem Visible Instrument VIS fĂŒr sichtbares Licht und mit NISP, einem Nahinfrarot-Spektro- und Photometer. Dessen Linsenoptik ist die grĂ¶ĂŸte und prĂ€ziseste, die je fĂŒr eine Weltraumanwendung gebaut wurde. Entwickelt wurde sie von Frank Grupp und seinem Team am Max-Planck-Institut fĂŒr extraterrestrische Physik in Garching. Doch wie spĂŒrt man etwas auf, das unsichtbar ist? Sibylle Anderl spricht mit dem Wissenschaftler ĂŒber die grĂ¶ĂŸten Herausforderungen und nervenaufreibende Momente bei der Entwicklung.   

Zum Magazin ÊșSpace Night scienceÊș

Was gibt es Neues aus dem Universum? Welche Auswirkungen haben die Ergebnisse der Weltraumforschung auf die Zukunft der Menschheit? Im Space-Magazin ÊșSpace Night scienceÊș in ARD alpha prĂ€sentiert die Astrophysikerin und Wissenschaftsjournalistin Dr. Sibylle Anderl jeden ersten Sonntag im Monat um 19.00 Uhr spannende Fakten und Neuigkeiten aus unserem Sonnensystem, der Milchstraße oder fernen Galaxien. Die Folgen stehen 12 Monate in der ARD Mediathek zur VerfĂŒgung. 

Space Night science – Weitere Sendetermine:

Sonntag, 2. Juli 2023, 19.00 Uhr
Sonntag, 6. August 2023, 19.00 Uhr

Quelle: https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/ard-alpha-space-night-science-juni23-pressemitteilung-100.html

DESY: Grundstein fĂŒr Besucherzentrum gelegt

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, DESY-Direktor Helmut Dosch und weitere EhrengĂ€ste haben heute den Grundstein fĂŒr DESYs neues Besuchszentrum DESYUM gelegt. Das sechsstöckige GebĂ€ude soll neben einem großen Atrium, einer Cafeteria und BĂŒros auch eine multimediale Ausstellung beherbergen, die DESY, seine Forschung und Innovationen lebendig und allgemeinverstĂ€ndlich vermittelt. Als öffentliche BegegnungsstĂ€tte und Treffpunkt fĂŒr alle soll das DESYUM das neue Wahrzeichen fĂŒr den Campus werden. Die Eröffnung ist fĂŒr 2025 geplant.

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Visualisierung des DESY-Besuchszentrums DESYUM. Bild: DESY, HPP International

„Forschung ist ein wichtiger Teil der Gesellschaft, ein integraler Teil unserer Kultur“, sagt Helmut Dosch, Vorsitzender des DESY-Direktoriums. „DESY sucht daher traditionell den engen Austausch mit der Öffentlichkeit und so laden wir regelmĂ€ĂŸig zu Veranstaltungen und FĂŒhrungen auf unseren international geprĂ€gten DESY-Campus ein. Mit dem DESYUM und einer faszinierenden, interaktiven Wissenschaftsausstellung fĂŒr alle, die sich ĂŒber zwei Etagen erstreckt, schaffen wir eine neue Dialogplattform und einen neuen Anlaufpunkt fĂŒr alle, die sich fĂŒr Wissenschaft interessieren: Das DESYUM wird DESYs Schaufenster zu Welt.“

Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank sagt: „Das DESYUM wird die zentrale Anlaufstelle fĂŒr Besucherinnen und Besucher sowie Gastforschende aus aller Welt. Es bereichert die rund um DESY entstehende Science City Hamburg Bahrenfeld nicht nur mit einem multimedialen Ausstellungshaus, sondern es wird auch der Treffpunkt fĂŒr den offenen Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das DESYUM ist damit nicht nur eine herausragende Visitenkarte fĂŒr DESY, sondern fĂŒr die gesamte Science City Hamburg Bahrenfeld.“

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Der Vorsitzende des DESY-Direktoriums, Prof. Dr. Helmut Dosch, Hamburgs Wissenschaftssenatorin und Zweite BĂŒrgermeisterin Katharina Fegebank, DESYs Administrativer Direktor Christian Harringa sowie Architekt Matthias Latzke von HPP Architekten (v.l.n.r.) mauern die mit Zeitdokumenten befĂŒllte Zeitkapsel im DESYUM-Grundstein ein. Bild: DESY, Cristina Lopez Gonzalez

Mit seiner zentralen Lage auf dem Campus, der prĂ€genden Gestaltung und der dauerhaften Wissenschaftsausstellung soll das DESYUM Anziehungspunkt fĂŒr die Öffentlichkeit und zu einer festen GrĂ¶ĂŸe unter den Hamburger Attraktionen werden.

Im DESYUM findet sich kĂŒnftig auch der Welcome Service, das Servicezentrum fĂŒr die vielen Tausend Gastwissenschaftler:innen, die DESY jĂ€hrlich begrĂŒĂŸt. Außerdem arbeiten von dort die Abteilungen Presse und Kommunikation (PR) und Innovation und Technologietransfer (ITT).

Auf seinen sechs Etagen (einschließlich Untergeschoss) wird das DESYUM 3250 Quadratmeter NutzflĂ€che bieten. Der Entwurf stammt vom ArchitekturbĂŒro HPP Architekten aus Hamburg. Die streifenförmige Fassade aus eloxiertem Aluminium ist inspiriert von hochprĂ€zisen Spurdetektoren, mit denen schnelle Teilchen vermessen werden können. SchwĂŒnge und Kreise im Grundriss, auf der Dachterrasse und auch in der Fassade entstanden in Anlehnung an DESYs Teilchenbeschleuniger.

Gebaut wird das GebĂ€ude nach dem BNB-Nachhaltigkeitsstandard Silber. FĂŒr die Fassade wird beispielsweise verschraubtes recyceltes und recycelbares Aluminium verwendet. Durch eine spezielle Bauweise werden 30 Prozent Beton am Tragwerk eingespart. Das energieeffiziente GebĂ€ude wird an das DESY-NahwĂ€rmenetz angeschlossen und direkt mit AbwĂ€rme aus DESYs Teilchenbeschleunigern geheizt. Durch ein biodiverses GrĂŒndach mit Regen-SpeicherfĂ€higkeit wird zumindest ein Teil der durchs GebĂ€ude belegten FlĂ€che hochwertig kompensiert.

Inklusive der ersten Ausstellungsausstattung kostet das DESYUM rund 28,7 Millionen Euro. Finanziert wird es zu 90 Prozent durch das Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung (BMBF) und zu 10 Prozent von der Stadt Hamburg.

Das DESYUM in KĂŒrze:

  • 3250 Quadratmeter NutzflĂ€che auf 6 Etagen (inklusive Untergeschoss)
  • Baukosten inklusive Erstausstellung: 28,7 Mio. Euro (Stand April 2023)
  • Das GebĂ€ude wird zu 90 Prozent durch das Bundesforschungsministerium BMBF finanziert, zu 10 Prozent vom Land Hamburg
  • Bauliche Fertigstellung: Ende 2024. Danach folgt eine Inbetriebnahme-Phase von zwei bis drei Monaten.
  • Im zweiten Quartal 2025 soll das DESYUM an die Nutzer ĂŒbergegeben werden.
  • Die Ausstellungseröffnung ist fĂŒr April/Mai 2025 geplant

DESY zĂ€hlt zu den weltweit fĂŒhrenden Teilchenbeschleuniger-Zentren und erforscht die Struktur und Funktion von Materie – vom Wechselspiel kleinster Elementarteilchen, dem Verhalten neuartiger Nanowerkstoffe und lebenswichtiger BiomolekĂŒle bis hin zu den großen RĂ€tseln des Universums. Die Teilchenbeschleuniger und die Nachweisinstrumente, die DESY an seinen Standorten in Hamburg und Zeuthen entwickelt und baut, sind einzigartige Werkzeuge fĂŒr die Forschung: Sie erzeugen das stĂ€rkste Röntgenlicht der Welt, bringen Teilchen auf Rekordenergien und öffnen neue Fenster ins Universum. DESY ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der grĂ¶ĂŸten Wissenschaftsorganisation Deutschlands, und wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung und zu 10 Prozent von den LĂ€ndern Hamburg und Brandenburg finanziert.

Quelle: https://www.desy.de/aktuelles/news_suche/index_ger.html?openDirectAnchor=2776&two_columns=0

https://www.desy.de/ueber_desy/desy/index_ger.html

Das Webb-Weltraumteleskop kartiert ĂŒberraschend große Wasserdampfwolke, die vom Saturnmond Enceladus ausströmen

Das Webb-Weltraumteleskop kartiert ĂŒberraschend große Wolkenwolken, die vom Saturnmond Enceladus ausströmen
Die außerordentliche Empfindlichkeit und die hochspezialisierten Instrumente des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA/ESA/CSA enthĂŒllen Details darĂŒber, wie einer der Saturnmonde die Wasserversorgung fĂŒr das gesamte System des Ringplaneten speist. GrĂ¶ĂŸeres Bild â€“ ESA/NASA
https://www.nasa.gov/feature/goddard/2023/webb-maps-surprisingly-large-plume-jetting-from-saturn-s-moon-enceladus

Eine Wasserdampfwolke vom Saturnmond Enceladus mit einer LĂ€nge von mehr als 9.600 Kilometern – lang genug, um sich ĂŒber den eurasischen Kontinent von Irland bis Japan zu erstrecken – wurde von Forschern mit dem NASA/ESA/CSA-Weltraumteleskop James Webb entdeckt. Dies ist nicht nur das erste Mal, dass ein solcher Wasserausstoß ĂŒber eine so große Entfernung beobachtet wurde, sondern Webb gibt Wissenschaftlern auch zum ersten Mal einen direkten Einblick in die Art und Weise, wie diese Emission die Wasserversorgung fĂŒr das gesamte Saturnsystem und seine Umgebung antreibt Ringe.

https://esawebb.org/news/weic2314/

Enceladus, eine Meereswelt mit einem Durchmesser von etwa vier Prozent der GrĂ¶ĂŸe der Erde und einem Durchmesser von nur 505 Kilometern, ist eines der aufregendsten wissenschaftlichen Ziele in unserem Sonnensystem bei der Suche nach Leben jenseits der Erde. Zwischen der eisigen Außenkruste des Mondes und seinem felsigen Kern befindet sich ein globales Reservoir an Salzwasser. Geysirartige Vulkane spucken Eispartikel, Wasserdampf und organische Chemikalien aus Spalten in der MondoberflĂ€che, die informell „Tigerstreifen“ genannt werden.

Bilder der NIRCam (Near-Infrared Camera) des James-Webb-Weltraumteleskops der NASA/ESA/CSA zeigen eine Wasserdampfwolke, die vom SĂŒdpol des Saturnmondes Enceladus ausströmt und sich ĂŒber die 40-fache GrĂ¶ĂŸe des Mondes selbst erstreckt. Der Einschub, ein Bild vom Cassini-Orbiter, betont, wie klein Enceladus im Webb-Bild im Vergleich zur Wasserfahne erscheint. â€” ESA/NASA

Zuvor haben Observatorien Jets kartiert, die Hunderte von Kilometern von der MondoberflĂ€che entfernt sind, doch Webbs außerordentliche SensibilitĂ€t enthĂŒllt eine neue Geschichte.

Die LĂ€nge der Wolke war nicht das einzige Merkmal, das die Forscher faszinierte. Besonders beeindruckend ist auch die Geschwindigkeit, mit der der Wasserdampf ausströmt, etwa 300 Liter pro Sekunde. Bei dieser Geschwindigkeit könnten Sie ein olympisches Schwimmbecken in nur wenigen Stunden fĂŒllen. Im Vergleich dazu wĂŒrde dies mit einem Gartenschlauch auf der Erde mehr als zwei Wochen dauern.

Die NASA/ESA/ASI-Mission Cassini verbrachte mehr als ein Jahrzehnt damit, das Saturnsystem zu erforschen, und machte nicht nur zum ersten Mal ein Bild der Enceladus-Fahnen, sondern flog direkt durch sie hindurch und untersuchte, woraus sie bestanden. WĂ€hrend Cassinis Position im Saturnsystem unschĂ€tzbare Einblicke in diesen fernen Mond lieferte, bot Webbs einzigartiger Blick vom Sonne-Erde-Lagrange-Punkt 2, 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, zusammen mit der bemerkenswerten Empfindlichkeit seiner Integral Field Unit an Bord der NIRSpec (Near-Infrared). Spektrograph) Instrument bietet einen neuen Kontext.

Die Webb-Beobachtungen zeigen direkt, wie die Wasserdampffahnen des Mondes den Torus speisen, einen flockigen Donut aus Wasser, der sich neben dem E-Ring des Saturn befindet. Durch die Analyse der Webb-Daten haben Astronomen festgestellt, dass etwa 30 Prozent des Wassers in diesem Torus bleiben und die anderen 70 Prozent entweichen, um den Rest des Saturnsystems mit Wasser zu versorgen.

Geometrische OberflĂ€chenalbedo von Enceladus und nachgewiesene Wasserdampfemissionen. a) Geometrische OberflĂ€chenalbedo der hinteren HemisphĂ€re, normalisiert in Bezug auf ein reflektiertes Sonnenmodell30. Das Spektrum zeigt mehrere starke Signaturen von H2O-Eis, wĂ€hrend fĂŒr CO2-, CO- oder NH3-Eis bei den erwarteten WellenlĂ€ngen keine Absorptionen beobachtet werden. b) Modell der beobachteten Wasserausgasung, in dem vier verschiedene Regionen identifiziert werden: die mittlere Region (orangefarbener Kreis) innerhalb von 7 Enceladus-Radien (RE); die innere Fahnenregion zwischen 7 und 30 RE; die ausgedehnte Fahnenregion (blaue Kontur) nach SĂŒden und zwischen 30 und 38 RE; und die Torus-Hintergrundregion (rosa Kontur) nach Norden und zwischen 30 und 38 RE. c) Daten (schwarze Linien) und Modell (farbige Linien) der H2O-Fluoreszenzemissionen in den vier Regionen von Tafel b, zur besseren Verdeutlichung vertikal verschoben. Die abgerufene Anzahl der MolekĂŒle fĂŒr jede Region wird ebenfalls angezeigt. Alle Modelle sind konsistent mit einer Rotationstemperatur von 25 ±3K.

In den kommenden Jahren wird Webb als Hauptinstrument fĂŒr die Beobachtung des Ozeanmondes Enceladus dienen, und die Entdeckungen von Webb werden dazu beitragen, kĂŒnftige Satellitenmissionen im Sonnensystem zu informieren, die darauf abzielen, die Tiefe des unterirdischen Ozeans, die Dicke der Eiskruste usw. zu erforschen mehr.

Aufbauend auf den Entdeckungen von Webb sowie denen der ESA-Mission Jupiter Icy Moons Explorer (Juice) plant die ESA, mit zukĂŒnftigen Missionen noch nĂ€her an die Eismonde von Jupiter und Saturn heranzukommen, um nach möglichen Biosignaturen zu suchen.

Webbs Beobachtungen von Enceladus wurden im Rahmen des Guaranteed Time Observation (GTO)-Programms 1250 abgeschlossen. Das ursprĂŒngliche Ziel dieses Programms besteht darin, die FĂ€higkeiten von Webb in einem bestimmten Bereich der Wissenschaft zu demonstrieren und die Voraussetzungen fĂŒr zukĂŒnftige Studien zu schaffen.

Im gesamten Sichtfeld sind Wasseremissionen zu beobachten, die eine gewaltige Wasserfahne erkennen lassen, die von Enceladus ausgeht und einen ausgedehnten Hintergrundtorus um Saturn speist. a) Die Beobachtungen erfassen die hintere HemisphĂ€re von Enceladus und den Rand des Torus, wobei sich RS auf den mittleren Radius des Saturn bezieht. b) Bei jedem Spaxel (0,1″×0,1″) wurde die H2O-SĂ€ulendichte aus den beobachteten molekularen Fluoreszenzemissionen im Bereich von 2,62 bis 2,72 ÎŒm ermittelt. Enceladus hat einen Durchmesser von 0,07 Zoll (kleiner als ein Spaxel) und das Kontinuumsbild der Point-Spread-Function (PSF) wird im Nebenfeld angezeigt. Es ist eine gewisse verbleibende diagonale Streifenbildung zu beobachten, die vermutlich auf Detektoreffekte zurĂŒckzufĂŒhren ist. c) Ein Modell30 mit zwei Komponenten wie in Abbildung 1b dargestellt, bestehend aus einer Wolke und einer Torus-Hintergrundemission, reproduziert die Beobachtungen gut.

Die Ergebnisse des Teams wurden kĂŒrzlich zur Veröffentlichung am 17. Mai in Nature Astronomy angenommen. Eine JWST-molekulare Kartierung und Charakterisierung der Wasserfahne von Enceladus, die seinen Torus speist, finden Sie hier

Mehr Informationen

Webb ist das grĂ¶ĂŸte und leistungsstĂ€rkste Teleskop, das jemals ins All geschossen wurde. Im Rahmen einer internationalen Kooperationsvereinbarung stellte die ESA den Startdienst des Teleskops mithilfe der TrĂ€gerrakete Ariane 5 bereit. In Zusammenarbeit mit Partnern war die ESA fĂŒr die Entwicklung und Qualifizierung von Ariane-5-Anpassungen fĂŒr die Webb-Mission sowie fĂŒr die Beschaffung des Startdienstes durch Arianespace verantwortlich. Die ESA stellte außerdem den leistungsstarken Spektrographen NIRSpec und 50 % des Mittelinfrarotinstruments MIRI zur VerfĂŒgung, das von einem Konsortium national finanzierter europĂ€ischer Institute (dem MIRI European Consortium) in Zusammenarbeit mit dem JPL und der University of Arizona entworfen und gebaut wurde.

Webb ist eine internationale Partnerschaft zwischen NASA, ESA und der Canadian Space Agency (CSA).

Quelle: https://astrobiology.com/2023/05/webb-space-telescope-maps-surprisingly-large-plume-jetting-from-saturns-moon-enceladus.html

EU-Gesetz zur BekĂ€mpfung von Kinderpornographie/Kindesmissbrauch: Kurzer Überblick und Timeline

EU-Rat berichtet ĂŒber das Gesetz zur BekĂ€mpfung von Kindesmissbrauch

Entfernungsanordnungen, Meldepflichten und Governance-Architektur stehen im Mittelpunkt eines neuen Ratstextes zum Legislativvorschlag gegen Material ĂŒber sexuellen Missbrauch von Kindern (CSAM).

23. Mai 2023 (aktualisiert: 25. Mai 2023 )

Der EU-Gesetzentwurf zur BekĂ€mpfung der Verbreitung von CSAM enthĂ€lt mehrere Anforderungen an Hosting-Dienste, die Websites verfĂŒgbar machen, und an interpersonelle Kommunikationsdienste wie Messaging-Apps, um verdĂ€chtige Inhalte zu melden und zu entfernen.

Die schwedische RatsprĂ€sidentschaft hat am 17. Mai einen neuen Text in Umlauf gebracht, der diese Verpflichtungen berĂŒhrt und am Donnerstag und Freitag (25.-26. Mai) in der Law Enforcement Working Party, einem technischen Gremium des EU-Rates, erörtert werden soll.

Entfernungsbefehle

Der ursprĂŒngliche Vorschlag sieht vor, dass sowohl Justiz- als auch Verwaltungsbehörden Entfernungsanordnungen erlassen können, die die Entfernung illegaler Inhalte vorschreiben. Der neue Text weist jedoch darauf hin, dass die Mitgliedstaaten entscheiden können, ob Abschiebungsanordnungen „nur von einer Justizbehörde auf Antrag der zustĂ€ndigen Behörde erlassen werden dĂŒrfen“.

Ist dies der Fall, sollte das EU-Land die EuropĂ€ische Kommission informieren, die ihrerseits die Informationen zur VerfĂŒgung stellen sollte. Gleiches gelte fĂŒr SperrverfĂŒgungen, heißt es im Text.

Die Mitgliedstaaten mĂŒssen zudem in der Lage sein, die Anordnungen der zustĂ€ndigen Behörden „nachtrĂ€glich verwaltungstechnisch oder gerichtlich zu ĂŒberprĂŒfen“ – „im Einklang mit dem nationalen Recht“.

Solche ÜberprĂŒfungen werden verwendet, um zu entscheiden, ob eine bestimmte Intervention gerechtfertigt war und ob sie funktionierte oder nicht. Im Text heißt es, dass dies auch dann gilt, wenn die ÜberprĂŒfung auf Grundlage unterschiedlicher Rechtsvorschriften erfolgt.

DarĂŒber hinaus legt der Text fest, dass der Informationsaustausch durch die Koordinierungsbehörden automatisiert erfolgen soll und ĂŒber ein sicheres Informationssystem auf nationaler Ebene erfolgen muss.

Meldepflichten

Der Gesetzesentwurf verpflichtet Hosting-Dienstleister und Dienste fĂŒr interpersonelle Kommunikation, das neue EU-Zentrum zur VerhĂŒtung und BekĂ€mpfung sexuellen Kindesmissbrauchs zu informieren, wenn ihm ein Verdacht auf CSAM auf andere Weise als durch eine Entfernungsanordnung bekannt wird.

In diesen FĂ€llen legt der Text fest, dass der Diensteanbieter „sofern relevant“ das Zentrum darĂŒber informieren sollte, ob er den Zugriff auf das verdĂ€chtige Material freiwillig gesperrt hat oder ob dringende Maßnahmen erforderlich sind.

Wie EURACTIV berichtete , wurde in einer frĂŒheren Aktenversion bereits ein stĂ€rkerer Fokus auf zustĂ€ndige Behörden gelegt. Der jĂŒngste Kompromisstext schlĂ€gt vor, dass die zustĂ€ndigen Behörden die Befugnis haben sollten, den Zugang zu Materialien in allen Mitgliedstaaten „im Einklang mit den einschlĂ€gigen nationalen Anforderungen“ zu sperren.

Mit anderen Worten: Die zustÀndige Behörde des Landes, in dem der Dienst seinen Sitz hat, kann beantragen, den Zugang in allen EU-Mitgliedstaaten zu sperren.

EU-Zentrum und Koordination

Der Kompromisstext drĂ€ngt auf gegenseitige UnterstĂŒtzung zwischen den Koordinierungsbehörden, den zustĂ€ndigen Behörden der Mitgliedstaaten und dem EU-Zentrum.

Wenn das EU-Zentrum Folgeberichte ĂŒber mögliche FĂ€lle von sexuellem Kindesmissbrauch weiterleitet, muss dem Dokument zufolge angegeben werden, ob dies „zu einer laufenden Untersuchung beigetragen hat“. Sofern keine Maßnahmen ergriffen wurden, sind auch die GrĂŒnde anzugeben.

Der Text fĂŒhrte auch den Grundsatz ein, dass es einen „direkten Austausch“ zwischen den koordinierenden Behörden und entweder den Dienstleistern oder den Opfern geben sollte.

DarĂŒber hinaus sieht der Kompromiss vor, dass ein Kontaktbeauftragter fĂŒr die Koordinierung zwischen dem EU-Land und dem EU-Zentrum ernannt wird und ein Vertreter der koordinierenden Behörde als Mitglied des Verwaltungsrats des Zentrums ernannt wird.

Schließlich besteht dem Dokument zufolge eine weitere Aufgabe der Koordinierungsbehörden in der Erstellung eines jĂ€hrlichen TĂ€tigkeitsberichts auf nationaler Ebene.

Quelle: https://www.euractiv.com/section/law-enforcement/news/eu-council-advances-on-removal-orders-reporting-on-anti-child-abuse-law/


Ich hoffe bei den Verhandlungen auf ein starkes und schlagkrÀftiges Gesetz. Freiwilliges Scannen ist ein absolutes No-Go, es muss Pflicht sein. Auch das Deutsche Strafverfolgungsbehörden oft von den USA bescheid bekommen, ist ja wohl eine absolute Lachnummer, das diese wohl besser wissen was Kriminelle in Deutschland und der EU machen als unsere Strafverfolgungsbehörden, ist ja mega peinlich. Das EU-Gesetz zur BekÀmpfung von Kinderpornographie/Kindesmissbrauch ist ein Anfang.

Strafverfolgungsbehörden brĂ€uchten mehr mittel an die Hand: Vorratsdatenspreicherunng, KĂŒnstliche Intelligenz, Predictive Policing – Vorausschauende Polizeiarbeit von Bundesebene, Land, Kommune bis in die kleinste Polizeistation auf dem Dorf. FlĂ€chendeckende Gesichtserkennung mit KI UnterstĂŒtzung. Polizeistreifen abschaffen hin zur Digitalen Polizeistreife die von BĂŒro erfolgt/Strafverfolgung. Die Polizeistreife kann auch ein Roboter. KI gestĂŒtzte Verurteilung in Strafsachen. Auf die Polizei der Zukunft jetzt schon hinarbeiten.

Es muss die kĂŒnstliche Intelligenz sein die auf der Straße und im Internet nach verbrechen ausschaut hĂ€lt und Polizeibeamte alarmiert. KĂŒnstliche Intelligenz die Beamten auf der Fahrt weiter unterstĂŒtzt und bei erhöhter GefĂ€hrdung die Dienstwaffe per Fingerabdruck freigibt aber auch deeskalieren kann dadurch das Beamte einen Arzt aus einem Psychiatrischen Krankenhaus bekommt. Informationen ĂŒber TĂ€ter aus Computern der Behörden und die Digitale IdentitĂ€t im Internet anfordert, so das die Beamte ein Lagebild und Risikonbewertung nach einem Ampelsystem bekommen, die von der KĂŒnstlichen Intelligenz selbststĂ€ndig zusammentragen und analysiert wurde und fĂŒr Polizeibeamte entsprechen aufbereitet wird, im BĂŒro sowie im Dienstwagen auf einen Bildschirm erscheinen.

Dazu noch eine KĂŒnstliche Intelligent die das sieht und hört was auch der Polizeibeamte wahrnimmt in dem sie ebene so Bodycam und Funk des Polizisten nutz und dann wiederum Entscheidungen treffen kann ob die Dienstwaffe frei geben wird oder ob Beamte die Lage ohne Dienstwaffe lösen mĂŒssen bzw. können. Die stĂ€ndig alles fĂŒr die Staatsanwaltschaft und Richter aufnimmt. Und auch hier wĂ€re KI-Lösungen denkbar um sich einfache BeschlĂŒsse selbst die keinen Aufschub haben, selbst anfordern zu können.
Eine KĂŒnstliche Intelligenz die den Beamte stĂ€ndig begleitet, Entscheidungen trifft und stĂ€ndig Heer ĂŒber den Einsatz ist ud der Waffe der Polizeibeamte.

Auf Polizeischulen in weiter Zukunft lernen Beamte mit der neuen Technologie durch Schulung und Training zusammen in den Einsatz zugehen. Mit einer kĂŒnstlichen Intelligenz;, die Opfer, Beamte aber auch TĂ€ter ohne Tot versucht aus dem Einsatz zu holen bzw.. mit den obersten gebot den Einsatz so zu beenden.

So sind auch Polizeibeamte besser geschĂŒtzt, denn wenn ein TĂ€ter einen Polizisten ĂŒberwĂ€ltigt arbeitet die KI unermĂŒdlich weiter, kann weitere PolizeikrĂ€fte und den Notarzt verstĂ€ndigen, den natĂŒrlich kennt die KI die Vitalfunktionen der Beamten und hört und sieht weiter was um sie herum geschieht.

Erst dann wĂ€re der Staat und Polizeibeamte in der Lage BĂŒrger vor verbrechen zu schĂŒtzen. Was viele nicht wissen, das die Schutzpolizei gar nicht die Aufgabe hat BĂŒrger vor verbrechen zu schĂŒtzen und das auch gar nicht leisten kann. Eigendlich ist die Aufgabe prĂ€ventiv und selbst das gelinkt nicht immer. Wenn es doch mal passiert, ist das glĂŒck fĂŒr Opfer und Schutzpolizei. Das und vieles andere muss sich Ă€ndern und kĂŒnstliche Intelligenz ist die Lösung.

Denn GlĂŒck darf es nicht sein sondern ein Anspruch auf ein gewissen Schutz. Das nach einer tat sich Beamte auf den Weg machen, ist nicht das bestmögliche was mit heutiger Technologisch eigentlich möglich wĂ€re. Ein versuch vom Staat ja aber nicht der bestmögliche. So auch beim Kinderpornographie/Kindesmissbrauch und dann gibt da noch Politiker die sich quer stellen. und nicht so Technologieoffen wie ich bin. Sehr Schade!.

Laut Kommission ist das Scannen von Nachrichten nicht mit den Grundrechten unvereinbar

Angesichts der wachsenden Kritik verteidigte die EuropÀische Kommission in einem Non-Paper ihren Legislativvorschlag zur BekÀmpfung von Darstellungen des sexuellen Missbrauchs von Kindern und argumentierte, dieser stehe nicht im Widerspruch zur EU-Charta der Grundrechte und zur bestehenden Rechtsprechung.

19. Mai 2023 (aktualisiert: 22. Mai 2023 )

Der Gesetzesentwurf wĂŒrde Justizbehörden ermĂ€chtigen, Erkennungsanordnungen zu erlassen, die Plattformen wie WhatsApp und Gmail dazu zwingen, automatisierte Tools einzurichten und die gesamte Kommunikation ĂŒber ihren Dienst zu scannen, um verdĂ€chtiges Material und Versuche, MinderjĂ€hrige zu „groomen“, zu erkennen.

Seit der Vorschlag letztes Jahr vorgelegt wurde, hat er vom EuropĂ€ischen Datenschutzbeauftragten , einer externen Bewertung des EuropĂ€ischen Parlaments und dem Juristischen Dienst des EU-Rates eine Reihe negativer Reaktionen wegen seiner unverhĂ€ltnismĂ€ĂŸigen Auswirkungen auf die Grundrechte erhalten .

Gerade Letzteres, das einen besonderen Einfluss auf die EU-Politik hat, scheint die EuropĂ€ische Kommission dazu veranlasst zu haben, in einen Verteidigungsmodus ĂŒberzugehen, heißt es in einem Non-Paper vom 16. Mai, das dem zustĂ€ndigen technischen Gremium des EU-Rates ĂŒbermittelt wurde.

„Die Dienststellen der Kommission sind der Ansicht, dass die vorgeschlagenen Regeln und die bisherige Rechtsprechung in ihrer Gesamtheit und bei richtiger Auslegung keinen Grund fĂŒr die Schlussfolgerung bieten, dass die vorgeschlagene Verordnung in diesem Punkt mit der Charta unvereinbar ist“, heißt es in dem Non-Paper von EURACTIV.

Erkennungsanordnungen und Schutzmaßnahmen

Das Papier bekrĂ€ftigte, dass Entdeckungsanordnungen nur als letztes Mittel gedacht seien. Um dies sicherzustellen, können Anordnungen nur nach einem „obligatorischen vorherigen Prozess der Risikobewertung und -minderung“ erteilt werden.

Das zustĂ€ndige nationale Gericht muss zuvor prĂŒfen, ob „Anhaltspunkte dafĂŒr vorliegen, dass eine erhebliche Gefahr besteht, dass der Dienst zum sexuellen Missbrauch von Kindern missbraucht wird“ und ob „die GrĂŒnde fĂŒr den Erlass der Anordnung unter AbwĂ€gung aller Grundrechte und anderer Rechte ihre negativen Folgen ĂŒberwiegen“. Interessen auf dem Spiel“.

DarĂŒber hinaus betonte die Kommission, dass auch unabhĂ€ngige öffentliche Stellen in den Prozess einbezogen werden mĂŒssen.

Eine der diesbezĂŒglichen Schutzmaßnahmen besteht darin, dass die Dienstleister, die einer Aufdeckungsanordnung unterliegen, „regelmĂ€ĂŸig ĂŒber die AusfĂŒhrung Bericht erstatten mĂŒssen und die zustĂ€ndige nationale Behörde regelmĂ€ĂŸig beurteilen muss, ob möglicherweise Änderungen der Aufdeckungspflicht erforderlich sind“, um „wirksame Rechtsbehelfe“ zu gewĂ€hrleisten und Beschwerdebearbeitung“ und andere VersĂ€umnisse.

Eine AufklĂ€rungsanordnung wĂŒrde sich auch auf einen bestimmten Dienst oder sogar auf bestimmte Teile davon richten, eine generelle Überwachung gĂ€be es also nicht, heißt es in dem Papier. Außerdem gĂ€be es „zeitliche BeschrĂ€nkungen“ und es wĂŒrden nur „bestimmte spezifische Materialien und GesprĂ€che, die bestimmte Straftaten nach sich ziehen“ ins Visier genommen.

Andere Arten von Verbrechen oder Bedrohungen der nationalen Sicherheit wĂŒrden nicht berĂŒcksichtigt.

Grundrechte

An den Erkennungsanordnungen wurde kritisiert, dass sie die AusĂŒbung bestimmter Grundrechte, insbesondere der PrivatsphĂ€re und des Schutzes personenbezogener Daten der Nutzer der betreffenden Dienste, einschrĂ€nken können.

Dies hÀngt damit zusammen, dass potenziell alle Nutzer von der Durchsuchung ihrer privaten Kommunikation betroffen wÀren.

Das Non-Paper der Kommission betont jedoch, dass es sich hierbei nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der EuropĂ€ischen Union „nicht um absolute Rechte handelt, sondern im Zusammenhang mit ihrer Funktion in der Gesellschaft betrachtet werden muss“.

Daher mĂŒsse es eine „AbwĂ€gung“ geben, die „alle UmstĂ€nde des vorliegenden Falles berĂŒcksichtigen“ mĂŒsse. Dies könnte den Dienstleistern ĂŒberlassen bleiben, da die vorgeschlagenen Regeln einen gewissen Interpretationsspielraum lassen, aber „Ermessensspielraum und FlexibilitĂ€t wĂŒrden innerhalb eines detaillierten Rahmens ausgeĂŒbt“, einschließlich Schutzmaßnahmen.

Im Text heißt es, dass die rasanten „technologischen und kommerziellen Entwicklungen“ fast per Definition „AktivitĂ€ten beinhalten, die aus Grundrechtsperspektive sensibel sind“. Aus diesem Grund ist die Kommission der Ansicht, dass Schutzmaßnahmen und Leitlinien erforderlich sind.

Das Dokument fĂŒgte außerdem hinzu, dass „der Zugriff auf bestimmte personenbezogene Daten von Nutzern, die von Online-Dienstanbietern gespeichert werden, sicherlich hilfreich bei der BekĂ€mpfung von Straftaten sein kann, dies jedoch nicht unbedingt die einzige Möglichkeit ist.“

In dem Papier wurde auch hervorgehoben, dass sich CSAM von anderen Online-Verbrechen wie Propaganda, Hassreden oder Urheberrechtsverletzungen dadurch unterscheidet, dass der Inhalt selbst das Verbrechen darstellt.

In dem Dokument wurde anerkannt, dass Fragen zur „KompatibilitĂ€t der Erkennungsanordnungen mit der Charta“ nicht „mit absoluter Sicherheit“ beantwortet werden können. Allerdings gebe es auch „keinen Grund zu der Schlussfolgerung, dass die vorgeschlagene Verordnung in diesem Punkt mit der Charta unvereinbar ist“.

Portugals Meinung

In einem separaten Text, der ebenfalls vom 16. Mai stammt und EURACTIV vorliegt, hat Portugal mehrere VorschlĂ€ge zu dem Dossier vorgelegt. Sie forderten, dass Unternehmen „mit dem Risikobewertungsprozess beginnen können, sobald die Verordnung in Kraft tritt“, und fĂŒgten hinzu, dass „die Regelung der delegierten Rechtsakte sofort in Kraft treten muss“.

DarĂŒber hinaus sagte Lissabon, dass das EU-Zentrum „eingerichtet werden muss“ und dass „alle Nominierungen und Ernennungen vollstĂ€ndig sein mĂŒssen, einschließlich derjenigen des Opferausschusses“.

Quelle: https://www.euractiv.com/section/law-enforcement/news/message-scanning-not-incompatible-with-fundamental-rights-commission-says/


Die meisten EU-LĂ€nder unterstĂŒtzen das Scannen von Audiokommunikation

Laut einem neuen Dokument vom 12. Mai, das EURACTIV vorliegt, scheint eine Mehrheit im EU-Ministerrat dafĂŒr zu sein, das Scannen privater Nachrichten auf Audiokommunikation auszuweiten, um Material ĂŒber sexuellen Missbrauch von Kindern zu erkennen.

16. Mai 2023 (aktualisiert: 17. Mai 2023 )

Letzte Woche veröffentlichte EURACTIV ein Rechtsgutachten der internen AnwĂ€lte des EU-Rats, in dem Kritik an einem EU-Vorschlag zur BekĂ€mpfung von Material ĂŒber sexuellen Missbrauch von Kindern (CSAM) geĂŒbt wird.

Die schwedische RatsprĂ€sidentschaft hat daher die EU-LĂ€nder nach ihren Standpunkten zu vier SchlĂŒsselthemen gefragt: Erkennungsanordnungen, freiwillige Erkennung, Ende-zu-Ende-VerschlĂŒsselung und den Anwendungsbereich des Vorschlags, nĂ€mlich ob der Gesetzesentwurf auch Audiokommunikation abdecken sollte.

Nach Angaben der PrĂ€sidentschaft haben alle bis auf drei Mitgliedstaaten ihren Beitrag geleistet, und es gibt eine „klare Mehrheit“, die die Einbeziehung der Audiokommunikation in den Geltungsbereich der Verordnung unterstĂŒtzt.

Der Gesetzesvorschlag wĂŒrde Justizbehörden ermĂ€chtigen, Aufdeckungsanordnungen fĂŒr Kommunikationsdienste wie E-Mails oder Messaging-Apps zu erlassen, bei denen ein erhebliches Risiko besteht, dass sie zur Verbreitung von CSAM verwendet werden.

Audiokommunikation

Im ursprĂŒnglichen Text wĂŒrden die Erkennungsanordnungen diese Dienstleister dazu verpflichten, KI-gestĂŒtzte Tools zu implementieren, um bekannte CSAM, neues missbrĂ€uchliches Material und „Grooming“, also die Praxis eines Raubtiers, der versucht, ein Kind anzulocken, zu erkennen.

Die schwedische RatsprĂ€sidentschaft berichtete, dass es zwar starke UnterstĂŒtzung fĂŒr Erkennungsanordnungen zur Abdeckung bekannter CSAM gibt, die Positionen der Mitgliedstaaten jedoch bei den anderen beiden Arten von Inhalten, die laut Experten schwieriger zu erkennen sind, „differenzierter“ sind.

Dennoch sind die Auswirkungen einer Ausweitung der Erfassungsanordnungen auf Audio möglicherweise weitreichend, angefangen bei der Tatsache, dass noch geklĂ€rt wird, ob dies auch Sprachnachrichten oder Telefonanrufe umfassen wĂŒrde.

Laut einer Quelle aus der Telekommunikationsbranche, die unter der Bedingung der AnonymitĂ€t mit EURACTIV sprach, wĂ€re die Einbeziehung von Audiokommunikation Ă€ußerst negativ, nicht nur fĂŒr die Vertraulichkeit von GesprĂ€chen, sondern auch fĂŒr die Sicherheit des gesamten Netzwerks.

DarĂŒber hinaus unterscheidet das Dokument nicht zwischen nummernunabhĂ€ngigen Kommunikationsdiensten wie Instant-Messaging-Apps wie Messanger und nummernbasierten Kommunikationsdiensten, ĂŒber die Benutzer internationale und nationale Nummern anrufen können. Letzterer Typ wurde zuvor in einem Kompromisstext von den Scan-Regeln ausgenommen .

Ende-zu-Ende-VerschlĂŒsselung

Die EU-LĂ€nder haben auch den umstrittensten Aspekt des Gesetzesvorschlags diskutiert: Erkennungsanordnungen stehen im Widerspruch zur Ende-zu-Ende-VerschlĂŒsselung. Diese Technologie ermöglicht es nur den EmpfĂ€ngern der Kommunikation, deren Inhalt zu entschlĂŒsseln.

Zu diesem entscheidenden Punkt stellt die schwedische PrĂ€sidentschaft fest, dass die Diskussionen „nicht schlĂŒssig“ verlaufen seien.

NĂ€chste Schritte

Die Akte soll am 17. Mai beim Ausschuss der StÀndigen Vertreter (AStV) eingehen.

Der Mitteilung des PrĂ€sidenten zufolge mĂŒssen die EU-Botschafter drei Entscheidungen treffen: ob zwischenmenschliche Kommunikation in den Geltungsbereich der Erkennungsanordnungen fallen soll und wenn ja, ob die Entdeckungsanordnung fĂŒr bekannte CSAM, unbekannte CSAM, Grooming und auch Audiokommunikation gelten soll .

DarĂŒber hinaus wird von den EU-Diplomaten erwartet, dass sie politische Leitlinien zur Erkennungsanordnung fĂŒr zwischenmenschliche Kommunikation bereitstellen, einschließlich „der Auswirkungen auf die Ende-zu-Ende-VerschlĂŒsselung“.

Gleichzeitig wird in dem Dokument darauf hingewiesen, dass mehrere LĂ€nder teilweise oder allgemeine PrĂŒfungsvorbehalte eingelegt haben, was bedeutet, dass sie sich nicht formell auf den Text einigen können, bis sie weitere Anweisungen von ihren Regierungen erhalten.

Quelle: https://www.euractiv.com/section/law-enforcement/news/majority-of-eu-countries-support-scanning-of-audio-communications/


Die Verhandlungen: Zeitschiene und Termine

2020: Die europÀische Kommission schlÀgt ein zeitlich begrenztes Gesetz vor welches die Chatkontrolle erlaubt

11. Mai 2022: Die Kommission stellt einen Gesetzesentwurf vor, der zur Chatkontrolle verpflichtet

Die EU-Kommission will mit einem zweiten Gesetz nun alle Anbieter zum Einsatz dieser Technologie verpflichten.

8. Mai, 22. Juni, 5. Juli, 25. Juli, 6. September, 22. September, 5. Oktober, 19. Oktober, 3. November, 24. November 2022: Der Gesetzesentwurf wurde in der Ratsgruppe “Strafverfolgung” diskutiert.

  • 28. September 2022: Ratsworkshop zu Durchsuchungstechnologien

  • 10. Oktober 2022: Der Vorschlag wurde prĂ€sentiert und diskutiert im fĂŒhrenden Ausschuss (LIBE)

  • 3. November 2022: Ratstreffen

  • 24. November 2022: Ratstreffen (Altersverifikation)

  • 30. November 2022: Erstes treffen der Schattenberichterstatter des EuropĂ€ischen Parlaments

  • 8. – 9. Dezember 2022: Tagung des des Rates „Justiz und Inneres“ in BrĂŒssel

  • 14. Dezember 2022: Treffen der Schattenberichterstatter: Anhörungen

  • 10. Januar 2023: Treffen der Schattenberichterstatter: Anhörungen

  • 19. & 20. Januar 2023: Treffen der Ratsarbeitsgruppe Strafverfolgung

  • 24. Januar 2023: Treffen der Schattenberichterstatter: Anhörungen (Fokus: Strafverfolgung)

  • 7. Februar 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 27. Februar 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 7. MĂ€rz 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 16. MĂ€rz 2023: Treffen der Ratsarbeitsgruppe Strafverfolgung (Kompromisvorschlag)

  • 21. MĂ€rz 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • April 2023: Stellungnahme des Bundesregierung

  • 13. April 2023: PrĂ€sentation des Impact Assessment in LIBE

  • 14. April 2023: EP-Berichterstatter reicht Berichtsentwurf ein

  • 25. April 2023: Treffen der Ratsarbeitsgruppe Strafverfolgung (Kompromisvorschlag)

  • 26. April 2023: PrĂ€sentation des Berichtsentwurfs in LIBE

  • 17. Mai 2023: Frist des EP fĂŒr die Einreichung von ÄnderungsantrĂ€gen

  • 25. – 26. Mai 2023: Treffen der Ratsarbeitsgruppe Strafverfolgung (Kompromisvorschlag)

  • 31. Mai 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 7. Juni 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 8. und 9. Juni 2023: Rat “Justiz und Inneres” soll partielle Einigung festlegen

  • 14. Juni 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 28. Juni 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 5. Juli 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 12. Juli 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • 19. Juli 2023: Treffen der Schattenberichterstatter

  • September 2023: Abstimmung im LIBE-Ausschuss

  • Oktober 2023: Abstimmung im Plenum

  • Dezember 2023: Einigung im Trilog

Angaben ohne GewÀhr/TerminÀnderungen möglich

Perseverance: Versteckspiel von Ingenuity

Der Ingenuity Mars Helicopter der NASA hat dieses Bild mit seiner hochauflösenden Farbkamera aufgenommen.  Diese Kamera ist im Rumpf des Hubschraubers montiert und etwa 22 Grad unter den Horizont gerichtet.
„Castell Henylls“ von oben :  Dieses farbverstĂ€rkte Bild aus dem Hubschrauber zeigt die Region „Castell Henylls“ im Jezero-Krater auf dem Mars. Dieses und andere wĂ€hrend Flug 48 aufgenommene Bilder ermöglichten Wissenschaftlern und Roverplanern etwa zwei Wochen bevor Perseverance dieses Gebiet erreichte, eine erweiterte AufklĂ€rung. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech. Bild herunterladen >

26. Mai 2023

Noch vor dem Ende der Hauptmission von Ingenuity als Technologiedemonstrator zeigte der Hubschrauber, dass er taktische und wissenschaftliche AufklĂ€rungsarbeit fĂŒr die Perseverance-Mission leisten kann. In der Praxis war dies nicht immer möglich, aber Ingenuity hat im Laufe der Mission tatsĂ€chlich mehr als ein paar Mal seinen Wert unter Beweis gestellt. Wie in einem frĂŒheren Beitrag erwĂ€hnt, freute sich das Team darauf, dies noch einmal zu tun, wĂ€hrend der Rover den langen Aufstieg das Jezero-Delta hinauf machte.

Flug 46hatte Ingenuity in Sichtweite der wissenschaftlich wichtigen Tenby-Region gebracht, aber eine Reihe kleinerer Probleme verzögerten die DurchfĂŒhrung von Flug 47, sodass Perseverance den Hubschrauber einholen konnte. Dies schloss jegliche ErkundungsflĂŒge von Tenby aus der NĂ€he aus, da Ingenuity dafĂŒr die Flugbahn des Rovers ĂŒberfliegen mĂŒsste, was ein inakzeptables Risiko fĂŒr beide Fahrzeuge darstellte. Stattdessen versuchte das Ingenuity-Team, Tenby aus der Ferne abzubilden, wĂ€hrend sich der Hubschrauber auf Flug 47 weiter das Delta hinauf bewegte. Das Sichtfeld der Return to Earth (RTE)-Kamera von Ingenuity ist diagonal nach unten gerichtet und erfasst einen relativ schmalen Bereich von etwas oben den Horizont auf etwa 40 Grad nach unten. Dieses schmale Sichtfeld ermöglicht es der Kamera, wunderschön detaillierte Bilder der MarsoberflĂ€che aufzunehmen, lĂ€sst jedoch wenig Spielraum fĂŒr Fehler bei der Zielerfassung. Da die Fluglage des Hubschraubers (Gieren, Nicken, Rollen) als Reaktion auf Ă€ußere Faktoren wĂ€hrend des Fluges natĂŒrlich schwankt, bleiben Merkmale in der NĂ€he der Grenzen des geplanten Bildes oft außerhalb des tatsĂ€chlichen Bildes. Weit entfernte Merkmale befinden sich immer in der NĂ€he des Horizonts und somit nahe am Rand des Kamerarahmens und sind schwer zuverlĂ€ssig zu erfassen. Diese Schwierigkeit trat bei Flug 47 ins Spiel, als die von Tenby versuchten Erkundungsbilder das Hauptinteresse nur knapp verfehlten. Das Bild, mit dem das Helikopter-Team das Rover-Wissenschaftsteam beeindrucken wollte, war nur um wenige Grad unsichtbar. Obwohl diese Bilder dem Wissenschaftsteam vor der Ankunft des Rovers zur VerfĂŒgung gestellt wurden, waren sie leider von geringem praktischen Wert. Merkmale in der NĂ€he der Grenzen des geplanten Bildes bleiben oft außerhalb des tatsĂ€chlichen Rahmens. Weit entfernte Merkmale befinden sich immer in der NĂ€he des Horizonts und somit nahe am Rand des Kamerarahmens und sind schwer zuverlĂ€ssig zu erfassen.

Die UmstĂ€nde waren fĂŒr Flug 48 weitaus gĂŒnstiger. Perseverance plante, mindestens zwei Wochen in Tenby zu verbringen, gefolgt von einer Erkundung zweier weiterer geplanter Standorte westlich: Castell Henllys und Foel Drygarn. Wissenschaftler waren verstĂ€ndlicherweise bestrebt, ihren Plan fĂŒr diese Regionen auszuarbeiten, und baten das Ingenuity-Team um eine erweiterte Erkundung von Castell Henllys. Da die NĂ€he des Rovers zu einer guten TelekommunikationsstĂ€rke fĂŒhrte und keine Bedenken bestanden, den Weg des Rovers zu kreuzen, waren die Voraussetzungen fĂŒr einen idealen wissenschaftlichen Erkundungsflug geschaffen. TatsĂ€chlich produzierte Ingenuitys 48. Flug eine Schatzkammer an Luftbildern, die den genauen Bereich von Interesse mit einer Auflösung zeigten, die um mehrere GrĂ¶ĂŸenordnungen besser war als alles zuvor. Alle diese Bilder wurden mit der Erde verbunden und den Rover-Planern und Wissenschaftlern volle zwei Wochen bevor der Rover dieses Gebiet erreichen wĂŒrde, zur VerfĂŒgung gestellt. Zum ersten Mal seit Beginn der Delta-Kampagne hatte das Team wissenschaftliche Erfolge erzielt und damit den Grundstein fĂŒr die zukĂŒnftige Zusammenarbeit mit Projektwissenschaftlern gelegt.

Wissenschaftler hielten Luftaufnahmen des dritten Wissenschaftsgebiets, Foel Drygarn, fĂŒr von minimalem Wert, daher entschied sich das Team dafĂŒr, den Hubschrauber weiter das Delta hinauf zu schicken, anstatt zusĂ€tzliche ErkundungsflĂŒge in der Region durchzufĂŒhren. Dieser Plan wurde durch zwei abgebrochene Flugversuche verzögert, der erste aufgrund starker Winde, die die Batterie unter das Niveau vor der Flugkontrolle abkĂŒhlten, und der zweite aufgrund eines geringfĂŒgigen Problems bei der Befehlssequenzierung. Beim dritten Versuch absolvierte Ingenuity seinen 49. Flug zum Mars. Dem Guidance Navigation and Control-Team gelang es erneut, mit einem 16 Meter hohen vertikalen Popup am Ende des Fluges die Grenzen des Fluges zu ĂŒberschreiten. Auf dem Höhepunkt machte Ingenuity das höchste suborbitale Bild der MarsoberflĂ€che seit der Landung. mit der Hoffnung, die innere SĂŒdwand des Belva-Kraters zu sehen (etwas, das Perseverance aus ZeitgrĂŒnden auslassen wollte). Das Team fĂŒhrte eine TransferaktivitĂ€t durch, um (unter anderem) dieses Bild abzurufen, aber auch hier sorgte die Entfernung zum Krater dafĂŒr, dass er knapp ĂŒber der Oberkante des Bildes verborgen blieb.

Wo ist der Helikopter?

Dieser Downlink war fĂŒr eine quĂ€lend lange Zeit das letzte Mal, dass das Team etwas vom Hubschrauber hörte. Begierig darauf, das Delta weiter hinaufzufahren, versuchte das Team mehrere Male, die Anweisungen fĂŒr Flug 50 hochzuladen, scheiterte jedoch. Sol fĂŒr Sol blieb der Helikopter unerreichbar. Jedes Mal kam die Downlink-Telemetrie von der Helicopter Base Station (HBS) auf dem Rover zurĂŒck und zeigte kein Funksignal des Hubschraubers.

Seit dem ersten nĂ€chtlichen „Überleben“ nach dem Winter auf Sol 685 war der Hubschrauber unglĂŒcklicherweise immer wieder in den nĂ€chtlichen Überlebensmodus ĂŒbergegangen (und hatte genug Energie, um StromausfĂ€lle ĂŒber Nacht zu vermeiden). Wie in einem frĂŒheren Beitrag besprochenStromausfĂ€lle ĂŒber Nacht fĂŒhren zu Unsicherheiten hinsichtlich der Aufwachzeit von Ingenuity, was die Planung erheblich erschwert. Der neue Übergangs-Leistungszustand machte es noch schwieriger, die morgendlichen Weckzeiten vorherzusagen, da es zu großen Schwankungen kam, als sich der Leistungszustand des Hubschraubers seiner Überlebensschwelle fĂŒr die Nacht nĂ€herte. EinschrĂ€nkungen bei der Rover-Leistung und der Instrumentenplanung verhinderten im Allgemeinen, dass das Team jeden Morgen den gesamten Weckbereich absuchen konnte. Es ĂŒberrascht nicht, dass das Team in den letzten Wochen eine betrĂ€chtliche Anzahl von Sols damit verbracht hatte, den Hubschrauber zu verlieren, zu suchen und dann wiederzuerlangen.

Daher machte sich das Team keine allzu großen Sorgen, als die Kommunikation mit dem Helikopter auf Sol 755 unterbrochen wurde. Die Standardpraxis bestand darin, Teilmengen des erwarteten Aufwachfensters ĂŒber mehrere Sol hinweg methodisch abzusuchen und schließlich eine ausreichende Abdeckung aufzubauen, um das Aufwachen des Helikopters zu erfassen. Kurz nach der verpassten Kommunikation auf Sol 755 bewegte sich der Rover zu einem Ort unmittelbar sĂŒdöstlich von Castell Henllys, um mit einer genauen wissenschaftlichen Untersuchung des Gebiets zu beginnen. Dies brachte es in einen tiefen Kommunikationsschatten, der durch den Felsvorsprung erzeugt wurde. WĂ€hrend das Team weiterhin erfolglos das nominelle Suchfenster abdeckte, löste der Gedanke, dass es sich möglicherweise um ein Kommunikationsproblem handelte, weiterhin erhebliche Bedenken aus. Als der Rover auf dem Weg nach Foel Drygarn aus dem Kommunikationsschatten auftauchte und der Hubschrauber immer noch nirgends zu finden war, Die Situation begann etwas Unruhe hervorzurufen.

Wir weiteten die Suchfenster weiter aus und versuchten gleichzeitig mit immer grĂ¶ĂŸeren mentalen Übungen zu erklĂ€ren, wie der Helikopter zu diesen Stunden aufwachen konnte. Als plausible ErklĂ€rung wurde eine schlechte Telekommunikationsleistung angesehen, es gab jedoch GrĂŒnde, daran zu zweifeln. Bei mehr als 700 EinsĂ€tzen des Helikopters auf dem Mars hatten wir noch nie einen völligen Funkausfall erlebt. Selbst in den schlechtesten Kommunikationsumgebungen hatten wir immer Anzeichen von AktivitĂ€t gesehen. Dies war ein mentaler Wettbewerb zwischen zwei Ă€hnlich unwahrscheinlichen und beispiellosen ErklĂ€rungen. Als plausible ErklĂ€rung wurde eine schlechte Telekommunikationsleistung angesehen, es gab jedoch GrĂŒnde, daran zu zweifeln.

Schließlich beobachtete unser Kommunikationsteam auf Sol 761, fast eine Woche nach unserem ersten verpassten Check-in, um 9:44 LMST (Local Mean Solar Time) eine einzelne, einsame FunkbestĂ€tigung (ACK, Radio Acknowledgement), genau zu der Zeit, zu der wir es auch getan hatten Erwarten Sie, dass der Helikopter aufwacht. Ein weiteres einzelnes ACK zur gleichen Zeit auf Sol 762 bestĂ€tigte, dass der Hubschrauber tatsĂ€chlich am Leben war, was fĂŒr das Team eine willkommene Erleichterung war. Letztlich war dieser erste Kommunikationsausfall seiner Art auf zwei Faktoren zurĂŒckzufĂŒhren.

Erstens stellte die Topologie zwischen Rover und Hubschrauber eine große Herausforderung fĂŒr das von Ingenuity verwendete FunkgerĂ€t dar. ZusĂ€tzlich zum oben genannten Kommunikationsschatten trennte ein mittelschwerer BergrĂŒcken sĂŒdöstlich des Landeplatzes von Flug 49 den Hubschrauber vom Einsatzgebiet des Rovers. Der Aufprall dieses Grats wĂŒrde erst nachlassen, wenn der Rover dem Hubschrauber unangenehm nahe gekommen wĂ€re. Zweitens befindet sich die HBS-Antenne auf der rechten Seite des Rovers, tief genug ĂŒber dem Deck, um erhebliche Verdeckungseffekte von verschiedenen Teilen des Rovers aus zu erkennen.

Diese Karte zeigt die Standorte des Rovers und des Hubschraubers im Vorfeld von Flug 50. Der Hubschrauber ist mit einem grĂŒnen Punkt gekennzeichnet.  An Stellen, an denen eine Kommunikation mit dem Helikopter nicht möglich war, wird der Rover mit einem roten Punkt dargestellt.  Der Rover ist vor der AusfĂŒhrung von Flug 50 mit einem gelben Punkt an seinem nĂ€chstgelegenen Punkt zum Hubschrauber dargestellt.
Im Vorfeld von Flug 50:  Diese Karte zeigt die Standorte des Rovers und des Hubschraubers im Vorfeld von Flug 50. Der Hubschrauber wird mit einem grĂŒnen Punkt angezeigt. An Stellen, an denen eine Kommunikation mit dem Helikopter nicht möglich war, wird der Rover mit einem roten Punkt dargestellt. Der Rover ist vor der AusfĂŒhrung von Flug 50 mit einem gelben Punkt an seinem nĂ€chstgelegenen Punkt zum Hubschrauber dargestellt. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech. Bild herunterladen >


Bereit oder nicht, hier kommt der Rover

Auf Sol 762, nicht lange nachdem das HBS das Funksignal ACK empfangen hatte, schloss der Rover seine Untersuchung von Foel Drygarn ab, drehte um und begann einen aggressiven Sprint das Delta hinauf. 

Mit dem Helikopter kam es nun auf Hochtouren an die Distanz heran. Dies stellte das Hubschrauberteam vor ein ernstes Dilemma. Wie in frĂŒheren BeitrĂ€gen erwĂ€hnt, ist es fĂŒr Ingenuity Ă€ußerst wichtig, Perseverance einen Schritt voraus zu sein, wĂ€hrend es sich durch die engen KanĂ€le des Jezero-Deltas bewegt. Der Rover sollte den Hubschrauber nun im nĂ€chsten Sol in die 45-Meter-Flugverbotszone bringen.

Obwohl das Team eine Woche lang nicht mit dem Helikopter gesprochen hatte und nur ungefĂ€hr wusste, wann es mit dem Aufwachen zu rechnen hatte, musste es nun einen Flug synchronisieren, sonst riskierte es, ĂŒberholt zu werden. Das Team stĂŒtzte sich auf die Vorflugkontrollen des Hubschraubers an Bord, um die Sicherheit des Fahrzeugs zu gewĂ€hrleisten, und vertraute auf solide Kommunikation aus der unmittelbaren NĂ€he des Rovers, um den Flugplan zu verknĂŒpfen. 

Wie befohlen erwachte Ingenuity und fĂŒhrte seinen 50. Flug auf dem Roten Planeten durch, wobei er ĂŒber 300 Meter zurĂŒcklegte und einen neuen Höhenrekord von 18 m aufstellte. Als der Helikopter in der Nachmittagssonne des Mars abhob, hatte sich der Rover auf nur noch 80 Meter genĂ€hert. Es wĂ€re eine Untertreibung zu sagen, dass das Helikopterteam erleichtert war, als es am nĂ€chsten Morgen die erfolgreiche Flugtelemetrie im Sol 763-Downlink sah.

45714Feb. 22, 2023496~1,62712~396~13.4144.5Airfield ZetaAirfield Eta
46717Feb. 25, 2023445~1,46012~395.30~11.9135.9Airfield EtaAirfield Theta
47729March 9, 2023440~1,44412~395.30~11.9146.1Airfield ThetaAirfield Iota
48741March 21, 2023398~1,30612~394.65~10.4149.9Airfield IotaAirfield Kappa
49752April 2, 2023282~92516~526.50~14.5142.7Airfield KappaAirfield Lambda
50763April 13, 2023322~1,05618~594.60~10.3145.7Airfield LambdaAirfield Mu
51772April 22, 2023188~61712~394~8.9136.9Airfield MuAirfield Nu
Flight Log Quelle: https://mars.nasa.gov/technology/helicopter/#Flight-Log



Trotz der bevorstehenden RĂŒckkehr des Marssommers scheint es nun, dass der Staub, der unser Solarpanel bedeckt, dafĂŒr sorgen wird, dass Ingenuity wahrscheinlich noch einige Zeit in diesem Übergangszustand der Energie bleiben wird.

Das bedeutet, dass wir, sehr zum Leidwesen ihres Teams, noch nicht mit diesem riskanten Versteckspiel mit dem verspielten kleinen Hubschrauber fertig sind.

Quelle: https://mars.nasa.gov/mars2020/mission/status/466/hide-and-seek/

Was ist das Besondere an großen Körnern auf dem Mars? / Perseverance nimmt einen Blick auf den Belva-Krater des Mars auf

Der Rover Perseverance erkundet bereits seit einiger Zeit die Spitze des westlichen FĂ€chers im Jezero-Krater, doch neue Beobachtungen liefern immer wieder neue Erkenntnisse. Perseverance sitzt am Rand des Belva-Kraters auf dem FĂ€cher und hat Sedimente untersucht, die ĂŒber die alten BĂ€che, die in Jezero mĂŒndeten, zu ihrem Standort transportiert wurden. Jeder einzelne Felsen, Felsbrocken oder Sediment, das das Wissenschaftsteam untersucht, könnte ein neues Puzzleteil fĂŒr das VerstĂ€ndnis des UrsprungsgelĂ€ndes, des Transports und der Erosionsprozesse innerhalb und außerhalb von Jezero sein.

Der NASA-Rover Mars Perseverance hat dieses Bild mit seiner SHERLOC WATSON-Kamera aufgenommen, die sich auf dem Turm am Ende des Roboterarms des Rovers befindet.
Mars Perseverance Sol 788 – WATSON-Kamera: Der NASA-Rover Mars Perseverance hat dieses Bild mit seiner SHERLOC WATSON-Kamera aufgenommen, die sich auf dem Turm am Ende des Roboterarms des Rovers befindet. Dieses Bild wurde am 9. Mai 2023 (Sol 788) aufgenommen. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech. 
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Zuletzt fĂŒhrte Perseverance einen Abrieb namens Ouzel Falls durch (siehe Abbildung oben). Dieser Abriebfleck ist auf diesem Bild leicht durch den Schatten des Rovers verdeckt und ist aufgrund der großen Körner, die in und um den Abriebfleck herum zu sehen sind, aufregend. GrĂ¶ĂŸere Körner sind gute Ziele fĂŒr die Untersuchung der Element- und Mineralzusammensetzung mit PIXL und SHERLOC, da diese Instrumente mehrere Analysepunkte fĂŒr jedes große Korn erfassen können. Informationen zur Zusammensetzung der Körner dieser Instrumente können zeigen, ob die Körner polymineralisch oder monomineralisch sind. Körner, bei denen festgestellt wurde, dass sie polymineralisch sind oder die aus mehreren Mineralien bestehen, können wichtige Informationen ĂŒber die Geologie und Zusammensetzung ihrer Quellgebiete liefern. Außerdem

Wie bei jedem Abrieb, jeder Probe, jedem Bild, jedem Scan oder jeder Messung, die von Perseverance und seiner wissenschaftlichen Nutzlast durchgefĂŒhrt wird, besteht immer Spannung darĂŒber, welche neuen Antworten gefunden werden können und wie viele neue Fragen auftauchen werden. Die Analyse der groben Körner im Ouzel Falls-Abrieb durch das Wissenschaftsteam wird dazu beitragen, die nĂ€chsten Schritte der Mission zum Rand des FĂ€chers und außerhalb des Jezero-Kraters zu planen.

Quelle: https://mars.nasa.gov/mars2020/mission/status/465/whats-so-special-about-large-grains-on-mars/


Der Perseverance Rover der NASA nimmt einen Blick auf den Belva-Krater des Mars auf

Perseverance im Blickfeld des Belva-Kraters: Diese Ansicht des Inneren des Belva-Kraters wurde anhand von Daten erstellt, die vom Mastcam-Z-Instrument an Bord des NASA-Marsrovers Perseverance am 22. April 2023, dem 772. Marstag oder Sol der Mission, gesammelt wurden. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS. Bild herunterladen â€ș
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Der sechsrĂ€drige Wissenschaftler stieß auf den Krater wĂ€hrend seiner jĂŒngsten wissenschaftlichen Kampagne auf der Suche nach Gesteinsproben, die zur tieferen Untersuchung auf die Erde gebracht werden könnten.


Das Mastcam-Z-Instrument an Bord des Mars-Rover Perseverance der NASA sammelte kĂŒrzlich 152 Bilder, wĂ€hrend es tief in den Belva-Krater blickte, einen großen Einschlagskrater innerhalb des weitaus grĂ¶ĂŸeren Jezero-Kraters. Die zu einem dramatischen Mosaik zusammengefĂŒgten Ergebnisse sind nicht nur ein Blickfang, sondern bieten dem Wissenschaftsteam des Rovers auch tiefe Einblicke in das Innere von Jezero.

„Mars-Rover-Missionen enden normalerweise damit, das Grundgestein in kleinen, flachen Aufnahmen im unmittelbaren Arbeitsraum des Rovers zu erkunden“, sagte Katie Stack Morgan, stellvertretende Projektwissenschaftlerin von Perseverance am Jet Propulsion Laboratory der NASA in SĂŒdkalifornien. â€žDeshalb war es unserem Wissenschaftsteam so wichtig, Belva abzubilden und zu untersuchen. Einschlagskrater können großartige Ausblicke und vertikale Einschnitte bieten, die wichtige Hinweise auf den Ursprung dieser Gesteine ​​aus einer Perspektive und in einem Ausmaß liefern, die wir normalerweise nicht erleben.“

Auf der Erde nehmen Geologieprofessoren ihre Studenten hĂ€ufig mit, um „Straßeneinschnitte“ zu besichtigen – Orte, an denen Bautrupps senkrecht in den Fels gehauen haben, um Platz fĂŒr Straßen zu schaffen –, die es ihnen ermöglichen, Gesteinsschichten und andere geologische Merkmale zu sehen, die an der OberflĂ€che nicht sichtbar sind. Auf dem Mars können Einschlagskrater wie Belva eine Art natĂŒrliche Straßenunterbrechung darstellen.

Anzeichen von vergangenem Wasser

Perseverance machte die Bilder des Beckens am 22. April (dem 772. Marstag oder Sol der Mission), wĂ€hrend er westlich des Randes des Belva-Kraters auf einem hellen Felsvorsprung parkte, den das Wissenschaftsteam der Mission „Echo Creek“ nennt. Der etwa 0,6 Meilen (0,9 Kilometer) breite Krater, der vor Äonen durch einen Meteoriteneinschlag entstand, offenbart mehrere Stellen mit freiliegendem Grundgestein sowie eine Region, in der Sedimentschichten steil nach unten geneigt sind.

Diese „eintauchenden Schichten“ könnten auf das Vorhandensein einer großen Marssandbank aus Sedimenten hinweisen, die vor Milliarden von Jahren durch einen Flusskanal abgelagert wurde, der in den See mĂŒndete, der einst im Jezero-Krater lag.

Das Wissenschaftsteam vermutet, dass es sich bei den großen Felsbrocken im Vordergrund entweder um durch den Meteoriteneinschlag freigelegte Grundgesteinsbrocken handelt oder dass sie möglicherweise durch das Flusssystem in den Krater transportiert wurden. Die Wissenschaftler werden nach Antworten suchen, indem sie weiterhin Merkmale im Grundgestein in der NĂ€he des Rovers mit den grĂ¶ĂŸeren Gesteinsschichten vergleichen, die in den entfernten KraterwĂ€nden sichtbar sind.

Perseverance im Blickfeld des Belva-Kraters: Diese Anaglyphe des Perseverance-Mosaiks des Belva-Kraters lĂ€sst sich am besten mit einer rot-blauen 3D-Brille betrachten. Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech/ASU/MSSS. Bild herunterladen >

Um diese BemĂŒhungen zu unterstĂŒtzen, erstellte die Mission auch eine Anaglyphe oder 3D-Version des Mosaiks. â€žEine Anaglyphe kann uns helfen, die geologischen Beziehungen zwischen den KraterwandaufschlĂŒssen zu visualisieren“, sagte Stack. â€žAber es bietet auch die Möglichkeit, einfach eine tolle Aussicht zu genießen. Wenn ich dieses Mosaik durch eine rot-blaue 3D-Brille betrachte, fĂŒhle ich mich an den westlichen Rand von Belva versetzt und frage mich, was zukĂŒnftige Astronauten denken wĂŒrden, wenn sie dort stehen wĂŒrden, wo Perseverance einst stand, als es diese Aufnahme machte.“

Quelle: https://mars.nasa.gov/news/9405/nasas-perseverance-rover-captures-view-of-mars-belva-crater/

Warten auf die erste JWST-Studie (Wissenschaftliche Untersuchung) zu Enceladus

Warten auf die erste JWST-Studie zu Enceladus: Extreme Vorfreude und Spannung pur!

Es ist immens“, sagte Sara Faggi, Planetenastronomin am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, am 17. Mai auf einer Konferenz am Space Telescope Science Institute in Baltimore, Maryland. NĂ€here Angaben wollte sie nicht machen und verwies auf eine bald erscheinende wissenschaftliche Arbeit.

Referring to the Nature article, JWST spots biggest water plume yet spewing from a moon of Saturn:
https://www.nature.com/articles/d41586-023-01666-x

Do you know more precisely when the Scientific paper will be published and where?

With kind regards

Christian Dauck


Thank you for your email.

The paper will be published in Nature Astronomy, I am copying also the first author; we don’t have an exact date yet as we are coordinating the press release with NASA and STScI.

We’ll keep you informed.

Thanks,

NASA-Mitarbeiterin (Wissenschaftlerin)

Die Vorfreude ist natĂŒrlich enorm, ja schon unbeschreiblich extrem. Die erste JWST-Studie (Wissenschaftliche Untersuchung) zu Enceladus die man der interessierten Öffentlichkeit und der Wissenschaftsgemeinde prĂ€sentiert und das ist nur erst der Vorgeschmack auf das nĂ€chste großartige Beobachtungspogramm.

Die erste VorankĂŒndigung ist ja schon Mega, ich bin sehr gespannt was die Wissenschaftler uns neues ĂŒber Enceladus erzĂ€hlen können. Auch hat sich Enceladus weitere Beobachtung mit JWST erspielt, schaut noch mal genauer auf mich. Super und total Spannend! Da sind Astrobiologen Weltweit doch aufgeregt und brennen nur so vor Spannung pur!

JWST entdeckt die bisher grĂ¶ĂŸte Wasserdampfwolke, die von Enceladus austritt

Die Raumsonde Cassini fliegt durch die Wolken des Saturnmondes Enceladus (kĂŒnstlerische Darstellung). Bildnachweis: NASA/JPL-Caltech

Das James-Webb-Weltraumteleskop (JWST) hat beobachtet, wie der Saturnmond Enceladus eine riesige Wasserdampfwolke ausstĂ¶ĂŸt, die weitaus grĂ¶ĂŸer ist als alles, was zuvor dort gesehen wurde. Diese riesige Wolke könnte die chemischen Bestandteile des Lebens enthalten, die unter der eisigen OberflĂ€che des Mondes hervorkommen.

Im Jahr 2005 entdeckte eine NASA-Raumsonde namens Cassini eisige Partikel, die aus dem unterirdischen Ozean von Enceladus durch Risse in der MondoberflĂ€che spritzten. JWST zeigt jedoch, dass das Material viel weiter sprĂŒht als bisher angenommen – um ein Vielfaches tiefer in den Weltraum als Enceladus selbst.

„Es ist immens“, sagte Sara Faggi, Planetenastronomin am Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, am 17. Mai auf einer Konferenz am Space Telescope Science Institute in Baltimore, Maryland. NĂ€here Angaben wollte sie nicht machen und verwies auf eine bald erscheinende wissenschaftliche Arbeit.

Seltene Meereswelt

Enceladus begeistert Astrobiologen, weil es eine der wenigen „Ozeanwelten“ im Sonnensystem ist und damit einer der besten Orte fĂŒr die Suche nach außerirdischem Leben. Der salzige Ozean, der unter der Ă€ußeren Eisschicht von Enceladus liegt, ist ein möglicher Zufluchtsort fĂŒr lebende Organismen, die durch chemische Energie an hydrothermalen Quellen am Meeresboden ernĂ€hrt werden könnten.

Das Material, das aus Enceladus herausspritzt, hauptsĂ€chlich durch BrĂŒche, die als Tigerstreifen um den SĂŒdpol des Mondes bekannt sind, ist eine direkte Verbindung zu diesem potenziellen außerirdischen Ökosystem. Die von Cassini gesehenen Wolken enthielten KieselsĂ€urepartikel, die wahrscheinlich durch aufgewirbelte FlĂŒssigkeiten vom Meeresboden nach oben getragen wurden 1 . Cassini flog viele Male durch die Wolken von Enceladus und maß Eiskörner und lebensfreundliche Chemikalien wie Methan, Kohlendioxid und Ammoniak.

Aber erst JWST, ein 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entferntes Teleskop, entdeckte etwas, das Cassini von seinem Sitz am Ring aus nicht sehen konnte. WĂ€hrend Cassini Eiskörner erkennen konnte, die sich nicht weit von der OberflĂ€che entfernen, verfĂŒgt JWST ĂŒber eine breitere Perspektive und empfindliche Instrumente, die schwache Gassignale rund um Enceladus erfassen können.

Enceladus auf einen Blick

Am 9. November 2022 warf JWST einen kurzen Blick auf Enceladus. Nur 4,5 Minuten an Daten brachten die enorme, sehr kalte Wasserdampfwolke zum Vorschein.

 Das kommende Papier werde quantifizieren, wie viel Wasser herausspritzt und welche Temperatur es hat, sagte Faggi. Aber die Wolke hat wahrscheinlich eine geringe Dichte und Ă€hnelt eher einer diffusen, kalten Wolke als einem feuchten SprĂŒhnebel. Das sind keine guten Neuigkeiten fĂŒr alle, die Proben aus der Wolke entnehmen und darauf hoffen, Leben zu finden, da die Lebenszeichen möglicherweise zu spĂ€rlich sind, um entdeckt zu werden 2 . Eiskörner, die Cassini viel nĂ€her an Enceladus gesehen hat, weisen mit grĂ¶ĂŸerer Wahrscheinlichkeit hohe Konzentrationen organischer Partikel auf, sagt Shannon MacKenzie, Planetenforscherin am Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University in Laurel, Maryland.Wissenschaftler haben eine neue Art von Eis hergestellt, das möglicherweise auf fernen Monden existiert

JWST analysierte auch das Spektrum des von Enceladus reflektierten Sonnenlichts und fand Hinweise auf viele Chemikalien, darunter Wasser und möglicherweise andere Verbindungen, die auf geologische oder biologische AktivitĂ€t im Ozean des Mondes hinweisen könnten. â€žWir haben noch viele weitere Überraschungen“, sagte Faggi.

Forscher planen bereits, wie die Entdeckung weiterverfolgt werden soll. Letzte Woche veröffentlichten die JWST-Organisatoren eine Liste der Beobachtungen, die in der zweiten Betriebsrunde des Teleskops gemacht werden sollen – und sie enthĂ€lt ein weiteres Projekt zur Untersuchung von Enceladus. Diese Arbeit wird Enceladus sechsmal lĂ€nger untersuchen als die erste JWST-Studie und darauf abzielen, chemische Verbindungen zu finden, die mit der Bewohnbarkeit in Zusammenhang stehen, wie etwa organische Verbindungen und Wasserstoffperoxid.

Siehe unter: James Webb Beobachtungen Cycle 2/GO 4320.

Christian Dauck

 â€žDie neue Beobachtung wird uns unsere bisher beste Chance bei der Suche nach Bewohnbarkeitsindikatoren an der OberflĂ€che geben“, sagt Projektleiter Christopher Glein, Geochemiker am Southwest Research Institute in San Antonio, Texas.

Monderkundender Schlangenroboter

Die Ergebnisse des JWST liefern weiteren Grund fĂŒr eine mögliche NASA-Mission nach Enceladus, um dort nach Lebenszeichen zu suchen. Zu den in Betracht gezogenen VorschlĂ€gen gehört eine „Orbilander“-Mission, die den Mond eineinhalb Jahre lang umkreisen soll, bevor sie an seinem SĂŒdpol landet. Ein weiterer Vorschlag sieht die Entwicklung eines autonomen Schlangenroboters vor, der unter dem Eis von Enceladus hindurchgleiten könnte, um den Ozean zu erkunden.

Auch andere Eismonde im Sonnensystem erregen die Aufmerksamkeit des JWST. Auf der Konferenz berichtete Geronimo Villanueva, ein Planetenforscher in Goddard, dass das Teleskop Kohlendioxid auf dem Jupitermond Europa entdeckt habe. Das begeistert Wissenschaftler, denn Kohlenstoff und Sauerstoff sind SchlĂŒsselbausteine ​​fĂŒr das Leben auf der Erde. Die NASA startet nĂ€chstes Jahr eine Mission nach Europa, um diese Meereswelt genauer zu erkunden. â€žDies ist definitiv eine neue Ära in der Erforschung des Sonnensystems“, sagte Villanueva.

Quelle:https://www.nature.com/articles/d41586-023-01666-x

doi: https://doi.org/10.1038/d41586-023-01666-x


James Webb Beobachtungen Cycle 1 Start July 1, 2022

GTO 1250

Fri May 19 17:37:48 GMT 2023

Principal Investigator: Geronimo Villanueva
PI Institution: NASA Goddard Space Flight Center
Investigators (xml)

Title: Probing the sub-surface oceans of Europa and Enceladus with JWST
Cycle: 1
Allocation: 10.4 hours allocation change history

Program Status: Program has been Completed

Program Coordinator: Weston Eck

MIRI Reviewer: Misty Cracraft

NIRCAM Reviewer: Bryan Hilbert

NIRSPEC Reviewer: Tracy Beck

Quelle: https://www.stsci.edu/jwst/science-execution/program-information.html?id=1250

Dear Christian,
The observations are now being planned to take place in October, November and in December. Several orbitalrestrictions and observatory operational and scheduling restrictions will define on which specific dates the differentobserving blocks will take place.
At this stage, the MRS observations are not being planned, and will take place once the issues with the instrumentare resolved.
Best,
Geronimo

Email an Christian Dauck

James Webb Beobachtungen Cycle 2 Start July 1, 2023

GO 4320

Fri May 19 17:48:41 GMT 2023

Principal Investigator: Christopher Glein
PI Institution: Southwest Research Institute
Investigators (xml)

Title: Seeking New Clues to the Habitability and Plume Activity of the Ocean World Enceladus using JWST-NIRSpec
Cycle: 2
Allocation: 3.5 hours
Exclusive Access Period: 12 months

Program Status: Implementation

Program Coordinator: Weston Eck

NIRSPEC Reviewer: Patrick Ogle

Quelle https://www.stsci.edu/jwst/science-execution/program-information.html?id=4320

We propose to make the first measurements of Enceladus’s leading hemisphere with JWST-NIRSpec. These data are needed to test results from Cassini, to put them in greater context, and to support a path between the Cassini era of Enceladus exploration and the next stage of spacecraft exploration. Enceladus has dazzled the science community and the public alike, and is among the highest-priority targets in the solar system as affirmed by the recently released Decadal Survey. Yet, important questions remain pertaining to the habitability of its ocean and its plume activity, despite Cassini’s in-depth investigations and JWST’s previous fleeting glimpse of the trailing hemisphere.
questions:

Are ocean-derived materials relatively abundant on Enceladus’s surface?
Are carbon-bearing compounds relatively abundant on Enceladus’s surface?
Are strong oxidants relatively abundant on Enceladus’s surface?
Do Enceladus’s gas plume and torus exhibit variability?
Sensitive searches for key signatures of indicator molecules (carbonate salts, ammonia, CO2, CH-organics, hydrogen peroxide, and water vapor in the range 1.66-5.1 ”m) that strike at the heart of these questions will be performed using NIRSpec’s integral field unit with G235H and G395M gratings. Much longer exposures, driven by the need to detect CO2, will provide a substantial boost in SNR, which is one of several advancements
over the previous GTO observation of Enceladus. By providing access to required spectral regions that are opaque or compromised from the ground, JWST will enable the next breakthrough in our understanding of Enceladus, which otherwise may not happen for at least 20 years.

Quelle: https://www.stsci.edu/jwst/phase2-public/4320.pdf